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Wie nackt ist Deutschland?

*********htig Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Wie nackt ist Deutschland?
Nach dem Beitrag von RTL und auch der Sendung Adam sucht Eva, habe ich in meinem Bekanntenkreis viel Lästereien über das nackt sein gehört. Wobei ich mir gedacht habe, geschaut haben sie es ja.

Für mich interessant war, dass es noch ein paar wenige andere Naturisten gibt. Aber erschreckend waren doch die Kommentare, die ich zu hören bekam. Nackte Männer sind widerwärtig und ekelig, so die Kurzfassung. Über nackte Frauen waren die Kommentare etwas dezenter, sofern sie mehr oder weniger schlank ist. Und das in diesem achso toleranten Deutschland, dachte ich mir.

Aber ein paar Bekannte machen Deutschland ja nicht aus und deswegen bin ich gespannt auf eure Meinungen. Wie seht ihr Nudisten, Menschen, die ohne sexuelle Absichten, es einfach geniesen nackt zu sein?
*******ust Paar
5.812 Beiträge
kommt drauf an, wo man sie trifft...
normalerweise finde ich Naturisten toll,
herrlich freizügig.

In Cap d'Agde sind die Naturisten allerdgins diejenigen,
die alles gegen die sexuellen Freizügigkeit dort unternehmen.
Da können sie uns gestohlen bleiben.
Nun die Intoleranz macht auch nicht vor Nudisten halt. *gruebel*

Ich bin weder dagegen noch ein Anhänger.

Ich habe vor Jahren schon Beiträge darüber gesehen, wie Menschen das ausleben, dass es extra Campingplätze gibt usw.

Warum nicht, wenn sie sich so wohler fühlen.
Kritisch finde ich es nur, wenn der direkte Kontakt mit den Mitmenschen entsteht und viele mit der Nacktheit nicht konfrontiert werden möchten.

Der Paketbotin als Mann nackt die Tür zu öffnen kommt wahrscheinlich nicht gut an. Umgekehrt vielleicht eher *smile*
Nackt Auto zu fahren finde ich ebenfalls bedenklich.
Aber so lange man mit seiner Nacktheit niemanden belästigt, soll doch jeder tun was er mag.
in den FKK-Bereichen *ja*
in Ämtern *lol*würde bestimmt nicht so gut werden
und auch so, muß ich es nicht 24/7 vorfinden
***ia Paar
162 Beiträge
Sie schreibt...
Dort wo FKK erlaubt ist oder auch zu Hause, wo niemand sich gestört fühlt, ist es ok.

Aber auf einem Wanderweg brauche ich es nicht, dass ich von einem Nacktwanderer überrascht werde. Besonders dann nicht, wenn ich ein Enkelkind dabei habe.

Jeder kann mit seiner Nacktheit so umgehen, wie er/sie sich wohl fühlt. Man sollte einfach auch wissen wo und wann es angebracht ist.
Solange diese Nudisten in ihren Reservaten bleiben ist es mir völlig egal, was die treiben.
Solange mir so nackerte Vereinsmeier nicht vorschreiben wollen, wie ich an einem öffentlichen FKK Badesee zu baden habe ist es mir auch dort egal wer, was, wie macht.

Auf der Straße, am Berg, in der U-Bahn oder überhaupt sonstwo in der Öffentlichkeit kann ich jedoch gut auf derlei Zurschaustellung verzichten. Es ist mir dabei übrigens vollkommen egal, ob ich mit meiner Einstellung da jemandes naturistische Lebenfilosofie beschneide. Ich wills nicht sehen, und das sieht der Gesetzgeber zum Glück auch so.
Nackte Männer sind widerwärtig und ekelig, so die Kurzfassung. Über nackte Frauen waren die Kommentare etwas dezenter, sofern sie mehr oder weniger schlank ist.

Da ich aus dem Durchschnitt der Menschen davon ausgehen kann,das ein Teil deiner Kritiker " Mann" ist und "nicht schlanke" Frau, hat es was armseliges an sich,wenn sie sich selbst damit in die Pfanne hauen. Denn ich gehe davon aus ,das diese nicht angezogen die Wanne besuchen und im Haus alle Spiegel verhüllt haben.
Ich würde mich auch als Nudistin bezeichnen, nur ohne Vereinsmeierei.
Auch bleibe ich nackt nur an den öffentlichen FKK-Stränden oder in den "Reservaten".
Öffentlich würde ich das nicht wollen.
Und wenn die Mehrheit meiner Bekannten an Textilstränden zum Baden gehen wollte, ziehe ich mir auch mal den Badeanzug an, wenn wir in einer Gruppe sind.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Mein Nacktsein
begann öffentlich 1974 in Cap d´Agde. Dort waren es die Swinger, die FKK in Verruf brachten, indem sie scharenweise einströmten und sehr oft erkennbar keine eigentlichen Nudisten waren/sind. Das sind nämlich die, die, obwohl im ganzen Dorf textilfrei gilt, angezogen zum Strand kommen und angezogen wieder verschwinden.

