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Mediale Darstellung von sexueller Belästigung übertrieben?

******Cut Frau
2.959 Beiträge
Je nach Stimmung des Empfängers kann ein unglücklich gesprochenes Lob auch schon mal falsch verstanden werden. Also ein und der gleiche Satz einmal so und einmal anders aufgefasst und interpretiert werden. Wie weiß mann das vorher?

Gar nicht. Das ist mit das Problem.

Denn nicht nur je nach Stimmung, sondern manchmal auch je nach ausführendem Mann, kann ein und dieselbe Handlung oder zweideutige Sprache zwei gänzlich verschiedene Reaktionen erzeugen.

Dieselbe Frau, die den unattraktiven Mann abweist bzw. sich eben durch ihn sexuell belästigt fühlt , wenn er eindeutige Zweideutigkeiten von sich gibt oder ihr auf die Brust starrt, kann bei einem attraktiven Gegenüber darüber hinwegsehen oder sich sogar geschmeichelt fühlen.

Ich verstehe, das auch das zur Verunsicherung bei Männern beitragen kann.
*****y_b Mann
581 Beiträge
@***ys
Ein Klaps auf den Hintern ist nie nicht, unter keinen Umständen in irgend einer Weise einer mir nicht näher bekannten Person in irgendeiner Art und Weise vertretbar. Punkt!

Und noch einer, der nur bruchstückhaft Posts liest...

An diesem Beispiel sieht man, wie problematisch das ganze ist. Ich zum Beispiel hätte das jetzt nicht als sexuelle Belästigung eingestuft, einfach deswegen, weil ich bei einer heterosexuellen Frau gegenüber einer anderen Frau nicht davon ausgegangen wäre, dass diese Aktion eine sexuelle Komponente gehabt hatte (wohl aber als extreme Distanzlosigkeit, die man nicht jedem durchgehen lässt).

*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Wo ist da ein Problem?
Habe ich das Recht von jedem Mann der mich nicht attraktiv findet die gleiche Reaktion zu erwarten die er einer für ihn hochattraktiven Frau entgegen bringen würde? Würde irgendein Mann da sagen, selbverständlich, und das als Problem ansehen wenns nicht so wäre?

Erfreulicherweise hast du attraktiv geschrieben denn das lässt immerhin die Deutung offen ob es nur um Aussehen geht oder ob die Attraktivität auf anderen Eigenschaften beruht ...
@olympe
*nachdenk*
Das würde ich gerne glauben *zwinker*
Aber das lässt sich nicht nachweisen. Leider ist gerade bei diesem Thema die Dunkelziffer ungeahnt hoch.

Und ich bin einfach sehr skeptisch, wenn zum Beispiel die Massenvergewaltigungen in Indien anfangen, während auf einschlägigen Pornoseiten gerade sehr die nachgestellten Gruppengangbang- Vergewaltigungsszenen mit Likes überschüttet werden.

Deepthroat in jedem Porno vorkommt und Frauen berichten, dass ihnen beim ersten sexuellen Kontakt , ohne Absprache, auch gleich der Schwanz bis Anschlag in den Rachen geschoben worden ist.

Wenn Top Models in knappen Höschen rumlaufen, Nacktshootings machen und der Look von fast erwachsenen Mädels im nächsten Partyurlaub nachempfunden wird und mir dann ein Betreuer erzählt, dass gerade diese Mädels in Kombi mit Alkohol und Urlaubstimmung oft am Abend Dinge tun , die sie am nächsten Morgen bereuen, lässt sich für mich Vorbild/Botschaft- Nachahmung/Ergebnis eben nicht so ganz von der Hand weisen.

Ich denke nicht, dass wir als Gesellschaft immer nur alles an Verantwortung auf Einzelpersonen schieben können. Und nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen die Freizügigkeit, nur wie damit umgehen, falls auch eine Teilproblematik davon ausgeht...?

Und "unsere" Männer hier haben ja auch das Beispiel Pushup und Hotpants angeführt und nicht das Beispiel Burka. Natürlich können wir nur unser Umfeld betrachten.

