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Slut Shaming - Frauen, die ihre Sexualität offen ausleben!

*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Ich muss doch nicht immer gleich wie eine Furie reagieren.
Nee. Immer nicht. Wenn ich in Flirtlaune bin (erkennbar daran, dass ich den Mann auch anlächele), dann nicht.

Aber dann, wenn anzügliche Bemerkungen gemacht werden, anstatt meine Arbeit sachlich zu kommentieren (z.B.), dann schon.

*basta*

Es ist in meinen Augen so, dass "vor Ort" meistens jeder genau weiß, welches Verhalten angemessen ist und welches nicht. In einem Swingerclub würde ich andere Sprüche erwarten als ich einem Kirchenchor oder bei der Arbeit. Unter Freunden kann man direkter sein als unter Fremden. Und eigentlich könnte das auch gut funktionieren, aber dann werden eben die Grenzen überschritten und wenn sich die Belästigte beschwert, jammert der Überschreiter los, dass er das Opfer sei. *roll*
Mutabor_65
Und was will mir dein Beitrag sagen?
Furien Shaming?

Seit wann ist es unangemessenen zu sagen, wenn ein Verhalten unerwünscht und übergriffig ist?

Seit wann ist eine Frau deshalb eine Furie?

Ich empfinde keine Leichtigkeit, wenn irgendein Typ mir blöde kommt.

Schreibt Sie
***ty:
Mutabor_65

Und was will mir dein Beitrag sagen?

das es jemand als völlig normal ansah, das ihr auf den popo gehauen wurde, das man sie angrabschte...

andere sehen es als völlig normal an, das jemand ihnen hinterher pfeift...



beide wollten nicht als furie dastehen...
das haben die "täter" doch nicht böse gemeint...
Mutabor
Ach das meinst du!.. dann ist ja gut. Ich dachte schon du willst mir unterstellen, dass ich es gutheißen würde, wenn ein Mensch tätlich ohne sein Einverständnis angegriffen würde..
Macht es wirklich nur den Unterschied, ob angefasst wird oder nicht?

Slut shaming ist fast immer ohne anfassen. Sexuelle Belästigung geht natürlich auch verbal.

Ist ohne anfassen dann weniger schlimm und die Frau soll sich nicht so anstellen?

Mir hat ein Zeitarbeiter in der Produktion mal hinterher gerufen, ich gehöre ordentlich gefickt. Er hat dabei gelacht und fühlte sich furchtbar cool und witzig. Ich war geschockt und sprachlos. Was er noch lustiger fand. Also der Chef, der hinter ihm stand fand das so harmlos, dass es eine fristlose Kündigung gab. Von der Zeitarbeitsfirma eine Abmahnung.

Hat der da überreagiert?

Mir tat er keine Sekunde leid. Ich wurde dann auch noch deshalb von Kollegen gemobbt, ich hätte selbst schuld, weil mein Rock zu kurz (knielang) gewesen sei und ich dadurch eine Einladung gemacht hätte. Die fanden das auch witzig. Nur stand da der Chef leider nicht hinter ihnen. Ich habe das damals ignoriert, weil ich verhindern wollte, dass das schlimmer wird. Am Ende bin ich gegangen und nahm woanders eine Stelle an.

Schreibt Sie
Übergriffe im Beruf und sonst
Dazu ein "Schwank" aus meinem Arbeitsleben.

Nach der Schule arbeitete ich als Praktikantin in einem Architekturbüro.
Von 2 Werksstudentinnen wurde mir unabhängig voreinander vor diversen Männern, u. a. meinem Chef gewarnt.
Nur konnte ich deren Aussagen nie in der Realität überprüfen, die Kollegen und auch die Bauarbeiter haben sich mir gegenüber respektvoll verhalten, selbst mein Chef hat von den Annäherungsversuchen, die er angeblich bei meinen Kolleginnen gemacht hatte, Abstand genommen.