Wir machten etwa zwei Jahrzehnte dort Familien-FKK-Urlaub, später kam ich mit außerfamiliären Begleiterinnen und auch mal wieder mit Frau und Tochter dorthin. Hier an der Ostsee war FKK bis zur Wende selbstverständlich, bevor prüde Wessis dafür sorgten, dass die Zahl der FKK-Strände begrenzt wurde. Und schlimm auch hier, dass immer wieder Scharen anrücken, sich behost und berockt hinterm Schild breit machen und fotografieren.

Eine Agentur aus Bielefeld machte eine Zeit lang Reklame mit einem Paar am Strand stehend, beide über 150 kg, Hand in Hand. In CDA gibt es Behindertenkolonien, teilweise amputierte Menschen in Rollstühlen. Natürlich wollen die sogenannten Ästheten das nicht sehen. Umso wichtiger ist es, dass es diese Kolonien gibt.
Als ich Anfang der 80iger Urlaub im wilden Osten an der Ostsee machte, war FKK dort als normal angesehen.
Mir als Wessi machte es nichts aus, war ich doch schon die Nackten aus dem Englischen Garten und von einem Isarstrand gewohnt. Ich hatte mich dort auch seit meinem 18. Lebensjahr aufgehalten.

Das Cap hat mich nie gereizt, erstens bin ich keine Swingerin und war es nie, außerdem war mir Frankreich einfach zu teuer. Jugoslawien bzw. Kroatien war/ ist da günstiger und vor allem entspannter und noch kein Massenbetrieb.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Deine Ansicht
von CDA scheint mir ziemlich daneben. Nach wie vor ist CDA -Naturisme ein FKK-Strand für Familien, der auch Swinger anzieht. Es gelten die Regeln der FKK-Vereine, an die sich auch die Swinger zu halten haben. Jahrelang versuchte die Polizei an dem kleinen Strandstück, das "Schweinchenstrand" genannt wird, auch mit berittenen Beamten die Swinger abzuhalten. Leider gaben sie irgendwann klein bei. Aber man muss da schließlich nicht hin, allerdings kann man dann nicht zum Textilstrand des Nachbarortes wandern. Im Dorf gibt es abends erhöhtes Swingeraufkommen um die Clubs und an einer Nahtstelle beim Melrose-Club. Diese Stellen lassen sich meiden oder umgehen. Ansonsten herrscht dort tagsüber übliches FKK-Leben mit der Besonderheit, dass man auch nackt einkaufen kann, sich also nicht nur am Strand als Naturist zeigt.

Für Familien mit Kindern ist CDA nach wie vor ideal. Die Unterkünfte sind auf kurzen Wegen erreichbar, wenn die Kinder zum Beispiel mal Pipi müssen. man kann ständig zwischen Strand und Wohnung wechseln, mal schnell einkaufen. Das Wasser ist ideal für Kinder, die Lebensretter sind sofort zur Stelle. Und weil das so ist, achten die FKK-Anhänger sehr darauf, dass die Swinger sich zurückhalten.

Und noch etwas zum Teuren: auch das lässt sich umgehen. Wir haben in Deutschland nie so gut und günstig gegessen wie dort. Es gibt massenhaft Angebote in Marseillan Plage und dem alten Agde. Wer natürlich das Dorf nie verlässt, muss die dortigen Preise bezahlen. Zwei Großmärkte im alten Agde bieten alles, was das Herz begehrt, wenn man selbst kochen will.
Da sind meine Ambitionen für den Urlaub anders:
Ich habe keine Kinder und scheue auch Strände mit viel Kindergeschrei. Deshalb bin ich auch meist erst ab 20. August am Meer.
Letztes Jahr habe ich in Kroatien ein Nudisten-Camp gefunden, das ohne Swingerclubs auskommt.
Es gibt Supermärkte und nette Lokale im Ort, damit kann man Abendessen nach Belieben. Wir müssen ja nicht nackt zum Einkaufen oder spazieren gehen.
Und ein weiterer Pluspunkt: Das Wasser ist glasklar und so sauber, was ein Sandstrand nie so bieten könnte.
Wir suchen Erholung und nicht Partyleben im Urlaub, als Großstadtbewohner möchte man auch mal abschalten.