Ein Blick in andere Länder fordert die gesamtheitliche Betrachtung der politischen , industriellen, kulturellen Lage inklusive dem dortigen Frauenbild (oder auch Schwulenbild) des betrachteten Landes.
Offtoppic aber : da hatte ich mal beruflich die Herausforderung zwei Herren aus einer ganz anderen Kultur begleiten zu müssen. Dass die sich hier wie Alice im Wunderland hoch 2635 gefühlt haben, da ihr Land vermutlich 500 Jahre zurück in der Gesamtentwicklung lag, war offensichtlich. Sie haben weder verstanden, dass es bei einer Veranstaltung Freibier gab, noch dass dort Frauen anwesend waren. Und schon gar nicht, dass ich dort gleichberechtigt mit Männern und das Ganze unverhüllt arbeiten musste.
*****y_b:
Trotzdem vielen Dank dafür, dass du es auf die negativstmögliche Art und Weise interpretiert hast. *ironie* Da hat wohl jemand nur zwei Sätze gelesen, ehe er seinen Post loswerden musste...

tja, wie erkennt man sexuelle belästigung...? *nachdenk*

indem jemand versucht, sich dem anderen gegenüber darzustellen, das er die zügel in der hand hat. ich dominiere und du hast es zu erdulden. ob das nun mit einem klaps auf den hintern von statten geht, oder man versucht, den anderen verbal abzuwerten, es geht immer darum, macht ausstrahlen zu wollen und herr der situation zu sein, im kontext das der andere diese nicht mehr innehat...

welch ein treffliches beispiel dafür, das es bei der sexuellen belästigung um machtspielchen geht...
*****y_b Mann
581 Beiträge
Dann sag mir mal ernsthaft, ob diese Situation für dich danach aussieht: Mediale Darstellung von sexueller Belästigung übertrieben?
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Candide2

Ich schrieb lediglich das Grenzen bzw. was nun jeder einzelne Mensch als Belästigung empfindet oder nicht, einfach nicht immer so eindeutig zu ziehen sind. Aus welchen Gründen auch immer...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
@sammle77
Würde gerne darauf eingehen, hab nur jetzt leider keine Zeit dazu....

Wenn es später noch einigermaßen in den Zusammenhang passt, komme ich nochmal darauf zurück.
*****y_b:
Dann sag mir mal ernsthaft, ob diese Situation für dich danach aussieht: Mediale Darstellung von sexueller Belästigung übertrieben?

die frage habe ich doch schon beantwortet...

mein (hetero = damit es auch klar definiert ist) kollege hätte ein firmeninternes verfahren am hals!
wegen sexueller belästigung!


kleines gegenbeispiel dazu:
letztes jahr im sommer, ein neuer kollege, der sich von einem alten kollegen den spruch anhören musste: jetzt mach mal halblang, bimbo!

der alte kollege konnte soviel reden wie er wollte, das das ein spass war, das das nicht ernst gemeint und doch üblich wäre, das in der werkstatt ein rauher ton herrscht.
er ist vor dem arbeitsgericht mit seiner argumentation ebenso gegen die wand gelaufen...
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
@Rough_Cut
Habe ich auch so verstanden. Ich wehre mich nur dagegen das in der vorliegenden Debatte als 'Problem' zu markieren denn eigentlich ist es keins - es ist völlig normal und jeder wird das an anderer Stelle für sich genauso in Anspruch nehmen wollen dass er individuell wahrgenommen und behandelt werden möchte. Da sieht das auch keiner als Problem an wenn seine individuellen Vorlieben berücksichtigt werden sondern erwartet das. Warum soll das gerade in diesem Zusammenhang anders sein?

Nichts für ungut, mein Kommentar war da nicht persönlich gemeint.
Ich frage mich: Gibt es denn gar keine Männer mehr, die einer Frau sich einfühlsam nähern, ihre Wünsche akzeptieren und wertschätzend über sexuelle Lust und Gefühle sprechen können?

Was soll denn diese polemische Frage *gruebel* ?

Jede Frau lernt im Laufe ihres Lebens wohl hunderte von Männern kennen: Lehrer, Sporttrainer, Kommilitonen, Chefs, Kollegen, alle möglichen Bekanntschaften...

Es ist doch offensichtlich, dass sich die Frauen in unserem Kulturkreis über einzelne davon beklagen.

Dennoch ist es bezeichnend, dass kaum eine Frau noch keine Erfahrungen mit sexueller Belästigung hatte.

Persönlich habe ich schon mehrere Vorfälle erlebt (und nein, damit meine ich keine pfeifenden Bauarbeiter o.ä.), die reichen also statistisch für mehrere Frauen *lol* Ich finde daher glaubhaft, dass fast jede Frau betroffen ist.
******103 Frau
383 Beiträge
Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich hab letztens in irgendeiner Satire-Sendung einen Beitrag dazu gesehen den ich sehr lustig aber auch treffend fand.

Stell dir vor du bist im Knast und man würde es zu dir sagen... wie würdest du dich dabei fühlen?
Okay, dann sag es.... Seltsam bis bedroht dann lass es...

Ach und noch etwas:
Um ein Kompliment zu formulieren braucht es keine Hände *zwinker*

Ich hab sehr gelacht!
Die mediale Darstellung sexueller Belästigung sind kein Stück übertrieben, nur weil Vorkommnisse nicht aktuell sind.

Und die Besetzungscouch als Vorteil für Frauen darzustellen, das jetzt von ihnen im Nachhinein negativ dargestellt wird, finde ich wahrlich pervers. Das ist eine miese Unterstellung.

Catcalling ist bereits sexuelle Belästigung.

Mein letztes Ereignis ist zwei Wochen her. Im Job. Ich öffnete die Tür zum Hof und da stand ein älterer Mann um Mitte 50 und quakte mich an: "Na du Süße?"

Sexuelle Belästigung? Klarer Fall von. Sein schmatziges Grinsegesicht dazu dürft ihr euch selbst vorstellen. So ist Frau auch mit fast 50 nicht gefeit vor sowas. Leider kein Kollege, nur irgendein Typ.

Das Männer vergleichbare Szenarien in zb Homosexuellen Clubs abwehren und meinen, das sei nicht vergleichbar, zeigt mir, dass übergriffiges Verhalten negiert werden soll. Und manche Männer führen sich auf, als würde man ihnen etwas ganz Lebenswichtiges wegnehmen, wenn sie Frauen nicht mehr dumm und belästigend kommen dürfen. Weil sie ganz verunsichert sind;, wie sie noch flirten dürfen. Liebe Männer: Catcalling und Anzüglichkeiten braucht man zum flirten nicht. Binsenweisheit.

Und natürlich wäre es eine sexuelle Belästigung, wenn mir eine andere Frau an den Hintern greift. Dabei ist völlig egal, ob sie heterosexuell, bi oder lesbisch ist. Der Po ist eine erogene Zone. Auch bei Männern. Und da langt keiner einfach mal hin, weil es gerade so schön juckt.

Schreibt Sie
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Die Frage ist allerdings: Würdest du dich dadurch bedroht fühlen oder als sexuellen Übergriff wahrnehmen?
Gemeint war der Klaps auf den Hintern von einer heterosexuellen Frau.

Ja.

Nicht als tötliche Bedrohung, aber als Belästugung und Übergriff.
*basta*

Freunde und Freundinnen wissen das und fremde Leute geht mein Hintern nix an, egal , welches Geschlecht sie haben. Ich würde die Frau nicht vor Gericht zerren, aber mir dieses Verhalten energisch verbitten.

Was die in der FAZ erwähnten verunsicherten Männer angeht: ich fass es nicht, dass schlechtes Benehmen dadurch gerechtfertigt wird, dass eventuell einige Männer nicht so genau wissen, wann sie sich wie zu verhalten haben.

Erstens wissen sie es. Die meisten wissen es und der verunsicherte Mann braucht nur seinem Gefühl zu folgen: wenn es "lieber nicht" signalisiert, dann eben lieber nicht.

Und zweitens kann man sich merken: am Arbeitsplatz *nono*, bei fremden Frauen auf der Straße *nono*, in öffentlichen Verkehrsmitteln *nono*.
Kneipe, Café oder so "Flirtsituationen" kann man vorsichtig antesten (am besten mal lächeln) und gucken, wie sie reagiert. Und ansonsten beobachte man die Reaktion der Frau.


Und wenn sie nicht flirten will, dann WILL SIE NICHT und man(n) zieht sich besser zurück, ehe er sich völlig lächerlich macht.
*******elle Frau
35.835 Beiträge
Das empfindet wohl jeder anders, und in verschiedenen Situationen auch wieder ganz anders.
In einer Flirtlaune wird mehr durchgelassen können, als in einer Abwehrstimmung.

Pfeifen finde ich nun nicht sooo schlimm, anfassen ist für mich auf jeden Fall schlimmer.

Dagegen finde ich es hier schon als Übergriff , wenn mir mal wieder ein Mann gegen meinen
ausdrücklichen Wunsch ein Schwanzbild zuschickt. *schock*

Sicher Sexseite bla bla , aber ich bestimme immer noch selber, wessen Schwanz ich sehen will !

Das bestimme ich bei Sympathie bei längerem schriftlichen Austausch.
****sS Mann
1.159 Beiträge
Verunsicherte Männer....
....sind ja wohl der Witz in sich.

Mal Ehrlich liebe Geschlechtsgenossen. Erst den großen Macho raushängen lassen und dann jetzt wo es da Gegenwind gibt für ungebührliches Verhalten einen auf verunsichert und verletzlich machen. Geht's noch?

Es wurde schon öfters erwähnt. Wenn man sich verdammt nochmal nicht sicher ist ob die Aktion im gewünschten Sinn ankommt, dann lasst es und fertig.

Und ja, das ist total Situationsabhängig. Ort, Zeit, Gegenüber etc. das spielt alles eine Rolle. Get over it, live with it. It's 2017!

Wer ficken will, der passt sich an und lernt mit dem was (zu recht) gefordert wird umzugehen.

Das ist wie im Job bzw. bei der Karriere... Tut was (wieder zu recht) gefordert wird und seid erfolgreich, oder lebt mit den Konsequenzen.

Und was die Zeitschiene angeht. Ja was, auch wenn man in der Vergangenheit scheiße gebaut hat, dann hat man da gefälligst für Geradezustehen. Ich war Jung & Dumm ist sicher eine Begründung für vieles. Eine Entschuldigung und Absolution ist es nicht.

Und ein "das ist halt so, das war immer so, etc." ist die lahmste ausrede ever.

Und ja, ich war nicht immer der "Frauenversteher / Feminist", ich würde mich noch nicht mal jetzt so bezeichnen. Und ja ich hab was das Thema angeht echt öfters mal danebengegriffen. Oft ohne es zu realisieren bzw.. erst mit der Reflektion von heute. Und ja es tut mir Leid, und nein ich kann es wie jeder andere Mann icht ändern.

ABER ich kann darüber nachdenken, überlegen was und wie ich in Zukunft sein möchte. Man(n) lernt halt nie aus.

Und ja, das gilt auch für die ein oder andern Frau und für alle weiteren Geschlechter.

Nur sind es halt Großteils die Männer die sich entsprechend Benehmen.
****eee Paar
539 Beiträge
Ich würde hier gerne so viel schreiben, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Erstmal habe ich bei dieser Diskussion immer den Eindruck, Männer und Frauen können da einander mitunter schlicht überhaupt nicht verstehen, da sie in der Hinsicht in zwei völlig unterschiedlichen Welten Leben.

Als Frau in einer Welt, in der ständig jemand mit ihr schlafen will, sie ständig sexualisiert wirst, sie körperlich ständig unterlegen ist und darauf vertrauen muss, dass ihr kein Mann etwas Böses will da sie sonst ziemlich schutzlos wäre. Im Job gibts dann zudem die Erwartung, professionell zu sein, aber eventuell hat man halt einen Chef, der es selbst nicht auf die Reihe kriegt, aufgrund seiner Position aber unantastbar ist.

Als Mann ist die Situation ja eher das Gegenteil. Sexualisiert wird man praktisch nie und Mann ist froh, ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Die körperliche Überlegenheit registriert man gar nicht mehr als Faktor, da man als normaler Mann gar nicht dran denkt, sie einzusetzen. Im sexuellen Bereich exisitiert die Erwartung, alle Schritte einzuleiten, souverän flirten zu können und Risiken einzugehen, gleichzeitig aber unbedingt die Grenzen zu wahren. Im Job ist sexuelle Belästigung praktisch nie ein Problem, da überhaupt nur etwas passiert, wenn man selbst aktiv wird.

Aufgrund der Differenzen bringt beispielsweise der Appell an die Empathie überhaupt nichts. "Überlege, ob du es selbst erfahren willst" ist da so ziemlich der schlechteste Ratschlag, dem man einem Mann geben kann. Natürlich wünsche ich mir, dass mir meine Kollegin mal auf den Arsch haut, mit ein Nacktbild schickt, ein paar anzügliche Kommentare macht, etc. Das wäre doch ein Traum. viele Männer zahlen Geld für sowas. Würde ich rein empathisch handeln müsste ich also gleich morgen Schwanzbilder machen und an alle attraktiven Bekannten schicken. Ist aber klar, dass die Erwartungen da anders liegen.
Ich als Mann bin ja froh, wenn mit jemand ein irgendwie geartetes Kompliment macht. Im Urlaub hat mich ein Typ in der Sauna auch angebaggert, Arme, Schulter und Beine betatscht und ist immer näher gerückt. Objektiv sexuelle Belästigung, subjektiv gedacht "Bisschen komisch, aber eigentlich schönes Kompliment. Top." und mit einem Grinsen von Dannen gezogen.

Am Arbeitsplatz ist die Situation halt recht eindeutig. Auf gleicher Eben (unter Kollegen) gelten die gleichen Regeln wie im Privatleben. Der Chef hat sich keinem Mitarbeiter/keiner Mitarbeiterin anzunähern, da hier nunmal ein Machtgefälle besteht und die Mitarbeiter sich in einem Abhängigkeitsverhältnis vom zum Vorgesetzten befinden. Und jemanden von dem man abhängig ist die Meinung zu geigen und "nein" zu sagen ist nunmal schwerer und kann Konsequenzen nach sich ziehen. Auf gleicher Ebene ist das nicht der Fall.

Im Privatleben gibt es eben das Problem, dass niemand weiß, wo die Grenze des anderen verläuft. den Arm um die Schulter legen kann je nach Situation genau das richtige sein, es kann aber auch als sexuelle Belästigung aufgenommen werden. Ein Spruch über die Kleidung in Verbindung mit einem Augenzwinkern kann als sexuell übergriffig empfunden werden, kann aber auch Glücksgefühle auslösen wenn beiderseits Interesse besteht.
Hier ist der Mann eben in der blöden Situation, immer den ersten Schritt machen und Stimmungen sowie eigene Chancen abschätzen zu müssen. Frau ist in der blöden Situation, dass Männer halt keine Gedanken lesen können und es oftmals einfach drauf anlegen müssen und sie das Ausbaden muss. Und sich zusätzlich halt noch mit den absichtlich-verletzenden und erniedrigenden Kommentaren rumschlagen muss.

Natürlich gibt es eine Vielzahl von Dingen, die schlicht nicht gehen und nicht als Flirtversuch durchgehen. Jemandem an den hintern fassen ist unter keinen Umständen eine normale Form der Kontaktaufnahme und immer übergriffig. Diese Dinge will ich nicht entschuldigen und da würde ich auch widersprechen, wenn jemand das als "Flirtversuch" rechtfertigt oder die Frau hier als "humorlos", "prüde" oder sonstiges darstellt. Die Männer die diese Dinge tun werden auch mit noch so vielen Kampagnen nicht zu erreichen sein, ähnlich wie ein Tierquäler vermutlich nicht von einem PETA-Stand in der Fußgängerzone erleuchtet wird. Es ist ihm schlicht scheißegal und es geht um die Befriedigung von niederen Trieben.

Wenn ich also etwas über sexuelle Belästigung lese, dann sehe ich mich in meiner Rolle als Mann und werde nervös, da ich nicht mehr verstehe, wann etwas erlaubt ist, wann nicht und was jetzt normaler und erwünschter Körperkontakt ist und was übergriffig ist. Da ich ohnehin schüchtern bin flirte ich da als Konsequenz gar nicht mehr, da ich schlicht keine Möglichkeit habe zu wissen, wo jetzt genau die Grenze des Gegenübers verläuft.
Wenn meine Freundin etwas über sexuelle Belästigung liest denkt sie an die Situationen zurück, in denen sie begrapscht, von Kollegen erniedrigt wurde oder sich ein Erwachsener Mann entblößt hat während sie noch ein Kind war.