Lag das an meiner Person, die ihn um fast um Haupteslänge überragte, an meinem Auftreten oder war es nur das Schlechtmachen meines Chefs durch die beiden Kolleginnen, aus welchen Grund auch immer?

Was ich damit sagen will: Es gibt viel Gerede, gerade um einen in der Berufshierarchie höher stehenden Menschen herabzusetzen oder es gibt einfach Leute, die anfälliger sind, nicht in respektvoller Weise behandelt zu werden, d. h. wer vielleicht Schwäche zeigt, kann leichter zum Opfer werden.

Anderes Beispiel:
Ich bin vor einigen Jahren in der Dunkelheit überfallen worden. Mir gelang es aber, den Täter zu Boden zu werfen und mich aus dem Staub zu machen.
Nachdem ich Anzeige erstattet hatte, riet mir die Polizei zu einem Infoabend.
Dort wurde auch gesagt, dass die eher Schwachen Ofer von Übergriffen werden und es wurden Strategien gezeigt, um sich vor eventuellen Übergriffen zu schützen.
Nur eins - ein selbstbewusstes Auftreten kann in manchen Fällen hilfreich sein, so dass sich manche Täter einfach nicht trauen.
Das ist genau der Punkt
Ich redete vom Pfeifen.. nicht von anzüglichen Sprüchen oder Anfassen.. aber es wird gleich interpretiert, so entstehen Gerüchte..
Vom Slut shaming direkt zum Victim blaming.

Es gibt tatsächlich Frauen, die für Männer als Opfer uninteressant sind. Sprich sie versuchen es nicht bei jeder Frau. Jeder Mann hat seine eigene Signatur, wenn ich das so nennen darf, wonach er sich einigen Frauen glaubt gegenüber übergriffig verhalten zu können.

Mona, nur weil du in Ruhe gelassen wurdest, bedeutet es nicht, dass du besser, selbstbewusster oder stärker bist als andere Frauen, die Opfer von Übergriffigkeit und Slut shaming wurden.

Vielleicht hast du einfach nur Glück gehabt.

Ich weiß aus Erfahrung, dass es Männer gibt, die es bei mir nie wagen würden mir blöde zu kommen, aber anderen Frauen gegenüber ein vollständig anderes Verhalten zeigten.

Ich persönlich solidarisiere mich lieber mit Frauen, die Opfer wurden,als ihnen eine Mitschuld daran zu geben, dass sie Übergriffe erfahren mussten. Ich habe auch nichts davon, wenn mir etwas nicht passiert, anderen Frauen aber schon, mich dadurch stärker oder schlauer zu fühlen. Ja, ich müsste schon eine Art horizontaler Feindseligkeit empfinden, es so zu sehen. Oder aber Männer höherwertig und somit schützenswerter betrachten als Frauen. Die dann irgendwie selbst schuld oder falsch sind, wenn sich Männer ihnen gegenüber falsch verhalten.

Schreibt Sie
Interessantes Thema...
Kennt ihr andere Beispiele?
Habt ihr schon Erfahrungen mit Slut-Shaming gesammelt?
Was sagt die Anzahl der Sexualpartner über eine Frau und über einen Mann aus?
Macht ihr da Unterschiede?

Ich habe von einfachem Hinterherpfeifen bis strafrechtlich relevanter Belästigung alles Mögliche erlebt und ich habe dafür genauso mein Me Too gesetzt, wie viele andere auch, aber nicht wegen den Pfiffen, sondern wegen den körperlichen Übergriffen. Ich kann das für mich auch gut differenzieren. Das Eine ist etwas, womit ich gut klar komme, ich kontere, picke mir das primitiv transportierte Kompliment heraus und gehe meiner Wege, aber die Übergriffe waren und sind etwas anderes. Das sollte man hier auch nicht vermischen, finde ich.

