Meine Tiefs
Ich finde, Tiefs gehören zum Leben einfach dazu. Sie sind nicht schön, aber sie zeigen uns, daß wir leben. Und leben heißt eben auch, daß es nicht immer nur eitel Sonnenschein geben kann.
Gerade jetzt in der dunklen und grauen Zeit überkommt mich auch oftmals das Gefühl, es habe doch alles keinen Sinn, eine Beziehung kann ich sowieso nicht mehr aufbauen, Nachwuchs wird mir eh nicht vergönnt sein und (da ich seit Juni diesen Jahres arbeitslos bin) einen Job finde ja auch nicht. Wenn dann wieder eine Absage auf eine Bewerbung kommt, sage ich mir immer: "Wer weiß, wozu es gut ist." Dieser einfache Spruch gibt mir immer wieder Kraft. Außerdem hilft mir ein klar strukturierter Tag mit frühem Aufstehen und vielen kleinen Arbeitspaketen, die ich dann abarbeite.
Darüber hinaus hilft mir mein Glaube. Gott hat seinen Plan mit mir, da bin ich mir sicher, egal, was ich mache, es hat seinen Sinn. Natürlich zweifele ich auch oft an Gott und frage mich, warum ausgerechnet ich wiede Single bin, warum ich heute die x-te Absage bekomme und und und. Aber ich weiß, daß alles seinen Sinn hat und sich zum Guten wenden wird.
Und es ist wichtig, sich immer wieder neu aufzuraffen, sich zu bewegen und dem Grau in dieser Jahreszeit eins zu lachen. Als ich neulich wieder ziemlich down war - zu allem Überfluß war es auch noch ein richtig düsterer Regentag - da hab ich mir ganz einfach mal meine Gummistiefel geschnappt und mich regenfest angezogen und bin im Wald spazieren gegangen und wie ein kleines Kind in die dicksten Matschepfützen gesprungen. Das klingt verrückt, aber es tat unheimlich gut, auch wenn ich zwischendurch immer wieder gedacht hab, wenn mich jetzt hier einer sieht....
Es geht immer weiter. Wirklich.