Des Kaisers neue Kleider
Liebe(r) Schlagfertig, manchmal habe ich den Eindruck, hier wird etwas zu viel und zu bemüht nach Schnittmengen und Grauzonen gesucht. Sind wir nicht alle ein bisschen Dom? Sind wir nicht alle ein bisschen gaga? Oder ein bisschen schwul? (Du weißt, es gibt Leute, die meinen das ernst.) Ist es wie mit der Glatze: Eine einzige Grauzone? Wer so fragt, tut so, als ob er nicht den Unterschied zwischen einer Glatze und Langhaarmähne erkennen könnte, und als ob es diesen Unterschied gar nicht gäbe. Dabei ist dieser Unterschied für jeden sichtbar. Ebenso wie der Unterschied, ob sich jemand die Schlagzeilen KAUFT, gar nicht weiß, was das ist, oder da mal interessiert drin herumblättert. Wer eine Lederhose trägt, ist deshalb noch kein Dom, hat kein Moped in der Garage usw. usw. Das sind Binsenweisheiten. Aber hast Du schon mal jemanden getroffen, der die Schlagzeilen abonniert hat, ohne etwas mit SM am Hut zu haben?
Mein Punkt ist: SM hat mit Grenzerfahrungen und mit DEUTLICHEN Rollenunterschieden zu tun. Ich frage mich, weshalb manche Leute hier so bemüht sind, diese Tatsache zu verwischen. Bleiben wir mal bei den Rollenunterschieden: Dom und Sub unterscheiden sich erheblich mehr als Mann und Frau bei Normalos, richtig? Und ist das nicht schön, ist das nicht gerade, was uns Spaß macht? Also warum diese Unterschiede und Grenzerfahrungen nivellieren? Warum dieser Schiss davor, jemanden, der in Nylons und Strapsgürtel und mit Halsband herumläuft, als "nicht Dom" zu bezeichnen? Damit ist doch gar keine Wertung verbunden. Mir kommen diese Diskussionen manchmal vor wie bei "des Kaisers neue Kleider". Du sagst ja bei einem Glatzkopf auch nicht: "Der hat aber sehr kurze lange Haare". Also, wie die Schweden so treffend sagen: Vive la difference! Und lasst uns das Kind beim Namen nennen! (ist glaube ich auch so ein schwedisches Sprichwort)