Hier mal ein Beispiel aus meiner Erfahrungskiste: (Erst vor wenigen Monaten so erlebt) Ein Mann, den ich 2 Mal sah, beide Male mit GV, einvernehmlich, vorher wurde darüber gesprochen, sagte mir wortwörtlich, als es plötzlich um das Thema Beziehung ging von seiner Seite, dass er sich Gedanken mache wegen meiner "vielen" One Night Stands, dabei hatte er nur eine flapsige Aussage meinerseits, aber keine genaue Anzahl, keine Hintergründe, nichts dergleichen... aber für ihn war das wohl etwas, was in den Gedanken ob sich daraus mehr entwickeln könne, mit gehörte und es reichte wohl schon zu wissen, dass ich überhaupt ONS hatte. Er musste es gar nicht aussprechen, ich wusste genau, was er mir sagen wollte. Für mich hatte es sich damit erledigt. Und es hat mich sauer gemacht. Während es für ihn absolut okay war wild in der Gegend herumzubeischlafen, war das für mich ein Tabu, ich hatte das nicht zu machen, er wollte offenbar eine saubere Frau, aber mit mir ins Bett gehen ohne Date zuvor, ohne Gefühle, das war okay. Was machte er da? Er schloss von der Tatsache, dass ich ONS hatte, auf meine Beziehungskompetenzen und das ist genau das, was mich so aufregt. Was aber viel schlimmer ist, ich hatte keine Zahl von ihm, er hatte keine genaue Zahl von mir und trotzdem bekam ich diesen Stempel, den er sich selbst so nie gegeben hätte, obwohl er nichts anderes machte als ich. Aber letztendlich hatte er sich damit nur selbst als Memme geoutet. Solche Typen sind Idioten, die so klein sind, dass sie sich über den Rücken der Frau nach oben drücken müssen und genau so läuft dann wahrscheinlich auch die Beziehung ab. In dem Moment wurde mir klar, warum er solange schon Single war...

Und ich muss sagen, wenn ich höre wie viele Frauen ein Mann schon hatte, denke ich nicht, oh Gott, so viele, dieser Unmensch, sondern eher: Oh wow, ich sollte ihnen allen danken, denn wegen ihnen habe ich jetzt diesen Sexgott über mir liegen... *lach* Offenbar haben nicht alle Männer diese Stärke.

Jemand hier schrieb, dass einen meist andere Frauen zu Schlampen machen, dem kann ich so nicht zustimmen, es kommt doch von allen Seiten, aber doch auch oft genug von innen und oben. Sind es nicht auch die vielen von oben aufgestülpten gesellschaftlichen Erwartungen, der sich viele so unterordnen? Wer hat denn erfunden, dass man nur dann anständig ist, wenn man erst beim 3. Date Sex hat? 2 Menschen, die sich also beide begehren vom 1. Moment an, haben also sinnloserweise zu warten, um irgendeine Regel zu erfüllen, damit keiner denkt, sie wären keine anständigen Leute. Sich also seinen Bedürfnissen hinzugeben ist schmutzig und als Frau noch viel schmutziger, denn saubere, anständige Frauen haben dies und jenes nicht zu tun. Und diese oben auferlegten Erwartungen gibt es nach wie vor. Ohne die würden wir doch gar nicht über sowas wie hier diskutieren. Und das in unserem modernen Zeitalter...

Mein derzeitiger Favorit im Sumpf des Slut Shaming: Blicke von Menschen, denen mein Outfit offenbar "Schlampe" zu entgegnen scheint... wie sehr ich all diese oberflächlichen, einseitig denkenden Zombies bemitleide... für sie bücke ich mich dann aber gerne einfach mal grundlos, extra langsam und lasziv, damit sie sich an ihrer Oberflächlichkeit so richtig schön verschlucken... welch ein Spaß *lol*
****ute Frau
565 Beiträge
Irgendwie ist die Leichtigkeit weg. Ich muss doch nicht immer gleich wie eine Furie reagieren.