Nacktsein ist auch immer eine Auszeit vom Alltag, der mich sonst ganz gut im Griff hat.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Natürlich
kenne ich auch Kroatien. Nach drei Jahren mit Feuerquallen ohne Ende im glasklaren Wasser und vor allem auf unserer Haut, Seeigelstacheln durch die notwendigen Gummischuhe sind wir reumütig nach CDA zurückgekehrt. Das Wasser dort ist nämlich wirklich glasklar.

Hier an der Ostsee bei Warnemünde und anderswo ist das Wasser leider undurchschaubar.

Was Westler bewog, sich über FKK im Osten zu echauffieren, werde ich nie begreifen. Beim Rückflug von Gran Canaria mussten wir wie üblich im Flughafen bei der Abfertigung Schlange stehen und bekamen so zu hören, wie sich zwei Frauen und ein Mann ereiferten über die fürchterlichen nackten Typen am FKK-Strand, den sie zu passieren hatten. Mir sagt Maspalomas nicht zu, weil man erst mal marschieren muss, um dort anzukommen und dort keine sanitären Anlagen zu finden sind.
Quallenplage hatte ich mehrmals an der Ostsee, Hautausschläge ohne Ende am Mittelmeer außer in Portugal.
Seeigel waren an meinen Stränden in Kroatien in den letzten Jahren wirklich eine Seltenheit, übrigens gibt es dort auch Sandstrände.

Aber mir fällt hinsichtlich Nacktheit schon auf, dass Deutschland wieder konservativer geworden ist. Ende der 70iger liefen auch Leute quer durch den Englischen Garten in München, um sich mal ein Bier im Biergarten zu holen.
Sei über 10 Jahren sind die Nackerten nun auf eine "Wiese "verbannt", von der sie sich unbekleidet nicht wegbewegen dürfen.
Angeblich soll sich ihre Anzahl im Sommer schon sehr verringert haben.
Und wirklich die überwiegende Zahl der Leute am FKK am Baggersee hat die 50 überschritten.

Was mir auch aufgefallen ist, sehr viele Profile reihen FKK unter den NoGos ein.
*********htig Mann
26 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal für die ersten Meinungen.

Und wenn ein Nudist das Reservat verläßt, wird der dann erschossen? *zwinker*

Nudisten brauchen das Gefühl der Freiheit, steht ganz schön im Widerspruch zu Reservat
*********htig:
Nudisten brauchen das Gefühl der Freiheit, steht ganz schön im Widerspruch zu Reservat

Tja - ab nach Kanada oder so.

Im dichtbesiedelten Deutschland wird dein Bedürfnis nach Nacktheit ziemlich schnell mit den Interessen derjenigen kolidieren, die "Überraschungen" dieser Art nicht lieben.

By the way - ohne Kleidung im November ist es echt .... arschkalt. *vogel*
*********htig:
Nudisten brauchen das Gefühl der Freiheit, steht ganz schön im Widerspruch zu Reservat
Ja nun, weiß ich nicht.
In dem einen oder anderen Reservat hab ich mich ja auch schon rumgetrieben.
Unfrei hab ich mich da nicht gefühlt.
Aber ich war auch immer nur Nacktbader, kein Naturist, das gebe ich zu.

Ich kenne aber zumindest einen Naturistenverein. Die dortigen Vereinsregeln, haben für mich so gar nichts mit Freiheit zu tun, ein Widerspruch in sich sozusagen *zwinker*
Bei Temperaturen unter 20 Grad sinkt bei mir das Bedürfnis nach Nacktsein entsprechend den Temperaturen.
Und jetzt ziehe ich selbst in meiner Wohnung den kuscheligen Jogginganzug dem Nacktsein vor.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Es gab
auch mindestens einen Thread zum Nacktwandern. Letzlich bewegen die Wanderer sich dann auch nur dort, wo sie dürfen. Sonst wird es zum Exhibitionismus.

In Deutschland gibt es im Unterschied zu vielen prüden anderen Ländern genug Volieren für Nacktvögel. Versuch mal in den USA nackt zu baden, oder in Saudi-Arabien.
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