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Ehe-Dilemma: Sex nur in der Beziehung, aber Partner lustlos

Puh... persönlich würde ich wohl kaum mit jemandem eine Beziehung eingehen, der keine Lust auf Sex (mit mir) hat. Erstrecht würde ich diese Person schon gar nicht durch eine Ehe und Kinder an mich binden...

Wenn es dann aber nunmal so ist, stellt sich mir die Frage, warum man zusammen bleibt?
Nein, Sex ist nicht alles. Aber wenn es auch keine anderen Zärtlichkeiten gibt und dazu auch kein Verständnis da ist, dass man sich diese wünscht, dann ist das meiner Meinung nach schon sehr drastisch.
Tatsächlich finde ich es sogar ziemlich hart, einerseits zu erkennen, dass Sex in die Ehe gehört, aber ihn andererseits zu verwehren und damit zu verlangen, dass der Partner für immer sexlos bleibt.
Wenn mir selbst Sex nicht wichtig ist, ok. Aber wie kann ich dann von meinem Partner verlangen, für immer darauf verzichten zu müssen? Warum gebe ich ihn dann nicht in dieser Hinsicht frei?
Und andersherum: Warum bleibe ich in so einer Partnerschaft?
Ist es wirklich Liebe? Oder doch eher Gewohnheit? Oder gar Angst?

Natürlich muss das jeder selbst wissen, aber in einer lieblosen Beziehung, in der es weder Sex noch irgendwelche Zärltichkeiten gibt (vermutlich nichtmal ein paar liebe Worte), würde ich mich nicht wohl fühlen. Warum sollte ich Jahrzehnte damit verschwenden? Dann suche ich mir lieber einen Partner, mit dem es passt.
**********true2 Paar
7.906 Beiträge
Einerseits liebst du deine Frau, hättest auch ein schlechtes Gewissen, sie aufgrund ihrer Erkrankung zu hintergehen und dir das zu holen, was du dir am meisten wünschst - begehrt zu werden, Lust am Sex empfinden.

Ja, das ist tatsächlich ein Dilemma. Du denkst, die Kinder merken es nicht, dass etwas nicht stimmt. Aber da täuschst du dich.

Deine Frau kann dir aufgrund der Erkrankung nicht geben, was du wünschst und brauchst. Eigentlich müsste man da einen Ausgleich schaffen und dir Zugeständnisse machen, dass ein ausgewogenes Verhältnis herrscht. Nur so kommt eure Beziehung wieder in Waage, wenn du sie nicht hintergehen oder gar verlassen willst.

Ansonsten quälst du dich nur selbst und bist unglücklich und hast ein schlechtes Gewissen.
Den Ansatz von Bikersub find ich gut. Den ganzen Kram mit sexspielzeug und co ist meines Erachtens etwas für Paare, bei denen die veziehungswbene zwar stimmt, aber im sexuellen Bereich Langeweile eingetreten ist.
So wie ich das bei dir interpretiere - du musst natürlich selbst wissen wie es in deiner Beziehung gelagert ist - stimmt schon die beziehungsebene nicht. Da würde ich zuerst dran arbeiten.
Geh mit ihr essen, hör ihr zu, Versuch schöne Dinge oder verrückte Dinge (macht man ja oft wenn man verknallt ist) zu machen. Humor ist gut und alles was dem Wohlbefinden dient, ist gut. Knutsche, ohne direkt Sex zu erwarten. Vielleicht springt der andere ja auch auf den Zug auf, wenn einer sich in der problembeladenen Beziehung traut. Der Rest mit dem Sex kann dann vielleicht von ganz alleine kommen, ohne dass beide da so Druck haben.
Allerdings hab auch ein bissel im Auge, ob nur du dich bemühst oder auch was zurück kommt. Vielleicht nicht sofort, aber einseitig auf Dauer soll das auch nicht werden.

