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Was reizt euch am zusammen sein und getrennt leben (LAT)?

**2 Mann
6.234 Beiträge
In einer anderen Wohnung bin ich letztlich immer: Gast. Nicht zu Hause.
Mit meinem Partner möchte ich genau das: ein Zuhause.

Aus der Seele gesprochen *g*

Das ist was ich meinte mit

Nun...
zusammen sein
und
zusammen leben
sind immer noch zwei paar Schuhe.

*zwinker*


...durch die Räume getanzt bin bei der Trennung: endlich allein und mein Reich.

Hier ditto *schaem*

*mrgreen*
Pro LAT:
Zuhause, Heimat, Vaterland - ich kann mit diesen Begriffen nichts anfangen - nomen est omen: ohne Herkunft.

Noch weniger mit den bürgerlichen Werten, die mit diesen Begriffen meistens einhergehen: Liebe zur Familie, Sippe, zum Heimatboden, Glück im Familienkreis, Bewahrung der Vergangenheit - im weiteren Sinne auch Sparsamkeit, Planung, Voraussicht usw.

Aber das ist sicher kein Wunder in einer Gesellschaft, deren Fundament auf dem Grundeigentum beruht.
So ist das Ideal von Glück, Familienglück, Liebesglück in den Vorstellungen an das Haus, das Zuhause gebunden - und an das zwingend daraus resultierende Zusammenleben.
Das Haus als Burg, als Festung - in diesem Zusammenhang längst ein geflügeltes Wort - verkörpert Dauer und Konservierung des Glücks. Das Paar, die Familie darin wird zur Zelle, die Identität vermittelt., die Bestand sichert. Beruhigend und gefahrlos. Bürgerlich halt. Wie die Eltern schon. Wie die Großeltern ...

Wenn aber immer mehr Leute sich von diesen Vorstellungen frei machen (jeder so, wie es ihr/ihm gefällt - deshalb sind wir frei), dann ändern sich auch die Beziehungsmodelle, Erwartungen, Lebensperspektiven usw.
Dann ist die "eigene" Wohnung nur noch ein Raum, eine Unterkunftsmöglichkeit, wo hoffentlich geheizt ist, wo man seine Ruhe hat, wo man Kräfte auftanken kann und so sein kann, wie man will, ohne eine bestimmte Rolle spielen zu müssen.
Eine Wohnung, die man als Wanderer durch das Leben aber nicht mehr besitzen muss - denn es ist jedem klar, dass wichtig nur das ist, was man bei einem Schiffsuntergang bei sich tragen kann (um Sutter zu zitieren).

So gesehen gehört LAT für mich in die Moderne. In eine Welt, wo es Frau und Mann ausreicht, zu sein und nicht mehr besitzen zu müssen und sich nicht mehr über Besitz als Mensch zu definieren - weder ein Heim haben muss , noch einen Partner haben muss - wo Frau und Mann sich auch von Vorstellungen frei gemacht haben, die auf Ewigkeit und Unendlichkeit angelegt sind ... eingemauert, wenn man so will, in ein gemeinsames Zuhause, in gemeinsamen Grundbesitz ... stattdessen symbolisiert durch getrenntes Wohnen ... als Gast auf dieser Erde, der jederzeit als zurücklassen kann;):)
Ich zahle lieber mein Geld in die eigene Tasche als es gerade in München einem habgierigen Vermieter in die Tasche zu scheffeln.
Aber ich bin ja nicht verpflichtet, meine Wohnung zu bewohnen - wo käme man denn dahin?
Also ist für mich eine Wohnung auch keine Fessel am Bein und behindert auch nicht meine Freiheit, zu tun und zu lassen, was ich will.
Vielleicht beflügelt sie sie sogar eher, da mich kein Vermieter hinauswerfen kann.

Und gerade damit bin ich auf niemanden angewiesen, der mir Unterkunft bieten muss.

Also ideale Voraussetzungen für LAT.

Aber der Neid der Besitzlosen ist ja auch immer wieder spürbar.
*********_2015 Frau
897 Beiträge
Nach meinen letzten Beziehungen habe ich für mich das eindeutige Fazit gefunden:

Beziehung ja, Zusammenleben nein.

Ich brauche für mich selbst Freiräume, die ich leider nicht hatte.
Wenn man mit jemand zusammen ist, der nach dem Motto 24 Stunden an 7 Tagen lebt (Arbeitszeit zwangsläufig ausgenommen) und nicht mal mit Freundin beim Kaffee quatschen oder mit Kindern telefonieren kann, ohne dass der Partner die Ohren spitzt oder dabei sitzt und alles mitkriegen und kommentieren muss, dann krieg ich die Krise.

