@Archangel24
Verstehe ich Deine Worte richtig ? Denn es macht auf mich den Eindruck, als ob Du der Meinung bist, dass man bei einer Freundschaft + keine Zuneigung empfindet. Wenn ich mir vorstelle, dass ich eine Freundschaft mit Vorzügen unterhalte, dann müsste man in diesem Zusammenhang vielleicht auch mal das Wort "Freundschaft" definieren. Wahrscheinlich setzt hier jeder den Rahmen für ein solches Arrangements anders. Für mich ist es jedoch jemand, mit dem ich Dinge unternehme und wir uns körperlich geben, was uns gut tut, der über mich und mein Leben Bescheid weiß, bei dem es mich auch interessiert, wie es ihm heute geht und man auch darüber spricht. Mit dem ich - in diesem Fall aufgrund des "+" auch sexuell - Neues ausprobieren kann und dabei interessiert es mich, wie sich der andere dabei fühlt, was es mit ihm macht, ob es ihm gut tut. ..oder nicht gut tut. Eben eine Person, die den Namen "Freund" wirklich ausfüllt. Und das geht jeweils alles in beide Richtungen.
Unter diesem Gesichtspunkt wäre für mich eine Freundschaft + ohne Zuneigung nicht praktizierbar. Und Zuneigung ist per definitionem (Internet 😉) ein Bestandteil von.....richtig...Liebe. In diesem Fall die "Freundesliebe" (die sich auch zu mehr entwickeln KANN.)
Und um den Bogen zum ursprünglichen Thema zu schlagen : Wie viele hier schon geschrieben haben bin auch ich der Meinung, dass sich ein Gefühl oder die Gefühlsqualität für jeden anders definiert und durchaus auch die Gefühlsintensität von Situation zu Situation unterscheiden kann. Wir sind keine Roboter und sind in jeder Situation den vielfältigsten Einflüssen ausgesetzt, die auch die Emotionen beeinflussen.
Somit auch den Sex. Auch hier haben wir die unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen gelesen und da wir nicht alle gleich ticken, ist dies auch kein Wunder. Und das ist auch normal. Gäbe es doch dann Joy auch nicht, wenn dem nicht so wäre.😉
Für Viele ist Sex mit einem geliebten Partner das Größte. Aber es gibt auch die Fraktion, die nicht in der Lage ist, mit dem geliebten Partner den Sex zu haben, den sie/er sich wünscht. Aus verschiedenen Gründen : Z.B. Hemmungen, die eigenen BEDÜRFNISSE mit dem Partner zu besprechen. Was soll er denn von mir halten, wenn ich sonst die sensible und zarte Person bin und er mir jetzt plötzlich den Hintern verhauen und mich " geiles Stück" nennen soll. Oder ich, beruflich in einer von extrem maskulinen Heten dominierten Führungsebene stehend oder von einem Stammtisch mit ebenfalls wortstarken Heten nach hause kommed mir seit langer Zeit überlege, wie ich denn entgegen dieser ganzen Haltungen meinen Wunsch gegenüber meiner Frau äußern soll, dass ich doch gerne mal mit einem Strap-on genommen werden möchte. Die Frau, die mich seit langer Zeit nicht in empfangender sondern in einer Ton- angeben Rolle beim Sex kennt.
Ich habe bewusst die üblichen Termini vermieden, um das ganze emotional eindrucksvoller zu beschreiben. Es geht mir um die Hemmschwellen, die man vor sich sieht. Vergleiche, die möglicherweise der Partner anstellt. Selbstzweifel. Ein Sexualpsychologe könnte das mit Sicherheit viel besser beschreiben. Aber ich denke, es ist erkennbar, wohin ich deuten möchte. Für die Personen in solchen Situationen ist das kein Spaziergang.
Was der eine als das Größte empfindet, ist für den Anderen ein no-go. Sowohl in Praktiken, als auch emotional. Und wenn nicht hier, wo soll dann sonst Verständnis aufgebracht werden.
LG an Euch alle.