Wieder so eine Begriffsdiskussion
Die Unterschiede zwischen Grenzen und Tabus sind doch völlig fliessend. Beides wird sich im Rahmen einer langjährigen, vertrauensvollen Beziehung verschieben. Dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wo liegt für mich der Unterschied?
Eine Grenze ist aus meiner Sicht ein Entwicklungsschritt, der nur eine kleine Distanz zwischen dem heute Praktizierten und der noch nicht akzeptierten Praktik darstellt.
Beispiel: Wenn meine Sub vor fremden Leuten vorgeführt wird, das akzeptiert und in Ordnung ist, sie es jedoch heute noch ausschliesst, dabei auch angefasst zu werden, dann ist der Schritt dazwischen ein eher kleiner. Ergo ist es aus meiner Sicht eine Grenze, die sich (ziemlich sicher) verschieben wird.
Dem Gegenüber ist ein Tabu etwas, was weit weg ist von allem, dass wir heute praktizieren. Also etwas, was noch viele, kleine Schritte braucht, um es allenfalls irgendwann in ferner Zukunft zu überschreiten. Falls dies überhaupt je geschehen wird.
Auch hier ein Beispiel: Wenn ich mit meiner Sub eine rein monogame Beziehung lebe wäre ein zur Verfügung stellen von ihr an fremde Doms zur vollen Benutzung ein absolutes Tabu. Weil zwischen heute und dem Tabu Welten liegen.
Jedoch, und das ist schlussendlich doch das Entscheidende. Im Einzelfall spielt es nicht wirklich eine Rolle, ob es ein Tabu oder eine Grenze ist. Es ist die Verantwortung des Doms, diese Tabus/Grenzen zu kennen und wenn er an der Verschiebung dieser Grenzen / Tabus "arbeitet", dies mit hoher Sensibilität und hohem Bewusstsein für die Situation der Sub zu tun. Denn eine Ueberforderung kann schlimme Folgen haben.
Herr-zliche Grüsse
Roland