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"Poesie zu den Jahreszeiten"

**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.

Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.

Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinert die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.

Georg Trakl
******iva Frau
2.842 Beiträge
Der Winter ist eine ehrliche Haut
Der Winter ist eine ehrliche Haut,
Ein alter Poldrian;
Wie zornig er mir ins Auge schaut,
Blick ich ihn wiederum an!

Sein Blut ist kühl und starr wie Eis,
Doch nie seine Treue wankt;
Wie oft hab ich mich nächtlicherweis
Mit ihm herumgezankt!

Da rüttelt er mir am Gartentor
Und stampft auf den Beeten herum,
Er schimpft mich einen sanguinischen Tor,
Leichtgläubig und herzlich dumm!

Viel Hoffnungen zieh ich in Scherben auf
Am kalten Sternenschein,
Da ist er besonders versessen drauf
Und stürmt auf sie herein.

Ich balge mich immer, so gut ich kann,
Um jedes grüne Reis;
Er aber entrupft sie, der harte Mann,
Den Scherben büschelweis.

Doch die mir der Alte stehenläßt,
Die sind erprobt und gefeit!
Die sind gelenzet und frühlingsfest
Und der Erfüllung geweiht!


Gottfried Keller
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Ich komme aus der Ewigkeit.
Frühling war’s,
dann heiße Sommerzeit,
der Herbst bracht’ Frucht
und Blätterfall
und wilder Stürme Widerhall.

Nun ist der kalte Winternebel da,
verhüllt in eins, was fern und nah;
mich deckt das Schneetuch
der Vergessenheit,
so fahr ich wieder in die Ewigkeit.

Hans Thoma (1839-1924)
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Aus silbergrauen Gründen tritt
ein schlankes Reh
im winterlichen Wald
und prüft vorsichtig Schritt für Schritt,
den reinen, kühlen, frischgefallenen Schnee.

Und deiner denk ich, zierlichste Gestalt.

Christian Morgenstern (1871-1914)
In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling, und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich ein lächelnder Morgen.


Khalil Gibran
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten?
Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.

Dann – hoffentlich – aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen.

Joachim Ringelnatz, 1883-1934
Ist's in der ersten Woche heiss,
so bleibt der Winter lange weiss.

Bauernregel
Profilbild von mir
********chen Frau
15.659 Beiträge
Der Abend..

Schweigt der Menschen laute Lust:
Rauscht die Erde wie in Träumen
Wunderbar mit allen Bäumen,
Was dem Herzen kaum bewußt,
Alte Zeiten, linde Trauer,
Und es schweifen leise Schauer
Wetterleuchtend durch die Brust.

Joseph Freiherr von Eichendorff
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Ich würde Sie dringender einladen,
wenn ich mir nicht allzusehr bewußt wäre,
daß wir in dem Herbst und Winter des Lebens starrer und schroffer werden als billig ist: die Wirkung dieser Eigenschaften wird durch guten Willen, am besten aber durch Entfernung gemildert.


Johann Wolfgang von Goethe

Wie die Samen, die unter der Schneedecke träumen,
träumen eure Herzen vom Frühling.
Vertraut diesen Träumen,
denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit.

Khalil Gibran
*******000 Frau
1 Beitrag
indian summer
indian summer

wie goldenes laub an alten bäumen

so deine haut schimmert im flackernden licht

wie der duft des windes im sonnigen wald

so die wärme deiner haut meine hände spüren

wie die bäume so kraftvoll ihr laubdach tragen

so unsere seelen sich der liebe hingeben.

wie leise und ruhig die blätter fallen

so zärtlich und sanft uns die nacht überkommt

wie hell und schimmernd der tag beginnt

so ehrlich und süss unsere sehnsucht erwacht.

indian Summer

wie der herbst des seins

auch mit vielen lenzen

die sehnsucht bleibt.
Winter

Wasser ist Körper und Boden der Fluß. Das neuste Theater
Tut in der Sonne Glanz zwischen den Ufern sich auf.

Wahrlich, es scheint nur ein Traum! Bedeutende Bilder des Lebens
Schweben, lieblich und ernst, über die Fläche dahin.