Da muss irgendwie Leichtigkeit rein. Mit Problemen beladen hab ich auch keine Lust auf Sex *g*
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Wie wäre es wenn Du zu einer Tantramasseurin in Deiner Umgebung gehst? Das sind sinnlich-erotische Massagen, wo Du von Herzen mit Massagen, Streicheln und auch Intimmassage verwöhnt wirst, aber dadurch, dass es bei professionellen, klassischen Tantramassagen keinen Sex gibt, bist Du auch nicht fremdgegangen, finde ich, die sich in dem Bereich sehr gut auskennt.... Das wäre ein Mittelweg, solange sie Dich sexuell nicht frei gibt oder Du Dir das Fehlende nicht mit einer Loverin auswärts suchen willst. Bei einer Tantramasseurin hast Du auch die Möglichkeit über alle Deine Probleme zu reden und musst nicht alles in Dich reinfressen.

Ich bin sehr verständnisvoll mit meinem Partner, aber würde eine persönliche Krise von ihm zu lange andauern, so würde ich zuerst das Gespräch suchen, irgendwann nach einem Freipass fragen und wenn ich den nicht bekäme, mir halt heimlich holen was ich bräuchte. Paar Wochen, Monate Kristenstimmung Ok, aber über Jahre? Nein.
Und wenn der Partner seelische oder andere Probleme hat, so ist natürlich wichtig, dass Er/Sie sich fachliche Hilfe beim Arzt oder Psychologen sucht oder eine Paartherapie. Der Partner der Probleme hat muss auch an denen arbeiten und nicht jammernd in einer Ecke sitzen... und er Ehepartner sollte zwar Mitfühlen, aber ständig mitleiden bringt's nicht. Als Partner sollte man nicht Therapeut spielen, dass sollen die richtigen Fachleute, die Abstand von der Sache haben und neutral alles beobachten und Ratschläge geben können. Ich sage das, weil ich diese Situation mit meinem Ehemann damals auch hatte... Habe auch versucht zu helfen, aber eben...

Was kannst Du TE für Dich selber tun, damit es Dir in dieser Situation besser ginge? Schreib dir mal Deine Wünsche auf, rede mit Deiner Partnerin darüber und vielleicht ist sie irgendwann bereit Dich für Sinnliches auswärts freizugeben, wer weiss.

Tantra-Loverin
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@********chen
@*****Sub

Wir reden seit Jahren unaufhörlich, mit unseren Therapeuten, miteinander, wir investieren massiv Zeit in lange Gespräche, im Versuch, den anderen zu verstehen und zu Lösungen zu kommen.
Aber alleine durch Reden kann man bestimmte Situationen nicht lösen, und dann ist es aber leider nicht einfach so, dass die Betroffenen wüssten, wie sie dann vorgehen sollen oder wollen; vor allem, wenn man in einer Dilemma-Falle steckt wie wir im Moment:

Sie kann prinzipiell kein Interesse an Sexualität und körperlicher Nähe entwickeln oder vortäuschen, kommt aber auch nicht damit klar, wenn ich "fremdgehen" würde.

Ich dagegen kann (auch auf ärztlichen Rat!) nicht ohne Zeichen körperlicher Zuwendung und Sexualität weitermachen, ohne psychisch und körperlich noch weiter kaputt zu gehen.

Eine Trennung wollen wir beide nicht und es wäre auch objektiv betrachtet für uns beide eine Katastrophe. Und nein, die Gründe dafür sind nicht vorgeschoben.

Zumal eine Beziehung tatsächlich viel mehr ist als nur Sexualität und alles, was uns sonst verbindet, uns tatsächlich auch verbindet, und nicht trennt.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@*********res69

Meistens ist es nicht so einfach zwischen "Liebe" und "Lieblosigkeit".

Wäre die Beziehung einfach nur lieblos, wäre es einfach.
Wäre es von Anfang an so gewesen, könnte man sagen: "Warum lässt man sich darauf überhaupt ein?"

Aber wenn die Unfähigkeit, Sexualität zu leben, aufgrund einer von außen erzwungenen Störung, beispielsweise einer Erkrankung, erfolgt, dies erst im Laufe der Ehe, und wenn sich die "Lieblosigkeit" nur auf körperliche Zuwendung bezieht, ist es schon komplizierter.
Gemäß Deiner letzten Beiträge hast Du Deine Entscheidung ja EIGENTLICH bereits getroffen.

Und Du willst sie nun bestätigt haben?

Oder willst Du nachfragen, ob es doch irgendwie ok wäre, in einer solchen Situation 'fremd' zu gehen... Heimlich. Sollen wir Dir Dein eigenes schlechtes Gewissen relativieren?

Endeffektlich kann Dir keiner rein reden.
Und Deine Entscheidung wird auch akzeptiert und ernstgenommen, sobald Du ganz dahinter stehst.
Es ist Dein Leben *top*
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@****yn

Eine interessante Beobachtung, dass ich meine Entscheidung bereits getroffen hätte und um "Erlaubnis" fragen würde.

Muss ich darüber nachdenken, ob das tatsächlich so ist. Danke für den Imput.
*******nep Frau
15.856 Beiträge
Urlaub
Wann war euer letzter Urlaub?

Har sie Freundinnen?

Hast du Freunde?

Dann macht mal einen beziehungsurlaub. KEINE PAUSE! Sie geht mal ein paar Tage mit ihren Freundinnen weg und du ein paar Tage mit deinen Freunden.

W3nn ein Therapeut euch nicht helfen kann..... Wer denn dann wenn es schon so tief in der miese steckt? Oder der Therapeut bringt es nicht. Oder allgemein das Thema Sex. Ich sehe nur noch rot bei ihr beim sex.

Ich würde mich frsgrb: wieso lassen Sie mich nicht, wieso wollen sie wissen warum es so ist? Wieso können Sie nicht aufhören?

Da würde ich auxh nicht mehr wollen. Ich würde an ihrer Stelle gehen. Der massive Druck der auf der nicht Sex habenden wollenden Frau ist enorm. Die Spirale dreht sich nach unten.

Vielleicht sollte das Thema einfach mal nun ruhen damit sie mal wieder Luft bekommt.

Jetzt tut mir auch mal die Frau leid. Wieso muss man immer alles versuchen damit Frau wieder Lust bekommt?

Vielleicht gibt es Frauen die ab alter xy keine Lust mehr haben. Warum auch immer. Evtl wwil ein bestimmtes Hormon fehlt.

Wer weiß das schon?

Dann Rede mal mit ihrem Frauenarzt wenn er dir überhaupt was sagt.

Ansonsten lass das Thema mal ruhen und gras über die Sache wachsen.
*******ust Paar
5.834 Beiträge
Dilemma...
in einer Beziehung gibts immer einen Ausweg.

Ansonsten nicht nur Reden,
sondern Absprachen treffen
Fristen vereinbaren,
und Schritte einleiten.

Das einzige,
was euch zusammen halten sollte,
ist LIEBE.

Und die läßt los und klammert nicht.
Die ist daran interessiert dass es dir und deinem Nächsten gut geht.
******l89 Frau
2.050 Beiträge
Man darf nicht vergessen, dass gerade im Joy die Bedeutung von Sex sehr groß ist und sich das in den Beiträgen widerspiegelt.

Prophylaktisch möchte ich anmerken, dass ich alle geschilderten Meinungen nachvollziehen kann, selbst aber andere Prioritäten setzen würde. Ich kann dir, lieber TE, also keinen Tipp geben, was du am besten tun sollst.

Bei vielen psychischen Erkrankungen gehört der vollständige Libido-Verlust dazu. Ich kann deine Frau verstehen, auch wenn ich die Ausdrucksweise ("du kannst nicht erwsrten...") drastisch finde. Sie hat keine Lust, nicht den geringsten Anflug. Das ist für viele schwer nachvollziehbar. Klar sind Clubbesuche nett - wenn man Lust spüren kann. Sie kann es aber nur "über sich ergehen lassen", weil das alles nichts in ihr auslöst. Ob jemand an dir rumspielt oder du die Tagesschau siehst, fühlt sich fast gleich an. Langfristig kann dann der Gedanke des Benutztwerdens aufkommen. Wenn man nicht will, kann es zu Verkrampfungen kommen. Diese sorgen irgendwann dafür, dass der Körper es unterbewusst als Vergewaltigung empfinden kann . Niemand will so denken, aber die Gefahr ist da.

