Liebe Tysia,
das, was Du gerade erlebst, liest sich für mich sehr unterschiedlich, wenn man Deine beiden Postings betrachtet. Generell würde ich es schöner finden, wenn die TE hier von Anfang an offener wären. Meines Erachtens ist es schon ein Unterschied, ob es um eine Beziehung im herkömmlichen Sinne (oder zumindest um eine Kennenlernphase dazu) handelt, oder ob es hier "nur" um eine Freundschaft+ neben einer "Hauptbeziehung" geht. Tipps zu geben ist eh schon schwer, aber wenn man dann durch das erste Posting von anderen Tatsachen ausgeht, ist dem jeweiligen TE ja auch nicht gut zu helfen. Man betrachtet etwas ja unter ganz anderen Gesichtspunkten. Das habe ich hier aber schon allgemein öfter festgestellt, dass einiges erst später zur Sprache gebracht wird.
Meines Erachtens ist es so: wenn es erstmal soweit ist, dass Fragen per Whatsapp wie "Was kann ich tun, um Dich sehen zu können?" gestellt werden (in meinen Augen eine recht unterwürfig wirkende Frage, sorry), ist es leider schon zu spät. Daher frage ich sowas auch gar nicht. Wenn man Jemanden mehrfach anschreibt, keine Antwort kommt und Derjenige sich generell nicht meldet, muss man den Punkt finden, an dem man damit aufhört. Der Andere will einfach nicht, so sieht es aus. Ich erlebe es selbst gerade und weiß, dass es schwer ist, das so hinzunehmen (gerade, wenn man Jemanden auch als Mensch mag und ihn gern noch "begleitet" hätte). Ich muss aber letztendlich auch akzeptieren, dass ich niemals eine direkte Erklärung dafür bekommen werde. Meine letzte Whatsapp-Nachricht wurde nichtmal gelesen, so unwichtig bin ich für ihn (vermutlich sogar gesperrt, keine Ahnung). Trotz allem bin ich ihm nicht böse. Es gibt immer zwei Sichtweisen auf die Dinge und wenn man nur eine (die eigene) kennt, kann man vieles halt nicht verstehen. Manchmal passt es eben einfach nicht oder die Lebensumstände lassen aktuell nichts anderes zu. Menschen reagieren auf Umstimmigkeiten/ Unsicherheiten auch sehr unterschiedlich. Ich bin da vll eher impulsiv und haue manchmal spontan etwas raus, was ich in einem bedachteren Moment so nicht gesagt oder geschrieben hätte. Andere schweigen eher und machen es mit sich selbst aus. Wenn es um ein Nichtmelden geht, scheinen es aber eher Männer zu sein, die sowas machen. Wir Frauen wollen ja gern alles bis zum Sanktnimmerleinstag ausdiskutieren und darauf haben die meisten Männer eher so gar keinen Nerv. Insofern ist ein Nichtmelden natürlich immer nervenschonender für sie.
Zu Deiner Frage nach dem Loslassen und Weitersuchen: das ist so individuell, dass man da nichts raten kann. Ich bin Single und suche aktuell nicht. Zum Einen ist es noch nicht lange her, zum Anderen wäre ich gerade nicht offen für was neues. Und ich möchte trotz diverser Erlebnisse immer versuchen, mir mein Herz zu bewahren. Dazu gehört auch, dass ich mich nicht mit einem anderen Mann nur ablenke und dem vll ähnliches hinzufüge. Und alternativ mit einen Mann nur ein bißchen Spaß zu haben, will ich selbst nicht. Ich habe durch das zuletzt Erlebte für mich klar festgestellt, dass ich mir wieder eine echte Beziehung wünsche in meinem Leben (auch wenn ich jetzt dafür noch nicht offen bin). Ablehnung zu erleben ist schwer, aber man selbst sagt ja auch nicht immer Ja zu Jemandem. Gleichwohl ist es natürlich immer fairer, wenn Jemand ein Nein formuliert, statt es durch ein Nichtmelden/ Abtauchen zu vermitteln.
Wärest Du Single, würde ich Dir vermutlich auch eher raten: warte noch ab, bevor Du wieder suchst. Erhol Dich erstmal und sieh wieder anderes schönes im Leben. Da es hier aber nur um eine Affäre/ Freundschaft+ (oder wie immer man das genau nennen kann) geht, würde ich mich an Deiner Stelle vll eher mit was neuem ablenken. Sorry, wenn ich das Wort "nur" verwende. Es ist meine sehr persönliche Sicht auf ein Lebensmodell, welches mehrere Beziehungen nebeneinander erlaubt. Ich verurteile es nicht, kann mich nur nicht gut reinversetzen. Ich wäre sehr glücklich, in einer echten Partnerschaft leben zu können. Nebenbei noch weitere Beziehungen zu pflegen, erscheint mir nicht "gleichwertig" zur Hauptbeziehung. Daher kann ich vll nicht 100% nachvollziehen, warum man wegen einer beendeten Nebenbeziehung so unglücklich ist. Aber wie gesagt, ich verurteile es nicht. Es ist nur nicht so meine Welt.