Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?

haben nach einer aktuellen Studie in Dänemark Frauen mit 19% die meisten sexuellen Übergriffe erlebt (also mit körperlicher Einwirkung). Deutschland ist mit 12 % unter den nachrangigen Platzhaltern. Und wenn ich das nicht alles falsch begriffen habe, geht es bei #me too genau um diese, nicht um subjektive Empfindungen.

Auch 12% sind 12% zu viel. Metoo befasst sich aber nicht damit, sondern packt alle Themen in einen Topf und behandelt sie undifferenziert gleich.

Diese Fälle sind vollkommen unstrittig Verbrechen, man wundert sich nur, warum sie nie vollständig zur Anzeige gebracht wurden, die möglichen Gründe dafür wurden hier auch schon benannt.

Am Beispiel von z. B. Sawsan Chebli war die Debatte hier aber schon an einem weiter fortgeschrittenen Punkt, dem Missbrauch des #MeToo Hashtags, der der Sache erheblichen Schaden zufügt.

Jeden Tag äußern sich mehr Prominente zum Thema. Auch deutsche Schauspielerinnen berichten immer häufiger von sexuellen Belästigungen am Filmset. Hannelore Elsner findet diese ganze Diskussion verlogen. Ihr selbst sei so etwas nie widerfahren, doch in der Branche, wisse jede/r was sich abspielt. Sexuelle Kontakte unter Schauspielerkollegen, Produzenten und Regiseuren scheinen keine Seltenheit zu sein.

Deshalb ist davon auszugehen, dass es am Filmset nicht anders ist als andernorts. Ob ein Balzversuch eines Mannes von einer Frau als heißer Flirt oder als sexuelle Belästigung eingestuft wird, hängt maßgeblich von der subjektiv empfundenen Attraktivität des Mannes ab.

Diese Aussage ist diskriminierend und sexistisch, geht sie doch davon aus, dass die subjektiv empfundene Attraktivität der Frau keine Rolle spielt und der Balzversuch immer von Männern ausgeht.

Sexuelle Belästigung ist eine ernste Sache. Sehr ernst. Verdient jede Aufmerksamkeit und offene Diskussion. Und eine annehmende Haltung auch in Richtung der Männer, denn es müssen vor allem jene gewonnen werden, die Grenzen nicht wahren können oder potentiell Grenzen verletzen könnten.
Aber ich finde diese Hashtagwelle unangemessen und nicht hilfreich. In diesem Medium ist nicht die Reflektion und Differenzierung möglich, deren es bedarf. Es ist eine Form von vermeintlicher Demokratie, die sich auf einen Knopfdruck beschränkt. Angemessen für die Bewohner digitaler Mastboxen. Wirkliche Bewegungen bedürfen einiger Worte und Taten mehr.

Fällt dir dabei nichts auf??

Dem als unattraktiv empfundenen Mann fehlt es ja nicht vorrangig an Attraktivität, sondern vor allem an gesunder Selbsteinschätzung, Empathie und/oder Respekt! Er baggert ja, obwohl er keine positive Resonanz erhält.

Ja, schöne, charmante, gut riechende Menschen können sich sicherlich in vielen Situationen mehr erlauben als andere. Weil ihre Erfahrung zeigt, dass das selten auf Ablehnung stößt. So ist das Leben. Das erlaubt den anderen noch lange nicht, sicht so zu verhalten, dass andere sich belästigt fühlen.

Richtig! Sexuelle Belästigung ist ein ernstes Thema! Gerade deshalb ist es wichtig, nicht alle Äüsserungen und Handlungen in einen Topf zu werfen. Was ist denn sexuelle Belästigung und was ist denn eine Grenzüberschreitung?

Eine Frage an die Frauen: Erinnert Ihr Euch an Euren letztes schönes Rendevouz?

Hat Euch da der Mann gefragt, ob er Eure Hand berühren darf? Hat er gefragt, ob er Euch küssen darf? Hat er Euch gefragt, ob er in Euch eindringen darf?

Bleibt nur noch zu klären, wie der Mann erkennt, ob er sich als schön, charmant, gutriechend empfinden darf, um sich dann mehr erlauben zu dürfen als vielleicht politisch korrekt ist.

