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Bickelmanns Abenteuer (Ausgabe 2)

*********ynter Frau
9.801 Beiträge
Ein neuer Herbert
*freu2* und beginnt direkt verheißungsvoll, Herbert mit einem Pornoheftchen auf dem Klo:

Das gekippte Badezimmerfenster wurde ebenfalls geschlossen und verriegelt, der Vorhang zugezogen und Herbert ging mit einem Seufzen ans Werk.

Das Unheil nimmt seinen Lauf:
Herbert bekam Herzrasen, als Frau und Schwiegermutter mit dieser Forderung bei ihm vorstellig wurden und wehrte sich nicht nur mit Händen, sondern auch mit Füßen.

Hoffnung für Herbert?
„Das heischd also, Herr Richda, ich derf mit dera Oma ihrm Geld mache, was ich will? Hän ich das rischdisch vastann?“

*haumichwech*, Lieber Patrizier, mit deinem neuen Herbert wirst du viele Menschen sehr glücklich machen! *haumichwech*
**********eil60 Mann
76 Beiträge
Ich tippe....
....auf höchst amüsante Sommerlektüre. Vielen Dank. 👍 und weiter so 😎
*******hick Paar
552 Beiträge
... keine Sommerpause
zum Glück benötigt Herbert keine Sommerpause wie diese „ Schnapspralinen“ aus der TV Werbung 😂
... wir freuen uns auf einen lustigen Sommer👍
Keine Beschreibung angegeben.
*******W49 Mann
761 Beiträge
Das freut mich! :)
Die Abenteuer gehen weiter! Besonders die coole Oma hat es mir angetan. Da glaube ich, dass sich Herbert noch wundern wird. *zwinker* *top2*
*********zier:

Montag - Herberttag

kein Tag kann damit schöner gestartet werden
****06 Frau
6.132 Beiträge
...und wieder schreibst du dich in unsere *herz*en.

*******W49:
Besonders die coole Oma hat es mir angetan.
Diese Leidenschaft musst du dir mit mir teilen. Sie ist auch mein absoluter Liebling.

Freu mich auf kommenden Montag! *freu*
Profilbild
****012 Frau
515 Beiträge
Otti & Co.
Also, wenn der Oma-Otti-Fanclub noch Mitglieder aufnimmt: Ich bin dabei *top2*!

Wobei ich natürlich auch gespannt bin, was der Herbert mit seinem Heft auf dem Klo ausbrütet. Aber ich bin ganz sicher: Meine Theorien dazu werden ohnehin alle falsch sein, so dass ich mich in Geduld fassen muss *ggg*...

Vielen Dank für die tollen Lese-Aussichten!
*****ree Frau
22.014 Beiträge
Sehr schön, das es weitergeht mit den Bickelmannschen Geschichten... Das wird ein feiner Sommer *freu*
Herbärt wird wohl so manches leidvolle Schicksal erleiden müssen mit der Oma im Haus, das er sich da mal nicht zu früh freut *ggg*
*******ueen Frau
18.159 Beiträge
*********ynter:
Ein neuer Herbert*freu2* und beginnt direkt verheißungsvoll, Herbert mit einem Pornoheftchen auf dem Klo:

*haumichwech* warum denk ich jetzt an die Gartenlaube *haumichwech*




pffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffft
Ach wie schön...
Ich hab mir den Herbert bis eben aufgehoben, um mit Zeit und in Ruhe lesen zu können.

Wie schön, lieber Patrizier, dass du uns wieder deine Geschichten schenkst.

Danke *knicks*
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Themenersteller 
Friedhofsgebührensatzung (2)
Wie versprochen, Montag - Herberttag, gehts heute weiter mit unserem Bickelmann, der - es kann nicht anders sein - wieder einmal mit Riesenschritten auf die nächste Katastrophe zu stiefelt.

Ab wann giltn die Sach do dann jäz? Isch das glei, odda wie?“
„Wenn alle Beteiligten einverstanden sind und niemand Widerspruch einlegt, erlangt die Pflegschaft heute in vier Wochen Rechtskraft.“
„Eijoh? Wo muss ich unnerschreiwe?“




Bereits vierzehn Tage später stand der Möbelwagen vor der Tür und drei muskelbepackte Arbeiter begannen, Oma Ottis Habseligkeiten abzuladen und in den beiden leerstehenden Kinderzimmern zu verteilen. Herbert versuchte zunächst, Oma auf nur ein Zimmer zu beschränken, geriet jedoch damit gleich an die Falsche.

„Denne Platz brauch ich. Wanns der ned basst kannsche dich jo beim Gericht beschwäre gehn.“

Eva blies ins selbe Horn.
„Mir brauche die zwää Zimma doch sowieso ned. Jäz loss se doch!“

„Eijoh.“ Herbert biss die Zähne zusammen und tröstete sich damit, er werde schon aufräumen wenn die zwei Wochen Frist bis zur Rechtskraft abgelaufen seien.

Oma tappte auf Strümpfen durch den Flur. Die Gummisstiefel hatte sie brav an der Haustür stehen lassen. Wenn sie schon, freiwillig, im Garten nach dem Rechten sah und das Bickelmann´sche Unkraut rupfte, konnte man nach Rückkehr von dieser schweren Tagesarbeit sicher etwas freundliches Entgegenkommen erwarten.

„Haallo? Ischs Esse schun ferdisch?“

Bickelmann, der noch nichts davon ahnte, dass seine diesjährige Gemüseernte im mühevoll angelegten Kleingarten ausfallen würde, hockte mit hochrotem Kopf auf der Schüssel und versuchte Omas Geschrei zu ignorieren. So blieb er denn sitzen, spannte die Bauchmuskeln an und setzte seine Tätigkeit fort. Lange konnte es nicht mehr dauern und er musste und wollte das jetzt zu Ende bringen. Herbert schwitzte.
Seine rechte Hand zitterte bereits und er stand kurz vor einem Krampf. Nur noch e Aablick, dachte er, gleich, gleich isses soweit. Die Finger seiner Linken strichen das Papier auf seinen Knien noch einmal glatt und er holte zur finalen Attacke aus.

