Slut Shaming - Frauen, die ihre Sexualität offen ausleben!

so ein bisschen hab ich das Gefühl, dass hier alle fröhlich aneinander vorbei reden, und dass mir damit auch dasselbe Schicksal blüht, aber hier, ein Versuch:

"Slut shaming" ist, glaub ich, ein Riiiiiiiiiesenthema. Slut-shaming ist der Grund, warum hier auf diesem Portal überproportial viel Männchen vertreten sind. Slut shaming ist vielleicht nicht der einzige, aber sicher ein trifftiger Grund dafür, dass es in unserer Gesellschaft wieder zu ner Art Common-sense geworden ist, dass der Mann die Frau anspricht - und nicht umgekehrt. Slut shaming ist der Grund, warum es für viele Frauen selbst im vermeintlich geschützen weiblichen Freundeskreis nahezu unmöglich ist, über bestimmte Begierden, beispielsweise dem Wunsch fremd zu gehen, zu reden. Slut shaming ist der Grund, warum es für einen Mann überhaupt nicht schwer ist, offen zu sagen, dass er auf Tinder nur zum vögeln ist, während genau-dasselbe für Frauen überhaupt nicht selbstverständlich ist... Etc etc etc.

Slut Shaming ist, etwas freier interpretiert, auch der Grund, warum eine erstaunlich grosse Anzahl an Joy-Mitgliedern in einem anderen, aktuell grade heisslaufenden Thread im Brustton der Überzeugung und dem Timbre der Entrüstung behaupten, sie hätten noch niemals daran gedacht, den Supermarktkassierer (bzw. die Kassiererin) zu vögeln. Idealerweise werden dann auch noch Mutmassungen angestellt, wie gaga jemand sein muss, der sich sowas ausdenkt (...)

Noch etwas freier interpretiert ist Slut-Shaming - und an der Stelle ein Dankeschön an den Hobbymasseur, der das bereits schön ausgeführt hat - schlicht und einfach der Versuch, anderen Menschen, also nicht nur Frauen, sondern ganz oft auch Mitgliedern der LGBT-Community, aber auch etwas non-konformen Heten, Poly-Verfechtern etc. klarzumachen, dass sie irgendwie "nicht ganz gesund", um nicht zu sagen krank sind. Heisst also: Slut-Shaming spielt als Diszliplinierungsinstrument eine Riesenrolle in unserer Gesellschaft und das Thema betrifft, unabhängig davon, ob wir eher Täter bzw. (vermeintliche) Nutzniesser oder eher Opfer sind, uns alle in irgend einer Form.

Das ist wenigstens, was ich dazu denke

Und warum lässt man (Frau) sich das gefallen ?
Warum kümmert man (Frau) sich dauernd um das Geschwätz von Dummköpfen ?
Warum möchte die emanzipierte Frau sich nicht auch emanzipiert verhalten und zeigt den männlichen und weiblichen Dummköpfen den Mittelfinger ?
Angst ? Schämt euch.

Mir ist die Moral der anderen schon sehr lange recht egal. Von daher fand sie wohl nie effektiv Anwendung auf mich. 😇

na ja, also ich weiss ja nicht, was Du so für Erfahrungen im Alltag machst (oder machen würdest, tätest Du so auf die Strasse treten, wie wir Dich im Joy sehen), aber man (Frau) wehrt sich halt nicht immer so einfach, weil man (Frau) nicht allein lebt, sondern in eine Gesellschaft eingebettet ist, in der gewisse Sachen halt einfach lockerer gehen bzw als selbstverständlich gelten, und andere nicht.

Bzw wenn man (Frau) ein Leben lebt, was von der eigenen Community missbiligt wird (das fängt zB. schon bei der Entscheidung, keine Kinder zu wollen, an, trifft aber glaub ich auch Menschen, die mit einem männlichen Geschlecht geboren wurden, aber schlichtweg lieber Frauenkleider tragen), dann ist es sehr schwer und unter Umständen auch nicht leistbar, da immer gegen zu halten. Schliesslich will man ja nicht immer gegen die eigenen Freunde argumentieren. Ganz zu schweigen von der Gewalt, die Leute treffen kann (und viel eher trifft), die äusserlich, in ihrem Lebenswandel und insbesondere ihrer Sexualität ein wenig jenseits der Norm sind...

Ach mein Lieber,
ich war gerade wieder ein ganzes Wochenende so auf der Straße unterwegs, wie man mich im Joy sieht.
Und gestern war ich im überfüllten Einkaufszentrum vor meiner Haustür unterwegs und habe sexy Kleidchen gekauft und anprobiert.
Ich schere mich einen feuchten Kehricht um das, was die Leute über mich denken und sagen.

...Du, wenn das funktioniert, ist das ja toll und wunderbar sowohl für Dich als auch für die Welt, aber ich kenn halt auch Leute, die sich so schlichtweg nicht in die Öffentlichkeit getrauen, aus Angst vor verbaler oder körperlicher Belästigung - aber das ist jetzt schon ein Seitenast von Slut-shaming, lass uns bzw. die Community wieder darüber reden...

habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben. Es sind nicht die Männer, die den Frauen übel nachreden sondern es sind die bösen Zungen ihrer Geschlechtgenossinnen. Frauen neigen dazu, untereinander hinterhältig und boshaft zu agieren.

Oh, da kann ich Parsifalino zustimmen.

Als Femdom, polyamor lebend, was meint ihr mit welcher Einstellung vor allem Männer mir begegnen?

Die Krönung war ein Kollege, der von mir bespielt werden wollte. Seine Denke: wieso bin ich unverschämt? Du bist doch die Schlampe, die sich hier geoutet hat und versaute Sachen mit Männern macht. Freilich hat er das höflich formuliert.

Ja, die Kollegen und Kolleginnen wissen, wie ich lebe. Weil mich auch mein anderer Mann im Job abgeholt und zur Begrüßung geküsst und in den Arm genommen hat. Ich rede weder über sexuelle Praktiken noch verhalte ich mich irgendwie anders, belästigend oder aufdringlich anderen gegenüber.

Trotzdem gehen Männer davon aus, dass ich "leicht zu haben sei", dass ich freizügig meine Sexualität verteile und sie mal anfragen können, weil ich ja "so eine bin".

Übrigens ist eine erweiterte Reaktion auch die wie hier: steh drüber. Reg dich nicht darüber auf. Schließlich bist du doch eine Schlampe, also haben die Leute doch Recht, wenn sie dich für leicht verfügbar halten.

Örgs.

Ich muss also brav tun, wenn ich nicht belästigt werden will, weil Männer brünstig ihr Kopfkino fahren, meinen, sie können ja deshalb mal versuchen über mich rüber zu rutschen?

Frauen haben über mich weder so gelästert (bei uns kommt immer wieder alles zurück) und manche fragten neugierig, wie das so ist mit zwei Beziehungen. Ausschließlich Männer sind bisher mir gegenüber blöd geworden. Nicht alle. Aber doch zu viele.

Was ich daran nicht verstehe: wenn Männer eh schon Sex hinterher hecheln im Alltag und sich freie Frauen wünschen und Prüderie beklagen, warum fällt es Ihnen zugleich so schwer respektvoll zu bleiben, wenn eine Frau offen mit ihrer Sexualität umgeht?

Nochmal: das ist keine Verallgemeinerung. Es gibt Männer, die gut damit umgehen können. Es müssen nur viel mehr werden.

Schreibt Sie

Im realen Leben und anderen Internet-Bereichen habe ich auch mehr Frauen erlebt, die entweder selber ihre Sexualität frei leben oder einfach Interesse an dem haben, was andere Frauen so treiben. Es war der JOY, wo ich zum ersten Mal erlebt habe, dass ich auf Kritik und Ablehnung bei Frauen gestoßen bin, wobei ich annehme, dass sie nur neidisch waren, dass ich keine Lust auf einen "Mann an meiner Seite" habe und trotzdem glücklich bin.

Aber ... die merkwürdige Einstellung von Männern begegnet mir überall, hier im JOY (vielleicht nicht gerade in diesem Thread...),sonstwo im Internet und im "realen Leben". Vor allem, wenn es um die Diskussion geht, was denn nun "sexuelle Belästigung" ist, da kommt nach einiger Zeit die Einstellung, dass Frauen "selber Schuld" sind, dass sie "sich nicht so anstellen" sollen und dass es einfach die Ordnung der Welt ist, dass Männer jagen und Frauen die Beute sind. Wobei ihnen ab und zu zugestanden wird, dass sie "die einzige Beute sind, die sich ihren Jäger selber aussucht." Was in der Kombination mit dem vorher Gesagten sehr perfide ist.

Und da sehe ich Männer, die selber klein und schwach sind, die ihr Selbstbewusstsein daraus bekommen, dass sie Frauen klein machen, die mit irgendwie selbsbewussten Frauen nichts anfangen können. Die dann im Endeffekt die "Emanzipation" zum Anfang vom Ende der Welt erklären.

Dem schließe ich mich an !

Das können jedoch leider viele Frauen nicht, vor allem


wenn sie noch sehr jung sind und ihren weg noch finden müssen.

Aber auch hier im Joyclub Forum gibt es unzählige Themen, wo über sexuell freizügig agierende Frauen negativ und abwertend geurteilt wird, von Frauen, wie auch Männern.

