Wie findet ihr Narben ?!? Teil 2

Ich weiß ja nicht, aber ich schätze die folgende Galerie könnte bei diesem Thema ganz interessant serin:

http://www.model-kartei.de/galerien/galerie/5782/

Ich lass die mal unkommentiert im Raum stehen...

kenne ich schon, und soweit ich weiß habe ich den netten Menschen, dem die Galerie gehört eine Mail geschickt, mit meinem Lob.....

ich selbst habe auch kein paar narben. eine kleine übern auge die so gut wie nie auffällt. dann habe ich vorm dreiviertel jahr durch eine op noch narben am bauch bekommen. eine miniwini un zwei naja durchscnitt von 3-4 cm, und ich habe keinen bauchnabel mehr. bzw meinen richtigen bauchnabel nicht mehr. der nabel wurde entfernt und ein neuer "gemacht". am anfang konnt ich mich net mit anfreunden. inwzischen mag ich den "neuen" bauchnabel da ich mir sage HEY sowas hat doch net jeder =).. naja un ich hoffe das die andern narben noch verblassen. wenn net dann muss ich damit auch leben werd ich muss ich auch. da sind sie änderung geht net.
also auf meinen bauchi

huch da sind mir paar tippfehler passiert.. einfach überlesen =)

Ich finde an Narben ist überhaupt nichts Schlimmes, eher im Gegenteil. Ich finde, Narben machen einen Menschen eher interessant und je nach Größe und je nachdem, an welchen Körperstellen sie sich befinden finde ich Narben sogar ästhetisch.

Habe selbst auch einige kleine Narben am Arm, ist aber auch meine eigene Schuld... Zusätzlich drei recht kleine Narben am Bauch durch eine OP. Man sieht sie aber nicht so doll und ich bin sehr froh, dass mein Freund die Narben eher ästhetisch als abstoßend findet.

Narben von aufgekratzen stichen zum beispiel finde ich widerlich, unfallnarben prägen menschen... selbstzugefügte narben (Vuttings, brandings) finde ich widerlich.

Huhu

Als Vierjähriger bin ich mit gut 10 Liter brühend heißes Griebenschmalzfett auf der rechten Brust verbrannt worden. Nur weil das Herz links sitzt, habe ich überlebt. Man hat mir die durch Hitze verflüssigte verbrühte Haut von den Knien wieder auf die betroffenen Stellen replantiert. Ach ja, es ist passiert, weil eine Hausangestellte gerade mal flüchtig war, sie hatte mich beim Gang durch die Küche mit dem Topf in der Hand übersehen. Als ich zwischen ihren Beinen stand, war der Schreck so groß, dass sie den Topf fallen ließ und er sich über mich ergoss.

Die Schulzeit war furchtbar. Der Schwimm- und Sportunterricht waren der reinste Horror. Ich wurde gehänselt, was das Zeug hielt. Auch Strandbesuche waren schier unmöglich. Überall, wo meine Brust gesehen wurde, fiel ich unangenehm auf. Wer großflächige Brandnarben kennt, weiß dass sie ekelig aussehen können.

Meine erste Freundin hat sie akzeptiert. Und alles was danach kam, ebenso. Ich bin eben ein Mann mit nur linker Brust. Als Frau wären die Probleme schon groß gewesen. So danke ich Gott, dass das Ende doch noch gut war.

Oha. Es gibt so dermaßen unterschiedliche Arten von Narben. Ich hab am rechten Bein neben dem Knie zum Beispiel eine von einer Art Unfall. Irgendwo stand spitzes Metall ab und zack. Ist verdammt unschön. Die Wunde hätte eigentlich genäht werden müssen, wurde sie aber nicht.
Da ich eine sehr lange Zeit lang Autoaggressiv war habe ich auch so viele Narben. Diese hingegen liebe ich und finde sie "schön". Sie zeigen einen sehr wichtigen Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit, und hätte ich all diese Narben nicht, wäre ich jetzt vermutlich ein ganz anderer Mensch.
Den Meisten fallen meine Narben gar nicht auf, obwohl sie gerade am linken Unterarm sehr zahlreich vertreten sind, allerdings versuche ich nie, sie zu verstecken. Dadurch achtet da auch keiner d'rauf.
Generell gilt immer, dass Narben Geschichten erzählen. Und Geschichten erzählen dir etwas über den Menschen und sein Leben. Insofern haben sie was. Es gibt natürlich auch hässliche Narben die richtig schlimm sind, keine Frage.
Im Allgemeinen mag ich Narben wirklich sehr.
Auch wenn mich bestimmte Arten von Narben manchmal recht depressiv machen. Oder sagen wir lieber, Melancholisch. Passt besser.

