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"Poesie zu den Jahreszeiten"

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********chen Frau
15.659 Beiträge
GUTEN MORGEN...*sonne*

Wer am wenigsten des Morgen bedarf,
der geht am heitersten dem Morgen entgegen.


Epikur
******iva Frau
2.842 Beiträge
Ende des Herbstes
Ich sehe seit einer Zeit,
wie alles sich verwandelt.
Etwas steht auf und handelt
und tötet und tut Leid.

Von Mal zu Mal sind all
die Gärten nicht dieselben;
von den gilbenden zu der gelben
langsamem Verfall:
wie war der Weg mir weit.

Jetzt bin ich bei den leeren
und schaue durch alle Alleen.
Fast bis zu den fernen Meeren
kann ich den ernsten schweren
verwehrenden Himmel sehn.


Rainer Maria Rilke (1875-1926)
******iva Frau
2.842 Beiträge
Spätherbst
Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,
Reseden und Astern sind im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.

Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, -
Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!
Banne die Sorge, genieße, was frommt,
Eh' Stille, Schnee und Winter kommt.


Theodor Fontane (1819-1898)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
"Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön."

Vincent van Gogh
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Feldbeichte
Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt,
Nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt,
Fromm sich dem Sturme neigend:

Da geht das Dichterjahr zu End',
Da wird mir ernst zu Mute;
Im Herbst nehm' ich das Sakrament
In jungem Traubenblute.

Da bin ich stets beim Abendbrot
Allein im Feld zu finden,
Da brech' ich zag mein Stücklein Brot
Und denk' an meine Sünden.

Ich richte mir den Beichtstuhl ein
Auf ödem Heideplatze;
Der Mond, der muss mein Pfaffe sein
Mit seiner Silberglatze.

Und wenn er grämlich zögern will,
Der Last mich zu entheben,
Dann ruf' ich: »Alter, schweig nur still,
Es ist mir schon vergeben!

Ich habe längst mit Not und Tod
Ein Wörtlein schon gesprochen!«
Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot
Und hat sich bald verkrochen.

Gottfried Keller
liebeslied im herbst
Ach, mein Herz ist bange,
Bange nach meiner Geliebten.
Sehnsucht hält die Schatten-
Flügel über mir.

Wolken fliehn im Winde;
In vergilbenden Wipfeln
Stöhnt es: meine Seele
Singt und stöhnt nach ihr.

Du und unsre Liebe,
Du und dein Herz voller Güte! ...
O mein Glück, mein Leben:
Einsam bin ich hier.

Doch ich will nicht klagen.
Über die grauen Weiten
Spannt sich ein Liebesbogen
Hoch von mir zu dir.

Was die Liebe bindet,
Trennen nicht Berg und Meere.
Schließe die Augen: siehe!
Sieh, ich bin bei dir.

Otto Julius Bierbaum
******iva Frau
2.842 Beiträge
Herbstgefühl
Müder Glanz der Sonne!
Blasses Himmelblau!
Von verklungner Wonne
Träumet still die Au.

An der letzten Rose
Löset lebenssatt
Sich das letzte lose,
Bleiche Blumenblatt!

Goldenes Entfärben
Schleicht sich durch den Hain!
Auch Vergehn und Sterben
Däucht mir süß zu sein.

Karl von Gerok (1815-1890)
Herbstwind


Durch fahlbelaubte Bäume
mit müdem Ton der Herbstwind singt;
die sehnsuchtsbange Weise klingt
Des Nachts in meine Träume.
Ach, alle Blumendüfte,
das Farbenspiel der Rosenzeit,
die ganze Sonnenseligkeit
Zerstoben in die Lüfte!

Verstummt ist Scherz und Kosen.
Die mir geblüht in tiefster Brust,
das alte Leid, die alte Lust
sie starben mit den Rosen!

Nun will kein Stern mehr scheinen.
Der Himmel trüb und wolkenschwer,
das Haupt so müd' das Auge leer ...
Ich hab verlernt das Weinen!

Und wenn die Sehnsuchtslieder
der Nachtwind auf den Fluren singt,
in meinem Herzen hallt und klingt
sein traumhaft Rauschen wider.

