Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Jung und Bi
540 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1287 Mitglieder
zum Thema
Geschlecht oder gender?367
Im Englischen existiert eine begriffliche Trennung zwischen dem…
zum Thema
Geht man fremd wenn man "es" mit dem gleichen Geschlecht tut182
Wie denkt Ihr darüber, wenn ihr in einer festen Beziehung seid und er…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das dritte Geschlecht

Nicht zuletzt auch zum Schutz der Betreffenden...
*********acht Frau
74 Beiträge
Mann, Frau ...und ?
Gut wenn ein Mensch mit beiden Geschlechtern geboren wird , und man ihm oder ihr kein Geschlecht zuordnen kann , wie soll es dann heißen ? Mann , Frau , Positiv? Ähm muss man das verstehen oder gibt es eine andere Bezeichnund dafür ?
Ich denke jeder intersexuelle fühlt sich entweder ein wenig mehr als Frau oder eben als Mann, daher war das Freilassen gar keine so schlechte Idee, denn damit konnte sich der/ die Betroffene aussuchen wie sie /er sich selber bezeichnet.
Soill ich denn nun auf der Straße nicht mehr hallo Herr Meier, oder hallo Frau Meier sagen, sondern hallo Herma Meier ?
Nicht böse sein aber das geht mir einfach zu weit. Ich kann der ganzen Diskussion nichts abgewinnen, vor allem wo alles mit der Ehe für alle anfing ...wo man sich beschwerte , dass Intersexuelle da Probleme haben ...ja aber heiraten durften sie schon immer. Im Gegensatz zu Lesben oder Schwulen. Es ist halt ein Problem ...willst du xyz den hier anwesenden , die hier anwesende Intersexuelle zu deinem rechtlich angetrauten Herma nehmen ? Dann spreche nun das Wort JA !
Wie skuriel...entschuldigt, aber wir sind immer und über die Jahrtausende mit Mann und Frau ausgekommen ... nun dürft ihr mich gerne shitstormen ....
*********hrin Frau
166 Beiträge
Ich habe das anders verstanden
Was ich mitbekommen habe war, dass das BVG dem Gesetzgeber verschiedene Möglichkeiten gegeben hat, die nicht verfassungsgemäße Regelung (es gibt nur Mann und Frau) abzulösen. Das dritte Geschlecht ist nur eine dieser Möglichkeiten. Ein weiterer Vorschlag war, den Eintrag des Geschlechts aus dem Geburtenregister zu entfernen.
Das halte ich für gar keine so schlechte Idee. Es geht sowieso nur mich und meinen Arzt etwas an, wie meine Genitalien und mein chromosomensatz aussehen. Warum muss irgendein Amt das Dokumentieren?
...
Wenn es um Hermaphroditen geht als drittes Geschlecht, dann ist alles gut. Geht es dabei um das Gefühlte Geschlecht dann sollte man jeden Menschen bei der Geburt als neutral einstufen uns erst im Jugendalter fragen welches Geschlecht man möcht.

Und wenn wir schon dabei sind, gleich ein Gesetz mit auf den Weg bringen dass man Hetero, Schwul, Lesbisch, Bi, Asexuell, Pansexuell usw. eintragen lassen kann.

Oder nicht's mehr was man ankreizen kann, jeder sollte selbst ausfüllen was er möchte und alles ist individuell und Diskriminierungen nimmt zu.

Fakten und Gefühle sollten im Gesetz getrennt sein, "Die Würde des Menschen ist unantastbar" gilt für ALLE Menschen!!!
Egal ob Schwarz, Weiß, Gelb, Behindert, Alt, Jung, Tod, Lebendig
*********hrin:
Ein weiterer Vorschlag war, den Eintrag des Geschlechts aus dem Geburtenregister zu entfernen.

Diese Variante ist schon längst mögliche und gängige Praxis und bedurfte doch keiner eigenen Klage?

****kk:
Und wenn wir schon dabei sind, gleich ein Gesetz mit auf den Weg bringen dass man Hetero, Schwul, Lesbisch, Bi, Asexuell, Pansexuell usw. eintragen lassen kann.

Das ist denkbar, aber bisher dachten doch viele, es geht im Urteil des BVG und der Diskussion hier um biologische Gegebenheiten und nicht um Transsexualität, also um das gefühlte Geschlecht?

