Perspektive
Ja, ich bin kein Mann, aber wenn ich mir beispielsweise vorstelle, ich wäre einer, nämlich ein reicher Casanova, da kann ich mir gleichwohl ausmalen, dass sich nach vielen Nächten mit sonst wie vielen erfahrenen Frauen zur Abwechslung mal eine Nacht mit einer neugierigen, unkonventionellen Jungfrau sehr spannend und reizvoll gestalten könnte.
Eine Frau gekonnt an ihre und die gemeinsame Lust heranzuführen scheint mir also auch als eine Herausforderung betrachtet werden zu können, welcher ein sehr erfahrener Mann sich stellen will...(weicheHaut)
Ich stimme dem zu, und denke in dieser Einstellung liegt der Schlüssel dazu. Warum gibt es Männer, die sich einen Escort-Service bestellen, statt in ein Bordell zu gehen. In einem Bordell bekommen sie unter Garantie was sie wollen, und das ohne große Umstände und im Schnitt preislich auf niedrigerem Niveau. Dennoch gibt es Männer, die eine Preis-Leistungseffizient nicht nach Minuten oder "Stichen" beurteilen. Eine Frau gekonnt an ihre und die gemeinsame Lust heranzuführen scheint mir also auch als eine Herausforderung betrachtet werden zu können, welcher ein sehr erfahrener Mann sich stellen will...(weicheHaut)
Hallo, das ist wie mit Müsli: Klar gibts irgendein billiges Müsli in der dicken Packung, aber wenn man auf Knusper-Schoko-Erdbeermüsli steht, dann rechnet man nicht aus, wie billig man ein Kilo Rosinen-Haferschrot-Mischung-bekommt. Deswegen finde ich diese ganze "der will doch nur f*cken" Argumentation am Thema vorbei. Wenn der nur rammeln wollte, hätte er auch einfach drei Zeilen tiefer klicken können. Hat er aber nicht. Deswegen wird er auch nicht von teurem, mindererfahrenem Sex enttäuscht werden, sondern sein "Casanovaerlebnis" genießen.
Ihre Motivation wird hier auch gehörig unterschätzt. Die Tatsache, das sie noch keinen Touch-Down hatte bedeutet ja nicht, dass sie nicht schon mal Third-Base gegangen ist. Ihr Unerfahrenheit zu unterstellen ist Spekulation, und mangelnde Selbstreflektion dürfte sie allein dem Aktionstext nach nicht haben. Diese Dame ist sich sehr bewußt über das, worauf sie sich einlässt.
Bleibt noch die moralische Komponente: Sie verkauft sich, im speziellen ihre Jungfräulichkeit. Das sollte von einer Community, in der die meisten Mitglieder Toleranz von Fremden benötigen, selbst toleriert werden. Aber scheinbar bricht ja die Hölle los, wenn Sex und Geld zusammenkommen. Finde diese Einstellung ziemlich Prüde. Da gibt es Dinge, die wesentlich grenzwertiger sind: Partner die Hintergangen werden, Grenzen, die überschritten werden, Menschen, die zu Dingen gezwungen werden, die sie nicht machen möchten.
Ich frage mich immer, ob den Leuten die hier eifrig und schnell ein entrüstetes "Wie kann Sie/Mann nur?" posten klar ist, dass ein Großteil der Bevölkerung ebenso über ihre Praktiken denken wird?
toleranten Gruß
Scallawag