Frauen und Mädchen dürfen über die Straße und an Baugruben entlang gehen ohne sich Gedanken darüber zu machen, was die Männer gerade denken.
Die weiblichen Menschen dürfen in ihre eigenen Gedanken versunken sein, ohne dass ihnen der sexuelle Gedanke irgendeines Mannes aufgedrängt wird.
Um ihre Leichtigkeit können sich die betreffenden Männer bitte selber kümmern.

Und auch der Widerspruch ist mir schon zu viel.
Ich will einfach nicht so angequatscht werden.
Ich will nicht, dass meine Töchter so angequatscht werden.

Und es ist auch wirklich Gerede von gestern, wenn eine Frau der anderen unterstellt, dass mit genügend Selbstbewusstsein alles nur halb so schlimm wäre oder gar nicht passiert. Das ist victim-blaming. Darüber sind wir doch hinaus.
Charaktere...
Sehr oft hört man alle sollen taff, selbstbewusst und mutig werden oder sich diese Eigenschaften (ich würde es bewusst auch Charakterzüge nennen) trainieren.
Ich mag meine schüchternen Freundinnen sowie meine extrem Extrovertierten. Ich mag meine Freundinnen, die in großer Runde still dabei sind und unter vier Augen gar nicht aufhören zu quasseln.
Ich mag die Mädels, welche top gestylt und groß ihre Umwelt beeindrucken und auch meine kleinen grauen Mäuschen.

Sollen denn wirklich bald alle Frauen gleich sein nur damit sie nicht irgendwem in irgendeiner Situation zum Opfer fallen?
Nein, ich denke nicht, dass das "Glück" war.

Auf einer anderen Arbeitsstelle war es ganz anders, da war ich in einer sehr verletzlichen Phase und da hatten Leute ein leichteres Spiel.
Da geschah auch ein schwerer Übergriff, bei dem ich anfangs nicht in der Lage war, aus dieser Situation herauszukommen.
Mir blieb dann auch nichts andere übrig, als die Abteilung zu wechseln. Erst in dem Fall konnte ich dem übergriffigen Verhalten eines Mitarbeiters kontra geben und seinen Vorgesetzten informieren.

Ich denke mir, es gibt manche Menschen, die sich lieber in einer Opferrolle wohl fühlen und da drin beharren anstatt versuchen, aus einer unguten Situation hinauszumanövrieren.
Ich weiß, es ist manchmal schwierig, den Mut aufzubringen, aber es lohnt sich zumindest für einen selber, etwas zu verändern.
Mein derzeitiger Favorit im Sumpf des Slut Shaming: Blicke von Menschen, denen mein Outfit offenbar "Schlampe" zu entgegnen scheint... wie sehr ich all diese oberflächlichen, einseitig denkenden Zombies bemitleide... für sie bücke ich mich dann aber gerne einfach mal grundlos, extra langsam und lasziv, damit sie sich an ihrer Oberflächlichkeit so richtig schön verschlucken... welch ein Spaß *lol*

Aha. Du interpretierst also die Blicke der Menschen für dich als "schlampig".
Triggerst dann diese Leute, von denen du DENKST, sie würden dich "schlampig" ansehen noch, nur um dich dann über sie zu erheben?! Und es als "slut shaming" abzutun.
Und dann wird sich wirklich gewundert wenn dieses Thema von vielen Menschen (Frau wie Mann) zu Großteilen nur noch mit Kopfschütteln quotiert wird?
Mona,

keine Frau will gerne Opfer sein. Geschweige sich denn darin einrichten.

Ich kenne beide Seiten. Ich war stark und ich war schwach, so wie du es auch schilderst. Eine Frau, die Opfer wurde, trifft keine Schuld. Den Täter trifft die Schuld und das ganz alleine.

Ob das der Typ ist, der eine Frau verbal oder körperlich belästigt oder die Frau, die eine andere Frau als Schlampe bezeichnet um sie sozial zu diskreditieren. Victim blaming ist an sich eine Perversion.

