Auch auf die Gefahr hin, daß die Einen oder Anderen meinen Beitrag zum Thema verfehlt finden mögen, möchte ich hier meine - sagen wir mal: alternative - Sichtweise zu diesem Problem anbringen.
Ich habe selbst 5 Jahre lang eine glückliche, offene Beziehung gelebt und das hat mich vor dem Problem, daß diesen Thread ausmacht, bewahrt.
Natürlich akzeptiere ich, wenn jemand für sich die Monogamie als Beziehungsmodell wählt, genauso wie ich den entsprechenden Respekt für meine Wahl erwarte.
Ich finde es halt nur sehr schade, wenn gerade in einer langjährigen Beziehung der Sex mit nur einer Person ein absolut grundlegendes Element darstellt, an dem die Frage des Vertrauens festgemacht wird.
Für mich war der Schritt in diese Richtung ein sehr befreiender, denn nach den Verlustängsten, Eifersüchteleien und Minderwertigkeitsgefühlen blieb das totale Vertrauen, mich auf meine Partnerin verlassen zu können.
Denn sie liebte mich, gerade weil ich bin, wie ich bin. Und eine - wenn auch sehr angenehme und prickelnde
- "Kleinigkeit" wie Sex war nicht der ausschlaggebende Punkt dafür, was man in und wie man den anderen sieht.
Natürlich ist mir klar, daß das für die gerade hier akut Betroffenen erst mal keine große Hilfe ist, aber vielleicht lässt sich ja ein kleiner Gedankenanstoß daraus ziehen. Z.B. warum ein Ausrutscher möglich ist, obwohl man jemanden liebt. Und daß das nicht das Ende aller Tage sein muss.
Ich glaube, man kann an so etwas wachsen und eine Menge Stärke gewinnen...aber leicht ist es bestimmt nicht. Ich würde keinen dafür verurteilen, falls er/sie/es es ablehnt, aber einen Versuch ist es allemal wert.