Raubvogel77
Hi Raubvogel,
ich habe den ganzen Thread hier gelesen weil ich hoffte vielleicht "den" heißen Tipp zu finden.
Viele gute Tipps, aber keiner der Dir wirklich helfen kann.
Ich bin etwas älter als Du, vermutlich auch länger verheiratet als Du und in einer sehr vergleichbaren Situation (soweit ich das Deiner Beschreibung entnehmen kann ).
Insofern kann ich Dir keine Lösung hier anbieten, aber ich kann Dir aufschreiben was in den nächsten Jahren möglicherweise passiert.
Ich habe meine Frau in jungen Jahren kennen gelernt und wir hatten viel und guten Sex, leider nur für kurze Zeit.
Als das erste Kind kam wurde es schlagartig viel weniger. Dabei blieb es bis heute mit Ausnahme einer späteren Schwangerschaft, da war es ein paar Monate wie am Anfang.
Ich habe gelitten wie ein Hund, wollte nicht fremdgehen weil mir auch zuviel an unserer Beziehung und der Familie lag und liegt. Hab viel gearbeitet, mich abgelenkt mit Sport, Sauna usw.
Als ich in Deinem Alter war hatte ich sehr starken Leidensdruck, habe ich heute noch aber nicht mehr ununterbrochen.
Es kam was kommen musste, ich bin irgendwann anfang 40 im Swingerclub gelandet.
Zwischendurch hatte ich auch mal mit Prostituierten probiert, weil Du da Sex hast und danach gibts keine Anrufe, Mails oder dergl. . Das hat mich aber nie befriedigt und so wars dann auch nur wenige Male.
Die Begegnung im Swingerclub hingegen öffnete mir eine neue Welt. Es war toll, eine Frau, aufgeschlossen für alles, mehr als ich mir damals vorstellen konnte.
Ich erkannte, dass das mir Spass machte. Also wiederholte ich das wenn ich Gelegenheit hatte. Dabei habe ich tolle Menschen kennen gelernt, viel erfahren. Zwischendurch war ich auch in Pornokinos, wenn der Druck groß genug ist stört Dich das "Schmuddelklima" was dort oft (nicht in allen PK`s) herrscht nicht mehr.
In PK`s sind überwiegend Männer ab und an mal ein Paar oder eine Frau. Insofern bin ich irgendwann auch beim Sex mit Männern gelandet, Bi-Interesse gefunden.
Beim blasen kommt es eigentlich nur drauf an wie gut jemand das macht, ob Mann oder Frau spielt nur im Kopf ne Rolle, wenn wiederum der Druck groß genug ist spielt es keine Rolle mehr. Alles heimlich.
Meine Frau wurde dann auch irgendwann psyschich krank (nicht wegen mir). In der Beziehung wurde es noch schwieriger, es wurde aber für mich auch noch schwieriger aus der Beziehung heraus zu kommen.
Nach mehreren stationären und ambulanten Therapien hat sich meine Frau etwas erholt, jedoch nicht so wie früher, was man auch nicht erwarten kann.
Ich bin dann auch fremdgegangen, habe Frauen kennen gelernt die echtes Interessen an Sex hatten, von sich aus. Teilweise auch mit unzufriedenen Beziehungen, teilweise auch mit Wissen des Partners.
Sexuell wars toll, menschlich auch. Alle mochte und mag ich auch heute noch, auch wenn wir uns nicht mehr treffen. Der Sex war neu, erlebnisreich und Stundenlang, Küssen bis zum Muskelkater in der Zunge (ja, das geht und es ist geil), Squirten, echte Orgasmen bei den Frauen, Sex bis zur Erschöpfung, eine andere, neue Welt für mich.
In dieser Zeit ging es mir sehr gut, ich habe mich zwanzig Jahre jünger gefühlt, bin aufgeblüht, war unglaublich Leistungsfähig, brauchte kaum Schlaf, über mehrere Jahre ging das.
Letztlich kam ein Punkt wo wir, meine Frau und ich erkannten, dass es so nicht mehr ging, wir hatten uns enfremdet. Bei mir war es 10 Sek. vor zwölf. Ich war davor die Beziehung aufzugeben weil ich in unserer Ehe keine Hoffnung mehr hatte (im Grunde weil der Sex nicht funktionierte).
Letztlich habe ich mich dann auf eine Ehetherapie eingelassen, meiner Frau auch alles erzählt. Sie wusste bis dahin nichts obwohl ich zeitweise zwei, drei Verhältnisse gleichzeitig hatte.
Das zeigt, glaube ich, wie weit wir zu dieser Zeit voneinander entfernt waren.
Wir haben die Therapie gemacht, stellenweise wars schmerzhaft, insbesondere für sie. Ich innerlich auf einem hohen Roß weil ich schon soweit abgeschlossen hatte und dachte, entweder kommt jetzt was oder ich bin dann eben raus.
Die Kinder waren schon groß zu der Zeit, Haus bezahlt, also eigentlich so ne Zeit zwischen zwei Lebensabschnitten.
Letztlich haben wir uns dann wieder, nach über 2 Jahren Therapie, gefangen.
Wir haben Tantra probiert, was wir heute noch machen (kann ich empfehlen) schwierig ist aber hier den richtigen Einstieg zu finden.
Ich habe einen lieben Freund kennen gelernt, der meine Frau dann massiert hat, Stunden lang.
Für sie etwas völlig neues, sie konnte Vertrauen fassen und wir waren des öfteren da, haben später auch schon mal schönen Sex zu dritt gehabt.
Wir haben Tantrasessions besucht mit zehn anderen, unbekannten Paaren in einem Raum massiert. Sie hat sich darauf eingelassen.
Wir waren auch im Sexschop Toys kaufen, mal gucken was es da gibt.
Dabei haben wir auch den Womanizer Pro gefunden, ein tolles Weihnachtsgeschenk, der einzige Vibrator mit dem meine Frau zum Orgasmus kommt, auch mehrfach hintereinander.
Wir waren dann auch im Swingerclub, behutsam angefangen sonntags mittags mit Kaffee und Kuchen wurde uns der Club gezeigt von erfahrenen Swingern berichtet. Wochen danach waren wir dann auch mal abends zur Party dort, später noch in einem anderen Club. Letztlich ist sie nie richtig warm geworden im Swingerclub.
Jetzt sind wir da, das es zwar Sex gibt, ab und zu, aber halt recht eingefahren. Entweder Tantra, was mir mittlerweile nicht mehr reicht oder mit Licht aus unter der Bettdecke für 20 Minuten.
Es ist immer noch lange nicht das was ich mir vorstelle, besser als vor 10 Jahren aber nicht was ich wirklich will.
An dem Punkt bin ich heute. Wir sind noch zusammen, haben vereinbart, dass ich nicht mehr fremdgehe, wir alles zusammen machen, aber ich merke sie machts nicht aus Lust sondern aus Pflichtgefühl, was ich wiederum nicht mag, dann vergeht mir die Lust.
Insofern heute mit 54, etwas weniger Druck (liegt sicher an den Hormonen), etwas mehr Sex aber nicht wirklich befriedigend und immer noch auf dem Weg eine Lösung zu finden.
Ich wünsche Dir viel Glück und die richtigen Entscheidungen, die kann Dir niemand abnehmen.