Eingefroren sahen wir so Jahrhunderte starren,
Menschengefühl und Vernunft schlich nur verborgen am Grund.

Nur die Fläche bestimmt die kreisenden Bahnen des Lebens;
Ist sie glatt, so vergißt jeder die nahe Gefahr.

Alle streben und eilen und suchen und fliehen einander;
Aber alle beschränkt freundlich die glättere Bahn.

Durcheinander gleiten sie her, die Schüler und Meister,
Und das gewöhnliche Volk, das in der Mitte sich hält.

Jeder zeigt hier, was er vermag; nicht Lob und nicht Tadel
Hielte diesen zurück, förderte jenen zum Ziel.

Euch, Präkonen des Pfuschers, des Meisters Verkleinerer, wünscht ich
Mit ohnmächtiger Wut stumm hier am Ufer zu sehn.

Lehrling, du schwankest und zauderst und scheuest die glättere Fläche.
Nur gelassen! du wirst einst noch die Freude der Bahn.

Willst du schon zierlich erscheinen und bist nicht sicher? Vergebens!
Nur aus vollendeter Kraft blicket die Anmut hervor.

Fallen ist der Sterblichen Los. So fällt hier der Schüler
Wie der Meister; doch stürzt dieser gefährlicher hin.

Stürzt der rüstigste Läufer der Bahn, so lacht man am Ufer,
Wie man bei Bier und Tabak über Besiegte sich hebt.

Gleite fröhlich dahin, gib Rat dem werdenden Schüler,
Freue des Meisters dich, und so genieße des Tags.

Siehe, schon nahet der Frühling; das strömende Wasser verzehret
Unten, der sanftere Blick oben der Sonne das Eis.

Dieses Geschlecht ist hinweg, zerstreut die bunte Gesellschaft
Schiffern und Fischern gehört wieder die wallende Flut.

Schwimme, du mächtige Scholle, nur hin! und kommst du als Scholle
Nicht hinunter, du kommst doch wohl als Tropfen ins Meer

Goethe
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

Christian Morgenstern (1871-1914)
Für den Liebenden ist auch im Winter Frühling.



Aus Rußland
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
ich hab' nichts, was mich freuet,
verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
da rührt er seinen Wipfel sacht
und redet wie im Traume.

Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blüten-Kleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.

Joseph von Eichendorff (1788-1857)
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.

Der Seufzer dacht an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -
und er sank - und ward nimmer gesehen.

Christian Morgenstern (1871-1914)
******iva Frau
2.842 Beiträge
Verzweifle niemals.
Die Tage vergehen wie das im Wind fliegende Herbstlaub,
und die Tage kehren wieder mit dem reinen Himmel und der Pracht der Wälder.
Aufs Neue wird jedes Samenkorn erweckt,
genauso verläuft das Leben.
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
Es kracht der Schnee von meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
Den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! friere mir ins Herz hinein,
Tief in das heißbewegte, wilde!
Dass einmal Ruh mag drinnen sein,
Wie hier im nächtlichen Gefilde!

Nikolaus Lenau (1802-1850)
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********chen Frau
15.659 Beiträge
  • Auf trocknen, kalten Januar
    folgt oft viel Schnee im Februar... *mrgreen*

    Bauernregel... *zwinker*

Im April ein tiefer Schnee
keinem Dinge tut er weh.


Bauernregeln
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Der Winter, ein schlimmer Gast,
sitzt bei mir zu Hause; blau sind meine Hände von seiner Freundschaft Händedruck.

Friedrich Nietzsche
Die Kälte ist angenehm, wenn man sich wärmen kann


Blaise Pascal, Pensées
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********chen Frau
15.659 Beiträge
  • Blast nur
    ihr Stürme,
    blast
    mit Macht,
    mir soll
    darob nicht
    bangen,
    auf leisen
    Sohlen
    über Nacht
    kommt doch
    der Lenz
    gegangen.

    (E.Geibel)

Frost und Eisigkeit lassen in der Natur wie beim Menschen vieles erstarren.


© Willy Meurer
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Unser Sommer ist nur ein grünangestrichener Winter.

Heinrich Heine
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