@Devoteseele Beitrag von Seite 19
Ich klinke mich doch noch mal in diese "Diskussion" ein, die inzwischen genauso verfahren ist, wie #MeToo und alle anderen Diskussionen darüber es schon früher waren, sind und auch wohl immer sein werden.
Die Gründe sind, dass ich Erstens noch was klar stellen möchte, was aus meinen Aussagen heraus völlig verdreht wurde und Zweitens habe ich die Zeit meiner Abwesenheit genutzt, um zwischenzeitlich mit 3 Frauen aus meinem alltäglichen Umfeld darüber zu reden.
1: Mitverantwortung vs. Schuld
sich das eigene verhalten vor augen führen, gleichermaßen ob mann oder frau.
das thema driftete aber von den männern - nicht alleden sondern den betreffenden ab, indem sich fragen auftaten ob wir frauen es den männern nicht erklären können was wir wollen oder nicht. und da entsteht ganz schnell mal der eindruck:
fraut hat schuld.
Liebe Devoteseele,
ich habe niemals gesagt, dass die Frauen daran "schuld" sind, wenn sie einem Mann nicht sagen können oder wollen, was sie (von ihm) erwarten oder nicht. Ich sprach von
Mitverantwortung. Einer Verantwortung für den gegenseitigen Umgang miteinander. Und Verantwortung heißt nicht automatisch "Schuld". Schon gar nicht alleinige Schuld!
Ich habe diesen Bereich meinen beiden Frauen vorgelegt und auch Lesen lassen und sie nach
ihrer Meinung gefragt. Von ihnen war mir die Meinung heir besonders wichtig, weil ich diese deine Aussage von "Schuld" so sehr gut kenne. Diese Verdrehung meiner Aussage von "Mitverantwortung" zu "(ich) die Frau ist schuld" kenne ich aus unseren eigenen persönlichen Streitereien. Diese Verdrehung kommt hier immer dann zu Stande, wenn die Luft mal wieder besonders "dick" ist und versucht wird "den Gegner" verbal niederzustrecken. Dann gehen die Argumente aus und solche Verdrehung entstehen. Wenn die Luft dann wieder "klar" ist, wird allgemein anerkannt, dass diese Eskalation von "Mitverantwortung" zu "(ich) die Frau ist schuld" nicht richtig und nicht statthaft ist.
Ich soll dir von zwei Damen ausrichten, dass zumindest diese beiden (die keinem partriachalischen Diktat unterliegen) durchaus der weiblichen Ansicht sind: "Dass auch Frauen beim alltäglichen Umgang und der Kommunikation zwischen den Geschlechtern (und auch untereinander) diesbezüglich eine
Mitverantwortung tragen. Frauen mögen ihre Ansichten und Wünsche klar und deutlich zum Ausdruck bringen." [Ende der weiblichen Botschaft]
Niemand schiebt dabei die
alleinige Verantwortung den Frauen zu. Niemand macht automatisch aus
Mitverantwortung eine
Schuld. Also bitte unterstelle dies mir, den Mitdiskutanten und anderen Frauen das nicht!
2. Ansichten nicht mitdiskutierender Frauen
Wie bereits oben erwähnt ich habe in den vergangenen Stunden 3 frauen aus meinem Umfeld zu dem Thema #MeToo befragt und auch Stücke mitlesen lassen. 1 Frau ganz außerhalb des Joyclubs und 2 die hier vertreten sind. Alle Drei können im Alltag mit verschiedenen Männern umgehen und treffen dabei auch auf Frauen. Alle 3 haben im Laufe ihres Lebens (alle Ü40) irgendeine Art von Übergriff erlebt. Sie könn(t)en also durchaus mitreden. Eine 4, die selbst schon vergewaltigt wurde und sexuellen Übergriffen ausgesetzt war, habe ich leider nicht erreicht. Ich darf und soll deren Aussagen hier wiedergeben oder zitieren.
Grundaussage aller ist: Vergewaltigungen, tätliche Übergriffe (egal ob sexuell oder anders), Missbrauch, Beleidigungen oder verbale Erniedrigungen sind nach ihrer Aussage unisono
unmittelbar zu benennen, verurteilen und zu sanktionieren. Ohne Ausnahme nach Geschlecht, Alter, Ethnie, Rang oder sonst was.
Was
darunter hinaus geht (zweifelhafte Komplimente, Anschauen/Anstarren, ...) und auch die #MeToo Kampagne (die alle 3 bisher kaum was davon mitbekommen haben, da kein Twitter. Erst Eine seit heute Früh aus den Nachrichten) darf ich diesbezüglich ausrichten:
Auch diese Frauen erkennen in #MeToo zwar dessen ursprüngliche Notwendigkeit (Bekanntmachung von Machtmissbräuchen), aber auch dass (Zitat) "Dort inzwischen wieder einige Trittbrettfahrer mitmischen" (Zitatende).