Trotzdem hast du Recht: die Klage des durch Hormongaben künstlich virilisierten Inter Vanja mit Genotyp X0 und Geburtsphänotyp Frau war in Wirklichkeit die Klage eines Transsexuellen, der auch Inter ist.

****kk:
Geht es dabei um das Gefühlte Geschlecht dann sollte man jeden Menschen bei der Geburt als neutral einstufen uns erst im Jugendalter fragen welches Geschlecht man möcht.

Auch das wäre mir im Prinzip recht, wenn damit nicht so viele gesellschaftliche und Rechtsfolgen verbunden wären - und das Männer und Frauen in ihrem Wunsch nach einem geschlechtsspezifischem Leben von Geburt an nicht benachteiligen würde.
******tta Frau
188 Beiträge
Vernachlässigbare Minorität.
*********hrin Frau
166 Beiträge
@dr_zyklothymus
Diese Variante ist schon längst mögliche und gängige Praxis und bedurfte doch keiner eigenen Klage?

So meinte ich das nicht. Ich meinte das es gar keinen Eintrag mehr gibt. Dass also allgemein das Geschlecht nicht mehr erfasst wird auch bei ganz normalen Mädchen und Jungen.
Dass man das freilassen konnte weiß ich.
@Marie_Kathrin
Ich verstehe. Dagegen hätte ich gar nichts, denn wenn jemand die eigene Geschlechtszugehörigkeit kennt, dann doch am ehesten man selbst (ich muss hier zugeben: natürlich auch aufgrund der erlebten Sozialisation). Wozu muss das sonst noch jemand wissen?

Allerdings kämen dann wieder die Ordnungs- und Schubladenversessenen und wollten unbedingt dieses Merkmal, z. B. weil ... Männer früher zur Bundeswehr mussten und Frauen nicht, Männer fühllose Klötze sind und Mädchen mit Puppen spielen, Frauen Kinder bekommen und Männer nur zusehen, etc.

Und man soll es kaum glauben: selbst die Organisation "TRIQ" (transsexuell - inter - queer), die mit Vanja vor Gericht die Klage unterstützt hat, wünscht sich eine Kategorisierung - warum auch immer. "Man wüsste dann eben, wozu man gehört."
******M76 Paar
75 Beiträge
nein
man weiß dann immer noch nicht wozu man gehört. Man bekommt nur noch öfter und deutlicher gezeigt das man nicht "dazu" gehört.... das man anders ist. Und nicht nur inter bekommen es gezeigt sonder sie werden gezwungen es anderen zu zeigen das sie nicht gleich sind.

Wir schon geschrieben wurde, am besten Geschlechter erst mit 18 eintragen lassen.
Dann können inter selber entscheiden...
Männer und Frauen können ohne Spießrutenlaufen das Geschlecht aussuchen/wechseln.

Willst du das alle gleich sind mache sie alle gleich. Wenn du versuchst nur einen gleich zu machen wird er nur noch ungleicher.
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
."Man wüsste dann eben, wozu man gehört."

Das entspricht meinem Einwand...den ich weiter oben schon einmal erwähnte.

> Wenn ich mich als nicht gesehen erlebt habe...will ich evtl. erstmal gesehen werden.
( Für die öffentliche Wahrnehmung...und Diskussion sicher nicht ganz verkehrt)

Und...

> Warum sollte ein Inter* nicht auf eine Klassifikation pochen. Tun ja andere auch. Es ist ja nicht davon auszugehen, das ein Mensch der inter* ist....darauf pfeifen muss.

Auch Inter* vertreten für sie, ganz normale Werte und müssen nicht automatisch, nur weil sie in der " Minderheit" sind,.... Revolution fordern.

