Drachenliebe, du beschreibst die andere Seite dessen, was geschehen kann, und die finde ich richtig und mindestens genauso wichtig wie jene Seite, die ich beschrieb. Toll, dass du es so gut beschreiben konntest!
Einen Dankeklick gibt es von mir auch gleich noch zusätzlich dafür.
Also, ich an Stelle des TE würde mich mit ihr zusammensetzen und sagen: "Wir haben eine veritable Krise, und entweder wir lösen sie gemeinsam, oder das war es. Was willst du, was will ich? Karten auf den Tisch, und ohne Lüge! Sag mir, was Sache ist (...)
So wie ich den TE verstanden habe, ist der Anfang da schon längst gemacht. Sie hat es ihm gebeichtet und ja offenbar auch so richtig ausgepackt, auch schon viele Details erzählt. Wie sie sich fühlt, was sie zu dem anderen zieht, was nicht. Und ja, es ist eine veritable Krise.
Viel hängt meines Erachtens davon ab, was noch da ist bei den beiden. Und da speziell im sexuellen Bereich. Meine Frage weiter oben kam nicht von ungefähr, als ich fragte, ob der "normale" Sex noch läuft und ob er gut ist.
Genau da unterscheiden sich dann auch unsere Meinungen, Drachenliebe.
Denn wenn der Sex zuhause gut ist, dann nehme ich einfach mal an, dass sie genau deswegen mit dem anderen Kerl keinen haben möchte, weil sie mit keinem anderen als ihrem eigenen Mann schlafen möchte.
Sicher gehört das noch abgefragt und in Erfahrung gebracht, wie sie sich da fühlt. Da ist Ehrlichkeit dann auch wirklich wichtig, denn ohne die lassen sich Krisen dieser Art nicht überstehen.
Die gilt dann für beide Seiten! Wie sich der TE fühlt, was es in ihm auslöst. Da ist eine dominante Ader da, die will gelebt werden, und jetzt geht das nicht mehr. Uff. Was ist denn dann noch miteinander da? Soll er sich wirklich auf die Suche nach einer anderen Sub machen, so wie sie es ja offenbar selbst bezüglich eines anderen Doms getan hat?
Die entscheidende Frage, zu der kommt es aber immer wieder zurück: Was ist noch da bei uns? Wie groß ist die Liebe zueinander? Woran merkt man das? Warum möchte sie bei ihm bleiben, wenn die Gedanken doch grade bei einem anderen sind? Wenn es "nur Gewohnheit" ist, ist das zu wenig. Wenn aber doch die sexuelle Anziehungskraft nach wie vor vorhanden ist, wenn das Kuscheln, der Sex, die Liebe zueinander, dies alles noch da ist, dann frage ich dich und andere ernsthaft:
Wie soll man sich da dann trennen können?
Anders sieht es aus, wenn im Bett seit geraumer Zeit eh nichts mehr läuft. Die Beziehung eh praktisch nur noch freundschaftlich statt fand und das Dom/Sub-Verhältnis das Einzige war, was beide noch verband.
In solch einem Fall wäre ich dann absolut bei dir, Drachenliebe. Dann ist eine Trennung besser, sodass beide jene Partner finden, die zu ihnen nun passen.
Sie stünde dann zwar ohne einen da, weil sie den anderen ja gar nicht als Partner will, aber nun ja - wenn es nicht mehr mit dem eigenen geht, wenn da gar nichts mehr geht, vor allem aber: Da sie sich eh einen anderen gesucht hatte, muss sie mit diesen Konsequenzen dann auch leben.
Im übrigen, ich rede hier nicht von Kuschelkurs!
Dass das jetzt eine harte Zeit wird, in der sich beide nicht schonen können in Punkto Ehrlichkeit, ist klar. Just jetzt, in der Weihnachtszeit, ist das schon ein hartes Brett.
Am Ende aber steht hoffentlich ein Ergebnis. Trennung hier oder dort, oder Zusammenbleiben, und wenn Letzteres, dann in welcher Form.
Die Beziehung, so wie sie es vorher gab, monogam durch und durch, die ist vorbei.
Es kann jetzt nur eine an deren Stelle treten, die dem Rechnung trägt und von vorn beginnt. Auf andere Art und Weise.
Genau deswegen gab ich auch den Tipp, sich nun selbst so attraktiv wie möglich zu machen. Als wären beide noch garnicht fest zusammen. Weil jetzt eh alles anders ist.
Also kann man, und ich finde: Sollte man sich selbst auch wieder attraktiv fühlen und attraktiv machen. Für sich selbst alleine schon.