Mir ging es erst wieder gut, als ich mich getrennt und eine eigene Wohnung hatte.
Ich habe festgestellt, dass man sich erst richtig kennenlernt, wenn man zusammen wohnt und dann ist es zu spät.
Wenn ich 4 sehr angenehme und entspannte Jahre in einer festen Beziehung erlebe und dann nach dem Zusammenziehen die Erkenntnis kommt, dass es so eben nicht klappt - wie lange muss man sich kennen, bis man sicher sein kann???

Das Vertrauen und die Sicherheit kriege ich vermutlich bei niemand mehr und deshalb würde ich nie für einen Partner meine Wohnung aufgeben.
Das schließt natürlich nicht aus, dass er mal ein paar Tage bei mir verbringt oder ich bei ihm.
Aber ich muss jederzeit die Möglichkeit haben, ihn wegzuschicken oder in meine eigene Wohnung zu gehen, wenn ich eine Auszeit brauche.
Ich glaube nicht, dass es was mit der Beziehungsfähigkeit zu tun hat, wenn man sich entscheidet getrennte Wohnräume zu haben. Ich habe mir im Laufe meines Lebens etwas aufgebaut, mein kleines Reich, in das ich gerne auch einlade und ich habe kein Problem, wenn er da rumbastelt, sich wohlfühlt. Trotzdem ist es mir wichtig, dass es meins ist und er sein Leben hat.. vor meiner Zeit ein Leben gelebt hat, an dem ich nun teilhaben darf, so wie er auf meines.. aber ich muss es nicht miteinander mischen, nicht in allen Belangen. In jungen Jahren bastelt man an einem gemeinsamen Leben, was nicht selten wieder zerstört wird, wenn man sich trennt..in meinem Alter habe ich jetzt einen Weg gefunden, dass es nicht zerstört wird.. somit achte ich darauf auch zukünftig.. Beziehung hin oder her.. das hat nichts mit meiner Fähigkeit zur Hingabe und/oder Zugehörigkeit zu tun, sondern mit Verantwortung mir gegenüber..ich mag meine rosarote Brille und ich mag es auch, wenn ich manchmal über diese Brille drüberschauen kann und das zB bei getrenntem Wohnraum.
@**P: danke, ein wichtiger Aspekt. Das, was ich 'geschaffen' habe/auf meinem Mist gewachsen ist, möchte ich nicht mehr aufgeben oder zugunsten der Zweisamkeit vereinen.

Dreimal habe ich meinen Hausstand vereint. Darauf habe ich nicht nochmal Lust.

Mein Mann meinte unlängst halb im Spaß jedoch mit leichter Panik in der Stimme, ich müsse in jedem Fall nach ihm sterben (statistisch gut möglich, da er 13,5 Jahre älter ist). Auf Nachfrage von mir resp Grund, antwortete er, ihm graue schon vor der Abwicklung der Bank- und Versicherungsgeschäfte; das solle lieber ich tun müssen, so komplex wie wir das haben...

Ergo: Ein nicht unerheblicher Grund, nach bereits erfolgten Versuchen Haushalte zusammen zu führen, eben dies nicht wieder tun zu wollen.

***************

Diesen Aufwand möchte ich nicht wieder betreiben.

Das mag despektierlich ggüber meinem Partner klingen, möchte ich jedoch in keiner Weise so verstanden wissen.

Dieser Wunsch/dieses Wollen ist Aufwand-Nutzen-Abwägung geboren aus unmittelbarer Lebenserfahrung.

Ob das mir dann als beziehungsunfähig ausgelegt wird, ist mir schnuppe *g*
********chaf Mann
7.961 Beiträge
JOY-Angels 
Mit Beziehungsunfähigkeit kann es alleine deswegen schon nichts zu tun haben, wenn diese Beziehung dann stabil weiterlebt. Man ist doch nicht automatisch beziehungsunfähig, nur weil man nicht zusammen wohnen möchte. Denn dann wären es schließlich alle, die noch nicht zusammen wohnen, auch nicht. *zwinker*
****rna Frau
6.195 Beiträge
Wird bei uns seit Jahren so praktiziert, und ebenso seit Jahren für gut befunden.
Ich muss mich nicht über liegengebliebene Wäschehaufen, offen gelassene Zahnpastatuben und konträr zueinander laufende Arbeitszeiten ärgern. