Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?

Was soll der ironische Beitrag? Wer Gleichstellung ernst nimmt, darf auch nicht beginnen aufgrund des Geschlechts einseitig mehr Rechte einzufordern. Weder Frau, noch Mann, haben das Recht Frau oder Mann gegen den Willen einfach so anzupacken.

Über diese Thema zu reden ist richtig und wichtig.
Dieser ganze # Kram geht mir allerdings schon gewaltig auf den Nerv.

Melden sich da nun Frauen, denen wirklich ein Unglück eine Ungerechtigekeit, ein Übergriff gegen Leib und Seele geschehen ist, oder möchten alle nur irgendwie mitmachen ?

Das kann ich nicht wirklich bemessen. Ich denke vieles ist nur ein Mitmachen um jeden Preis.
Habe eine Reportage einer Journalistin gesehen, die auch befürchtete, dass sich da Frauen melden, denen ZB nur ein anzüglicher Witz erzählt wurde, wo Kollegen frotzelten....( anzügliche Ansprache)ist das schon ein Übergriff oder kann man damit dann leben?

Wiegt das alles gleich schwer?
Ich denke zu einer handgreiflichen Tat, wo die Frau wirklich massiv bedrängt, belästigt oder sogar berührt oder Schlimmeres wird , gibt es schon noch einen Unterschied zu so einem " Witz"

Das kann meiner Meinung nach nicht alles in einen Topf geworfen werden , und spielt das Geschehen , wo wirklich Übergriffe oder Vergewaltigungen statt gefunden haben herunter.

Auch die Frauen denen wirkliches Leid zugefügt wurde , müssten sich wohl komisch fühlen , wenn anderen Frauen einen anzüglichen Witz der Vergewaltigung gleichsetzen.

Aso nochmal : Öffentlich machen, darüber reden , alles richtig.

Aber dieser Weg ist für mich zweifelhaft.

Weil ich es einfach unterschiedlich sehe, ob jetzt einem Mann oder einer Frau an die Brust gefasst wird. Der Gesetzgeber sieht das übrigens ähnlich
Ich kann nunmal auch nichts dafür, dass Männer und Frauen Unterschiede haben.

Dann darf man mir auch nicht die Hand schütteln, denn meine Handinnenfläche ist extrem erogen

Lass es mich so erklären: Wenn Männer ihren Penis auf der Schulter hätten, Frauen ihre Vagina aber am alten Platz, dann würde ich einem Mann niemals anerkennend auf die Schulter klopfen, weil ich diesen geschlechtsspezifischen Unterschied respektiere.
Geh mal als Mann im Sommer oben ohne durch die Stadt und als Frau. Da kannst Du aber sehen, wen die Polizei als ersten auffordert, sich wieder anzuziehen. Diskriminierung der Frau? Mitnichten

Ich bin auch an der Brust sexuell erregbar. Warum machst du da jetzt den Unterschied zwischen Mann und Frau? Und genau wegen solchen Aussagen ist das metoo der falsche Weg.

Die Politikerin regt sich auf weil sie als jung und schön bezeichnet wird und der Aufschrei, ja bei einem Mann hätte er das nicht gesagt, ist mega (Gleichstellung).

Wenn man das Beispiel aus meinem Beitrag nimmt, ist es auf einmal nicht mehr so?

Ja was den nun? Gleichstellung oder nicht? Darüber sollte man sich mal einig werden und nicht nur das rausnehmen was einem gefällt und was nicht.

Am Schluss sollte am Besten jeder Mann so rumrennen wie Hannibal Lecter im Schweigen der Lämmer

Dein Beispiel hinkt aber gewaltig mit dem oben ohne. Es geht hier um sexuelle Belästigung und das hat für mich mit anfassen und bedrängen zu tun. Aber genau das ist ja die Problematik. Im anfassen werden mega Unterschiede gemacht zwischen Mann und Frau.

Mal ehrlich wenn Mann eine Frau in Po zwickt ist das sexuelle Belästigung, macht die Frau das beim mann was ist dann das?

Haben wir das? Ich denke, wir sind alle gleich?