Ich finde diesen Aufschrei sehr sehr wichtig! Es gibt genug männliche Arschlöcher, die glauben, sich nehmen zu dürfen was sie wollen und ihre Macht auszuspielen. Wenn es einer Frau Spaß macht, sich erniedrigen zu lassen und 100 Jahre Emanzipation den Bach untergehen zu lassen, ist das ihre Sache. Aber dann geschieht dieses freiwillig. Ich finde es wichtiger, Frauen zu ermutigen, sofort aufzustehen und sich zu widersetzen. Leider geschieht das immer noch erst Jahre danach. Ich selbst zum zum Beispiel habe die Erfahrung gemacht, dass eine Ex von mir vor mir mit zwölf Männern etwas sexuelles hatte. Wie kann es bitte sein, dass ich als 13. Mann, als erster merke, dass ihr früher mal etwas widerliches widerfahren ist?? Ich finde, Frauen gehören sensibilisiert, sofort sich zu widersetzen! Es ist wichtig, dass Frauen nicht das Gefühl haben dürfen/sollen, sich für Dinge zu schämen die ihnen Von irgendwelchen prepotenten Drecksschweinen angetan worden sind.

Zum Titelthema: Mag sein, dass einige Frauen diesen Hashtagquatsch missbrauchen, und völlig überzogen Nebensächlichkeiten wie pfeifende Bauarbeiter oder ein Kompliment in der Disko anprangern.

Ich finde z.B. auch die Empörung nicht gerechtfertigt, die Trumps Kompliment an Brigitte Macron ausgelöst hat, auch wenn er ein Widerling ist, und es in der Situation unangemessen war,überhaupt über ihr Aussehen zu quatschen.

Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich selbst, besonders als Jugendliche, sehr oft sexuelle Belästigungen (von Exhibitionisten über obszöne Sprüche bis hin zum aggressiven Anbaggern mit Drohungen an mich) erlebt habe, und mir deshalb sehr gut vorstellen kann, dass die allermeisten Frauen irgendwie betroffen sind.

Tatsächlich meide ich es schon lange, sexy gekleidet abends allein unterwegs zu sein (v.a. mit öffentlichen Verkehrsmitteln), denn es ist eine Tatsache, dass sich so einige Männer, vor allem wenn sie betrunken sind, dann berechtigt fühlen mich zu belästigen.

Was war denn an meiner Frage respektlos?

Das schrieb ich schon: Es ist eine Frage der Resonanz... Wer nicht gerade Autist ist, erkennt sehr leicht, wieviel Kontakt das Gegenüber akzeptiert.

Wir haben heute ganz andere Möglichkeiten dies Public zu machen und uns zu wehren.
Auch ich würde sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld schon sexuell belästigt.
Metoo sollte Genderunabhängig sein, hier sehe ich durchaus Nachholbedarf.
Ben

Und wenn ich hier von Männern spreche, die den Ablauf durch immer wieder zerstückeln von Beiträgen spreche, meine ich diese Männer, die genau das hier tun. Namentlich muss ich die wohl nicht alle aufzählen, wir können alle lesen.

Und wenn ich von Männern spreche, die Frauen Leid ( ganz egal wie schwer das Leid ist, ganz egal welche Form, also von belästigen , nötigen bis vergewaltingen und alles dazwischen,antun, meine ich Männer die das tun, niemals alle Männer.
Ich meine Männer, die das auch betrifft, ist doch klar oder nicht?

Wie sich dann hier ein Mann den es nicht betrifft getroffen oder angesprochen fühlen kann, ist mir echt ein Rätsel .

D.h. „Ein Nein ist ein Nein.“ Immer! Es gab noch keine Situation in Deinem Leben, wo das anders war?

Was soll das denn , ELtopo ?

Du kannst doch einen sexuellen Übergriff niemals mit einem gewollten Date, wie immer das geartet sein soll vergleichen.
Einmal ist es der Frau ekelig, unmöglich , verletzend, kaum zu fassen, was dieser Mann sich da erlaubt, gegen ihren Willen .
beim 2. Modell wartet die gleiche Frau vielleicht darauf, das der gewollte Mann sie endlich küsst , sie zusammen auf das Bett sinken können.

Wie kann Man(n) das mit einander vergleichen wollen ?
Und Attraktivität liegt auch im Auge des Betrachters, der einen Frau gefällt der dunkelhaarige , vollbärtige Mann , der anderen nicht.
Und kommt es nicht auch auf Sympahtie zwischen den Menschen, dem Ort, dem Setting an ?

All diese Einwürfe von dir kommen mir sehr an den Haaren herbeigezogen vor, tut mir leid.
Und haben mit # meetoo nicht sehr viel zu tun.

woher nimmst du denn die (nicht) Weisheit, das es bei anderen dazu Allen so war?
Das ist pure Verallgemeinerung und für mich arg Weltfremd, wenn man eigene Erlebnisse auf andere überträgt.

Es gibt kein Alle / niemals !