Man würde sich wünschen das Frauen denken lass sie schreiben und denken, was sie wollen.
Doch leider lassen sich viele Frauen von Kindesbeinen an von solcherlei Beurteilungen und Abwertungen in Ihrem Verhalten und in ihren Entscheidungen beeinflussen.

Sie leben im schlimmsten Fall ein Leben, dass gar nicht Ihren eigenen Wünschen und Ansichten entspricht.

Ach ja welche denn ?

Das geht früh los

zieh dies nicht an
wie siehst Du denn wieder aus
schmink dich nicht so stark
der Rock ist zu kurz
der Ausschnitt zu tief
tu dies nicht, was denken denn die Nachbarn
willst Du als Schlampe gelten
eine anständige Frau macht dies und jenes nicht
schau nicht so provozierend
benimm dich
helfe
so nimmt dich kein Mann
kein Wunder das

eben und prägen jedes Mädchen / Frau

Die eine kann sich lösen, die andere erst sehr spät und manche werden diese Dinge nie los und leben ein Leben das wenig mit Ihnen selbst zutun hat.

Ja und bei Männern wirkt das oft auch

keiner bekommt von seinen Eltern alles schön vorbereitet, denn die Eltern sind selbst auch nur Menschen, behaftet mit ihren Narben ihrer eigenen Vergangenheit, die haben ja als Kind selbst noch sehr viel Rigideres erlebt
das ist die Lebensaufgabe, sich davon freizumachen

genau hier ist der einzige Punkt, wo ich/jeder zur Veränderung ansetzen kann
die Welt kann ich nicht verändern, wohl aber mich selbst!

Wenn ich Freiheit möchte, muss ich sie leben

Frauen sind aber immer die, denen wesentlich mehr Vorschriften gemacht werden. Ein Mann, der keine "anständige" Frau heiratet, sondern sie einfach , ist ein toller Hecht. Eine Frau ... na ja, schweigen wir darüber.

Aber die von Ahja genannten Vorschriften gehen für die erwachsene Frau weiter, besonders, was das Aussehen angeht. Man schaue nur in die Frauenzeitschriften, die mir sagen, wie ich aussehen muss.... müsste.

Und ich sehe das auch so, dass Slut-Shaming nur eine Facette vom "Disziplinieren" ist, nicht nur von Frauen, sondern von allen, die "anders" leben, lieben und fühlen. Wir "Alten" müssen auh den jungen Leuten den Rücken stärken, dass sie ihr eigenes Leben leben und andere es leben lassen.

Meine Eltern hatten sehr viele Erwartungen an mich, natürlich in der Richtung Ehe und Kinder. Aber dazu natürlich einen eigen Beruf um eigenes Geld zu haben und unabhängig vom Mann zu sein.

Letzteres fand ich sehr wichtig, das erstere für mich nicht.

In Punkto Kleidung und Aussehen lies ich mir schon damals keine Vorschriften machen und heute erst recht nicht.
Hatte gerade so eins: "Du kannst zum Date ruhig in hohen Schuhen kommen."
Aber Hallo?
Date wird gecancelt.

Mit wem und mit wie vielen ich Sex habe oder wo in meiner Freizeit bin, geht niemanden etwas an - da setze ich voll auf Diskretion. Deshalb ist auch meine Wohnung für die meisten Leute tabu.

Ich kann Absätze mit mehr als 7 cm Höhe überhaupt nicht tragen. Macht mir aber nichts aus, da ich dann sowieso schon 1.87 m groß wäre.

Bin allerdings neulich im sexy Outfit und eben diesen Schuhen auch schon mal gefragt worden, ob ich ein Mann sei. Pech, wenn frau auch obenrum sehr schlank ist.

Aber diese Frage empfand ich dem Augenblick auch als etwas diskriminierend.

Frauen werden überwiegend von Frauen bewertet, nicht immer offen, aber mit netten Fiesalitäten. Die Resonanz auf meinen Lebensstil waren moralisch triefende Seitenhiebe von "Freundinnen", während deren Männer wesentlich relaxter mit dem Thema umgingen. Meine These: Neid! Weil diese Frauen sich immer noch nicht trauen, offen mit ihren Wünschen umzugehen (lieber heimlich), weil es ihnen auch immer noch nicht im gleichen Maße zugestanden wird, wie es bei Männern der Fall ist. Anwesende in diesem Portal selbstverständlich ausgenommen :).

