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Mediale Darstellung von sexueller Belästigung übertrieben?

*****sib Mann
257 Beiträge
Themenersteller 
Mediale Darstellung von sexueller Belästigung übertrieben?
In den letzten Wochen wurden wir medial überhäuft mit Vorwürfen an (prominente) Männer, die reihenweise und oft unter Ausnützung von Einschüchterungsmethoden Frauen sexuell belästigt haben. Das ist - der Wahrheitsgehalt dieser Berichte vorausgesetzt - ganz klar zu verurteilen!

Dennoch habe ich den leisen Verdacht, dass die allgemeine Empörung gegenüber "grapschenden" und missbrauchenden Männern von so mancher Frau genutzt wird, um "eine offene Rechnung" zu begleichen, indem jahrzehntelang zurückliegende Vorkommnisse auf einmal medial thematisiert werden und dabei nicht selten ein Mann als "Perversling" ausgemacht wird.

Ich frage mich: Gibt es denn gar keine Männer mehr, die einer Frau sich einfühlsam nähern, ihre Wünsche akzeptieren und wertschätzend über sexuelle Lust und Gefühle sprechen können?

Liebe Frauen, wie sind eure Einstellungen und Erfahrungen zu diesem aktuellen Thema? *fluester*
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
jahrzehntelang zurückliegende Vorkommnisse auf einmal medial thematisiert werden

Wie lange darf Frau/ Mann denn über erlebte Übergriffe sprechen? Seien sie verbal/ körperlich. Das eine Gruppe, wenn sich mehrere äußern, Mut und Kraft gibt...ist klar. Mag man davon halten....was man will.
Vielleicht ist die Realität, von manchen Menschen , schwer zu ertragen?
Lieber Flucht nach vorn, als die eigene Rolle ( männliche wie weibliche) zu hinterfragen und Mechanismen zu deren Manifestierung zu bearbeiten? (Wenn diese Mechanismen die eigene Entwicklung, die des Anderen behindern. Oder nur aus Spaß an der Freude *lach* )
Und Äußerungen...."die machen das dich nur aus Frust" und ähnliche Auswüchse sind für die *tonne*.

Was mich bei solch medialen Aufschreien nervt....das sich schnell empört wird und es dann im Winde verweht. So als Unterhaltungsprogramm.
Nichtsdestotrotz....werden tagtäglichen Machtstrukturen.... mal unter dem Teppich hervorgezerrt. *zwinker*

Natürlich gibt es Männer, die nicht einfach zugreifen oder evtl. vorhandenes Machtgefälle ausnutzen. Was ist das für eine Frage*frage*
***xa Frau
577 Beiträge
Im Grunde ist es ganz einfach. Man lese unter den verschiedensten Beiträgen - z.b. auf Facebook - die Kommentare und man weiß, man steht bei dem Thema noch ganz am Anfang. Es sind zwar überwiegend, aber nicht nur, Männer die sich da hämisch äußern.

Ich finde es gut. Ich weiß nicht wie oft ich in meinem Leben schon sexuell Belästigt wurde. Nun bin ich eine, die sich gut zu wehren weiß, aber selbst ich musste es oft schlucken. Weil Frau sich nun mal besser nicht mit jedem Besoffenen anlegt, schon gar nicht wenn er in der Gruppe ist. Weil man nur schwer aus kann, weil der Mann vielleicht ein Kunde ist, ein Vorgesetzter ist, weil man so lange überlegt was man nun sagt, dass der Moment schon vorbei ist, weil es einem erst hinterher auffällt, weil man Belästigung schon so gewöhnt ist, dass man selber erschrickt, wenn man darüber mal nachdenkt.

Und wie es da jemanden geht, der sich nicht zu wehren weiß, der nicht so schlagfertig ist, darüber braucht man dann gar nicht mehr nachzudenken.

Gerade gestern wieder. Ich war auf einer musikalischen Veranstaltung. Einer der Sänger sagt zu mir: "ist ziemlich voll, aber für dich ist immer Platz, notfalls auf meinem Schoß" und setzt dann nach "aber das ist ja sexistisch, wenn man sowas sagt".

Nein, sexistisch war es nicht, aber eine ungewollte Belästigung. Eine die ich so gewöhnt bin, dass sie mir nicht mal aufgefallen wäre, ohne seinen Nachsatz. Wie so oft hab ich einfach nur müde gelächelt und gedacht "Spinner". Ist das nicht traurig? Für mich? Wie viele #metoo könnte ich schreiben, wenn ich mal genauer drüber nachdenken würde? Und bei weiten nicht immer so harmlose wie blöde Aussagen.

Ich finde das Thema wichtig. Und man sollte es den Männern nur so um die Ohren knallen. Die sich nicht betroffen fühlen müssen, die werden vielleicht mal sensibilisiert genauer hinzuhören. Männer wie Frauen.

Es war überfällig wenn man sich anschaut, wer da plötzlich aller zu Fall kommt.

lg
Xerxa
********n_he Mann
4.117 Beiträge
Menschen erleben sexuelle Übergriffe in unserer Gesellschaft
Auffällig an dem Thema erscheint mir, dass wir immer noch nicht in der Lage sind sexuelle Übergriffigkeiten gegenüber Menschen zu verurteilen.

  • Die meisten der aktuellen Darstellungen benötiigen eine traditierte geschlechtsspezifische Täter und Opferstrukturierung.


Die Wissenschaft ist heute einen Schritt weiter.

  • befremdlich erscheint mir, dass Frauen plötzlich wach werden und im Chor sagen, ich war bereits Opfer.

Warum funktioniert bei diesem Thema ihr sozialres Netzwerk auf einmal nicht mehr? Reden Frauen doch ansonsten sehr gern und offen, was das Leben ihnen bescherrt. Bei sexuellen Übergriffen schweigen sie auf einmal?

Weiterhin verstehe ich nicht, warum wir bei diesem Thema der Gewalt historisch blind sind:

Wir sind noch immer nicht in der Lage die Frage zu stellen, woher kommt diese Form der Gewalt.

Ein interessanter Ansatz ist der generationenübergreifende Ansatz für mich. Daraus ergibt sich ein absolut anderer präventiver Ansatz. Frauen und Männer können dabei zugleich Verursacher und Opfer dieser Form der Gewalt werden.
ja!
nur mal dieses Besispiel:
***xa:
Gerade gestern wieder. Ich war auf einer musikalischen Veranstaltung. Einer der Sänger sagt zu mir: "ist ziemlich voll, aber für dich ist immer Platz, notfalls auf meinem Schoß" und setzt dann nach "aber das ist ja sexistisch, wenn man sowas sagt".

Nein, sexistisch war es nicht, aber eine ungewollte Belästigung. Eine die ich so gewöhnt bin, dass sie mir nicht mal aufgefallen wäre, ohne seinen Nachsatz. Wie so oft hab ich einfach nur müde gelächelt und gedacht "Spinner". Ist das nicht traurig? Für mich?

mein Gott, das war ein Spaß, ein Scherz, der fand dich attraktiv und hat versucht, da anzubandeln
er passt optisch für dich? Steilvorlage annehmen und hinsetzen *zwinker*
nicht dein Typ gewesen? Lachen und "Nein danke"

wie bierernst wollen Frauen das Leben denn haben (beim Warten auf den Einen "Mr. Right")?
werdet mal wieder etwas lockerer!

mein morgendlicher *senf* zu diesem Thema
ich brauche erstmal nen *kaffee*
****sS Mann
1.159 Beiträge
mein Gott, das war ein Spaß, ein Scherz,

Genau das ist die Einstellung und Reaktion wegen welcher dieses Problem immer wieder unter den Tisch fällt.

Klar kann man das auch als Spaß und Scherz ansehen, ABER es ist vollkommen unerheblich wie etwas gemeint war. Es kommt immer drauf an wie etwas ankommt. Und wenn das Gegenüber einen Spruch als über griffig empfindet dann ist es nun mal ein, hier verbaler, Übergriff.

Man(n) kann in so einer Situation auch einen coolen Spruch bringen ohne gleich Sex zu implizieren.
Gut, das erfordert ein wenig mehr Hirn und Schlagfertigkeit.

Fakt ist, meine persönliche Freiheit hört ganz einfach da auf wo ich anderen zu nahe trete.

Sexuelle Belästigung ist da wohl wie Mobbing, das finden 9 von 10 auch vollkommen in Ordnung *zwinker*
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Die Kommentare unter Diskussionen dieser Art sind in der Tat unterirdisch und ich wünsche mir auch, dass das Thema nicht wieder im Winde verweht, sondern dass sich wirklich mal was ändert. Im Moment, in einer Zeit, in der viele wieder in Sehnsucht nach den "guten alten Zeiten" verfallen, ist das allerdings schwierig und vielleicht ein Grund, warum das Thema so hoch kocht.

Aber hochkochen muss es. Der alte Mann, der mich, als ich 12 war, in der Straßenbahn begrabscht hat, ohne dass ich damals reagieren konnte, weil ich eine brave 12-jährige war, der lebt nicht mehr. Aber die Erinnerung an dieses Ereignis, das mich nun echt nicht für's Leben traumatisiert hat, bleibt bis heute. Dass ich als Jugendliche mich am liebsten in Jeans und Parka versteckt habe. dass ich seitdem nie wieder ein leichtes, kurzes Sommerkleid getragen habe, obwohl ich auch mal die Figur dafür hatte, das lag vielleicht auch an dem Typen.

So, und wie geht es erst Frauen, die wirklich Gewalt erfahren haben oder Demütigung, die Angst um ihren Job hatten, weil der Chef selber so Bemerkungen machte, die sich unter Druck gesetzt und bedroht fühlten? Die deshalb jahrzehntelang geschwiegen haben ? Die darunter jahrzehntelang gelitten haben? Die dürfen nun reden !

Dass früher ein bestimmtes Verhalten weniger kritisiert und geahndet wurde, macht die Sache für die betroffenen Frauen nicht einfacher, es war für sie schlimm und ein ehrliches Bedauern, eine ehrliche Einsicht und eine ehrliche Entschuldigung wären nicht verkehrt.

Und im Endeffekt steckt hinter all dem für mich auch die Einstellung zu Frauen allgemein. Wenn eine Frau Grenzen setzt, dann wird darüber diskutiert, anstatt dass einfach ihre Entscheidung angenommen wird. Frauen finden sich immer wieder mit Vorschriften über ihr Aussehen, ihre Lebensweise, ihre Entscheidungen konfrontiert und zwar auch von Menschen, die das gar nichts angeht. Frauen als wirklich gleich-berechtigte Menschen, das ist selbst in unserem emanzipierten Land immer noch ein Kampf, der jeden Tag auf's Neue gekämpft werden muss, wenn auch auf einem ganz anderen Niveau als in anderen Teilen der Welt, das gebe ich zu.

Und diese Debatte kann Betroffenen helfen und zu diesem Prozess beitragen.

Fakt ist, meine persönliche Freiheit hört ganz einfach da auf wo ich anderen zu nahe trete.
Und die anderen bestimmen, was für sie zu nahe ist !!! Auch Frauen... danke BorysS
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Warum funktioniert bei diesem Thema ihr sozialres Netzwerk auf einmal nicht mehr? Reden Frauen doch ansonsten sehr gern und offen, was das Leben ihnen bescherrt. Bei sexuellen Übergriffen schweigen sie auf einmal?

Untereinander redet frau, tröstet man sich und steht sich bei ... aber was kann man tun ? Wie viele Vergewaltigungen werden nicht angezeigt, aus Scham, aus Unsicherheit, aus Angst, weil einem doch keiner glaubt ?

Und warum redet frau nicht alleine öffentlich darüber, dass der Chef eine unangemessene Bemerkung gemacht hat, bei der sie sich unwohl gefühlt hat ? Weil sie dann hört "Das war ein Scherz, ein Flirtversuch, stell dich nicht so an," !!
Es ist genau jene Verharmlosung, die im EP mit schwingt, die ich zum Kotzen finde. Diese notgeilen Männer, die in jeder auch noch so unpassenden Situation Chancen sehen, sexuelle Avancen zu machen.

Nein, es ist keineswegs ein harmloser Witz, wenn ein Mann einer beliebigen Frau vorschlägt, auf seinem Schoss Platz zu nehmen. Es ist, was es ist: eine doppeldeutige Bemerkung mit eindeutiger Absicht.

Viele Männer scheinen nicht zu begreifen, dass man viele Dinge beachten sollte, bevor man nur schon daran denkt, sexuelle Themen, Lust und anderes aufzugreifen. Einfach mal auf gut Glück anzubaggern, wie hier manchmal selbst Frauen proklamieren, ist in den seltensten Fällen angebracht.

Ich freue mich, dass die Belästigungen als Thema endlich präsent sind. Vielleicht kommt endlich etwas mehr Respekt in das Verhalten vieler Menschen.
*******na57:
Der alte Mann, der mich, als ich 12 war, in der Straßenbahn begrabscht hat, ohne dass ich damals reagieren konnte, weil ich eine brave 12-jährige war, der lebt nicht mehr. Aber die Erinnerung an dieses Ereignis, das mich nun echt nicht für's Leben traumatisiert hat, bleibt bis heute. Dass ich als Jugendliche mich am liebsten in Jeans und Parka versteckt habe. dass ich seitdem nie wieder ein leichtes, kurzes Sommerkleid getragen habe, obwohl ich auch mal die Figur dafür hatte, das lag vielleicht auch an dem Typen.
ich komme ebenfalls aus der Generation, in der nicht nur Frauen, sondern sogar Kinder "selber schuld" an Vergewaltigung oder sexuellem Mißbrauch waren, weil sie es ja durch "ihr Verhalten, ihre Kleidung herausgefordert" hatten
so eine Prägung muss man erstmal ablegen im Laufe seines eigenen Lebens, ist nicht einfach

aber trotzdem bin ich der Meinung, das es hier, heute weit übertrieben wird, was schon als "sexuelle Belästigung" oder Übergriff dargestellt bzw empfunden wird

und wenn mir ein Spruch wirklich nicht gefällt, mein Gott Mund auf und was kontern!
auch das geht humorvoll, wenn das nicht reicht, klar und deutlich
das kann man lernen und das muss man auch lernen
********popo Frau
3.715 Beiträge
********n_he:
Warum funktioniert bei diesem Thema ihr sozialres Netzwerk auf einmal nicht mehr? Reden Frauen doch ansonsten sehr gern und offen, was das Leben ihnen bescherrt. Bei sexuellen Übergriffen schweigen sie auf einmal?

Tut mir leid, aber bei diesem Abschnitt kommt mir wirklich die Galle hoch!!!
Klischeehaftes Denken - Frauen reden immer gerne und vor allem immer gerne viel - alle und immer...
Sexuelle Übergriffe/Vergewaltigungen werden, wenn überhaupt, erst später zur Anzeige gebracht. Warum? Weil Frauen sich schämen, sich minderwertig und schmutzig fühlen.
Damit dann auch noch in sozialen Netzwerken hausieren zu gehen, macht keine Frau und das würde auch kein Mann machen. Männer sind nämlich vor sexuellen Übergriffen auch nicht geschützt und auch sie fühlen sich danach genau so wie Frauen. Diese Menschen brauchen eine ganz besonders sorgfältige Betreuung/Hilfe, denn auch wenn einige es verdrängen, so bleibt doch im Unterbewusstsein eine Narbe.

Zum Thema: In den Medien wird zwar gerne hochgepusht, aber was das Thema angeht, so ist es wichtig, dass es überhaupt zur Sprache kommt. Wie Katharina57 schon schrieb, wäre es schön, wenn es nicht einfach wieder so verschwindet und sich auch etwas ändert.
Was die momentanen Medien angeht, so ist es bei manchen Promis sicherlich so, dass sie es auch gerne als PR nehmen. Die Dunkelziffer der "normalen" Opfer in aller Welt ist zu groß und so lange sich nicht wirklich greifbar etwas ändert, so bleibt sie auch hoch.
Die Möglichkeit verjährt übrigens nie - jedes Opfer sollte darüber reden - egal wann!
****sS Mann
1.159 Beiträge
das kann man lernen und das muss man auch lernen

Und warum muss das zu 99% von Frauen gelernt werden? Und warum haben Frauen einfach oft Nacheile wenn sie dies tun?
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
aber trotzdem bin ich der Meinung, das es hier, heute weit übertrieben wird, was schon als "sexuelle Belästigung" oder Übergriff dargestellt bzw empfunden wird
Das ist DEIN Empfinden und das kannst du anderen nicht überstülpen. Ich mag keinen Rosenkohl, dennoch bin ich nicht der Meinung, dass Menschen, die welchen essen, irgendwie übertreiben und den falschen Geschmack haben.

und wenn mir ein Spruch wirklich nicht gefällt, mein Gott Mund auf und was kontern!
auch das geht humorvoll, wenn das nicht reicht, klar und deutlich
das kann man lernen und das muss man auch lernen
Ich bin auch sehr schlagfertig, war das schon immer, aber diese Gabe ist nicht jedem gegeben. Es wäre wirklich einfacher, wenn alle Männer sich anständig benehmen würden, dann könnte man zusammen Witze reißen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Übertrieben? Nein, keinesfalls!

Wenn ich die Reaktionen so lese dann wundert sich niemand dass so was passiert ist. Keiner fragt, kann das wirklich wahr sein? Sowas dürfte doch so nicht vorkommen ... allenfalls mal, das ist wohl ein bisschen übertrieben ...

Wenn alle das wussten oder ahnten, wieso ist da früher eigentlich nicht schon mal jemand aufgelaufen, durchaus gerne auch mal die Herren gefragt dabei, und hat gesagt, du Schwein, das kannst du dir nicht erlauben? Wenigstens bei denen bei denen es eindeutig war? Ich hab nicht ein mal von so was gehört oder gelesen. Und solange mindestens eine Hälfte der Bevölkerung noch sagt, wird schon nicht so schlimm gewesen sein wenn sie nicht blutet und keine bleibenden Schäden davon trägt kann das gar nicht übertrieben werden ...
********deep Mann
253 Beiträge
Wurde im Prinzip schon ausführlich besprochen.
Siehe :
Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?

Auch meine Meinung hierzu habe ich an dieser Stelle, für den Interessierten, ausführlich dargestellt.
Findet ihr den Aufschrei #MeToo überfällig oder übertrieben?

Liebe Grüße
Mr. Coast Couple
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Natürlich...
...muss Frau lernen so selbstbewusst und schlagfertig zu sein....um Menschen, die ihre Grenzen übertreten in die Schranken zu weisen ! Das sollte jeder Mensch können !
Nichtsdestotrotz ist es doch ein Anspruch....das dies nicht getan wird. Nicht von mir...nicht von dem Anderen.
Kein Mensch kann jedoch sehen....was die Grenze des Anderen ist... ABER es gibt doch wohl einen Minimalkonsens auf den man sich einigen kann. Für mich gehören sexuelle Anspielungen auf jedenfall in die Rubrik:
Grenzüberschreitung. Es sei denn es ist mein Lieblingskollege *lol*. Und wir...haben das OK ausgelotet.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Gesellschaftlich notwendige Diskussion
Hier geht es eben nicht nur um den Einzelfall und der Maßstab ist auch nicht der, ob und wie traumatisiert die passive Person (ganz gleich ob weiblich oder männlich ist) davon ist.
Es geht um die Selbstverständlichkeit mit der bestimmte Personen ihre Position dazu benutzen, anderen Menschen ihren Willen aufzuzwingen, egal ob der jetzt sexuell oder einfach machttechnisch motiviert ist.

Ich kann damit beispielsweise vorzüglich Menschen daran hindern, sich im Job zu entfalten. Ganz kleine Sachen, die Hand auf dem Knie, so dass die Person nicht so recht weiß, ob sie es ansprechen soll. So, dass die Anderen ihr im Zweifelsfall gar nicht glauben oder eben sagen, ist doch nicht so schlimm, sei nicht so empfindlich. So, dass die betroffene Person Abstand hält, sich unwohl fühlt, ihre Energie nicht mehr in ihr berufliches Potential stecken kann, wenn sie mir begegnet. Und dann spricht es jemand plötzlich laut aus: "X hat mir in der Kantine unterm Tisch ans Bein gefasst". Jetzt erst können die vielen anderen sagen, dass sie es auch erlebt haben. Deshalb melden sich die Leute jetzt erst.

Und: Frauen sprechen schon untereinander über die Belästigungen, die sie erleben. Aber nicht über jede und sie hängen es schon gar nicht an die große Glocke. Das gehört eben zur weiblichen Lebenswelt. Und ist nicht genau das das Erschreckende???
*******ust Paar
5.827 Beiträge
was damals ok war, ist heute daneben.
Als Frauen in die Medienbranche kamen,
konnten sie sich in den 70er und 80er Jahen
in dieser Männerdomäne
ihre Aufstiegschancen verbessern
indem sie sich hochgeschlafen haben.
Das wußte damals jeder.

Heute sind die Chefradkateure von damals fast im Ruhestand,
und die Praktikantinnen von damals sitzen in den Chefetagen.

damals fandes es viele ok so.
jetzt im Rückblick ist es Machtmißbrauch.
Dumm gelaufen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ja, sollten sie ...
keine Frage. Aber soll das dann automatisch bedeuten dass alle die, die das nicht oder noch nicht oder gerade nicht können kein Recht darauf haben weitestgehend unbehelligt zu bleiben? Mal davon abgesehen dass es beim originalen Vorfall nicht um mangelnde Schlagfertigkeit ging sondern um die Ausnutzung von Machtverhältnissen ...

Ich habe das selbst mal erlebt wie schnell aus einer selbstbewussten, kräftigen (ich bin Tischlerin, und zwar Bautischlerin, und das war ich sehr gerne, da kann man mir glauben dass ich mit allen Arten von Verbaleskapaden auf dem Bau bestens vertraut war und problemlos kontern konnte) Frau ein panisches Opfer werden kann - vorher hätte ich mir das nicht mal vorstellen können. Ein Vergewaltigungsversuch vor meiner Haustür. Ich bin davon gekommen glücklicherweise aber ich habe in meiner plötzlichen Panik genau das gemacht was frau klugerweise besser nicht gemacht hätte, hab versucht in den Hausflur zu kommen statt auf der Straße Alarm zu schlagen ... zitternd nachher in meiner Wohnung gekauert und ich habe Tage gebraucht bis ich mit jemandem darüber geredet habe ... der dann meinte, du musst das anzeigen. Vorher hab ich mich nicht getraut, ich hatte einfach Angst dass die mir sagen, sie haben ja nichts, stellen sie sich mal nicht so an ...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
*****de2:
ich hatte einfach Angst dass die mir sagen, sie haben ja nichts, stellen sie sich mal nicht so an ...

Das trifft den Nagel auf den Kopf! Das Opfer ist beschämt und man hat den Eindruck, dass sich in der ganzen öffentlichen Diskussion genügend Leute zu Wort melden, die möchten, dass es genauso bleibt, und das sind nicht nur Männer.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Der Differenzierung zuliebe *zwinker* Ich habe mich damals meinem Lehrling anvertraut, ist ja nun schon dreißig Jahre her, wir waren fast gleich alt, hatten einen sehr guten Draht zueinander und der hat einfach gemerkt dass mit mir was nicht stimmt. Er ist damit wirklich einfühlsam umgegangen, hat mich bestärkt und auch die Anzeige bei der Polizei war sehr einfühlsam und rücksichtsvoll.

Wenn man das nicht selbst erlebt hat kann man sich kaum vorstellen was das anrichten kann ... ich hab bestimmt noch ein Jahr lang immer wieder einen Schreck bekommen wenn mich ein Fremder irgendwo gemustert hat, ich hab den Angreifer ja nicht gesehen und der wusste ja wo ich wohne ...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Natürlich, muss man hier Differenzierungen vornehmen und ich kann gut nachvollziehen, was Du beschreibst. Solche posttraumatischen Belastungsstörungen entziehen sich jeglicher Kontrolle.

Die angestoßene gesellschaftliche Debatte muss aber nun auch auf einer Ebene geführt werden, in der das Trauma nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Tatsache, dass es Formen der Machtausübung gibt, die unseren Werten entgegenlaufen, aber offensichtlich strukturell verankert sind.

Nicht allein die Qualität der Wirkung auf die Erduldenden sollte der Maßstab sein, sondern die selbstherrliche und schädigende Intention des Agierenden. Ein Einbruch ist ja auch dann ein Einbruch, wenn es nichts zu klauen gab oder der Einbrecher etwas mitnimmt, an dem du nicht hängst.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Gar keine Frage, da bin ich ganz bei dir. Es besteht schon da ein Problem wo Frauen (oder auch Männer) sich aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit überlegen müssen wo und wie sie sich im öffentlichen Raum bewegen können, welche Berufe sie ergreifen können und ob sie sich innerhalb ihres Berufes frei bewegen dürfen.

Das ist etwas was meiner Kenntnisnahme nach kaum angesprochen wird, es geht ja nicht nur um den konkreten Fall jeweils der für sich bewertet werden kann sondern auch um das Klima, das geschaffen wird. Die Vorerwartungen die da herrschen. Wenn es bereits heißt, da musst du dich drauf einstellen, da darfst du nicht zimperlich sein ... es spricht nichts dagegen, nicht zimperlich zu sein. Ich bin auch gerne nicht zimperlich - aber aus meiner Entscheidung heraus und nicht weil ich es in völlig 'normalen' Bereichen des Alltags aufgezwungen bekomme um mein Recht auf Unversehrtheit wahren zu können.

Das ist für mich auch einer der Gründe warum ich es bei aller durchaus nachvollziehbaren Kritik gut finde dass das Thema in die Öffentlichkeit gezerrt wird, wie auch immer. Es stößt Auseinadersetzungen und Diskussionen an, die Menschen müssen sich positionieren oder ihre Position überdenken. Und mit der Zeit kömmt hoffentlich ein anderer gesellschaftlicher Konsens dabei heraus als der, den ich bisher in der Sache sehe.

Wer auch immer den medialen Hype kritisiert, wie weit sind wir denn ohne bisher gekommen in dieser Frage? Wie selbverständlich ist es dass man unerwünschte Avancen klar und deutlich zurückweisen kann und sich keine Gedanken darüber machen muss welche Konsequenzen das hat?
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich hab mein Fallbeispiel auch nur aus dem Grund angeführt weil ja doch öfter zu lesen ist dass es 'mitverschuldende' Ursachen bei den Opfern geben könnte ... und da bin ich ein ganz klares Gegenbeispiel. Groß, sehr kräftig, absolut nicht auf den Mund gefallen und ich habe den rauhen Ton auf dem Bau sehr gemocht und auch gerne mitgemacht - ich bin da absolut nicht leicht ins Bockshorn zu jagen und kann mich mit Leichtigkeit behaupten ... das hat aber nichts damit zu tun dass man Opfer werden kann und dann Hilflosigkeit erleben kann wie man sie sich nie vorgestellt hätte ...

Obwohl es ja nur ein missglückter Versuch war und ich keine physischen Schäden davongetragen habe hat dieses Gefühl dass mir jemand mit vollem Ernst mein Recht auf Selbstbestimmtheit und Unversehrtheit kurzerhand abspricht eine ziemlich nachhaltige Wirkung gehabt ...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
*****de2:
Wie selbverständlich ist es dass man unerwünschte Avancen klar und deutlich zurückweisen kann und sich keine Gedanken darüber machen muss welche Konsequenzen das hat?

Da liegt der Hase im Pfeffer! Wenn der/die Agierende am längeren Hebel sitzt, kann die angemachte/bedrängte Person es nämlich im Grunde nur "falsch" machen, Und zwar egal, ob sie die Avancen zurückweist oder nicht.
Es wird immer schwarze Schafe geben, denn es gibt genügend Menschen, mit einer asozialen Persönlichkeitsstruktur. Und so wird es auch immer Falschanschuldigungen geben. Aber gesellschaftlich müssen wir da Position beziehen.
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