Hallo liebe Jalinga,
ich finde es sehr gut, dass du diesen Punkt ansprichst.
Mich beschäftigt dieses Thema tatsächlich stark.
Hier mal meine bisherigen Gedanken dazu.
1. Was denkt ihr über den #MeToo?
Der # sollte eine einfache Möglichkeit sein um zu zeigen wie groß dieses Problem tatsächlich ist.
Leider wurde nie definiert was dieses Problem eigentlich ist.
Es heißt recht neutral "sexual harassment".
Was genau dies aber ist, ist ja nach Situation höchst individuell.
Da werden Vergewaltigungen mit, Macho Sprüchen, nett gemeinten Komplimenten und subjektiven Nachteilen oder Benachteiligung in einen Topf geworfen.
Das sind jedes für sich ein ganz eigene Gebiete und somit sagt dieser # aus meiner Sicht rein gar nichts mehr aus.
Da hilft es auch wenig wenn eine Außenministerin sich hinstellt #metoo twittert und sagt "Ach eigentlich möchte ich nicht drüber reden"
Das einzige was es, der #, im moment tut, ist die ohnehin vergiftete Gesprächskultur auf diesem Gebiet weiter zu vergiften.
2. Ist dieser "Hype" übertrieben oder doch überfällig?
Beides Gleichzeitig.
Das im Strafrecht ein "Nein" immer noch nicht ausreichend ist und dass überall wirklich starke Übergriffe stattfinden kann und darf im Jahr 2017 nicht sein.
Zudem sehen wir uns als Land einer großen Aufgabe gegenüber.
Nämlich der Vermittlung unserer Werte an potentielle, neue Mitbürger.
Dafür müsste wir aber in diesem Bereich erstmal einheitliche Werte haben.
Daher ist die Diskussion wichtig und richtig.
Hype, Hysterie und Schwarz-Weiß Denken aber fehl am Platz.
Zusätzlich befeuert dieser Hype ein generelles Problem der Debatte.
Nämlich fehlende Differenzierung und Objektivität.
Es werden wie schon erwähnt, Genderdebatten, mit Sexismus und Gewalt gegen Frauen in einen Topf geworfen und die Debatte wird von allen Seiten mit Populismus, mit Verallgemeinerung, mit Misandrie und Misogynie, teilweise sogar mit Rassismus, geführt.
So wird es auf keiner Seite Gewinner geben sondern nur die Spaltung und weitere Verhärtung aller Fronten.
3. Wird die Situation der "sexuellen Belästigung" in euren Augen extrem verharmlost? (wie in einigen Beiträgen in den sozialen Netzwerken beschrieben)
Wieder Beides.
Je nach Seite.
Die eine Seite übertreibt, überspitzt und mischt alles und die andere Seite leugnet, relativiert und verharmlost.
Das ist leider eine extrem schwierige Lage.
Insbesondere für Männer die sich eigentlich immer als Feminist (wobei ich dieses Wort noch nie mochte. Warum zum Teufel heißt es nicht Equalismus? Denn darum geht es doch oder?) bezeichnet hatten, wie mich, doch nun selbst ständig zur Zielscheibe von Angriffen in der Debatte wird.
Inzwischen würde ich immer sagen ich bin Equalist.
Denn mit den Methoden des Feminismus kann ich mich nicht mehr identifizieren.
Wer meint eine Person die er/sie nicht kennt einfach, ohne deren Einverständnis, anzufassen ist kein Sexist sondern ein A*****h(m/w). So einfach.
Wer einer Person auf der Arbeit die Kompetenz aufgrund des Geschlechtes abspricht, ist ein A*****h(m/w).
Wer meint alle Geschlechter seien gleich, ist weltfremd.
Wer aber meint sie seien deshalb nicht gleichberechtigt, ist ein A*****h (m/w).
Wer meint Misandrie ist ein probates Mittel, da Männer ja ohnehin bevorzugt sind, ist ein A*****h (m/w).
So lange wir also nicht mal von dem "Berg des Zorns" runterkommen und uns ohne Vorurteile ohne Vorwürfe und auf sachlicher Ebene zusammensetzen, wird es weiterhin nur Verlierer geben.
Es könnte so einfach sein.
Leider ist es das nie.
Just my 5¢.
Liebe Grüße
Mr. Coast Couple
P.S.:
Zum Club kann ich nichts sagen.
Habe so etwas noch nie mitbekommen und würde es auch nie tun.
Sollte jemand das bei Mrs. Coast Couple versuchen, wird es jedoch nicht bei einem netten "Bitte lass das" bleiben.