Ich habe jahrelang (eigentlich jahrzehntelang...) einen männlichen Frauenarzt gehabt, bei dem ich mich vom allerersten FA Besuch an über Schwangerschaften und Geburtsnachsorge mit allem gut aufgehoben und behandelt gefühlt habe, sowohl von ihm als auch von seinem Praxisteam.
Leider hat er seine Praxis aus Altersgründen abgegeben, die Praxis bzw. Patientinnen wurden von einer jungen Gynäkologin übernommen.
Zunächst hieß es, dass das Personal sowie die Räumlichkeiten bleiben würden, jedoch schon nach kurzer Zeit sowohl das eine als auch das andere komplett ausgetauscht.
MIt der Ärztin bin ich bis heute nicht wirklich warm geworden, fachlich ist sicher alles in Ordnung und auf neuestem Stand, aber menschlich gefällt mir sowohl sie als auch die Praxis nicht.
Alles schnell-schnell, Hauptsache, IGEL verkaufen.
Es ist ein moderner Dienstleistungsbetrieb geworden, bei dem die Patientinnen "abgefertigt" werden.
Ob das nun am Geschlecht liegt, vermag ich nicht zu sagen - wahrscheinlich nicht.
Ich denke, der menschliche Faktor, der gerade bei der Wahl eines Gynäkologen doch eine nicht unwichtige Rolle spielt, ist geschlechtsunabhängig - also insofern egal, ob Mann oder Frau (wobei ich tatsächlich bislang grobe oder unsensible Behandlung durch Mediziner nur bei weiblichen Ärzten erlebt habe, bis auf eine Ausnahme waren männliche Kollegen, mit denen ich Kontakt hatte, immer weitaus freundlicher und einfühlsamer.... jetzt allgemein betrachtet, nicht nur auf die Fachrichtung der Gynäkologie bezogen).
Leider ist ein Wechsel der Frauenarztpraxis für mich kaum möglich, zum einen gibt es hier den vielzitierten Fachärztemangel, so dass andere Praxen keine Patientinnen mehr annehmen, sofern man bereits frauenärztlich "versorgt" ist, zum anderen - es gibt schlichtweg KEINE männlichen Gynäkologen mehr in meinem (sinnvoll erreichbaren) Radius.
Da ich aber eh nur noch zu den Vorsorgeuntersuchungen bzw. regelmäßigen Kontrollbesuchen geh, ist es mir auch egal.