Indessen walzte Oma zeternd auf das Ende des Flures zu und näherte sich der Badezimmertür.
„Ohleck!“, blökte sie „in däm do Haushalt funktioniert jo gaa nix. Awwer eich helf ich, do werre ich uffreime.“
Herbert versuchte sein Vorhaben noch etwas zu beschleunigen, obwohl die Maschine schon auf Hochtouren lief. Der Krampf in der Hand wurde stärker, die Finger flogen.

„Kää Wunna dass die do ´s zu nix bringe, wennse de ganze Daach nur erumschawensele. Un mei Herr Schwiechersohn, der Faulänsa, bosselt wahrscheins widda an däm bleedsinnische Tragdor erum.“ Sie griff mit den schmuddeligen Gartenfingern nach der Klinke der Badezimmertür und rüttelte daran, nur um festzustellen, dass verschlossen war.

„Wer hocktn do widda uffem Logus?“, brüllte sie, „Sofoat uffmache. Ich muss ganz dringend.“

Herbert entfuhr eine gotteslästerliche Verwünschung. Mit einem Schlag fiel die Konzentration in sich zusammen. Mit wuttränenfeuchten Augen feuerte er Pornoheft und Papiere in die Ecke, zerbrach den Bleistift und donnerte:

„Leck mich doch am Aasch! Is ma vor dir altem Drache nirschendwo sischa? Awwa waat, dir helf ich. Ab moije zieh isch annere Seide uff. Das do wolle ma doch emol siehn!“
Erschrocken hielt er inne, denn gerade noch rechtzeitig fiel ihm ein, dass Oma noch für knapp zwei Wochen über Selbstbestimmungsrecht verfügte. Er riss sich also am Riemen, stopfte das Unterhemd in die Hose und räumte fluchend das Feld. Oma musterte ihn mit einem wissenden Grinsen im boshaften Altweibergesicht, als er an ihr vorbei aus der Badezimmertür stürzte.

„Das do hän ich geheert. Dass des wääscht!“

„Ja unn? Hahalll dich ned so lang uff. Hahasch doch misse dringend piesele. Jäz mach!“, stotterte Herbert und verschwand wieder Richtung Garage.
„Dir werds Grinse schun vagehn, wann ich mit dir ferdich bin. Du aldi Batschel. Dir wärich de Blosaasch schun vastobbe. Do haschde de ledschde Forz geloss.“, grummelte er vor sich hin. „Awwa vorhär bring ich noch ´s Sach in Sichahääd.“

Die brisanten Papiere, sozusagen die Ursache für seine geheime Sitzung, hatte er in der Hitze des Gefechts völlig vergessen. Sein Fauxpas fiel ihm brühwarm wieder ein, als er gerade voller Wut mit dem 19er Schlüssel an einer Getriebemutter seines Traktors herumfummelte.
„Ohleck!“, fluchte er. „Hoffentlich find die ald Deppschees mei Krembel ned.“ Er hoffte auf Omas Kurzsichtigkeit, postierte sich in der Nähe der Lokustür und richtig, als Otti das Bad verließ, sammelte er seine Zettelwirtschaft samt Pornoheftchen wieder ein.
„Uff!“, wischte er sich den Schweiß ab. „Grad nochemol gutgang.“


-----------------

„Kurt, es Übliche!“, bestellte Flöter und marschierte, links und rechts freundlich mit dem Kopf nickend, Richtung Pissoir. Seit er die monatlichen Gemeinderatssitzungen vom Rathaus in den Nebenraum des Hermersberger Ecks verlegt hatte, waren nicht nur die Ratsmitglieder pünktlich und vollzählig, sondern die Sitzungen meist auch in ein, zwei Stunden erledigt.
Heute musste ein Beschluss gefasst werden, der schon im Vorfeld für Zank und Diskussionen gesorgt hatte. Flöter hoffte jedoch, das leidige Thema zügig über die Bühne bringen zu können. Als er nach erfolgreicher Erledigung seines Geschäftes im Versammlungsraum erschien, standen Bier und Korn schon an seinem Sitzplatz. Die neun Ratsmitglieder, deren Primus inter Pares er nach Gemeindeordnung hätte sein sollen, als deren selbsternannter Prinzipal er aber gern agierte, diskutierten schon eifrig wie eine Herde Gänse, nicht nur über Gott, sondern auch die Welt. Aus aktuellem Anlass hatte man zur heutigen Sitzung auch den Pfarrer, sozusagen als Sachverständigen, geladen.

Flöter nahm Platz, packte mit wichtiger Miene sein Glöckchen aus und bimmelte lautstark. Die Gespräche verstummten und der Bürgermeister ergriff das Wort.

„Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder, verehrte Gäste!“ Er nickte den Deputierten zu und lächelte schief in Richtung der einzigen Frau im Gremium.

Kleinschmidde Gredel, die mächtige Stimme der Höhfröschener Landfrauen, hatte sich vor vielen Jahren über Flöters Vorgänger im Amt schrecklich geärgert.
Der hatte, als Gretel zum ersten Mal, damals noch für die CDU in das Ortsparlament einzog, öffentlich und lautstark erklärt, es sei ein rabenschwarzer Tag für Deutschland gewesen, als die verfluchten Sozis 1977 den Ehemännern das Recht entzogen hatten, über die Berufstätigkeit ihrer jeweiligen Frau zu bestimmen.

Unglücklicherweise handelte es sich bei diesem wackeren Vorgänger und Streiter für das Patriarchat, um den zwischenzeitlich verblichenen Gemahl der Gretel Kleinschmidt, der außerhalb des Gemeinderates nicht allzu viel zu lachen gehabt hatte.