"Narben haben die Gabe, einen schmerzhaft daran zu erinnern, dass die Vergangenheit einmal Wirklichkeit war"

Jede Narbe erzählt eine Geschichte, aber es ist doch wichtiger auf das Innere des Menschen zu achten, als wie auf das Äußere, oder?
Wenn man seinen Partner liebt, ist er immer schön, denn weswegen ich mich in diese Person verliebt habe, ist nicht von Narben zu entstellen!

ein wahres wort! kompliment für diese aussage, ganz unser gusto...

Unsere Sie ist auch stolz auf ihre Narbe,denn da kam das beste auf der Welt raus,was man bekommen kann,nämlich unser Kind

Unser Er hat eine lange Narbe am rechten Oberarm durch einen Stromunfall. Es ist ein Teil seines Lebens, versteckt sie auch nicht. Es gibt immer neugierige Menschen,die dann nachfragen,was passiert ist und kann dann dadurch seine Geschichte erzählen und warnen.

Nach 2 Kaiserschnitten, einer Gallenblasen-OP sowie einer Total-Op sind mir natürlich einige Narben verblieben. Trotzdem liebt mich mein Partner so wie ich bin. Narben gehören halt unter Umständen zum aussehen dazu. Es gibt zwar Leute die das abstoßend finden (vor allem Männer), aber mit denen muß sich Frau ja dann auch nicht abgeben.

können ja nicht nur äusserlich sichtbar sein, hat irgend jemand sich schon mal mit dem thema : psychische narben beschäftigt? nicht sichtbar aber sehr schmerzhaft........oder wäre das ein vorschlag für einen neuen threat?

Tja was soll man dazu sagen, ein Teil der Narben sagt mir, lass keine OP Ambulant machen der andere Teil der Narben bringt eine Erinnerung, bis zu diesem Tage einer schönen Bikerzeit mit sich. Aber sie sind ein Teil von mir und gehören genauso behandelt wie der Rest des Körpers, daher ist mir Egal wer was darüber Denkt, trage kurze Hosen wenn es das Wetter zulässt, aber zuerst soll derjenige den es stört mal die Zeit erleben wo die Narnen noch frisch waren erst dann kann er vieleicht nachvollziehen wer seine Narben zeigt oder wer warum nicht.

Ich habe auch sehr viele Narben, sichtbare und nicht sofort sichtbare.

Eine habe ich am Steißbein und sie ist nicht schön und auch nicht angenehm. Berührungen am Po bin ich erstmal negativ eingestellt. Einfach zu viel Angst das es 1. schmerzen könnte und 2. das es mein Gegenüber erschrecken könnte. Ich erzähle es zwar, aber wirklich sehen soll es keiner.
Ich hasse meine Narben aber sie sind nun mal da und es ist nicht zu ändern.

Aber wiederum bei Anderen finde ich es absolut nicht schlimm.
Ich schaue auch meistens nicht hin weil mir es wurscht ist.

Narben zeigen das man überlebt hat, und jede Narbe erzählt eine Geschichte.

jede narbe hat ihre geschichte...
sie gehören dazu

Die Frage wie findet ihr Narben hat sowas von wie findest du das Kleid, Auto oder so.

Ich glaube Narben findet keiner wirklich gut oder hübsch anzuschaun. Die wichtigere Frage in diesem Zusammenhang ist glaube ich "Wie geht ihr damit um" oder "Was kann man tun wenn es einen belastet und / oder es den Partner belastet".

In der Regel kann man für die Narben die man trägt nichts, sie sind durch einer OP, einen Unfall oder sonst was entstanden. Man muss mit ihnen leben ob man will oder nicht.

Natürlich gibt es immer Narben die eben ansehnlicher sind und welche die es nicht sind. In der heutigen Zeit hat man ja gott sei dank etliche Möglichkeiten unschöne Narben ansehnlicher zu machen.

Manche Narben verblassen mit der Zeit oder verschwinden ganz.

Ich selbst trage an diewersen Körperstellen diverse Narben, die alle durch OP´s entstanden sind. Einige sind kaum noch zu erkennen daher fallen diese nicht wirklich auf und belasten mich nicht.