Natürlich ist es wichtig, eine Frau stark zu machen und zu helfen, einen Übergriff zu verwinden. Natürlich ist es wichtig, dass sie Strategien an die Hand bekommen kann, damit ihr das nicht wieder passiert oder sie weiß, wie sie sich wehren kann. Aber Schuld trifft sie keine, wenn ihr das passiert ist.

Schuld ist immer der Täter.

Schreibt Sie
Doc Snuggles,

Wenn du auf Piste bist und triffst auf ein paar Männer, die dich taxieren. Interpretierst du nur, wenn einer von denen auf Krawall aus ist, oder spürst/weißt du es?

Die meisten Menschen wissen sofort was Tango ist.

Und so ist es auch bei abwertenden Blicken und Gesten hier.

Schreibt Sie
BlueVelvet6874
Dem letzten Abschnitt deines Postings kann ich dir uneingeschränkt zustimmen, den anderen Aussagen momentan weniger.

Wie in vielen anderen Interaktionen gehören für mich immer zwei oder mehrere unterschiedlich starke/ schwache Beteiligte dazu, dass eine entsprechende Situation entstehen kann.

Bin aber gerade etwas abgelenkt bzw. zu müde um das zu später Stunde noch ausführlich erläutern zu können.
DocSnuggles...
Aha. Du interpretierst also die Blicke der Menschen für dich als "schlampig".
Triggerst dann diese Leute, von denen du DENKST, sie würden dich "schlampig" ansehen noch, nur um dich dann über sie zu erheben?! Und es als "slut shaming" abzutun.
Und dann wird sich wirklich gewundert wenn dieses Thema von vielen Menschen (Frau wie Mann) zu Großteilen nur noch mit Kopfschütteln quotiert wird?

Also ich bin doch nicht bescheuert, ich erkenne doch abwertende Blicke von oben bis unten und Kopfschütteln. Was soll das denn sonst sein? Ich laufe ja nun nicht blind und dumm durch die Gegend und interpretiere wild vor mich hin weil mir mal so ist, sondern ich rede hier nur von für mich mehr als eindeutigen Blicken und Gesten! Ich könnte die Leute auch direkt fragen, warum sie so schauen, was glaubst du, würden sie mir antworten? Die Wahrheit sicher nicht. Aber ich erkenne sehr genau die Unterschiede, wie mein Umfeld mich wahrnimmt in unterschiedlichen Outfits und gerade die ältere Generation ist sehr schnell und leicht zu verstehen in ihrer Körpersprache. Da tue ich einen scheiß ab. Ich muss mich ja wohl nicht dafür rechtfertigen, dass ich meine Umwelt intensiv wahrnehme und in den Menschen lese. Und wenn ich in einem knappen Lederrock durch die Stadt laufe und mir ein Ehepaar kopfschüttelnd und abwertend schauend begegnet und dann hinter mir tuschelt, während ich an ihnen vorbeilaufe, dann bleibt da nicht mehr viel Raum für Interpretationen, die eben das Wort Schlampe nicht beinhalten. Wenn ich an einem Mann vorbeigehe, der just in diesem Moment am vorbeilaufen an mir heruntersieht und grinst, denke ich ja auch nicht, ach, der freut sich auf seine Schnitzel daheim. Wer aufmerksam durch die Welt geht, sieht eine Menge. Oder wird daran auch gezweifelt, wenn ich rumlaufe und denke, hey, so wie der guckt, findet der mich heiß... klar, ich weiß es nicht, vielleicht denkt er gerade an seine Ehefrau, während er mir auf meine Titten schaut... man weiß es ja nicht... *gruebel* *lol*