Gretel hatte alsbald mit massiver Unterstützung ihrer Landfrauentruppe kurzerhand eine eigene Partei gegründet und bildete seitdem die gewichtige Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergruppe Kleinschmidt, mit der sie den etablierten Gemeinderäten samt jeweiligem Bürgermeister mächtig Feuer unter die Ärsche machte. Beistand erhielt sie von ihrem Stellvertreter, dem schmalbrüstigen Vorsitzenden des katholischen Junggesellenvereins mit Fahne, der aber ein eher stilles Wasser darstellte und sich niemals zu Wort meldete.

Seine Beweggründe seien, so wurde gemunkelt, eher niederer Natur. Er habe es auf die gutbetuchte Gretel und den wärmenden Platz in ihrem breiten Ehebett abgesehen, so die Dörfler. So mancher hoffte zu Gunsten des Mannes, er möge niemals erhört werden.
Flöter hoffte zu seinen eigenen Gunsten, Gretel möge den Junggesellen endlich unter ihre Decke lassen denn „wer dehääm guut mit eheliche Plichde ausgelaschd isch un efda mol geberschd wärd“, pflegte er zu sagen, „hat kää Zeit in da Bolidig es Maul uffzereise.“

Zwar wurden die beiden FWK*-ler bei Abstimmungen regelmäßig von der übermächtigen Union der Christen fertig gemacht, Frau Kleinschmidt besaß aber beträchtliches Talent, die Massen zu mobilisieren. So mancher vorschnell beschlossene Verwaltungsakt wurde von Gretel und ihren Truppen posthum torpediert und musste wieder einkassiert werden.

Flöter fuhr fort:
„Ich begrüse zu unserer heidich Sitzung als Gast mit beratenda Funktion auch unseren geliebten Pfarrer Schleicher. Angesichts des Themas, wo mir heid berode wolle, hädder villeicht jo mol was bosidives beizedraache.“ Er lächelte den Pfarrer, der die Spitze sehr wohl verstanden hatte, süffisant an.

Wenn du wüsstest, du Schleimscheißer, dachte Schleicher und gestattete sich einen Moment lang sein inneres Auge voller Verlangen und Begierde auf die bestrumpften Beine von Flöters Frau Anke zu richten. Wie der geneigte Leser ganz bestimmt erinnert, pflegten die beiden im Geheimen eine ganz besondere Verbindung und auch heute hatte ihm Anke wieder etwas mit auf den Weg gegeben, dass ihn zwang unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen und die Hinterbacken zusammenzukneifen. Seit dem Vorfall am Faschingsumzug waren die beiden innerhalb der Gemeinde vorsichtiger geworden und trachteten danach, nicht erwischt zu werden.
Schleicher schämte sich aber sofort für diesen Gedanken und bat den Herrn mit einem demütigen Blick gen Himmel um Vergebung.

„Mir hawwe heid nur ääna Tachesordnungspunkt“, spulte Flöter routiniert weiter seine Begrüßung ab, „nämlich Beradung und Abschdimmung iwwer die Friedhofsgebieresatzung. Do isch jo im Vorfeld schon genuch driwwer dischkuriert wor. Kinne mier die Beradung villeicht weglosse un glei abstimme?“ Er blickte fragend in die Runde, aus der ihm acht Köpfe eifrig entgegennickten.

„Nää!“
Kleinschmidde Gredels ätzendes Organ war nicht zu überhören?

„Zumindesch hädd ich jo jäz gääre mol gewusst, was die Gräwer nächdens koschde. Ma wääs jo nie, wie korzfrischdich mol ääns abläbt un do misse mier doch wisse, was uff uns zukommt.“
Herbert nickte versonnen. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Immerhin war die Oma schon über achtzig. Das musste er später einmal zusammenrechnen.
„Vielleich konn de Schriftfierer die wischdischsde Eggbunkte nochemol vorläse“, schlug sie vor.

„Eijoh, alla guud, vun mier aus! Schriftfierer!“ Flöter gab auf und freute sich, so billigen Kaufes davongekommen zu sein. Er stieß Bickelmann mit dem Ellenbogen an.

Der zuckte zusammen. Schriftführer war ja er und er hasste es, in der Ratsversammlung zu sprechen. Flöter hatte ihm versichert, das sei heute nicht nötig und es werde schon alles glatt gehen. Scheiße. Er begann verlegen in seiner abgewetzten, ledernen Schultasche nach den Papieren zu kramen, während er einen flehenden Blick zu Flöter warf um vielleicht doch noch Dispens zu erreichen.
„Werds ball, Herbert, ich will heid noch hääm“, fuhr der ihn an und machte Herberts Hoffnungen mit einem Schlag zunichte.

Der Schriftführer packte also fahrig seine Unterlagen auf den Tisch, verstaute die Tasche umständlich unter seinem Stuhl und wollte sich eben seinem Papierkram zuwenden, als Kleinschmidde Gretel, die neben ihm saß, ihm zuvorkam und mit raschem Griff nach seinen Unterlagen grabschte:


*Freie Wählergruppe Kleinschmidt
*megaphon* Moooooontaaaaag
und ich *rotfl* wie hab ich die Meute doch vermißt, wie erfreut mich jetzt weiter von ihnen zu erleben, mit zu leiden und *schwitz* *faechel*

Der_Patrizier *spitze* wie du die Bagage hier her schaffst und mich mitten hinein ins pälschische Urvolk

*danke*
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Themenersteller 
Friedhofsgebührensatzung (3)
Ich habe noch einige Urlaubsvorbereitungen zu treffen, bevor ich am Dienstag nach Island, Spitzbergen und zum Nordkap aufbreche.