Clara Müller
******iva Frau
2.842 Beiträge
Graue Blätter
Solch ein lauer weißer Tag,
Mag die Hände gar nicht rühren,
Nur die Augen liegen wach.

Draußen welken gelb die Bäume,
In der stillen Esche nicken
Graue Blätter, altersschwach.
Graue Blätter, graue Träume.



Max Dauthendey
(1867 - 1918)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Träumerei in Hellblau
Alle Landschaften haben
Sich mit Blau gefüllt.
Alle Büsche und Bäume des Stromes,
Der weit in den Norden schwillt.

Blaue Länder der Wolken,
Weiße Segel dicht,
Die Gestade des Himmels in Fernen
Zergehen in Wind und Licht.

Wenn die Abende sinken
Und wir schlafen ein,
Gehen die Träume, die schönen,
Mit leichten Füßen herein.

Zymbeln lassen sie klingen
In den Händen licht.
Manche flüstern, und halten
Kerzen vor ihr Gesicht.

Georg Heym (1887-1912)
******iva Frau
2.842 Beiträge
Träume nur, Seele ...
Träume nur, Seele ...
In den verdämmernden Herbsttag hinein
zauberst du lachenden Sonnenschein,
und aus der Blätter vergilbendem Flor
blühen dir duftige Veilchen empor,
träumende Seele.

Tönt denn der Glocken dumpfhallender Klang
dir wie ein schmetternder Lerchengesang?
Siehst du der Erde verweintes Gesicht,
fühlst du die eisigen Nebel denn nicht,
träumende Seele? -

Träume nur, träume ... der Frühling ist weit;
Rosen hat's nimmer im Winter geschneit -
dumpf nur und klagend, verweht vom Nordwest,
läuten die Glocken zum Totenfest.
Träume nur, Seele ...


Müller, Clara (1861-1905)
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Im Herbst...
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.

Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewußt bestimmte Ziel.

Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.

Wilhelm Busch (1832-1908)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Wie sehn ich mich
auf´s neue hinaus
in Wald und Flur!
Ob ich mich gräm
und freue du
bleibst mir treu Natur.

Heinrich Heine
Die Rosen im Garten
Die Rosen im Garten blühn zum zweiten Mal.
Täglich schießen sie in dicken Bündeln in die Sonne.
Aber die schwelgerische Zartheit ist dahin,
mit der ihr erstes Blühen sich im Hof
des weiß und roten Sternenfeuers wiegte.
Sie springen gieriger,
wie aus aufgerissenen Adern strömend,
über das heftig aufgeschwellte Fleisch der Blätter.
Ihr wildes Blühen ist wie Todesröcheln,
das der vergehende Sommer
in das ungewisse Licht des Herbstes trägt.


Stadler, Ernst (11.8. 1883-1914)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Man sieht die
Blumen welken und
die Blätter fallen,
aber man sieht
auch Früchte reifen
und neue Knospen
keimen.

Das Leben gehört
den Lebendigen an,
und wer lebt muss
auf wechsel gefasst
sein.

Johann W.
von Goethe
******iva Frau
2.842 Beiträge
Herbstgedanken
Da ich die grüne Pracht der Bäume zärtlich liebe
Und folglich mich anjetzt im Herbst bei ihrem Fall,
Bei der Entblätterung der Wipfel überall
Und der Vernichtigung des Laubes recht betrübe,
So deucht mir doch, ob hör ich sie im Fallen
Zu meinem Troste dies mit sanftem Lispeln lallen:
"Du siehest uns von dem geliebten Baum
Nicht, um denselben zu entkleiden,
Noch um ihn nackt und bloß zu lassen, scheiden;
Ach nein, wir machen frisch und schönern Blättern Raum."

Barthold Hinrich Brockes (1680-1747)
Les Fleurs annimées
Die Seele der Blume


Düfte sind die Gefühle der Blumen.