Ich halte es persönlich wie einige hier....
einfach weglassen.
wenn die einordnung der dinge so überflüssig ist, das man zwischen männlich, weiblich und inter unterscheidet (und diese unterscheidung ist nicht irgendwie ausgedacht, sondern naturgegeben), und man sich dagegen stemmt, das man nicht nach hetero, schwul, lesbisch klassifziert wird, sondern einfach nur nach mensch, dann hebe ich diesen gedanken eine stufe höher, und verurteile die klassifkation mensch zutiefst, da wir menschen im grunde nur lebewesen sind, wie viele andere lebenwesen auf diesen planeten auch.

wenn von den anderen lebenwesen auf diesen planeten ich wahrgenommen werde, dann bitte nur als lebewesen. der begriff mensch finde ich so eingeordnet, eingezängt in ein koresett, so auf das menschliche reduziert, man bedenke, der mensch ist eine minderheit in vergleich zu den anderen lebewesen, die hier mit uns nebeneinher existieren.
ich viel mehr bin als ein mensch, ich gehöre zu der großen vielfalt der lebewesen die hier auf diesen planeten sich tummeln.

ich möchte diese kleinkarierte klassifikation mensch/männlich/hetereo/ überwinden...
und ich selbst sein...

ein lebewesen unter abertrillionen anderer lebenwesen auch.
wer braucht da ne einordnung der begriffe... *snob*


sei einfach existent! *omm*
*ja* So philosophisch. So Heidegger! Ich bin dafür.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Vanja "fühlt" kein Geschlecht im Sinne von Mann-Frau, weil Vanja biologisch weder das eine noch das andere ist. Dass "er" als Mann aufgezogen wurde, so wie Lynn D im Tagesschau-Interview als Mädchen, ist die Entscheidung von außen und entspricht nicht dem, was sie wirklich sind.

So schwer vorstellbar das für uns ist.

Man kann auch heute das Geschlecht bei intersexuellen Kindern offen lassen, aber warum sie als "Nichts" einstufen ? Dagegen wehrt sich Vanja. Wenn man es bei allen Kindern offen ließe ... das wäre neu.

Und wir, die wir genau wissen, wer wir sind, können es uns nicht vorstellen, warum Vanja und andere Intersexuelle über dieses Urteil froh sind. Aber es liegt auch nicht an uns die Haltungen andere Menschen zu kritisieren und zu bewerten und ihnen zu sagen, wie sie zu fühlen haben.
**********henkt Frau
7.401 Beiträge
Ich habe mal gelesen, dass es bei einem von tausend Babies der Fall ist, dass der Mensch im falschen Körper geboren wurde - also wie ich finde, ist das wohl recht häufig.

Was ich aber an der gesetzlichen Diskussion grad nicht verstehe ist, dass doch wohl nicht bei Geburt dieser "Fehler der Natur" (ich möchte jetzt niemandem zu Nahe treten mit der Bezeichnung, weiß bloss grad nicht, wie ich es anders ausdrücken soll) schon klar ist, außer vielleicht bei den krassen Ausnahmen, wo beide Geschlechtsmerkmale deutlich vorhanden sind. Also wie wollen Eltern bereits bei der Geburt das schon feststellen?
Oder ist dieses Gesetz schon mal für all diese fürsorglich eingerichtet, die einfach generell keine Festlegung wollen.

Meines Erachtens nach würd das aber dann die Kinder diskriminieren, die eben keinerlei falsches Gefühl mit ihrem Geschlecht haben und dann aber doch schon als "ES" im Ausweis deklariert wurden.

Oder versteh ich da grad alles falsch?
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Also, wenn ich mal den *klugscheisser* herausholen darf:

Es ist ein Urteil des BVG und noch kein Gesetz. Die gesetzliche Regelung kann unterschiedlich aussehen, wie genau, darüber muss der Bundestag entscheiden.

Diese Menschen sind nicht im "falschen Körper" geboren, sondern in ihrem. Der einen Chromosomensatz aufweist, der weder männlich noch weiblich ist. Das wird schon bei der Geburt gesehen:
Intersexuelle Körper weisen deshalb Ähnlichkeiten mit beiden, dem männlichen wie weiblichen, Geschlechtern auf... Es handelt sich also um Menschen, deren äußeres geschlechtliches Erscheinungsbild von Geburt an, hinsichtlich der Chromosomen, der Keimdrüsen und der Hormonproduktion nicht nur männlich oder nur weiblich erscheinen, sondern scheinbar eine Mischung aus beidem darstellt.
http://www.im-ev.de/intersexualitaet/