Deshalb ein umfangreiches, neues Stück "Herbert" schon heute. Danach gehen Bickelmann, Oma Otti und Konsorten erst einmal für knappe drei Wochen in die Sommerpause. Ich hoffe, der nun folgende tiefere, aber haarsträubende Einblick in die Abläufe einer pfälzischen Gemeinderatssitzung, die intellektuell herausragende Diskussionskultur und die für jedermann verwertbaren Erkenntnisse in Sachen


"Volgswärtschaftliches Mänätschmänt vun äänera Friedhofsanlaach"

versüßen Euch die warmen Sommertage. Ich verspreche, der Kampf zwischen Herbert und Oma ist noch nicht vorbei, denn "abgerächent wärd zum Schluss!" Bis bald. *wink*


...Der Schriftführer packte also fahrig seine Unterlagen auf den Tisch, verstaute die Tasche umständlich unter seinem Stuhl und wollte sich eben seinem Papierkram zuwenden, als Kleinschmidde Gretel, die neben ihm saß, ihm zuvorkam und mit raschem Griff nach seinen Unterlagen grabschte:

„Wass ischn das do?“, fragte sie in dem Tonfall, der jedermann im Raum unverzüglich dazu brachte, ihr seine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Resolut öffnete sie Herberts Unterlagen. Bickelmann versuchte zwar noch halbherzig die Verfügungsgewalt wieder zu erlangen, den neunzig Kilo Lebendgewicht der kräftigen Landfrau konnte er aber nur wenig entgegensetzen.

„Big Monstertittenfick?“ Sie blätterte durch das Heftchen und betrachtete voller Interesse den Inhalt.
„Das do solle Monstertitte sin? Do hat jo jedes vun meine Landfraue meh Holz vor der Hidd! –
Und die Schwänzel do sin jo aach kää Prachtexemplare! –
Do honn ich awwa schun greßere gesiehn. Un ned so Kümmerlinge!“
Gretels blaue Augen unter den starken Brauen fixierten Herbert unbarmherzig.
„Isch das do die Friedhofsordnung?“, fragte sie mit dozierendem, strengem Lehrerinnenblick, „Do sieht ma mo widda, mit was sich die Ratsherre in ihra Freizeit so beschäftdische, kä Wunna, dass mir mit dera christlich Bardei uff kää griener Zweich kummen.“

Nun geriet Bickelmann in Rage.
„Gäb här, du aldie Schnerrbix! Das isch doch nur zur Tarnung, weil de Flöder gesaat hät, das Brojekt wär noch geheim un do hon ich die Babiere in das Heftl gedon, weil do sichagestellt isch, dass es bei mir dehääm kääns lääst.“ An dieser Stelle brach der komplette Gemeinderat in wieherndes Gelächter aus.

„Hasch du ewe Schnerrbix iwwer mich gesaadt, du klääner Strollewichsa? Waat, Dir helfich! Du Haawebraddeler! Glutzkobb! Du Massig, du dreggischa! Hergeloffena Harzbagge!“ Sie rollte flugs das Heftchen zusammen und begann, damit kräftig auf Bickelmann einzuschlagen, der schützend die Arme über den Kopf hob. „Dei digger Kabbeskobb geheert emol kräftisch uffgereimt!“
Flöter sprang hinzu und warf sich dazwischen, während der Pfarrer die wütende Gretel von hinten umfasste und versuchte, sie von ihrem Opfer wegzuziehen. Gretel plärrte im höchsten Diskant:

„Derf der mich in aller Öffentlichkääd beleidische? Das Jääbche do? Schnerrbix? Ich? In meim Alda? Wänn das do moi Mann noch erläbt häd. Do wäärsch du jäz schun dood. Du Aaschbaggegesicht, du Bibbeswaggeler, dreggischer. Schäme sollschde dich!“ Sie wehrte sich aus Leibeskräften gegen den hinter ihr zerrenden Pfarrer und fuchtelte mit den Armen. Sowohl Flöter als auch Bickelmann und Schleicher bekamen ihren Teil ab.

„Un du Parre, du Gummizwerch, nämm sofort die Griffel vun meine Bellere. Unvaschämthäät wie do mit dänne weibliche Gemeinderatsmitgliederinne umgang wärd. Das do had e Nachschbiel. Das wolle mer dochemol siehn, was dodezu die Frauebeufftraachte vum Landaach dezu saat!“

Der Pfarrer zuckte zurück, als hätte er die Schlange im Paradiesgarten berührt und starrte voller Ekel auf seine Hände, mit denen er sich eben noch, unabsichtlich natürlich, als Büstenhalter betätigt hatte. Gretel gab ihren Widerstand auf und schmiss das Pornoheftchen mit Schwung auf den Tisch.

„Do hasche die dreggisch Friedhofsordnung und jäz läs vor, dass ma vorran kummen!“ Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und begann ihre leicht derangierten Gewänder herzurichten. Die übrigen Gemeinderatsmitglieder lachten sich derweil noch immer schlapp.

„Das do glaabt mir dehemm widder kääns“, freute sich Funke Gerd und wandte sich an Schwarze Erich:
„Do kannschde jo heid Owend deiner schwarzen Witwe e bissel was berichde, Erich. Das isch ned so langweilig wie die Busfaade mid da Landfraue noch Rüddesem.“
„Eijoh, Gerd! Do hasche recht, do war em Oddi sei Ufftritt uff dera Rheinfähr jo e Drägg degeeche“, gröhlte der.

Kurt schleppte unter lautem Gelächter eine Flasche Korn und zehn Gläser herbei. „Uff dänne Schreck misse mir jäz erschmol ääna dringe. Und du Gredel, krisch zwää!“

„Wänn du glaabsch, fier zwä Schnäps vagässich das do, da bischde awwer schief gewiggelt“, bellte sie den Wirt an und knurrte noch hinterher: „Bei finf odder sechs kinne ma vielleich driwwer redde!“

Kurt platzierte die Flasche auf dem Tisch. „Die saufe ma jäz und da geht’s widder zur Tagesordnung.“

„Das isch e guddes Stichwort“, fiel Flöter ein „kinne mir jäz weidamache?“

„Eijoh?“
„Eijoh!“
„Eijoh.“

Nachdem auf diese Art jedermann seine Zustimmung geäußert hatte, nickte Flöter dem Bickelmann aufmunternd zu: „Jäz mach, Herbert, awwer diesmol die richtische Blädda.“

„Alla“, begann Herbert, nachdem er sich sortiert hatte und begann mit monotoner Stimme vorzulesen:

Bekanntmachung Friedhofsgebührensatzung Seite 1
Friedhofsgebührensatzung Seite 2

„Leck mich am Aasch isch das langweilich!“, regte sich Funke Gerd auf.
„Un aanstrengend!, ergänzte Erich und unterbrach damit Herberts Vortrag. Die anderen Gemeinderatsmitgliederinnen und Mitglieder nickten. „Villeicht kinnde ma uns uffs nedischste beschränge und glei zu da Gebühre kummen?“

„Das isch e gudder Vorschlach, denne unnastütz ich“, meldete sich Schwarze Erich zu Wort und Kurt ergänzte „Jawoll, Reduzierung uffs nedischste, jawoll!“

Herbert widersprach vehement: „Sin ihr noch ganz klor im Kopp? Wissen ihr wie oft und wie lang ich fier das Ding mit moim Pornoheftche uffem Logus gehockt bin, weeche da Geheimhaltdung? – Das wärd jäz vorgeläs und zwa vun vorne bis hinne!“

„Mir schätzen die Einsatzbereitschaft un denne guude Wille vun umserm Schriftführer“, fiel Flöter ein. „Der hot sich mit dera Satzung rischtisch vill Awweit gemacht. Das missen mier honoriere. Guggen mier mol, ob ma ned en Kombromiss hienkrien. Wieviel Seide hoddn das Bamphlet Herbert?“

„Zwäeverzich. All mim Bleistift uffem Logus geschribb.“

Flöter legte die Stirn in Falten: „Un wie viel hoschde schun vorgeläs?“

„Zwä!“

„Jesses!“ Kleinschmidde Gretel war ehrlich entsetzt. „Zwäeverzich Seite fier so ein Schwachfuch? Do losse ma besser denne Patriza do kummen, der wo neilich in dera Wertschaft in Bermasens so scheen vun unserm Landfraueausfluch vorgeläs hot. Bei däm ischs wenischdens lustisch. – Also zwäeverzich Seide long bleib ich do ned hogge. Lääs die Gebühre vor und dann schdimme mir ab!“

„Nie im Lääwe!“, schrie Herbert. „Do steckt mei ganzes Herzblut drin!“

„Du wersch schun siehn, was dei Herzblut wert isch, wennde die Boschd vun dera Frauenbeauftrachde kriesch und vun moim Anwalt weesche dera Beleidischunge vun weibliche Ratsmitgliederinne. –
Wemma uns uff die Gebühre einische kinnen, denk ich villeicht nochmol iwwer das alles no!“ Gretel verschränkte die Arme über ihrem imposant wogenden Busen und stierte Herbert mit zusammengezogenen Brauen unverwandt an. „No, wie hammas?“

Herbert zierte sich noch ein bisschen.
„Eijoh. Gud dann. In Goddes Name.“
Anlage Preisaushang

An dieser Stelle intervenierte der Pfarrer mit einem lauten Räuspern.

„Aus Sicht der katholischen Kirche kann ich es nicht gutheißen, dass die Pflegegebühren von Feuerbestattungsgräbern gegenüber denen einer normalen Erdbestattung nur die Hälfte betragen. Dadurch wird den Gläubigen aus Kostengründen die Feuerbestattung schmackhaft gemacht, was den Glauben an die Auferstehung des Leibes in Frage stellt.“

„Kabbes!“, fiel ihm der Wirt Kurt ins Wort. „Denne gläubische Doode isch des doch scheißegal was die Beerdischung koschd. Das indressiert doch nur die Erwe.“

„Eben, das bedeutet, dass die Erben sich auf Kosten der ewigen Seligkeit der teuren Verblichenen bereichern und…“, wollte der Pfarrer sogleich zu einer langatmigen Entgegnung ausholen, als die röhrende Stimme der Frau Kleinschmidt das Regiment übernahm.

„Un wieso koschd e Grab unnam Bäämche genauso vill wie im Gras? Rase mähe isch doch vill meh Awet? Un iwwerhaubt?“, nun geriet Gretel in Fahrt.
„Hän ihr se noch all? Dreidausend Euro Fleechekoschde fier e Reihegrab? Dodezu kummt noch die Beerdischung, es Leicheems un de Grabstää. Wer sollen das bezahle? Das gäbt jo als die ganz Erbmasse ned här. Do missen die Leit jo im Dood noch Schulde machen! Un mier als Bolidiger dierfe das hinnerhär widder ausbade und wäre vascholl. Do mach ich ned mit. Die Preise misse mindeschdens um die Hälft erunna gesetzt wäre.“

Flöter war entrüstet und warf sich, ganz Staatsmann, in die Brust:
„Um die Hälft erunna sätze? Bisch du bleed? Das geht uff kääne Fall, Gredel. Unsa Friedhof isch jäz schun hochdefizitär. Mit unsere baar Doode im Johr kinne ma kaum die nedischste Koschde degge. Es wird ääfach ned genuch gestorb in unsera klää Gemään. Die Gesamtkoschde sin faschd so hoch wie um Friedhof vun Eschwiller, nur dass die dreimol soviel Leiche hän wie mier. Un bei dänne koschd es Sterwe es selwe wie bei uns.“

„Eijoh, do hammas doch!“, brüllte Gretel, „was ich imma saan: Misswertschaft, vafluchdie, wohin das Auge guggt und Vetternwertschaft noch dezu, das saan ich doch immer. Die Eschwillerer sitze uff ihre Doode und mier missen do howwe vahungere mit unsam Friedhof!“

„Wieso Misswertschaft und Vetternwertschaft, du bleedie Nuss? Do kinnen die Eschwillerer doch nix defier, dass dort mehr gestorb wird!“

„Eijoh kinne se das!“, brüllte Gretel nun in höchstem Zorn. „Was glaabsch dann du warum die das neie Aldersheim gebaut hän? Do gäbds jed Wuch ään, zwää Doode, do konn ich de Friedhof guud subventioniere. Es Grundstigg fiers Aldersheim hot de Vorsitzende vum Bauerevaein da Stadt vakaaft, de Baustoff-Miller hot de Rohbau gemacht, de Glas-Peter die Fenschdere und de Schreiner Trenz hot in seina Klitsch e Bestattungsabdeilung uffgemacht. Dodemit hon se de städtische Friedhof aach saniert und es ganze Dorf halt die Hänn uff. Un mier kinnen unser Friedhof ned bezahle und missen die Erbschaft hergewwe!“ Gretel war während ihre Gebrülls aufgesprungen und schlug immer wieder mit der Faust auf den Tisch. Nun fiel sie mit hochrotem Kopf zurück auf ihren Stuhl und schnappte nach Luft.

„Reech dich ned so uff, Gredel. Du kriesch noch de Herzkaschba und do hädde ma jo schun widder e Leich mehr“, grinste Kurt. „Mit denne Eschwillerer kinnen mir uns ned aanleeche. Awwer ich hädd e baar Idee, wie mier denne die ään odder anner Leich abspenstich mache kinnten.“

Die Mitglieder des Gremiums spitzten interessiert die Ohren.
„Loss emol heere Kurt!“, wurde er aufgefordert.

„Wie wärs dann wenn mier e bissel mehr Margeding mache dääde fier unser Friedhof?“, schlug Kurt vor „wenn mier die Preise senke, mache mier denne annere Friedheef Gongurrenz und die Doode käme villeicht in Zukunft doher bei uns. Das wär jo aach fier de Parre ganz nitzlich, do hädda mehr Messe ze läse und dodefier gäbs jo aach Penunse.“

Pfarrer Schleicher nickte Kurt anerkennend zu. „Gute Idee, Herr Wirt, das sollte man in Erwägung ziehen. Nicht zu vergessen, dass die Leute nach der Beerdigung ja irgendwo ihren Kaffee trinken müssen…“, grinste er.

„Eijoh!“, meinte Kurt erfreut, „Hauptsach gut gess un getrunk. Nix geschafft hämir schnell. Ich stelle also feschd, dass die Grundsätze vum egonomische Handele aach vorm Dood ned halt mache und schlaan vor, die Preise, wies Gredel schun gesaad had, uff die Hälft ze reduziere. Dann mache mier e bissel Reklame und schun flutscht die Sach.“

Flöter war noch nicht völlig überzeugt und wiegte zweifelnd sein kräftiges Haupt. „Un wie soll das mit dera Reklame aussiehn?“, hakte er nach.

„Das isch doch ääfach“, antwortete Kurt, der als Wirt mit allen Wassern gewaschen war und wusste, wie man sein Geschäft ankurbelt. „Mier lade die Besitzer vun denne Beerdischungsinstitute aussem ganze Landkreis zu einem Informationsnachmiddach bei Kaffee und Kuche un stelle dänne unser neies Preismodell vor.

Motto:

Soll die Erbschaft nicht verlöschen,
stirbst du besser in Höhfröschen.

Aussadäm kinnde mir denne Bestatta e intressantes Provisionsmodell entwiggele. Fier jeda Doode wo se bringe, e Hunnada un bei erreiche vum vaeinbarte Ziel am Johresende e Bonus. Das macht die Brauerei mit mir beim Bier genauso. Denne Hunnada schlaan mir däm jeweiliche auswärdisch Doode als Servicegebühr oowedruff, awwa nur wenna vumme Bestatta geliefert werd. Die Einheimische krien denne Service nadierlich va umme."

Flöter ging in sich. Die Sache hatte Hand und Fuß. So könnte man es machen.
„Awwa was machen mier dann, wenn die Nachfrage jetzat so aansteit, dass mir nimmi genuch Platz uffem Friedhof hän?“

„Das isch doch kää Problem, Karlfried“, warf Funke Gerd ein, „do nemmen mier das Wäldche glei newam Friedhof achnoch här und machen do draus ein Ruheforschd.“

„Was fier e Gligg, dass das Wäldche rein zufällich Deiner Fraa geheert, odder Gerd?“

„Eijoh! Ma muss schließlich gugge wo ma bleibt und wenn die Gemää das Wäldche dringend breicht, do losse mier doch mit uns redde.“

Der Polizist Rudi „Schuricke“ Schuhmacher meldete sich zu Wort: „Un mei Rieweagger uf da anner Seit vum Friedhof hädde ma jo aa noch, falls mier noch e baar Rasereiheurnegräwer nedich hädde.“ Alles nickte beifällig.

„Also, ich kinnt mir das vorstelle, das kinnt klabbe. Was saan die annere?“, nahm Flöter den Faden wieder auf. Allgemeines zustimmendes Murmeln und eifriges Kopfnicken bewies die überzeugende Qualität der gemachten Vorschläge. „Do wars jo doch gut, dass mier nochemol in die Diskussion eingestiege sin. Alla, stimme mer ab?“ Er blickte auffordernd in die Runde: „Wer is defier, dass mer die Gebiere um die Hälft senke?“ Alle Arme stiegen nach oben.