Nur weil wir da zwei Hügel mehr haben finde ich es nicht gerechtfertigt, dass wir uns hier das Recht raus nehmen, dass es beim Mann ja "nicht so schlimm sei" - es ist durchaus auch beim Mann eine erogene Zone.


Ich gebe dir zu 100% Recht. Und in dem Fall passt dann die Aussage: Mann jetzt hab dich mal nicht so.

Von Gleichheit sind wir meilenweit entfernt, sonst hätten Männer doch auch ihren eigenen Metoo Aufschrei in dem Ausmaß, wie Frauen ihn gerade haben

Nur, um das klarzustellen, ich befürworte NICHT, einem Menschen im besoffenen Zustand die Brust zu begrabbeln, trotzdem bewerte ich es unterschiedlich, ob man es bei einem Mann, oder einer Frau macht.

Und genau das finde ich PILLE PALLE, sorry. Soll sie sich freuen, dass sie als junge Frau wahr genommen wird.
Inwieweit ist das nun gleich schwer zu bewerten mit einer VERGEWALTIGUNG, bei der die Frau um Leib , Seele und Leben gekämpft hat ?

Ich habe auf dem Bau gelernt, bin mit 18 im Minirock zur Baustelle gefahren, was war da wohl los?
Richtig, Pfeifkonzerte aus allen Ecken.

Heute fühlt sich die Frau dann belästigt, vergewaltigt, weil ein Mann pfeift ?

Das kann man doch unmöglich gleichsetzten wollen !

Gleichheit werden wir nicht erst dann haben, wenn gleich viele Frauen in Chefsesseln sitzen, sondern wenn wir Frauen den Männern zugestehen, dass sie sich durch Frauen genauso belästigt fühlen können, wie umgekehrt. Stattdessen wird mit Ironie kommentiert und relativiert...

Vielleicht kommt ein "Vergewaltigungs-Metoo" noch. Sich als Vergewaltigungsopfer zu erkennen zu geben wird aber noch mal ne ganze Ecke schwerer fallen, da man sich bei Belästigungen wie Grabschen schon anhören muss, dass man sich nur in den Mittelpunkt bringen will und Aufmerksamkeit sucht.
Umsoschlimmer, wenn der Täter ein Prominenter wie eben Weinstein ist. Oder Cosby. Ob der Täter ist, oder nicht, sei dahingestellt, aber mich ließ der Fall ein wenig hilflos zurück, weil ich mir die Frage gestellt habe: Was ist für mich glaubwürdiger: Eine Stimme hier, oder über 50 Stimmen dort? Beide Seiten mussten sich medial mit Dreck bewerfen lassen

Ok also wenn ich als Mann jetzt auch so ein metoo eröffne sind wir gleichberechtigt? Das ist mal ne Logik. Also ich als Mann sehe Frau als gleichberechtigt.

Ich habe das Beispiel auch genommen mit einem gewissen Hintergedanken. Weil genau da sieht man welche Unterschiede es in sexueller Belästigung zwischen Mann und Frau gibt.

Eine Bekannte von mir hat auch demletzt gemeint mir in die Brust zu zwicken. Ich habe sie dann gefragt wie sie das finde würde wenn ich das mache. Sie hat mich nur blöd angeschaut. Beim zweiten Mal habe ich ihr dann gesagt wenn sie das nochmals macht, nehme ich mir das recht der Gleichberechtigung raus und mache das bei ihr auch. Keine 5 Minuten später hat sie’s getan und war dann geschockt als ichs auch gemacht habe.

Also bin ich jetzt ein sexueller belästiger und sie nicht? Oder wie soll man das sehen?

Ist ein Vergleich zwischen Birnen und Äpfel. Das heißt Gleichberechtigung nur da wo es den Frauen passt?

Es gibt keine moralische Überlegenheit eines Geschlechtes. Ein Problem nur für sich zu „beanspruchen“ ist für mich Doppelmoral. Es gibt nicht DIE bösen Männer und DIE armen Frauen - oder umgekehrt!