Suchst du dir außerehelichen Spaß, kann es dazu führen, dass du dich besser fühlst, sie sich schlechter. Vor allem wenn eine Depression im Spiel sein sollte, ist dieser Punkt nicht zu unterschätzen. Die Beziehung kann dadurch noch mehr in die Brüche geraten. Sollte mir so viel an der Beziehung liegen, dass ich sie trotz des Problems aufrecht erhalten will, würde ich persönlich die Sexlosigkeit wählen statt das Beziehungsaus. Das mag aber auch an meiner Arbeit mit psychisch Kranken liegen und dass mir persönlich der Schwur "bis dass der Tod uns scheidet" mehr bedeutet als sexuelle Zufriedenheit.

Psychische Erkrankungen sind Arschlöcher (*zwinker*). Die beeinträchtigen jede Art von Beziehung enorm, ob du dich nun trennst oder bei ihr bleibst.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@*****Sub

Ich glaube langsam, du bekommst einen falschen Eindruck von mir.
Den letzten Urlaub hatten wir im Sommer (den ersten, den wir seit zehn Jahren ermöglichen konnten), die letzten gemeinsamen Tage alleine ohne Kinder vorletztes Wochenende auf nem Kurztrip (war mehr anstrengende Beziehungsarbeit für uns beide als locker-entspannend).

Wir haben beide unseren Freundeskreis und versuchen, uns gegenseitig Freiräume und Freizeit zu ermöglichen, wo es nur geht.
Außerhalb des Schlafzimmer passt daher ganz viel eigentlich hervorragend in der Beziehung.

Ich weiß, wie groß der Druck auf meine Frau sein muss und wie sehr ihr Bedürfnis sein mag, einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Nur wird sie von mir seit bald zehn Jahren in dieser Hinsicht rücksichtsvoll "in Ruhe gelassen". Wir hatten eigentlich noch nie Sex, wenn die Initiative nicht von ihr ausging und ich nicht das sichere Gefühl hatte, dass sie das nicht auch wollte in dem Moment. Also hatten wir fast nie Sex. Wie viel Rücksichtnahme und Rückzug kann man einem Menschen denn noch bieten?

Das Thema ist jetzt seit ein paar Wochen auf der Tagesordnung, weil es mir inzwischen gesundheitlich derart an die Substanz geht, dass es unverantwortlich wäre, es weiter einfach "ruhen" zu lassen und weiterzumachen wie bisher. Das mag für meine Frau eine Komfortzone bilden, aber mich dann immer weiter unter Druck setzen.

Ja, vielleicht ist die Lust auf Sex bei meiner Frau vollständig vorbei oder war nie großartig da. Völlig in Ordnung, kann ich leben damit.

Aber dann kann sie nicht darauf bestehen, dass ich ebenfalls auf jede Form von Sexualität und Zärtlichkeiten verzichte, oder? Das ist das Dilemma, wenn du meinen Anfangspost liest.
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
Er schreibt.
Letztendlich gibt es für den TE keine empfehlenswerte Lösung.
Egal was er macht, gehen oder bleiben - es wird Trauer bleiben, Verletzungen, Scham, Vorwürfe und Selbstvorwürfe, Verlust.
Zu bleiben, durchhalten und kämpfen, hoffen, dass es vielleicht besser wird, hat nur einen Vorteil, man braucht sich nicht zu schämen, dass man Menschen im Stich gelassen hat.
Ich spreche aus Erfahrung, stand vor ähnlichen Entscheidungen.
Und es gibt keinen Schuldigen.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@******l89

Danke! Du scheinst ganz viel völlig richtig verstanden zu haben.

Das Dilemma ist nur, dass ich bereits versucht habe, eine Beziehung ohne Sexualität zu leben, was bei mir nach nun bald zehn Jahren auch psychische und bereits körperliche Folgeschäden auslöst. Insofern wird der bisherige Weg für mich zunehmend unmöglich.
Schmerzlich dabei ist natürlich auch, dass dieses "Opfer" offenbar nie wirklich als ein solches verstanden wurde, was die Sache noch tragischer macht.

Die seelische Gesundheit des einen scheint also momentan nur auf Kosten der Gesundheit des anderen möglich zu sein. Und das ist der große Mist.
"Psychische Erkrankungen sind Arschlöcher."

Genau. Und da kommt man nicht so einfach raus, ob durch Reden oder durch "Entscheidungen".
*******ust Paar
5.834 Beiträge
das hört sich an wie bei Alkoholikern...
wo es auch Coalkoholiker gibt.
Die Gesundheit des einen
geht nur auf auf Kosten des anderen.
Und da gibts nur eins:
Trennung.