Heinrich Heine
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Frühherbst...
Anmerkung:
Beitrag gelöscht.
Bitte keine urheberrechtlich geschützten Werke hier einstellen!
BK - JOY.Team

**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Ach das köstliche
auf Erden ist das
stille Glück im Haus.

Mag es draußen Winter
werden hier ist´s
Lenz jahrein Jahraus

Sprichwort.

*achtung* *frier* .......*freu2*...????
es soll am WE Schnee geben...landesweit.!!

Wenn die Natur in den Herbst umkippt, beginnt auch im Menschen manches zu welken.


Adolf Reitz
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********chen Frau
15.659 Beiträge
Sterne mit den goldnen Füßchen
Wandeln droben bang und sacht,
Daß sie nicht die Erde wecken,
Die da schläft im Schoß der Nacht.

Horchend stehn die stummen Wälder,
Jedes Blatt ein grünes Ohr!
Und der Berg, wie träumend streckt er
Seinen Schattenarm hervor.

Doch was rief dort? In mein Herze
Dringt der Töne Widerhall.
War es der Geliebten Stimme,
Oder nur die Nachtigall?

Heinrich Heine
*******ralf Mann
53 Beiträge
Siehst du den Baum...
"Siehst Du" den Baum?
So kraftvoll und stark! Lässt sich von keinem "Sturm" beugen. Doch wen ihr ihm den "Lebens-Saft entreißt, so muss er sich trotz allem doch beugen.
Wir sind "Nie" zufrieden!
Ob es Schön ist oder Schneit! Ob wir Jung sind oder Alt!
Es ist uns "Niemals" recht: Egal zu welcher Zeit!
Das ist unser "Größter - Kummer", den wir trotz allem "Hegen und Pflegen".
Man "glaubt" jemanden zu kennen: Und kennt ihn doch nicht!
Wir "glauben" uns selbst zu kennen, aber wir tun’ s nicht: Da wir uns "Oft" selbst über uns Wundern müssen, erkunde erst "DICH" dann dein gegenüber.
So läst dich niemand im Stich: Und Du Dich auch nie wieder!
gez. sabine

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********chen Frau
15.659 Beiträge
Wenn Natur und
Mensch sich in
Liebe vereinigen,
wird entweder ein
Gedicht daraus
oder ein Garten.

Kalenderweisheit
Die Launen der Verliebten

Der Käfer saß auf dem Zaun, betrübt;
Er hat sich in eine Fliege verliebt.
Du bist, o Fliege meiner Seele,
Die Gattin, die ich auserwähle.
Heirate mich und sei mir hold!
Ich hab einen Bauch von eitel Gold.
Mein Rücken ist eine wahre Pracht;
Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd.
O daß ich eine Närrin wär!
Ein'n Käfer nehm ich nimmermehr.
Mich lockt nicht Gold, Rubin und Smaragd;
Ich weiß, daß Reichtum nicht glücklich macht.
Nach Idealen schwärmt mein Sinn,
Weil ich eine stolze Fliege bin. -
Der Käfer flog fort mit großem Grämen;
Die Fliege ging ein Bad zu nehmen.
Wo ist denn meine Magd, die Biene,
Daß sie beim Waschen mich bediene;
Daß sie mir streichle die feine Haut,
Denn ich bin eines Käfers Braut.
Wahrhaftig, ich mach eine große Partie;
Viel schöneren Käfer gab es nie.
Sein Rücken ist eine wahre Pracht;
Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd.
Sein Bauch ist gülden, hat noble Züge;
Vor Neid wird bersten gar manche Schmeißfliege.
Spute dich, Bienchen, und frisier mich,
Und schnüre die Taille und parfümier mich;
Reib mich mit Rosenessenzen, und gieße
Lavendelöl auf meine Füße,
Damit ich gar nicht stinken tu,
Wenn ich in des Bräut'gams Armen ruh'.
Schon flirren heran die blauen Libellen,
Und huldigen mir als Ehrenmamsellen.
Sie winden mir in den Jungfernkranz
Die weiße Blüte der Pomeranz.
Viel Musikanten sind eingeladen,
Auch Sängerinnen, vornehme Zikaden.


Heine, Heinrich (1797-1856)
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