Wer sich weigert, ein Problem insgesamt betrachten und angehen zu wollen, setzt sich dem Verdacht aus, dass es ihm möglicherweise doch „nur“ um einseitige „Machtspiele“ gehen könnte. Das verhindert nicht nur eine offene, problemlösungsorientierte Auseinandersetzung, sondern der Verdacht, es ginge nicht um Inhalte, sondern Macht, schwächt dann auch die eigene Argumentation.

Ich wage zu bezweifeln, dass Frauen, die eklatant höheren Vergewaltigungsquoten für sich "beanspruchen". Man benennt nur die Tatsachen, mehr nicht.

Bei Metoo geht es nicht nur um Vergewaltigungen sondern um jede Art als körperliche, verbale oder non-verbale sexuelle Belästigung empfundene Aktion einer anderen Person!

Ja, das ist ein interessanter Gedanke! Ich erinnere mich dazu an verschiedenste Diskussionen in der Gruppe "Men only" hier im Joy. Interessanterweise ist das was Männer wirklich denken nur dort zu lesen wo Frauen aussen vor sind.

Das verstehe ich jetzt aber nicht, wo ist da der Unterschied...? ich mag es nicht, wenn Frau an mir herumfummelt- und Frauen machen es auch, aber eben anders als Männer.
Frauen arbeiten eher mit Wörtern, subtiler. Das Gerede von Frauen untereinander über Männer- das ist doch teils schwer unter der Gürtellinie und kann doch auch verletzen!
Ich bin inzwischen soweit, dass ich Frauen einen freien Platz an meinem Tisch verweigere in der Hoffnung, dass sich lieber ein Mann sich dazu setzt. Da weiss man wenigstens, dass der sich durch eine Bewegung/ Blick/ oder was auch immer, sich nicht gleich belästigt fühlt! Kachelmann & viel Co.`s lassen grüssen!

liebe bjutifool,

ich habe ja auch differenziert zwischen einem unwillkommenen Kompliment und einer Situation der Abhängigkeit oder einem physischem Übergriff.

Dass nicht jeder Mensch genug Selbstvertrauen hat, sich (im Falle des Kompliments) verbal zu wehren- stimmt, das gibt es leider auch.
Dann ist metoo aber in meinen Augen der falsche Weg.

Heute früh habe ich im Fernsehen zur Debatte über metoo folgenden Post gelesen:
"Mein Fahrlehrer hat mir an den Po gelangt" (sinngemäß)

Ich glaube nicht, dass die junge Frau, nachdem sie das getwittert hat, jetzt besser mit so einer Situation umgehen kann.
Wäre es nicht besser, es gäbe Verhaltenstipps für solche Situationen in diesen Medien? Und zwar von Fachleuten?


Generell finde ich, man sollte ungefragt keine fremden Menschen anfassen.
(außer natürlich, der andere fällt gerade vom Bahnsteig auf die Gleise oder Ähnliches).

Und trotzdem es ist in meinen Augen auch immer situationsbezogen. Legt mir (als Frau) ein Mann im Gespräch die Hand auf den Arm, ist es etwas anderes, als wenn er mir an den Hintern fasst.
Und umgekehrt sehe ich das genauso.

Auch da muss man aufpassen mit dem helfen.

Es gab einen Fall bei dem ein Ersthelfer angezeigt wurde weil er eine Dame reanimiert hat und ihr dabei die Bluse geöffnet hat um diese elektrodinger dran zu tun und sie keinen bh hatte.

Sie hat ihn dann angezeigt wegen sexueller Belästigung. Soviel ich weiß wurde die Anklage fallen gelassen.

Wenn es sie alleine als Frau betrifft...da gibt es genug....

Beanspruchen ...was du da gerade verlangst, finde ich in Tat sexistisch.(!)

Prominente Frau als Mitläufer darzustellen, die Frauen, die alles ausgelöst haben...Schauspielerei, Modebranche...alles Ecken, in denen genau DAS Thema.."sich nach oben schlafen" am weitesten verbreitet und ausgenutzt wird (beidseitig!!!)..
..so zu diskreditieren hat wenig mit Respekt vor den Frauen zu tun.

Aus den gleichen Grund warum viele Vergewaltigungen nicht angezeigt werden. Man schämt sich zu sehr.