Im Übrigen ist der Fakt mir die Fähigkeit abzusprechen, entsprechende Körpersprache nicht richtig einordnen zu können, auch etwas, was ich dir ankreiden könnte und auch tue... es ist also völlig ok, mich abwertend anzusehen, denn hey, niemand weiß wirklich, was tatsächlich in ihnen vorgeht, aber es ist nicht okay, zu denken, diese Menschen halten mich für eine Schlampe, weil ich ihre Blicke auch fehlinterpretieren könnte. Körpersprache ist die leichteste Sprache von allen und so leicht zu lesen... verrät sie nämlich oft das, was manche nie aussprechen würden. Und während jemand Schlampe denkt, macht sein Körper eine ganze Menge, völlig unbewusst... und ja, mit meinen 33 Jahren kann ich ganz genau deuten, wer mich wie ansieht. Erhebst du dich denn nicht gerade über meine Kompetenz in anderen Menschen zu lesen? Du denkst ich wüsste nicht was ich da sehe und deute... du bist also gerade deine eigene miese Beschreibung... herzlichen Glückwunsch!!!
Bei Slut shaming geht es um Macht. Um Deutungshoheit.

Wo kämen wir denn da hin, wenn Frauen ihrer Wahrnehmung vertrauen können?

Es könnte Männer zu Tätern machen. Und manche Frauen auch.

Deshalb muss es irrelevant sein, wie das Opfer der Versuche, seine soziale Stellung herabzusetzen, wahrnimmt und anzuerkennen wie "die Schlampe" wirklich ist.

Paradox dabei ist: besonders Männer wünschen sich oft eine Frau für das Ausleben ihrer sexuellen Bedürfnisse. Deshalb ist es ok, eine "Schlampe" zu ficken, aber nicht, mit ihr eine Beziehung zu führen. Die Abwertung braucht dieser Mann, um seinen eigenen Trueb zu befriedigen, den er als Abhängigkeit von der Frau zwar erkannt hat,aber nicht zulassen kann. Sonst wäre er auch eine Schlampe.

Da spielt die Ambivalenz von Bedürfnissen und Sozialisierung eine ganze große Rolle. Leider bleibt sie meist unbewusst. Wäre sie bewusst, könnte man eine Schlampe gar nicht mehr abwerten. Manchen Menschen ist das bewusst und sie können eine Frau, die ihre Sexualität frei lebt, anerkennen und wertschätzen.

Andere Menschen bekommen Angst und andere Gefühle dabei. Neid, soziale Ängste, Aggressionen usw. Damit muss Mensch erst einmal klarkommen in einer Welt, die einem erklären will, was richtig und gut ist und was nicht. Und deren Regeln sich dabei auch noch widersprechen.

Schreibt Sie
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ist er zu stark bist du zu schwach ...
mal eine kleine Abwandlung des alten Slogans. Wollen wir denn wirklich solche Verhältnisse? Dass wir nur ein bisschen stärker sein müssen als andere damit es genügend andere Opfer gibt die für Täter attraktiver sind so dass ich ungeschoren davon komme? Reicht das schon aus? Kurzfristig nur für mich selbst gedacht vielleicht schon, bis ich in eine Situation komme in der es gerade keine 'billigere Beute' gibt und vielleicht mehr als einen Täter ...

