Ich habe nach langen Jahren in einer Beziehung mit dem immergleichen sonntag morgentlichem 3 Standardpositionsmatratzentango endlich die Kette der Träumerei durchbrochen.
Ich hatte schon lange z.B. den Wunsch eine Tantramassage zu erleben, doch hab ich mich selbst immer wieder davon abgehalten, aus Angst meiner Freundin Untreu zu sein. Da ich eine Fernbeziehung führe, war (und ist immernoch) Vertrauen für mich das höchste Gut und das wollte ich nicht verletzen. Andererseits wusste ich von ihr, dass ihr das Sonntägliche einerlei so gefällt wie es ist, und Sie auch keinerlei Ambitionen hat dies (bisher) zu ändern.
Wir kamen schon recht jung zusammen, und früher war ich schon froh dass ich die Sonntage hatte, jedoch hat mir das Netz (wer kennt nicht die einsamen Nachmittage in einer leeren Wohnung...) und auch Websites wie diese hier in Welten geführt, die ich zuvor nicht kannte.
So habe ich auch unter Anderem von Tantra erfahren, dass mich dann seither nicht mehr losgelassen hatte. Eine kurze Recherche im Netz ergab auch eine location dafür in meiner Umgebung, sodass was mich jahre lang zurück gehalten hat ich selbst war.
Durch einen Wechsel im Job, der mich aus der Region herausgeführt hatte, wurde es mir jedoch irgendwann schlagartig bewusst, dass meine Chance diese Erfahrung zu machen mit jedem Tag der verrinnt kleiner wurde. Ich habe mir dann doch ein wenig in meine "Notsocke" gegriffen, mir ein Herz gefasst und dort einen Termin zu einer "Sacred Spot Massage" (wenn schon was neues dann richtig
) gemacht, ohne es noch einmal wie immer lange zu überdenken...
... und ich muss sagen, dass dieses Erlebnis einschneidend war.
Ich hatte noch nie so etwas Intensives erlebt, noch nicht mal mit meiner Freundin.
Seit dem bin ich ein anderer Mann. Ich wusste gar nicht auf wie viel ich im Laufe der Jahre verzichtet hatte! Das war nur eine erfüllte Fantasie, aber diese erschloss mir die Welt ohne eigene Restriktionen.
Ich habe erkannt, dass ich selbst viel zu passiv war, und lieber geträumt habe, als es zu versuchen.
Ich habe auch gelernt, meine Wünsche zu respektieren und nicht als Hirngespinst ab zu tun, und damit auch begonnen darüber mit meiner Freundin zu reden.
Sie ist immer noch seeeeehr konservativ, jedoch habe ich nicht das Gefühlt komplett mehr auf Granit zu beißen, was definitiv schonmal ein Fortschritt ist. Vllt. schaffe ich es irgendwann sie auch mal zu so einer Massage (oder was ähnliches) mitzunehmen, was ihr dann wie mir die Augen öffnen wird. Bis dahin rede ich offen mit ihr über meine Wünsche und Fantasie, und habe ihr auch die Freiheit gegeben, mit anderen Sachen auszuprobieren die sie sich evtl. nicht mit mir traut.
Lange Rede kurzer Sinn (mein Fazit):
1. Nicht alle Träume kann man zwar ausleben, aber man muss sich selbst mal einen Tritt geben, um zumindest mal zu beginnen einen zu erleben.
2. Schweigen hilft nichts, wenn man was ändern will.
3. Das Leben ist VERDAMMT KURZ.
Ich habe den Text so ausführlich geschrieben, um zu zeigen, dass es nie zu Spät ist damit anzufangen Fantasien auszuleben, selbst unter widrigen Umständen.