Ich bat eine der Damen, die im Joyclub seit langem vertreten sind, sich mal diese Diskussion anzuschauen und ihre persönliche Meinung dazu einzubringen. Warum sie das nicht machte wird aus folgenden Dialog klar, den ich zitieren darf (Danke nochmal an dieser Stelle!
)
I: Ich; F: Frau
=======================================
I: Joyclub Diskussion über #MeToo. Und es geht sehr heiß und hitzig weiter.
F: MeToo? Mit wem?
I: Mit den anderen beteiligten JC Mitgliedern. Männer und Frauen!
F: War das im Chat? Welches Thema?
I: Im Forum. Thema: Was haltet ihr von dem #MeToo Aufschrei.
Ist doch eines der Topthemen. Kannst ja Nachlesen und mit diskutieren. Eine Frau mit Verstand würde der Diskussion gut tun. Die anderen sind in der Unterzahl.
F: Mir sagt das gar nichts. Was bedeutet Das?
I: Hast du von dem Harvey Weinstein Skandal, der Missbrauchsaffäre in Hollywood gehört? Der Filmproduzent, der die Schauspielerinnen missbraucht hat?
#MeToo ist eine Twitterkampangne (wie es #Aufschrei war). Und jetzt sind wieder viele Frauen da mit aufgesprungen. "Er hat mich als 'schön' bezeichnet! Er ist ein sexuelles Schwein! Mich hat dieser Mann jetzt missbraucht! Das muss ich auf #MeToo twittern!"
Das ist #MeToo
F: Ne, hab ich nie was gehört
-- Längere Pause; Sie hat sich das dann in den Internetmedien angeschaut --
F: So ein Krampf
I: Du meinst, so ein "Kampf"!
"Macht die Männerschweine nieder! Alle!" :facepunch:
F: Nein, ich finde das ganze voll bescheuert. Natürlich ist vieles nicht in Ordnung, aber die meisten übertreiben doch. Wenn ein Mann auf den Busen schaut, ist das gleich sexuelle Belästigung
I: Dann schreib (bitte) deine Meinung mit rein.
F: Mal schauen. Wo finde ich das?
I: Ich schick dir nachher eine JC Clubmail mit Link dahin.
-------------------------------------
-- Weiterer Dialog per JC Clubmail --
-------------------------------------
Bildwand
Hier der versprochene Link zu der JC Diskussion. Aber Vorsicht, die wächst schnell und es geht stellenweise sehr hitzig ung kontrovers zu. Von mir auch!
Falls ich deiner Meinung nach was Falsches sage, dann raus mit deiner Meinung. DIE ist mir nämlich wichtig!
20:29
Bildwand
Jetzt habe ich doch den Link vergessen!
Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?
20:35
Bildwand
Und das war mein Einstiegsbeitrag
Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?
20:36
Q.............
Ganz ehrlich, mich interessiert das Thema nicht wirklich und diese Masse an Kommentaren lese ich mir nicht durch
22:40
Bildwand
Ist schon OK! Aber deine Aussage darf ich zitieren?
22:54
Q.............
Klar
22:56
Bildwand
Danke!
22:56
=======================================
Und was dürfen wir aus den drei genannten Aussagen, inklusive des zitierten Dialogs, und den Aussagen der Frauen innerhalb der Diskussionen, die diese Ansichten auch so oder ähnlich eingebracht haben, als Quintessenz entnehmen?
Dass das Thema #MeToo und 'was ist
Alles eine Belästigung oder Übergriff' bei den Frauen genau so inhomogen gesehen wird, wie bei den Männern. Folglich kann und wird es
keine allgemeine und endgültige Meinung und Handlungsweise geben. Dazu sind (wir!) Menschen einfach zu unterschiedlich und facettenreich. Wir alle haben unterschiedliche Erziehungen, Prägungen, Neigungen, Bedürfnisse, Ängste, Erfahrungen, usw. und deshalb wird es immer Grenzverletzungen geben, so leid es mir persönlich auch oft tut.
Es liegt an unsAllen dazu beizutragen, dass es nicht so viele sind. Dass es vielleicht weniger werden. Aber wir werden das nie durch Maßnahmen an einzelnen Gruppen erreichen oder durch Regeln einiger weniger, aber gültig für Alle. Wir Alle tragen da unsere persönliche Mitverantwortung. Lasst uns einfach danach handeln!