Die zwei grundlegend unterschiedlichen Brillen machen es sehr schwer, eine Diskussion zu führen und einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Was letztlich wichtig ist ist, dass Grenzen akzeptiert werden. Überschritten werden sie so oder so. Es gibt ein Zitat, "Das Missverständnis ist die häufigste Form der menschlichen Kommunikation" oder so etwas ähnliches. Grenzüberschreitendes Verhalten wird sich nicht verhindern lassen und es muss nicht böse gemeint sein. Aber man kann (und muss) ein eventuell folgendes "Nein" als solches akzeptieren. Inakzeptabel wird es, wenn das nicht geschieht, und ein offensichtlich unerwünschtes und als übergriffig empfundenes Verhalten weiter beibehalten und irgendwie gerechtfertigt oder das Empfinden des Gegenübers abgewertet wird.
********lack Frau
19.340 Beiträge
@*****rys

Vor allen Dingen weil es bestimmt nicht gut kommt, wenn etwas als Übergriff zugeordnet wird.
Da ist der Satz "hast du Lust was trinken zu gehen, ich möchte dich kennen lernen" sicher viel versprechender.
Und selbst wenn darauf keine positive Reaktion kommt, ist das immer besser wie eine schlechte.

Was das Problem bei dem gerade vorliegenden Fall in den USA (könnte auch wo anderes sein) eine Rolle spielt, ist das Machtverhältnis.
"Du muß nett zu mir sein, sonst bekommst du die Rolle nicht und ich werde dafür sorgen, das es nicht dabei bleibt!" Oder wenn die Übergriffe wortlos erfolgen und Frau damit erst mal überfordert ist.
Und da zeichnet es sich oft ab, das es kein Einzelfall ist, denn was einmal funktioniert wird aus gebaut.
Dann kommen noch neue Dinge dazu wie Mobbing, das es ja so früher nicht gab. Die Schäden, die dabei entstehen werden verkannt und es gibt sogar Todesopfer, die sich einfach auch im Stich gelassen fühlen.
Da versagen eben auch die Stellen weil sie da nicht eingreifen können oder wollen, die eigentlich dafür da wären solche Vorkommnisse zu behandeln wie Schule z.B.
Und sicher sind da Eltern auch in der Pflicht. Aber meist wissen die davon ja gar nichts, weil sie keinen Einblick haben.
Manches kann man mit ganz einfachen Mitteln rüber bringen....und dieser Spruch ist sehr alt.


"Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu!"

WiB
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Es wurde schon ein paar Mal gesagt: "Flirten" kann man auch ohne Anzüglichkeiten und vor allem ohne Anfassen !

Und wenn ein Mann sich in eine Frau versetzen will, muss er an die Situation mit dem Gefängnis denken. Oder als Hetero-Mann in einer Schwulenbar. Dann weiß man(n) schon, was angemessen ist und was nicht.
*******na57:
Es wurde schon ein paar Mal gesagt: "Flirten" kann man auch ohne Anzüglichkeiten und vor allem ohne Anfassen !

Und wenn ein Mann sich in eine Frau versetzen will, muss er an die Situation mit dem Gefängnis denken. Oder als Hetero-Mann in einer Schwulenbar. Dann weiß man(n) schon, was angemessen ist und was nicht.

das mit dem gefängnis klingt zwar nett, ist aber völlig überflüssig, da man(n) weiß, was übergriffig ist. viele finden es halt nur schade, das sie ihre spielchen nicht so spielen dürfen, wie sie wollen. klartext: männer, die sexuell belästigen, wissen was sie tun...

daher auch diese absurden ausreden, zwei beispiele aus meinen erfahrungsschatz.
der erste kandidat, war der junge, der meine langjährige partnerin während ihrer ersten beziehung vergewaltig hat. ihn deswegen jahre danach zur rede gestellt, kam als antwort: "das hat der votze doch gefallen"

der zweite kandidat, der mehrere ihm anvertraute kinder (jungs) vergewaltig hatte, rechtfertigte sich damit, das diese kinder von ihm seine unerschöpfliche göttliche liebe dadurch erhalten haben und nun gesalbte, höhere wesen wären.

ach ja, den vergewaltigungen gingen sexuelle belästigen vorraus, und diese geschehen nicht nur fremden gegenüber, sondern leider auch personen, die zu dem engeren familien, freundes- und bekanntenkreis gehören.
*******elle Frau
35.835 Beiträge
Na weil es da keine wahrnehmbaern Grenzen mehr zu geben scheint.