Derzeit trage ich ein paar frische unschöne Narben mit mir herum, von denen ich hoffe das sie im laufe der Zeit genau so dezent in den Hintergrund rücken wie alle anderen.

Ganz zu Anfang hatte ich gewaltige Probleme damit und mich meiner Narben geschämt. Mittlerweile habe ich erkannt das ich locker damit umgehen muss und mich auf keinen Fall verstecken sollte. Mir hilft es dabei mich so zu akzeptieren wie ich bin.

Belasten tut mich nur das mein Partner damit im Moment ein paar Probleme hat. Kann ich es ihm verübeln? Nein, weil ich selbst sehe das die nicht nett anzuschaun sind.

Aber natürlich hemmt es erst einmal. Auch wenn ich langsam anfange damit lockerer umzugehen bin ich noch lange nicht soweit zum Beispiel wieder ins Freibad oder so zu gehen.

Ich ärgere mich einerseits über mich selbst, das ich mir viel zu viel Gedanken darüber mache das andere Leute die Nase rümpfen, sich angewiedert umdrehen könnten oder was die wohl denken mögen warum ich diese Narben habe, weil ich mich meiner eigenen Aktivität und Lebensfreude beraube, andererseits kann ich trotzdem nicht ganz aus mich heraus.

Ich hoffe das die Narben genauso verblassen werden wie die anderen und auch wenn sie immer da sein werden, bin ich mir sicher das ich sie dann ebensowenig war nehme wie alle anderen.

Da ich selbst nicht perfekt bin, denke ich fällt es mir leichter andere Menschen mit einem Makel zu akzeptieren und diesen nicht als störend zu empfinden.

LG

Hallo Sweetie,

ich finde, wie Du die Sache definierst, sehr gut. Das Thema hätte tatsächlich besser geheißen, „Wie geht ihr mit Narben um“. Denn Narben sind etwas Unschönes, obwohl sich die Ansicht unserer Mitmenschen in den letzten 50 Jahren geändert hat.

Neben diversen OP-Narben habe ich eine relativ große, ganz alte Narbe. Sie hat ihren Ursprung aus einer Verbrennung während der Kindheit, mir fehlt die rechte Brust. Es ist heißes Fett darübergelaufen. In der Schule war es die reinste Tortur, Schwimm- und Sportunterricht waren kaum möglich, ich wurde nur gehänselt. Auch sommerliche Sachen anziehen, war so gut wie unmöglich. Gott sein Dank werden heutzutage Behinderungen, Einschränkungen und sonstige Auffälligkeiten eher akzeptiert als noch damals.

Jetzt im Erwachsenenalter habe ich festzustellen, dass die Narben, die aus Verletzungen an der Seele entstanden sind, viel schwerer wiegen. Die normalen Verletzungen sind eigentlich unwichtig. Weniger schön Aussehende können mit Textilien bedeckt werden. Die aus Verletzungen des Inneren Entstandenen, sind immer präsent. In meinen Partnerschaften sind Narben nicht als störend empfunden worden.

Wenn Dein Partner Probleme damit hat, liegt es vielleicht daran, dass er dich noch nicht als Ganzes kennt. Denn ich finde, in der Partnerschaft gibt es kaum Nebensächlicheres als Narben am Körper.

Liebe Grüße
Anton

Doch doch mein Partner kenn mit ganz sicher schon als ganzes, wir sind seit bald 15 Jahren verheiratet und kennen uns seit 20 Jahren.

Natürlich sollten Narben am Körper in der Partnerschaft nebensächlich sein. Und damit keine Missverständnisse aufkommen alle Narben die ich habe sind durch OP`s in der Zeit der Partnerschaft mit meinen Mann entstanden und er hat alles mit mir zusammen durch gestanden und mich immer sehr unterstüzt. Fakt ist aber das die jetztigen Narben eben deutlich größer und auch noch sehr rot sind. Wenn ich sie mir im Spiegel ansehe muss selbst ich Schaudern wie also bitte soll ich erwarten können das es meinem Mann anders geht.

Was die inneren "seelischen" Narben betrifft. Ja da gebe ich dir recht, die sind deutlich schlimmer zu ertragen und leider verheilen die viel schlechter als die äußerlichen Narben, manche verheilen nie.