Eindeutige Jungen oder Mädchen werden ja erstmal eindeutig als Junge oder Mädchen "einsortiert" und im Extremfall stellt sich die Intersexualität erst später heraus - dann könnte man die Papiere auch noch ändern. Auf der Seite, die ich oben verlinkt habe, sind Geschichten von Betroffenen, da kann man ja mal gucken, wie unterschiedlich das alles sein kann.
Sachlage
*******na57:
Vanja "fühlt" kein Geschlecht im Sinne von Mann-Frau, weil Vanja biologisch weder das eine noch das andere ist. Dass "er" als Mann aufgezogen wurde, so wie Lynn D im Tagesschau-Interview als Mädchen, ist die Entscheidung von außen und entspricht nicht dem, was sie wirklich sind.

Entschuldigung, wenn ich schon wieder den Klugscheißer gebe. Vanja wurde als Mädchen großgezogen, es zeigte auch (wie das für Menschen mit Turner-Syndrom, Karyotyp X0, kein Y Chromosom, typisch ist) seit Geburt alle äußeren und inneren phänotypischen Merkmale eines Mädchens / einer Frau (außer, daß die Keimleisten nicht funktionsfähig sind, das ist ohne aufwändige Spezialuntersuchungen nicht erkennbar) und kein einziges Merkmal eines Jungen. Erst in der Pubertät entschloss sich Vanja, sein Phänotypus künstlich mit Hilfe von Hormonen in eine typisch männliche Form zu ändern (Stimme, Bartwuchs, aber keine Genitalveränderung) und sich entsprechend zu kleiden. Für mich hat das alle Aspekte von Transsexualität in diesem speziellen Fall nur bei einem intersexuellen Individuum.

Die verkürzende Definition von IM e.v. ist deshalb auch unvollständig, resp. nicht richtig: es gibt eine große Zahl von Inter, die NICHT beide Geschlechtsmerkmale aufweist.
********Lady Frau
4.692 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was ich dafür tun kann, damit Intersexuelle sich aufgehoben fühlen, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass ich mich verhalte, wie immer................... - offen für alles. Denn ich liebe "Persönlichkeiten", und dazu gehören halt alle Menschen. (Die irgendwo zuvor zitierten "Lebewesen" lasse ich mal außen vor und spreche nur von der Gattung "Mensch" *g* .)

Ich kann mir schon vorstellen, dass Menschen, die nicht Mann oder Frau sind, sich eigentlich wie "nichts" fühlen, denn sie sind ja nichts, weil in unserer Gesellschaftsschublade ja nur Männer oder Frauen leben. Und so finde ich persönlich, dass sie Außenseiter sind, obwohl sie es ja eben nicht sind - denn sie sind Menschen und möchten als solche auch wahrgenommen werden, und das sicherlich vor allem vom Gesetzgeber und Behörden und in den Papieren ebenso. Ich habe gerade einen Antrag ausgefüllt. Erste Frage: männlich, weiblich. Wie fühlt man sich, wenn man das nicht ist. Wo soll man dann sein Kreuzchen setzen..........
Und so geht es doch in allen Bereichen weiter. Durch manche Anträge kommt man online nicht durch, wenn man sich nicht für ein Geschlecht entscheidet. Das kann man dann einfach mal vergessen.

Aufwand hin - Aufwand her........... ich finde es lohnt sich, hier Änderungen zuzulassen, egal, wie klein diese Gruppe ist.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Ja, gibt es. Und ?

Wissen wir, wie Vanja fühlt ? Warum hat Vanja nicht einfach eine Geschlechtsumwandlung beantragt, sondern besteht darauf, als "eigenes Geschlecht" eingetragen zu werden ?

Und kann es nicht sein, dass Vanja sich nicht als Mädchen fühlte, deshalb dachte, die männliche Identität wär's , aber das war es dann doch nicht ?

Und warum müssen wir als Nicht-Betroffene und Nicht-Wissenschaftler uns darüber den Kopf zerbrechen ? Es wird so oft ÜBER Leute geredet und so wenig mit ihnen. Und das ist es, was man in meinen Augen tun sollte.
********Lady Frau
4.692 Beiträge
Themenersteller 
*******na57:
Es wird so oft ÜBER Leute geredet und so wenig mit ihnen. Und das ist es, was man in meinen Augen tun sollte.

Ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Ich hatte auch gehofft, dass sich hier eventuell an dieser Diskussion jemand beteiligt, der zu der Personengruppe gehört. Das könnte uns vielleicht zu einer breiteren Sichtweise verhelfen.
********Lady:
dann komme ich zu dem Ergebnis, dass ich mich verhalte, wie immer - offen für alles

Das ist exakt meine Meinung - aber ich versuche dabei in alle Richtungen zu denken.

Muss ich denn dazu als Inter kategorisiert und zwangsgeoutet werden?

Wir sollten uns, finde ich, auch und gerade als Wissenschaftler dann darüber den Kopf zerbrechen, wenn Menschen in die Öffentlichkeit gezerrt werden sollen, die das überhaupt nicht wollen. Vanja und seine Organisation sprechen nicht automatisch für alle Inter. Schlimmstenfalls verhindert die Klage und ihr Ergebnis, daß Inter in Zukunft selber entscheiden können, ob sie auch schon im Jugendalter schlicht als Mann oder Frau in das Personenstandsregister eingetragen werden wollen. Niemand hat gefragt, wie viele Menschen das beträfe, oder? Man hat schlicht behauptet, man spräche für alle Beteiligten.

Gibt die fehlende offene Beteiligung, die mangelnde Bereitschaft zum öffentlichen Outing von Intersexuellen hier im Forum nicht gerade Anlass, genau das zu denken: nämlich dass nicht alle Inter dieses Urteil begrüßen und sich outen wollen? Wollen wir auf die keine Rücksicht nehmen? Warum?
Bachata_Lady und Katharina57, ganz herzlichen Dank Euch!

Ich las mit Freude die Threaderöffnung und dann mehr und mehr "abgelöscht" quer - meine queere Perspektive wollte ich (bisher) hier nicht in den Käfig stellen.

Auch kann und will ich nicht für Intersexuelle das Wort reden. Ich sehe mich als nichtbinär und genderqueer - was ich hier als "gefühlte Devianz" lesen durfte....
Seit kurzem gibt es übrigens hier eine kleine, feine Gruppe: https://non-binary.joyclub.de


In meinen (höchst subjektiven) Augen begrüsse ich das BVG-Urteil wie auch die Restriktionen zur postnatalen Operation. Wir dürf(t)en gerne unsere Augen noch etwas mehr gegenüber "unseren" vermeintlichen Eindeutigkeiten öffnen.
Für mich persönlich reicht ein Selbstmord von einem befreundeten intersexuellen Menschen für mein ganzes Leben.
Jede Handreichung, jeder zwischenmenschliche Support wie natürlich auch die Unterstützung von Familie und Freunden ist LEIDER nicht selbstverständlich - da kann jedeR von uns beitragen!

*danke* allen jenen, die dies schon längst tun, beginnen zu tun und offen, neugierig und wertschätzend auf ihre Gegenüber eingehen.
Aqua/ Moritz
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Muss ich denn dazu als Inter kategorisiert und zwangsgeoutet werden?

Bist du denn eine/r ? *wow*

Wer nicht will, muss nicht. Aber nach dem, was ich so lese, ist es für viele leichter als das leben zu können, was sie sind, anstatt sich immer verstecken zu müssen und so tun zu müssen als ob... aber gezwungen wird niemand - vor allem im Moment nicht, wo es noch kein Gesetz (!!!!!) zu dem Thema gibt.

"Wir als Wissenschaftler "... also, ich bin keine. Ich lese nur, dass früher "Wissenschaftler" die Menschen einfach zu irgend einem Geschlecht gezwungen haben, was für die Betroffenen auch nicht so toll war. Und Vanja spricht nicht für alle, die Klage ging um Vanja. Dass damit auch andere diese Chance bekommen, ist ein Nebeneffekt.
*******na57:
Bist du denn eine/r ? *wow*

Auch wenn ich verstehe, daß meine Meinung in den Augen einiger dann plötzlich ein größeres Gewicht hätte (warum eigentlich?): würde ich mich selbst hier, im Schutz der vermeintlichen Anonymität (z. B. in Anbetracht von *wow*) outen wollen?