Was ich nicht verstehe:
Wenn ihr schon Therapeuten habt,
wieso hat es euch bislan nicht weiter gebracht?
Und wieso kommt ein Mensch dazu,
so einen Zustand schon 10 Jahre auszuhalten?
*******el77:
Das Dilemma ist nur, dass ich bereits versucht habe, eine Beziehung ohne Sexualität zu leben, was bei mir nach nun bald zehn Jahren auch psychische und bereits körperliche Folgeschäden auslöst.

das man vom kopf her da probleme sieht, ohne frage, aber körperliche folgeschäden aufgrund von fehlender gelebter sexualität?

*nachdenk*
******siv Frau
180 Beiträge
nachdem ich hier alles gelesen habe...
...kann ich mich "Heleyn" nur anschließen
Raubvogel77, auch ich habe den Eindruck, dass du dich schon entschieden hast und jetzt nur einen Weg suchst, die Entscheidung mit deinem Gewissen in Einklang zu bringen.
...und diesen Weg/Schritt kann dir keine(r) abnehmen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung nur eines: Du kannst die Entscheidung nur für dich alleine treffen.
Sei ehrlich zu dir...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@*******ust

Ja, ich glaub der Vergleich mit Co-Alkoholikern passt ganz gut.

Mir kommt auch immer der Vergleich mit Magersucht in den Sinn:
Essen an sich ist ekelhaft, brauch ich nicht, komme gut ohne klar, weiß nicht, wieso andere das brauchen sollten, je weniger, desto besser.

Blöd nur, wenn der Magersüchtige für beide "kocht" und dem anderen das Auswärts-Essen verbietet.

@*******_65
Körperliche Folgeschäden sind z.B. chronischer Bluthochdruck, erhöhtes Herzinfarktrisiko, chronische Muskelverspannungen, Migräne, durch Lustlosigkeit und Depressionen ausgelöstes Übergewicht mit entsprechenden Folgeschäden und -risiken...

Es ist ja nicht nur das Fehlen von Sexualität, da hängt sehr viel mehr dran.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@******siv
@****yn

Mich würde interessieren, woher der Eindruck kommt, ich hätte mich bereits für etwas entschieden?

Ich glaube, ich bin da in der Tat betriebsblind.
*******otri Mann
2.227 Beiträge
Raubvogel77
Hi Raubvogel,

ich habe den ganzen Thread hier gelesen weil ich hoffte vielleicht "den" heißen Tipp zu finden.
Viele gute Tipps, aber keiner der Dir wirklich helfen kann.
Ich bin etwas älter als Du, vermutlich auch länger verheiratet als Du und in einer sehr vergleichbaren Situation (soweit ich das Deiner Beschreibung entnehmen kann ).
Insofern kann ich Dir keine Lösung hier anbieten, aber ich kann Dir aufschreiben was in den nächsten Jahren möglicherweise passiert.