Männer gehen jagen, Frauen sind für das soziale Gefüge in der Sippe/Gemeinde zuständig. So weit, wie gern behauptet wird, sind wir von dieser gesellschaftlichen Realität nicht entfernt. Männer haben da eher ein anderes Problem; sie halten ihre Übergriffigkeit oft für ein Kompliment oder ein Männerrecht... Eine Ansage, wie bspw. "geiler Arsch" ist bei dem Einen ein Kompliment und bei dem Anderen eine Beleidigung, je nachdem, wie attraktiv Frau ihn findet; nur mal so angemerkt.

Das generelle Problem ist, dass wir dazu neigen, Menschen nach Äußerlichkeiten und Abwweichungen zu beurteilen. Schwul, lesbisch, fett, sexy (nuttig...???), Trans, behindert, hässlich, hübsch... und uns gern zum Maßstab machen. Wir haben immer noch Angst vor denen, die anders sind. Auch wenn sich seit der 68er-Bewegung einiges getan hat, so sind wir laaaaange nicht am Ziel. Vielleicht droht uns gerade auch ein deutlicher Rückschritt, denn nicht umsonst gewinnen die unmoralischen Moralapostel in der Politik deutllich an Zustimmung.

schon mal auf einem event mit TVs usw gewesen?
manchmal wirklich schwierig, da auf einen Blick zu sehen, ob da doch ein Schniedel vorhanden ist oder nicht
Hut ab vor den styling-Künsten !

aber warum ist das diskriminierend, für eine TV gehalten zu werden?
da gehts schon los
wir sind selbst nicht frei davon

Da ich mich nicht in SwingerClubs oder bei TV-Veranstaltungen (was mich derzeit auch nicht interessiert) aufhalte, sondern auf ganz normalen Tanzveranstaltungen mit vorwiegend Hetero-Menschen (also Stino-Alltag), fand ich diese Frage eher seltsam.
TVs leben ihr Leben, ich meins - ich sehe da kaum Berührungspunke aus meiner Sicht.

Frau wird ja darüber hinaus auch oft sehr dumm angemacht, selbst hier im JC, wenn sie mal anderer Meinung ist und das auch sagt.

keine TVs im normalen Leben? einfach so?
keine Homosexuellen auf den "normalen" Tanzveranstaltungen?

wie schade!

auf den Swinger-Veranstaltungen mit den TVs kann Frau auch mal zusammen mit einer TV einem Mann den Schwanz blasen...
eine sehr geile, spanndende Erfahrung!
aber das muss ja nicht gleich jede/r, gebe ich zu

Ich bin grad total vom Diskurs hier beeindruckt und freue mich, dass es hier in der Community Foren gibt, in denen auch solche Themen besprochen werden. (Nicht, dass ein Forum, indem sich Leute über die Definition von Realbigdick streiten nicht auch lustig sein kann )

Aber zurück zum Thema. Und in gewohnter Manier in einzelnen Blöcken =)

1. Bewerten Männer oder Frauen eher andere Frauen?
Also ich bin mir sicher, dass alle Menschen jeden Menschen, den sie Treffen oder auch nur flüchtig wahrnehmen sofort und erstmal weitgehend unbewusst bewerten. Das kann man garnicht verhindern. Ich finde aber, dass sich daraus eine ganz andere Frage ergibt, nämlich

2. Verhalten sich Männer und Frauen, abhängig von ihrer Bewertung einer Frau, diesen gegenüber unterschiedlich?
Und hier scheint mir der Knackpunkt zu liegen. Nach euren Erfahrungen (ich selber habe da wenig persönliche Erfahrungen machen müssen) scheint es so zu sein, dass beide Geschlechter dazu tendieren andere Menschen aufgrund ihrer Sexualität moralisch abzuurteilen. Wobei die Art und Weise, wie das passiert unterschiedlich ist.
Ganz persönlich denke ich nicht, dass ein Geschlecht dazu neigt andere eher auf oder abzuwerten.
Mir scheint, dass das eher bei allen Menschen vorhanden ist und wie schon gesagt weitgehend unbewusst abläuft.
Und hier finde ich die Aussage von Obsession total passend, dass es eine richtige Lebensaufgabe ist, sich immer wieder mit diesen Denkmustern auseinanderzusetzen und diese bewusst zu verändern.

p.S. ein großes Danke an Motte! Mir scheint es auch so, als würde sich da grade am rechten Rand der Gesellschaft ein neuer Sturm zusammenbrauen, der besonders Frauen wieder schön hinter den Herd verfrachten will. Da wird einem echt übel!!! Miese ****** ach, ich fang garnicht erst an.....

Ach so, auf "normale" Tanzveranstaltungen gehen nur Hetero-Menschen, also die "Normalen". Wird das am Eingang überprüft ?

Auf unseren privat organisierten Tanzveranstaltungen hat sich bis jetzt kein TV sehen lassen.
Für diese Menschen sind wir vermutlich zu langweilig.

Massenveranstaltungen kenne ich nicht.