Das tue ich nicht. Ich frage ja sogar was eine sexuelle Belästigung ist und was nicht. Ich versuche zu differenzieren, was Du als "Zerstückeln des Threads" empfindest. Ich finde es respektlos, Frauen die einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind gegenüber, einen lässigen Spruch mit einer Vergewaltigung gleichzusetzen. Genau das wird m.E.. bei MeToo getan.


Und jetzt? Ist ein Nein immer ein Nein? Ich meine wirklich "Immer"?

Was hat das bitte mit selbst bewusst zu tun...warst du schon mal bedroht oder hattest Todesangst.

Sollte ist die Vorstellung ... aber nicht die Realität ... wem willst Du welche Gefühle absprechen ?

Selbst bewusst kann man sein, deswegen kann man trotzdem Gefühle haben die dann hindern.

Fällt Niemand auf, das immer wieder (Alle/ Wissenschaft/ Aufmerksamkeit/ Selbst bewusst sein genannt wird) jeder kann sich seiner selbst bewusst sein, sagt aber nichts zu fühlen oder handeln aus .

Selbst wenn 1 von 10 Neins keins ist, ist die Chance, dass das Nein, dass du hörst so gemeint ist 90%. Wenn zu 90% die Gefahr besteht, dass du die Frau, der du etwas Gutes willst, sexuell belästigst, finde ich es ratsam, es sein zu lassen und dein Glück auf andere Art zu probieren.

PS: Gottseidank kann ich das hier als nicht repräsentativ für mich einstufen. In der Realität begegnen mir überwiegend Männer, die die Problematik spätestens dann verstehen, wenn es ihnen gesagt wird, und die den Unterschied zwischen Flirt und Belästigung mühelos bewerkstelligen.

Ich weiß nicht worauf du hinauswillst.

Meinst du, dass Männer so oft aus Versehen und mit bester Absicht Frauen belästigen, weil diese uneindeutige Signale senden?

Ob Donald Trump sich attraktiv findet? Wenn ja: warum? Mir schwant Böses dabei, denn ich fürchte: ja. Reality distortion field (engl.: Realitätsverzerrungsfeld). Ob das mit Erinnerungen an die Vergangenheit zu tun hat oder mit dem Gefühl von unendlicher Macht?

Die gleiche Frage stelle ich mir bei Harvey Weinstein: hat er wirklich gedacht, daß er "prince charming" (engl.: Prinz Charmant) für seine Opfer ist? Hat ihm keiner widersprochen dabei, oder hat er das in Verkennung der Realität geflissentlich überhört? Auch hier fürchte ich: ja.

Erinnert sich noch jemand an den potentiellen französischen Präsidentschaftskandidaten Strauss-Kahn und seinen Skandal mit dem Zimmermädchen im Hotel? Er hat alles verloren, Kandidatur, Wahlsieg, Ehefrau, Geld.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Mann (besonders ein reicher Mann) bewusst so viel riskiert, denn bei klaren Straftaten geht es um Gefängnis und Verlust von allem, was er hat. Es muss eine Wirklichkeitsverzerrung eine Rolle spielen, zumindest der Wahn von unendlicher Macht und "mir glaubt jeder alles - der billigen objektifizierten Frau da (so höflich wird der Potentat das nicht ausdrücken) niemand irgendwas".

Ist ein Nein immer ein Nein?
Was für ne dumme Frage: Wenn mir der Mann EKELIG ist ist ein NEIN immer ein NEIN !
Also gehen die Herren lieber davon aus, dass es auch als NEiN gemeint ist.

Befinde ich mich in einer Flirtsituation beim Date, ist der Mann mir wohl kaum ekelig, denn sonst wäre ich mit ihm nicht in genau dieser Situatuion.
Beispiel Filmboss.

Der hat offensichtlich Frauen in sein Hotelzimmer bestellt und dann rein zufällig diese nach dem Bad nackt im Bademantel , leicht geöffnet empfangen .

Hat er die Verabredung vergessen, springt er immer nackt herum , wenn er Damenbesuch, geschäftlich ,zum Gespräch empfängt?
Ich gehe davon aus, dass er es bewusst tat, um diese Frau zu bedrängen .
Und das ist keineswegs in Ordnung !

Empfängt mich mein Lover nackt unterm Bademantel an der Tür , reiße ich mir die Kleider von Leib und springe freudig erregt mit ihm unter die Dusche.....

Macht das mein Nachbar , wenn ich schelle um ein Paket abzugeben, bin ich schon erschrocken , und erwarte von diesem, dass er den Bademantel fest verschlossen hält !

Und da siehst du echt keinerlei Unterschied? Dann kann dir keiner mehr helfen .