Ich habe meine Frau in jungen Jahren kennen gelernt und wir hatten viel und guten Sex, leider nur für kurze Zeit.
Als das erste Kind kam wurde es schlagartig viel weniger. Dabei blieb es bis heute mit Ausnahme einer späteren Schwangerschaft, da war es ein paar Monate wie am Anfang.
Ich habe gelitten wie ein Hund, wollte nicht fremdgehen weil mir auch zuviel an unserer Beziehung und der Familie lag und liegt. Hab viel gearbeitet, mich abgelenkt mit Sport, Sauna usw.
Als ich in Deinem Alter war hatte ich sehr starken Leidensdruck, habe ich heute noch aber nicht mehr ununterbrochen.
Es kam was kommen musste, ich bin irgendwann anfang 40 im Swingerclub gelandet.
Zwischendurch hatte ich auch mal mit Prostituierten probiert, weil Du da Sex hast und danach gibts keine Anrufe, Mails oder dergl. . Das hat mich aber nie befriedigt und so wars dann auch nur wenige Male.
Die Begegnung im Swingerclub hingegen öffnete mir eine neue Welt. Es war toll, eine Frau, aufgeschlossen für alles, mehr als ich mir damals vorstellen konnte.
Ich erkannte, dass das mir Spass machte. Also wiederholte ich das wenn ich Gelegenheit hatte. Dabei habe ich tolle Menschen kennen gelernt, viel erfahren. Zwischendurch war ich auch in Pornokinos, wenn der Druck groß genug ist stört Dich das "Schmuddelklima" was dort oft (nicht in allen PK`s) herrscht nicht mehr.
In PK`s sind überwiegend Männer ab und an mal ein Paar oder eine Frau. Insofern bin ich irgendwann auch beim Sex mit Männern gelandet, Bi-Interesse gefunden.
Beim blasen kommt es eigentlich nur drauf an wie gut jemand das macht, ob Mann oder Frau spielt nur im Kopf ne Rolle, wenn wiederum der Druck groß genug ist spielt es keine Rolle mehr. Alles heimlich.
Meine Frau wurde dann auch irgendwann psyschich krank (nicht wegen mir). In der Beziehung wurde es noch schwieriger, es wurde aber für mich auch noch schwieriger aus der Beziehung heraus zu kommen.
Nach mehreren stationären und ambulanten Therapien hat sich meine Frau etwas erholt, jedoch nicht so wie früher, was man auch nicht erwarten kann.
Ich bin dann auch fremdgegangen, habe Frauen kennen gelernt die echtes Interessen an Sex hatten, von sich aus. Teilweise auch mit unzufriedenen Beziehungen, teilweise auch mit Wissen des Partners.
Sexuell wars toll, menschlich auch. Alle mochte und mag ich auch heute noch, auch wenn wir uns nicht mehr treffen. Der Sex war neu, erlebnisreich und Stundenlang, Küssen bis zum Muskelkater in der Zunge (ja, das geht und es ist geil), Squirten, echte Orgasmen bei den Frauen, Sex bis zur Erschöpfung, eine andere, neue Welt für mich.
In dieser Zeit ging es mir sehr gut, ich habe mich zwanzig Jahre jünger gefühlt, bin aufgeblüht, war unglaublich Leistungsfähig, brauchte kaum Schlaf, über mehrere Jahre ging das.
Letztlich kam ein Punkt wo wir, meine Frau und ich erkannten, dass es so nicht mehr ging, wir hatten uns enfremdet. Bei mir war es 10 Sek. vor zwölf. Ich war davor die Beziehung aufzugeben weil ich in unserer Ehe keine Hoffnung mehr hatte (im Grunde weil der Sex nicht funktionierte).
Letztlich habe ich mich dann auf eine Ehetherapie eingelassen, meiner Frau auch alles erzählt. Sie wusste bis dahin nichts obwohl ich zeitweise zwei, drei Verhältnisse gleichzeitig hatte.
Das zeigt, glaube ich, wie weit wir zu dieser Zeit voneinander entfernt waren.
Wir haben die Therapie gemacht, stellenweise wars schmerzhaft, insbesondere für sie. Ich innerlich auf einem hohen Roß weil ich schon soweit abgeschlossen hatte und dachte, entweder kommt jetzt was oder ich bin dann eben raus.
Die Kinder waren schon groß zu der Zeit, Haus bezahlt, also eigentlich so ne Zeit zwischen zwei Lebensabschnitten.
Letztlich haben wir uns dann wieder, nach über 2 Jahren Therapie, gefangen.
Wir haben Tantra probiert, was wir heute noch machen (kann ich empfehlen) schwierig ist aber hier den richtigen Einstieg zu finden.
Ich habe einen lieben Freund kennen gelernt, der meine Frau dann massiert hat, Stunden lang.
Für sie etwas völlig neues, sie konnte Vertrauen fassen und wir waren des öfteren da, haben später auch schon mal schönen Sex zu dritt gehabt.
Wir haben Tantrasessions besucht mit zehn anderen, unbekannten Paaren in einem Raum massiert. Sie hat sich darauf eingelassen.
Wir waren auch im Sexschop Toys kaufen, mal gucken was es da gibt.
Dabei haben wir auch den Womanizer Pro gefunden, ein tolles Weihnachtsgeschenk, der einzige Vibrator mit dem meine Frau zum Orgasmus kommt, auch mehrfach hintereinander.
Wir waren dann auch im Swingerclub, behutsam angefangen sonntags mittags mit Kaffee und Kuchen wurde uns der Club gezeigt von erfahrenen Swingern berichtet. Wochen danach waren wir dann auch mal abends zur Party dort, später noch in einem anderen Club. Letztlich ist sie nie richtig warm geworden im Swingerclub.
Jetzt sind wir da, das es zwar Sex gibt, ab und zu, aber halt recht eingefahren. Entweder Tantra, was mir mittlerweile nicht mehr reicht oder mit Licht aus unter der Bettdecke für 20 Minuten.
Es ist immer noch lange nicht das was ich mir vorstelle, besser als vor 10 Jahren aber nicht was ich wirklich will.
An dem Punkt bin ich heute. Wir sind noch zusammen, haben vereinbart, dass ich nicht mehr fremdgehe, wir alles zusammen machen, aber ich merke sie machts nicht aus Lust sondern aus Pflichtgefühl, was ich wiederum nicht mag, dann vergeht mir die Lust.
Insofern heute mit 54, etwas weniger Druck (liegt sicher an den Hormonen), etwas mehr Sex aber nicht wirklich befriedigend und immer noch auf dem Weg eine Lösung zu finden.