*******na57:
Wer nicht will, muss nicht.

Ich habe dazu schon die potentiellen Gesetzesvorschläge aus dem Hause der Familienministerin "genießen" dürfen und das hier auch schon beschrieben. Die Ministerin will sogar so weit gehen, daß man die Entscheidung über die Eintragung im Personenstandsregister VERPFLICHTEND auf die Volljährigkeit verschiebt - nur für Inter wohlgemerkt (und dann Sachzwängen gehorchend wohl nur für an ihren Phänotypen als solche erkennbaren). Schlimmer zwangsouten und stigmatisieren kann man wohl niemanden. Anderer Weiterungen, z. B., ob dann angleichende Operationen für diejenigen, die das selbst aus freier Entscheidung wünschen vor ihrer Volljährigkeit noch von den öffentlichen Kassen bezahlt werden, kann man sich vage vorstellen.

*******na57:
Ich lese nur, dass früher "Wissenschaftler" die Menschen einfach zu irgend einem Geschlecht gezwungen haben, was für die Betroffenen auch nicht so toll war.

Das ist vor 20 Jahren so gewesen, längst ist (in Zukunft war?) der Umgang mit diesem Thema sehr viel einfühlsamer.

*******na57:
Und Vanja spricht nicht für alle, die Klage ging um Vanja. Dass damit auch andere diese Chance bekommen, ist ein Nebeneffekt.

Ein sehr unangenehmer Nebeneffekt für die, die sich nicht outen wollen, wie ich finde. Ernsthaft kann man wohl auch nicht behaupten, dass Vanja keine Musterklage anstrengen wollte, oder?
https://www.joyclub.de/my/4503335.dr_zyklothymus.html:
Noch einmal: was ist das ominöse Diskriminierungsleid, das Inter angeblich trifft? Erklärt mir das bitte jemand konkret?

Ich bin je länger je mehr kein Fan einer Benennung von "Diskriminierungsleid" einer bestimmten Gruppe, das NUR sie betrifft - da es für mich in Abgrenzung und Abhebung abdriften KANN.

Mitzukriegen, wie ein Mensch mit der eigenen (körperlichen wie psychischen) Uneindeutigkeit keine Resonanz, keine tragende Unterstützung wie "emotionale Sicherheit" erhält, am Sich-nicht-zu-ordnen-wollen und vorallem -können verzweifelt, hinterlässt mich mindestens sehr betroffen und noch einiges mehr.

Nebst dem alltäglichen Zuordnungsdruck, den physischen wie psychischen Folgen (mindestens) einer Operation im Kleinkindalter wie jahrelanger ärztlicher Überwachung (ist in einigen Fälle höhnisches Schönreden...) kann dann auch noch die gerichtliche Auseinandersetzung zur Aufdeckung der Geburtsakten gegen den Willen der Eltern kommen. Ist dies aus mindestens 30 Jahren gesammelter Lebenserfahrung genug konkret *ironie*?

Daneben gibt es noch einige sehenswerte wie "konkrete" Filme wie zum Beispiel "Tintenfischalarm", "XXY", "Das verordnete Geschlecht" und "Die Katze wäre eher ein Vogel".
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Es ist zunächst...
...erstmal schön, irgendwo anzukommen! ( gesellschaftlich/ in-sich).

*achtung* Das muss auch einfach mal genossen sein.

Und das in-sich....hängt auch immer mit dem Gefühl zusammen, in einer Gesellschaft angenommen zu sein. Dafür ist die Forderung des Bundesverfassungsgericht mit Sicherheit hilfreich. Denn sie schafft Öffentlichkeit und somit mindestens Denkanstöße. (Wir wollen ja das Beste hoffen *lach*)

Ist die Sehnsucht nach Identität, Akzeptanz und gesehen- werden so verwerflich?
Muss ein Mensch ALLES wollen...nur weil er ETWAS will?
Ein Schritt nach dem Anderen. Mir scheint es...als werden hier ganz besonders hohe Maßstäbe angelegt.

Getreu dem Motto:
Ganz oder gar nicht.
Aus der Rolle des womöglich Privilegierten, finde ich das anmaßend.

Meinetwegen kann das "Geschlechterkreuzchen" weg....
Pia (deklariert mit den Attributen :
weiß, mitteleuropäisch, Frau
....) , hier klar im Vorteil .
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.