Wie man damit umgehen sollte, dazu kann ich keinen Rat geben, dafür ist jeder Mensch anders. Ich habe dafür "sinnbildlich" viele kleine Schubladen in meinem Inneren, da packe ich sowas hinein und öffne diese Schublade nie wieder. Ich verdränge sowas ganz bewust und in der Regel schaffe ich das auch. Ist nicht umbedingt die empfehlenswerte Art, das ist mir klar, zumal das Risiko besteht das Verdrängte Dinge irgendwann ausbrechen wollen.

Dennoch bin ich der Meinung das Dinge aus der Vergangenheit in die Vergangenheit gehören und da auch bleiben sollten. Ich lebe im hier und jetzt und will in die Zukunft schaun und meinen Weg nicht damit belasten das ich in schmerzhaften Erinnerungen aus der Vergangenheit festhänge. Jede positive und Negativer Erfahrung oder jedes Erlebniss hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin und ich kann sehr gut mit mir leben.

Denk mal darüber nach und schau ob deine Seelischen Narben mit dieser Einstellung immer noch so schwer sind.

LG

mein ex war damals mit einem motorrad schwer gestürzt und trug an beiden armen etliche narben zurück.
er ärgerte sich mächtig darüber, für ihn waren sie ein entstellender makel. ich hingegen fand es schön, ihm beim kuscheln mit der hand darüber zu streicheln. für mich machten sie ihn nur noch einzigartiger.

da ich borderline habe, habe ich natürlich narben an den armen... ich mag sie nicht, denn sie sind hässlich! ich versuche so oft, nicht mehr zu ritzen aber dann kommt irgendwann der moment, in dem ich wie in trance ritze, bis das blut fließt, dann werde ich sozusagen wach und erst geht es mir dann gut aber am nächsten tag hasse ich mich dafür, daß ich es wieder getan habe....

...für mich ein Teil der Persönlichkeit eines Menschen. Ich finde sie wunderschön, weil sie den oder die Trägerin individueller machen. Diejenigen Menschen können eine Geschichte darüber erzählen - über jede einzelne.

Auch wenn es durchaus Zeichen auf der Haut gibt, die an schlimme oder weniger schöne Situationen oder Lebenslagen erinnern - wenn ich mich als Betrachter sehe - dann höre ich mir immer wieder gern jede einzelne Erzählung über den Ursprung der Narbe an. Das kann einerseits zur Verarbeitung schwieriger Zeiten beitragen oder aber ist es möglich in alten Zeiten zu schwelgen, z. Bsp. als man als Kind hinfiel und nun eine Narbe über dem Auge daran erinnert oder als man als Teenager mit dem Moped die Straße küsste und noch heute die Knie davon gekennzeichnet sind.

Mit Narben kann man durchaus leben - mit Wetterfühligkeit erst recht.

Kurzum. Narben sind die Zeichen auf der Haut, die individuelle mal schöne, mal weniger schöne Geschichten erzählen und genau das liebe ich an ihnen.

rebel_yell:

Da möchte ich einhaken, denn das ist eine unzulässige Verallgemeinerung.
Schneiden und Borderline wird zwar von vielen gleichgesetzt aber nicht alle Borderliner schneiden und nicht alle die sich schneiden, haben eine Borderline-Störung.
Ich selber sehe eher einen Zusammenhang zwischen Alter und Schneiden (kann das aber nur durch eigene Erfahrungen und nicht statistisch belegen), weil Schneiden als Methode der Selbstschädigung erst seit einigen Jahren in den Medien und im öffentlichen Bewusstsein ist. Das Feld der Selbstschädigung im Rahmen einer Borderline-Störung ist aber deutlich variantenreicher.

Bitte verzeih die gekackten Korinthen: Mich persönlich ärgert schlicht diese Gleichsetzung und ich werde oft damit konfrontiert.
(Und wenn ich schon von Korinthen schreibe: Ja, ich weiß daß das Krankheitsbild nach ICD 10 "emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus" heißt und daß die gängige Abkürzung "Borderline" nicht korrekt ist. Ich benutze sie trotzdem.)


On Topic:
Ich neige stark zur Narbenbildung - im Extremfall gibt es eine Narbe vom Mückenstich - und ich habe etliche Verletzungs-/OP-Narben aber die stören mich nicht mehr, gehören mittlerweile zu mir.
Ich hatte Probleme damit aber das war zu Zeiten, wo ich mit mir und meinem Körper eh auf Kriegsfuß stand. Seitdem da Frieden ist, sind die Narben völlig aus meinem täglichen Bewußtsein verschwunden.