„Einstimmig“, befand Flöter. „Du kannsch de Aam widda runnamache, Parre. -
So, denne Beschluss gäwich in die Vawaldung vun da Vabandsgemää. Die kinnen das dann im Amtsbläddche vaöffentliche und dodemit isch das neie Freidhofsgebühregesetz vaabschied. Die heidische Sitzung ist geschlossen. Kurt, isch brauch dringend noch e Bier.“


Nun konnte man zum gemütlichen Teil übergehen.

„Du Herr Parre, hoich emol!“ Herbert machte sich mit Verschwörermiene an den Schleicher heran. „ich breicht do emol e Auskunft aus da Bibel, do sinn sie jo kombedent, odda?“

„Eijoh. Sehr gern mein, lieber Herbert“, antwortete der Pfarrer geschmeichelt „was willst du denn wissen?“

„Ei mir hän do die Woch dischkuriert iwwer e Bibelwort un hän das awwa nimmi rischdich zesammekriet. Do isses gang um die Rache und dass sich der Christenmensch ned selwat soll räche. Do hän sie de neilich aach gepredigt driwwer.“

„Es freut mich, mein lieber Herbert, dass dir und den deinen meine Predigt so stark in Erinnerung geblieben ist. Ich weiß, welche Stelle du meinst. – Die Rache ist mein, ich will vergelten…“

„Genau die Stell mään ich, Parre. Wääschd du wo ich das noch emol nolese kann? Ma muss sich jo alsemol e bissel weidabilde…“

„Selbstverständlich Herbert. Du hast doch sicher eine Bibel zu Hause. Du findest diese Worte im 5. Buch Mose ab Vers 35. Hilft dir das fürs erste weiter?
Herbert nickte.
„Wenn Du weitere Fragen hast, sprich mich gerne an“, fügte Schleicher noch hinzu.

„Eijoh!“
*******ueen Frau
18.159 Beiträge
*********zier:
„Eijoh!“

Ich hörs.. es klingt in meinen Ohren.. *haumichwech*
erst diese Meldung
*********zier:
Ich habe noch einige Urlaubsvorbereitungen zu treffen, bevor ich am Dienstag nach Island, Spitzbergen und zum Nordkap aufbreche.

und dann dieses
*********zier:
„Zwäeverzich. All mim Bleistift uffem Logus geschribb.“

Flöter legte die Stirn in Falten: „Un wie viel hoschde schun vorgeläs?“

„Zwä!“

*faechel*
*rotfl*
BauchhaltLuftschnapp
kraiiiiisch
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Was für Argumente !
Das Problem:
Kosten/Nutzen-Faktor im Ungleichgewicht
*********zier:
Unsa Friedhof isch jäz schun hochdefizitär. Mit unsere baar Doode im Johr kinne ma kaum die nedischste Koschde degge. Es wird ääfach ned genuch gestorb in unsera klää Gemään. Die Gesamtkoschde sin faschd so hoch wie um Friedhof vun Eschwiller, nur dass die dreimol soviel Leiche hän wie mier. Un bei dänne koschd es Sterwe es selwe wie bei uns.“

Die Lösung:
Preis-Dumping, Werbung und Warm-Akquise
*********zier:
Aussadäm kinnde mir denne Bestatta e intressantes Provisionsmodell entwiggele. Fier jeda Doode wo se bringe, e Hunnada un bei erreiche vum vaeinbarte Ziel am Johresende e Bonus. Das macht die Brauerei mit mir beim Bier genauso. Denne Hunnada schlaan mir däm jeweiliche auswärdisch Doode als Servicegebühr oowedruff, awwa nur wenna vumme Bestatta geliefert werd. Die Einheimische krien denne Service nadierlich va umme."

*spitze* welch ein Anschlag auf die Bauchmuskeln *lol* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech*

Lieber Patrizier *hutab* wieder mal ein geniales Meisterstück aus deiner Feder *spitze*

*bravo* *zugabe*
*****div Frau
7.968 Beiträge
*********zier:
Do losse ma besser denne Patriza do kummen, der wo neilich in dera Wertschaft in Bermasens so scheen vun unserm Landfraueausfluch vorgeläs hot

Guter Vorschlag! *zwinker*
*****ree Frau
22.014 Beiträge
*danke* und einen schönen Urlaub.... Das muss jetzt drei Wochen vorhalten *gg* Eijoh *zwinker*
*******amme Paar
86 Beiträge
*********zier:
„Un du Parre, du Gummizwerch, nämm sofort die Griffel vun meine Bellere. Unvaschämthäät wie do mit dänne weibliche Gemeinderatsmitgliederinne umgang wärd.

Um Gottes Willen, Schlägerei im Stadtparlament, ein Pfarrer der die Gemeinderatsmitgliederinnen unsittlich berührt und mittendrin der arme Herbert mit dem Pornoheftchen in der Hand. Was für ein Bild.

Schade, dass wir jetzt solange auf die Fortsetzung warten müssen. Aber dieses Kapitel muss ich ohnehin noch ein, zweimal lesen, bis ich alle Schimpfworte der Frau Kleinschmidt auswendig kann. Die hats druff, die Gretel.

Schnerrbix
Strollewichsa
Haawebraddeler
Glutzkobb
Massig
Harzbagge
Kabbeskobb
Jääbche


Wusste gar nicht, dass die Pfälzer so ein Arsenal von Schimpfwörtern haben. Das sollte man bei Gelegenheit mal alles übersetzen. *ggg*

Nachsatz: Der Wahrheit gemäß gebe ich aber zu, dass ich mit den Mundartdialogen immer wieder so meine Probleme habe. Leichte Kost ist das (für mich) nicht, sondern eher was aus der Rubrik "Herausforderung". Kann ich auch nicht immer lesen, da braucht es die richtige Stimmung. Ich denke, solche Geschichten sind ohnehin ein Nischenprodukt für einen Kreis von Fans. Die breite Masse zieht da eher achtlos vorbei. Trotzdem, mir gefällts.
*******amme:
Massig
Harzbagge
Kabbeskobb
sind aber *herz*titel, die sind nicht gar so ausfallend *haumichwech*
******omo Frau
312 Beiträge
Abends, halb elf, auf dem Balkon....
ich habe Tränen gelacht.
Göttlich.

