@TE
Ich war mal mit einer Person zusammen, die beziehungssüchtig war. Ich wusste bis dahin gar nicht, das es sowas überhaupt gibt. Ich war für sie im Grunde nur ein Mittel, damit sie sich "ganz" fühlte und das war für mich eine üble und verletztende Erkenntnis.
Sie suchte sich dann, als ich hinter ihre Beziehungssucht kam, eben eine neue, mit der diese Spiele wieder von vorne losgingen.
Ja, ich kann gut verstehen, dass Du Angst hast, von Deinem Mann verlassen zu werden, wenn Du ihm sagst, was Du seid einer ganzen Weile machst. Wenn Du Männer brauchst, um Dein Selbstbewusstsein irgendwie aufzupolieren, dann glaube ich kaum, dass Du Deinen Mann wirklich liebst - denn wenn es wirklich so wäre, dann würdest Du Dich trauen, ihm zu sagen, was Du mit ihm machst und er sich dann entscheiden kann, ob er Dich unterstützen möchte oder er sich selber schützen muss.
Vor gut zwei Jahren schriebst Du hier, dass Du das Fremdgehen nicht lassen kannst und wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du auch damals professionelle Hilfe aufgesucht, wegen Deiner Kinderlosigkeit und Trennungsschmerzen.
Ich kann mich nur schwer in bestimmte Süchte nach Menschen reinversetzen und kenne nur die andere Seite.
Was ich aber kenne sind stoffgebundene Süchte und wenn man sich entschließt, sich vom Suchtmittel zu verabschieden und sich dem wirklich zu stellen, dann geht das mitunter auch sehr mit dem Gefühl einher, was man ja eigentlich unterdrücken möchte.....nämlich unzureichend zu sein, einsam oder was auch immer.......
Meine Therapie war eine ziemlich harte Nummer und alleine hätte ich es auch nicht geschafft.
Nun ist mein "Fall" sicher ein anderer, aber ich habe die passende Hilfe gefunden, weil ich sie auch wollte. Die haben mir nicht erzählt, was ich am liebsten gehört hätte, sondern die haben mir geholfen, mich mit bestimmten Seiten zu befassen, mit denen ich jahrelang nichts zutun haben wollte.
Manche spielten auch nur ihre Therapeutenschallplatte ab und damit konnte ich nichts anfangen - aber diejenigen, die mir halfen, das waren jene, die mit mir an die Wurzeln gingen. Und manche Therapeuten fand ich echt übel......weil sie mir Dinge sagten, von denen ich wusste, dass sie stimmten. Und genau diese waren es, die mir halfen. Ich wollte diese Erfahrungen heute nicht mehr missen.