Glück und Machbarkeit
Wie sehr ist das Glück machbar?
"Glücklich sein"
Das im Leben überhaupt empfinden zu können scheint ein
weitverbreitetes Problem zu sein.
Man vergleiche die Ratgeberliteratur.
Hetzt man diesem Ideal hinterher...
verliert man erst recht die Möglichkeit im JETZT
wie es eben ist - vollkommen anzukommen.
Das klingt wie esoterischer Blödsinn, ist aber
1. Buddhistische Lebensphilosophie
2. Neueste Tendenz in der Psychologie unter der Überschrift
"Achtsamkeit"
Dann das andere
Glück... im Sinne von Lotterie.
Einen Menschen zu finden... der ALLE Wünsche erfüllt,
alle Sehnsüchte stillt und zwar auch KÜNFTIGE also
alle Entwicklungen und Schwierigkeiten auffängt mitträgt
und EWIG (bis ans Lebensende) der Perfekte
Garant für MEIN GLÜCK sein wird...
Wieviele Lose muss man ziehen bis man diesen Menschen
findet. Oder meint man ihn gefunden zu haben und
dann... ENTTÄUSCHUNG da war doch noch ein
Mangel den ich übersehen hatte... und dann?
Ab in den Papierkorb Neues Los...
Mit einem Partner eine gute Lebenspartnerschaft zu
haben sollte nicht einfach als "bequemer Kompromiss"
abgefertigt werden. Dahinter steht häufig viel
Arbeit an sich selbst, ja auch Hingabe und Liebe.
Andere Liebe als die Leidenschaftliche Liebe sicherlich
die ich übrigens eher als Geschenk als Machbar oder
erarbeitbar oder "zurechttherapierbar" ansehe...
...
Manche "optimalen Sexpartner" wären als Lebenspartner
denkbar ungeeignet. Das können einfach verschiedene
Paar Stiefel sein.
Die Erkenntnis das ich selbst meinem Partner nicht
alles sein kann (obwohl ich es ihm nach dem
Glücksmythos eigentlich sein sollte) ist häufig
äußerst verletzend und schmerzhaft.
Manche Paare schaffen es daraus etwas neues
zu bauen (Polyamory oder offene Beziehung)
bei anderen scheint es unmöglich.
Ehrlichkeit ist kein Wert an sich. Nur im Zusammenhang
mit Mitgefühl bekommt er Sinn.
Es gibt
nie nur eine Lösung im Sinne von " das muss man eben
aussprechen, ausdiskutieren und gemeinsam eine Lösung finden"'
Das engt die Möglichkeiten sehr ein.
Schon seit Menschengedenken gab es für bestimmte
sexuelle Vorlieben "Spezialisten" auch im Professionellen Bereich.
"Wenn die Alte zu hause die einfachsten Sachen nicht macht....
das ist unser Geschäft" so die Aussage vieler Prostituierten.
Vielleicht wissen die Partner ganz genau... ganz ausbalanciert
auf einer Unbewussten Ebene... dass es besser ist
nichts "offen zu besprechen" so dass der eine
eben "heimlich" (obwohl auch die andern Partner
"ES"trotzdem "irgendwie" wissen oder spüren) und bewahren
dadurch den einigermaßen geregelten Alltag...
weil sie eben das Chaos was dann folgen würde vermeiden wollen
und für´s erste gelingt das ja auch...
was soll dann daran falsch sein?
Einer muss sich nicht an die "perversen" Wünsche des
Partners anpassen (was ihm vielleicht nur unter Verbiegen
und würgen -oder auch überhaupt nicht gelingt = Versagen)
der andere muss nicht verzichten... und alle haben weiterhin
die Erfahrung und das Bild einer "glücklichen Partnerschaft/Ehe")
Eine "Glückliche Ehe" sich zu "erarbeiten" ist ja fast nur noch mit
Hilfe von Therapeuten, Sozialarbeitern, Ratgebern, Beratungsstellen und Anwälten möglich. Der Anspruch dass alles "Machbar" wäre
sogar das Glück ist paradoxerweise für das Unglück vieler
Menschen verantwortlich, weil sie das
was ist nicht mehr würdigen können.
Der Begriff "Neigungen" beschreibt auch schwerlich genau was
da eigentlich im Sexuellen abläuft. Wo da überhaupt etwas
zu ändern wäre? Z.B. wurde noch vor nicht allzulanger Zeit
noch versucht die "Krankheit" Homosexualität zu heilen.
Auch die Größe der "Diskrepanz" zwischen den sexuellen
Stilen oder der Libido an sich lässt sich nicht verallgemeinern.
Wenn eine Partnerin geradezu "Asexuell" ist ... kann sie dann
"verlangen" dass ihr Partner auch Asexuell wird?
Oder so etwas harmloses wie Oralverkehr ... kann man den
Wunsch nach Oralverkehr "wegdiskutieren?" Ab wann kann
man eine Neigung "wegdiskutieren" wo ist es Egoistisch
an seinen Wünschen festzuhalten und wo wird es Egoistisch
dem Partner die Erfüllung seiner Sexualität zu versagen...
übrigens kommt Sexualität nicht ohne eine Prise
Egoismus aus... (ohne mich jetzt nur auf die
biologischen Grundlagen ..."die Gene weitergeben" usw.
berufen zu wollen)
Sapa der kein Glücksjäger mehr ist