Patrizier, Patrizier, wenn meine Nachbarn fragen und ich von Hohenfröschen erzähle... *lach*
*********ynter Frau
9.801 Beiträge
Bickelmann versüßt den Tag
*haumichwech*, ach wie herrlich! Nach einem echt dämlichen Tag lese ich den neuen Bickelmann und sofort scheint die Sonne in meinem Gemüt und ich lach mich schlapp
„Das do solle Monstertitte sin? Do hat jo jedes vun meine Landfraue meh Holz vor der Hidd! –
Und die Schwänzel do sin jo aach kää Prachtexemplare! –
Do honn ich awwa schun greßere gesiehn. Un ned so Kümmerlinge!“

Lieber Patrizier, dein Urlaub sei dir von Herzen gegönnt, erhol dich gut und ich freue mich bereits auf mehr von deiner unglaublich sympathischen Pfälzer Bagage (oder Bagasch?) *gruebel*
Profilbild
****012 Frau
515 Beiträge
Geheimhaltung
„Sin ihr noch ganz klor im Kopp? Wissen ihr wie oft und wie lang ich fier das Ding mit moim Pornoheftche uffem Logus gehockt bin, weeche da Geheimhaltdung?

Was für Bilder Du uns da wieder in die Köpfe pflanzt, lieber Patrizier, einfach großartig! *haumichwech*

Ich bin auch ein großer Fan dieser Pfälzer Schimpfwörter-Vielfalt - schade, dass ich die nicht richtig aussprechen kann.

„Uff dänne Schreck misse mir jäz erschmol ääna dringe. Und du Gredel, krisch zwää!“
Ich brauch auch zwei, um mich wieder von dem Lachanfall zu erholen!
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Themenersteller 
Friedhofsgebührensatzung (4)
Der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Es gäbe viel zu berichten, über die Orkneys, mystische Steinkreise, Island, heiße Quellen, Spitzbergen, Eisbären, den Polarkreis, die schlafraubende Mitternachtssonne und insbesondere über das Abenteuer "Deutsche Bahn", das mit einer heißen Zugfahrt im Juli nur sehr bedingt zu tun hat. Doch wollen wir das an dieser Stelle nicht vertiefen, sondern bei einer anderen Gelegenheit literarisch aufarbeiten.

Um uns wieder, so ganz allmählich, in Herberts Abenteuer mit Friedhofsgebührensatzung und Oma Otti einzufinden, werfen wir zunächst einen gemeinsamen Blick auf dessen Gemüsegarten:



„Saamol, Oma, bisch du noch ganz klor?“ Herberts Kopf glühte dunkelrot vor Wut und Zorn.
Nach der anstrengenden Gemeinderatssitzung am gestrigen Abend und der nicht weniger mühevollen Schicht als Gabelstapler-Fahrer suchte Herbert am Nachmittag ein wenig Entspannung in seinem Gemüsegarten. Liebevoll hatte er vor Wochen die Beete und Gemüserabatten angelegt, ein bisschen Spargel, den er schon seit Jahren in einer gut gehäufelten Reihe züchtete, Radieschen, Kopfsalat, Möhren, Petersil und Schnittlauch alles fand seine Ordnung. Für die Tomaten und das Herbstgemüse war es noch etwas zu früh. Aber auch diese Parzellen hatte der fleißige Gärtner schon vorbereitet, umgegraben und gerecht, damit beizeiten die Aussaat beginnen könne.

Ihm gegenüber stand die Oma mit Unschuldmiene und ehrlich entrüsteter Haltung, in der Linken den Spaten, in der Rechten eine kleine Hacke, wie man sie zum Unkraut jäten benutzt.

Im ganzen Gemüsegarten wurzelte keine einzige unbeschädigte Pflanze mehr. Alles, alles war Omas Ordnungssinn zum Opfer gefallen. An einigen Stellen hatte sie richtig tiefe Löcher gebuddelt.
„Mei Gemies, mei ganzes scheenes Gemies!“, heulte Herbert. „Alles kabutt!“

„Was fier Gemies, du Krimmelkagga? Du määnschd doch ned das ganze Unkraut do, wo ich aus pura Freindlichkääd fier dich ewegg gemacht hän? Du wäächd jo ga ned wie Gemies aussieht. Do hädsche mo solle siehn, was mier nom Kriech fier e Gemies im Gaade hodde. Ned so vaderrde Schrebbcha wie das do.“

„Un die Lecha?“, jaulte Herbert „Wofier sin die Lecha?“

„Maulwierf!“, entgegnete Oma trocken.

Herbert, in dessen gepflegtem Garten sich noch nie auch nur ein einziger Maulwurf getraut hatte, seine schmutzigen Füße zu setzten, brach schluchzend zusammen. Mit Tränen im Blick riss er der Oma die Werkzeuge aus der Hand, sah ihr fest in die Augen und stammelte:

„Oddi! Wenn ich dich noch ämol im meim Gaade vawitsche, schlaan ich dich kabutt. Hämma uns vastann?“

Oma, die sehr genau wusste, wie weit sie den Bogen spannen konnte, wandte sich ab und stapfte ins Haus. „Du wärsch villeicht nochemol froh sin, wenn ich in däm Gaade do fier dich e bissel buddele“, grinste sie verschmitzt.
*********zier:

Herbert, in dessen gepflegtem Garten sich noch nie auch nur ein einziger Maulwurf getraut hatte, seine schmutzigen Füße zu setzten, brach schluchzend zusammen.

*taetschel* der Ärmste
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