Ein Patentrezept habe ich auch nicht. Aus kürzlich erlebter vergleichbarer Situation heraus ein paar Gedanken dazu:
Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß sich einer um das Gemeinsam nicht so bemüht hat wie der andere. Wenn sich dann einer von beiden trennt, ist das "nur" konsequent. Gerade in Beziehungen gilt: Was ich will, das kann ich auch.
- Ablenkung funktioniert nicht. Es wird Dich nicht loslassen, bevor Du es akzeptiert hast – und schließlich loslassen kannst.
Ablenkung ist wie sich zu besaufen (oder alle anderen Arten, sich zu betäuben und "abzuschalten"): Man fühlt sich später nicht wirklich besser (eher noch besch...), weil zu der eh schon miesen Stimmung noch die Katerstimmung dazukommt.
- Die Trennung zu verarbeiten braucht viel Kraft – und seine Zeit. Bis Du es bewältigt hast, wird es immer wieder hochkommen wie Sodbrennen.
Sein Leben (weiter) zu leben und im Griff zu behalten ist eine Voraussetzung dafür, die Kraft zu schöpfen, sich damit auseinandersetzen zu können. Stück für Stück, Schritt für Schritt. Also lieber sich etwas gutes tun als sich hängen zu lassen (und vielleicht noch im eigenen Elend zu suhlen).
- Eine Antwort auf die Frage nach dem warum wirst Du im Nachhinein nicht finden oder bekommen, wenn Ihr vor der Trennung nicht offen und genug miteinander geredet (und zugehört!) habt.
Wer liebt, läßt nichts unversucht oder unausgesprochen. Wenn da keine ausreichende Resonanz und zu wenig Gleichklang sind, ist die Trennung unvermeidliche Folge (es sei denn, man ist Masochist).
- Selbst wenn Ihr Euch beide geliebt habt und diese Liebe bei einem nicht erkaltet ist, heißt das nicht, daß Ihr miteinander leben könnt und in einer Beziehung glücklich seid.
Es wird etwas gefehlt haben (oder zu viel geswesen sein), sonst geht keiner. Das können "große Dinge" oder eine Vielzahl von "Kleinigkeiten" sein.
- Habt Ihr dieselbe Beziehung geführt? Dieselben Vorstellungen vom Leben, Wünsche und Träume, Ansichten in den für Euer Leben wichtigen Fragen gehabt? Habt Ihr dieselbe Beziehung gelebt?
Selbst wenn es bei den Vorstellungen und der Einstellung gepaßt hat: Haben beide wirklich danach gelebt, sich entsprechend verhalten, entsprechend gehandelt? Wenn nein, ist das Festhalten an der Beziehung auf Dauer schmerzlicher als die Trennung – selbst wenn er die Liebe Deines Lebens war.
Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß sich einer um das Gemeinsam nicht so bemüht hat wie der andere. Wenn sich dann einer von beiden trennt, ist das "nur" konsequent. Gerade in Beziehungen gilt: Was ich will, das kann ich auch.