Ok,
nochmal präzisiert. Mir geht es nicht um Schuld. Ich weiß nicht, was für euch vertrauen bedeutet. Vielleicht liegt da ein Haken.
Vertrauen hat für mich sehr viel mit sehr konkreter Verlässlichkeit zu tun. Und zwar zwischen dem Menschen, auf den ich mich emotional einlasse, und mir.
Viele Partner vergeben ihrem Partner einen Seitensprung, wissen aber sehr wohl, dass eine heikle Phase vor ihnen liegt, den angerichteten Schaden zu verwinden. Das ist schon mehr als nur ein kleiner Knacks. Aus Vertrauen wird Misstrauen. Daraus entwickelt sich Furcht. Und Wut. Kurzum: betrogen zu werden hat einen ähnlichen Effekt wie jemanden zu schlagen.
Wie oft möchte ich mich schlagen lassen?
Und suche ich nicht danach einen Partner aus,wie vertrauenswürdig er sich tatsächlich verhält? Wenn mir ein Mensch erzählt, wie er sich bisher verhalten hat, dann weiß ich um die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder passieren wird.
Für wen ein Seitensprung nicht mehr ist, als einen Kollegen auf dem Gang einen schönen Tag zu wünschen, den wird es emotional wahrscheinlich auch nicht tangieren, wenn sich der Partner heimlich durch andere Betten vögelt.
Für wen ein Seitensprung eine Sache ist, die tief verletzt und wo auch die innere Haltung zur Beziehung selbst auf Vertrauen und Offenheit beruht, für den sind Fremdgänger eher nichts.
So meine ich es. Und wenn ich bereits weiß, derjenige betrügt seine Partnerin, da weiß ich ziemlich sicher, der ist nichts für mich. Und wenn es doch juckt, darf ich natürlich meine Erfahrung machen. Nur mich nicht wundern, wenn das zu erwartende Fremdgehen auch mir passiert.
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