Das Problem ist doch nicht nur der 'Exzess' an sich, das Problem ist auch die Geisteshaltung, aus der der Exzess entsteht. Was legitimiert für einen Täter sein Verhalten? Bei den meisten ist es doch nicht so dass die aus heiterem Himmel ein 'Vergewaltigungsvirus' einfangen und ansonsten respekt- und rücksichtsvoll sind ... die meisten betrachten sich ja nicht mal als Täter. Die hat das doch herausgefordert durch ihr Verhalten, durch ihre Kleidung, durch das was ich über sie denke ... Solange wir da nicht ansetzen beim gesellschaftlichen Konsens wird es immer nur Glücksache bleiben ob man Opfer wird oder nicht. Und da kann selbst so was banales wie hinterher pfeifen schon ein Teil davon sein. Die Wahrnehmung von Pfeifen hat sich in den letzten Jahrzehnten etwas verändert. Ursprünglich war das nicht als derbes 'Kompliment' gemeint sondern sollte die Person in Verlegenheit bringen, ähnlich wie die Sprüche die dazu oft abgefeuert wurden. Das ist aber längst nicht unbedingt harmlos. Mit solchen Strategien siebt man nämlich Opfer aus ... man schaut wer sich nicht wehren kann, wer verlegen wird, wen man beeindrucken und schikanieren kann - und da geht man dann weiter. So jagen Wölfe zum Beispiel. Antesten, anscheuchen, sehen wie das Wild sich verhält. Und dann die leichteste Beute dabei rauspicken. So betrachtet sieht dann so eine Strategie doch nicht mehr so harmlos aus, oder? Klar kann ich sagen, macht mir nichts, ich bin fit, ich bin gerade nicht in Gefahr ... mag stimmen so lange es andere leichtere Beute gibt. Aber wehe die gibt es nicht oder das Rudel ist groß genug oder das Gelände ist schwierig ...
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich kenne das Gefühl sehr gut sich stark und nicht gefährdet zu fühlen, das ging mir selbst lang genug so. Groß, körperlich stark (ich hab nicht umsonst auf dem Bau gearbeitet, da musste keiner für mich irgendwas heben was mir zu schwer war), schlagfertig und 'abgebrüht' was Sprüche angeht - aber das nutzt dir alles nichts wenn du in eine Situation kommst in der du nicht mehr Herr der Lage bist. Bei mir war das eine Situation an einem Sommerabend wo ich nach Hause kam und vor meiner Haustür stand, auf einer Hauptstraße in Essen. Ich hab den Angreifer nicht mal kommen sehen, ich hab gerade nach meinem Schlüssel gekramt als ich von hinten gepackt wurde. Und da hat mir in dem Moment alles Selbstbewusstsein nicht geholfen, ich hab einfach nur Panik gekriegt. Nicht mehr überlegt was jetzt das Schlauste wäre, ich wollte nur noch rein, weg aus der Situation. Den Schlüssel hatte ich schon in der Hand, hab mich durch die Tür in den Flur gezwängt und hab mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür geworfen und den Typ, der versucht hat mir zu folgen in der Tür eingeklemmt. Und dabei hab ich einfach nur Glück gehabt, der hat es nicht geschafft mir hinterherzukommen. Sonst hätte er sich wohl dafür bedanken können dass ich ihn da in einen schön dunklen verlassenen Hausflur gelotst hätte ... Ich habe bei der Anzeige dann zu hören bekommen dass es zwei Tage davor einen Angriff gegeben hat bei der die Frau nicht davon gekommen ist, der wurde die Kehle durchschnitten ... Da war nichts mehr mit Selbstbewusstsein und ich kann mich schließlich wehren und mir passiert das nicht - da war nur noch 'Glück gehabt'!
Ich habe dazu eine Buchempfehlung für Männer, die glauben Frauen bilden sich etwas nur ein und für Frauen, was sie tun können, wie sie Predatorenverhalten von Männern begegnen und ihm so schnell wie möglich ausweichen können.

Gavin de Becker "Vertraue deiner Angst"

Ein wie ich finde sehr gutes Buch,mit wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttert, das die Mechanismen von Gewalt gegen Frauen sehr gut beschreibt und auch, was für Männer das sind, die Gewalt, verbal wie physisch, gegen Frauen rechtfertigen oder sogar gutheißen. Da wird hier im Joy naturgemäß mit Dating zu tun haben, dem dort ein ganzes Kapitel gewidmet ist, empfehle ich es einfach mal.

Candide2,

genau.

Catcalling und Slut shaming dient Männern, die sich aktiv oder passiv daran beteiligen, nicht nur dazu sich gegenüber Frauen mächtig zu fühlen und Spaß zu haben, sondern wesentlich der Selektion. Man darf sich hier natürlich die Frage stellen, woher bei solchen Männern das Bedürfnis kommt, Frauen abzuwerten und sie verbal zu belästigen/anzugreifen.

