Hm...
Ich lese hier, dass einige stolz sind auf ihre Narben... Meine Narben sind durch Gewalt enstanden, nein - stolz? bin ich darauf nicht. Mag sein, dass Menschen die sich selbst welche beibringen, damit anders umgehen können? Ich kann´s nicht. Meine Narben lieben? Ein großes Wort, da bin ich noch weit davon entfernt. Vielleicht sie schmücken? klingt möglicherweise blöd für Euch, doch tatsächlich bin ich am schauen, wie kann ich meine Narben heilen.? Verschwinden? Ein Teil meiner Heilung ist zu akzeptieren, dass manche mich begleiten bis zu meinem Tod.
Es spendet mir Trost, dass zickigerengel davon spricht, wie sie damit umgehen kann.
Menschen mit Narben/Behinderungen können natürlich auch ihre große Liebe finden, bzw. ihr begegnen, möglicherweise schätzen sie es auch mehr und werfen, was sie haben nicht achtlos weg.
Nur weiß ich auch von ihrer Einsamkeit, von Stunden und Jahren der Zweifel: "verdien ich kein Glück?". Ich habe lange mit behinderten Menschen gearbeitet, manche Begegnungen waren sehr persönlich. Sicher ist, dass sie ihr Glück, wie die Schwester von paul_simmons zu schätzen wissen.
Die Spuren meiner Narben sind nicht vorbei, nur weil ihre Entstehung zurück liegt. Sie führen weiter - mein handeln ist geprägt, meine Wahrnehmung: "Höre ich ein Kind schreien?" Wie lange halte ich es aus, so mein Kind vor Schmerz schreit? Meine Erfahrungen haben mich geprägt; nicht immer zum Vorteil: weghören und -sehen geht nicht; leider ist es auch schon zu Überreaktionen gekommen.
Ich schütze mein Kind so gut es geht - ja vielleicht ist das positiv zu sehen? Ich denke darüber neu nach - angeregt durch Eure Mitteilungen.
Es mag sein, dass Menschen die rein körperliche Narben haben, damit anders umgehen, da deren Entstehungsgeschichte eine andere ist.
Schön hier soviel über ein Thema zu "hören", das mich sehr beschäftigt. Dank an Euch.
Kyrilis