Ich wünsche Dir viel Glück und die richtigen Entscheidungen, die kann Dir niemand abnehmen.
woher der Eindruck kommt, ich hätte mich bereits für etwas entschieden?

Eigentlich sind ALLE Deinen Aussagen ein Schrei nach Liebe und Zuwendung....
Die Idee
mit der Tantramassage ist doch eine gute!
Ok, ist doch egal, wenn du eine Absolution benötigst. Wenns dir körperlich schlecht geht in deinem Hilfesystem, dann ist es Zeit erst einmal an dich zu denken.
Vielleicht musst du ja nicht direkt fremd gehen. Aber einfach mal mit jemanden flirten, das wäre doch bestimmt mal ok.
*g*
Lieber TE, ich verstehe, dass durch die Erkrankung eine andere Komponente hinzukommt.
Aber auch hier frage ich mich, warum deine Partnerin dann so ein Problem damit hat, dass du dir Sexualität woanders holst. Du beweist ihr (laut deiner eigenen Aussage) seit 10 Jahren, dass du zu ihr stehst, dass du sie respektierst und liebst und alles versuchst, damit es klappt.
Warum besteht sie so darauf, dass du nur mit ihr Sex haben darfst, wenn sie doch gar keinen will, sondern eigentlich nur in Ruhe gelassen werden will?
Vielleicht würde es euch beide und eure Beziehung entspannen, wenn du dir die Sexualität woanders holst und der Druck damit von ihr abfällt.
Vielleicht auch nicht - aber was ist die Alternative? Glaubst du wirklich, dass sie sich ändern wird? Könntest du damit umgehen, heimlich eine Affäre zu beginnen?

Und es bleibt für mich auch die Frage bestehen, warum du mit ihr zusammen bleibst. Ist es Liebe? Oder ist es "nur" Mitleid? Ein schlechtes Gewissen, einen kranken Menschen nicht im Stich lassen zu wollen?
Diese Einstellung ehrt dich sehr, aber bringt sie denn was, außer dich selbst ebenfalls fertig zu machen? Ich will dir weiß Gott nicht einreden, deine Frau verlassen zu müssen, aber ich denke schon, dass du dich fragen solltest, ob du die Situation, die du seit so vielen Jahren mitmachst, bis zum Rest deines Lebens mitmachen willst.

Und nein. Natürlich ist das nicht einfach! Aber je länger sich das zieht, desto schwieriger wird es doch.
was ich aber im allgemeinen nicht verstehe ist, dass egal ob Frauen oder Männer, die keinen Sex mehr haben wollen es dem Partner verbieten sich das bei anderen zu holen.
Kannst Du denn nicht Deiner Frau verständlich machen, dass Du nur den Sex mit anderen willst, sie aber nie verlassen willst? Das ist meistens der Knackpunkt, dass der Partner meint, dann auch noch verlassen zu werden. Einfach nur zulassen, das was sie nicht mehr will, sich woanders zu holen.
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