Die Opfer, weil gechockt, nun auch nicht mehr in der Lage waren, eine Grenze zu ziehen. Oder sie sind einfach zu jung, soll es ja auch geben. Oder sie fühlen sich in " Zugzwang" unter Druck gesetzt.
Aber auch das alles verletzt ja schon Grenzen.

Jeder muss einfach sensibler mit diesem Thema umgehen. Sich immer fragen: Ist das ok, was würde ich denken /fühlen , wenn das jemand mit mir macht?

Was man für sich selber nicht will, sollte man auch keinem anderen zufügen .
Ist doch nicht allzu schwer.
****eee Paar
539 Beiträge
Und wenn ein Mann sich in eine Frau versetzen will, muss er an die Situation mit dem Gefängnis denken. Oder als Hetero-Mann in einer Schwulenbar. Dann weiß man(n) schon, was angemessen ist und was nicht.

Eben nicht. Genau darüber habe ich doch gerade erst den ganzen Aufsatz geschrieben.

Ich habe beispielsweise schon unaufgefordert Schwanzbilder zugeschickt bekommen. Hat mich absolut 0 gestört, auch wenn ich absolut kein Interesse an Männern habe.
Wie vorher auch schon geschrieben, ein Schwuler der mich in der Sauna anmacht (mit anfassen) war mir auch ziemlich egal. Hab ich als Kompliment aufgefasst.
Ich hatte auch schon Schwule erlebt, die mir sagen, dass mein Schwanz sich durch die Hose abzeichnet und mein Arsch geil aussieht. Auch hier, als Kompliment aufgefasst.

Meine Schlussfolgerung wenn ich mich an deinem Leitsatz orientiere wäre also: Schwanzbilder an Frauen rausschicken ist in Ordnung, in der Sauna antatschen was mir gefällt ist etwas Gutes, Brüste und Hintern nicht unkommentiert lassen ist ein Kompliment. Ich glaube nicht, dass ich damit gut beraten wäre...
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Gut, dann bekommst du ein eigenes Bild als Richtwert, für dich ganz persönlich. Ohne dass ein Einverständnis besteht kannst du dich fragen ob du das auch deiner 10-jährigen Tochter gegenüber für angemessen halten würdest ...
****sS Mann
1.159 Beiträge
Es ist doch gar nicht so...
....einfach wie viele das hier denken.

Tenor scheint zu sein das diejenigen die sich entsprechend Übergriffig verhalten doch wissen das sie eine Grenze überschreiten, ergo die gesamte Diskussion nichts bringt.

Das kann ich so überhaupt nicht gelten lassen. Abgesehen von den unbeirrbaren die bei egal was davon überzeugt sind das das was sie tun der Weisheit letzter Schluss ist, gibt es eben doch noch eine ganze Menge an Personen die eben das eigene Verhalten reflektieren können.

Und genau hier hilft eben die angestoßene öffentliche Diskussion. Und da kann diese auch übertrieben wirken. Solange es Personen gibt die ihr Verhalten reflektieren ist es doch gut. Unerheblich warum sie sich in der Vergangenheit entsprechend verhalten haben.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Es nervt langsam
Wer es nicht begreifen will, der will eben nicht und muss mit den Konsequenzen leben. Es gibt einen Paragraphen im Strafrecht, der sich darauf bezieht, guck da doch mal nach.

Ich denke, Du weißt ganz genau, was Belästigung ist und was nicht. Die meisten Männer wissen es.

Und die, die es echt nicht schnallen, die wollen nicht.

(Und ja, es gibt Behinderungen, bei denen die Betreffenden solche Dinge nicht nicht "im Gefühl" haben können, aber viele Betroffene können dann immer noch lernen, wie man sich wann zu verhalten hat. Dann können andere Männer das auch.)

*basta*
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