Frauen, die sich mit solchen Männern solidarisieren und ihr Verhalten verharmlosen und rechtfertigen, verfolgen meist das Ziel ihren sozialen Status zu erhöhen und weibliche Konkurrenz auszuschalten. Schaut her, ich bin mehr wert als die Schlampe da. Ich bin cool und stark.

Schreibt Sie
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Bestimmt hast du da Recht, BlueVelvet, das wird manchen Frauen so gehen, ob nun bewusst oder nicht. Ich würde trotzdem bei vielen gar nicht mal so weit gehen. Da reicht auch, ein Gefühl von Sicherheit haben zu wollen ...

Wer möchte das nicht, das Gefühl haben, sich sicher in der Öffentlichkeit bewegen zu können, das Gefühl haben, man könne sich ja wehren falls nötig ... nur ist das Sicherheitsgefühl meistens eben viel trügerischer als die Realität. Der häufigste Spruch den man in dem Zusammenhang sicher zu hören bekommt ist, ich hätte nie gedacht dass MIR das passieren könnte ... oder dass mir das ausgerechnet DA passieren könnte ... Das sagen alle die vorher dachten dass sie schon mit der Situation fertig würden falls nötig.
Also es gibt Momente da genieße ich diese patriarchaischen Momente des Komplimentgebers..da sind mir andere Schlampen sogar völlig egal, weil ich mir keine Gedanken mache...ich bin einer der Menschen, die erst mal nichts böses vermuten, kann man naiv nennen.
Anfassen ohne meine Erlaubnis ist nicht das Thema in diesem Moment. Ich differenziere hier. Und was die Aura betrifft. Ich werde selten ohne meine Einwilligung angefaßt, vlt kann ich deshalb lockerer damit umgehen und es nicht immer nachvollziehen, wenn Frauen sich duch einen Pfiff belästigt fühlen. Natürlich habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, aber in anderen Zusammenhängen und Situationen. Deine letzten Absatz kann ich mal so gar nichts abgewinnen.. was hat es denn mit dem sozialen Aufstieg zu tun? Ich lass mir den Hintern versohlen und dafür heiratet mich dann ein Millionär? Und das nur weil er es bei anderen nicht darf? Oder meintest du damit... guckt her ihr Schlampen... mir pfeifft er nach und euch nicht, ich bin was besseres und ihr seit es nicht wert? Das glaubst du? Echt? Ich frage mich, was passiert sein muss, dass man solche Gedanken hat. Ich bleib dabei. Pfeifen kein Problem, Anfassen Problem..ich werde allerdings zur Furie, wenn ich sehe wenn eine Frau belästigt wird und da ist ihre Grenze dann auch meine..
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Was da passiert sein muss? Dass man bestimmte Situationen mal gründlich durchdenkt und dabei auch die Situationen von anderen einbezieht in die man zum Glück selbst noch nicht gekommen ist ... dann verändert sich der Blickwinkel auf manches ...

Natürlich ist nicht jedes Pfeifen, nicht jede Anzüglichkeit frauenverachtend und böswillig, im Gegenteil, sie kann durchaus auch einvernehmlich oder sogar erwünscht sein. Setzt aber voraus dass man in irgendeiner Form die Bereitschaft des anderen dafür erkundet hat und auch ernst nimmt. Kann natürlich auch zufällig mal so sein ...

Aber dass Frauen sich anderen Frauen gegenüber profilieren (wie alle Menschen sich allen anderen Menschen gegenüber profilieren) ist doch nichts neues ... und das geht auch über Attribute wie 'die ist nicht auf den Mund gefallen', 'ein dufter Kumpel' 'nicht so zickig/ tussig wie andere' - und erzähl mir nicht dass das nicht als Auszeichnung anderen Frauen gegenüber wahrgenommen würde. Kann aber eben auch bedeuten dass man prinzipiell unangemessenes Verhalten toleriert.
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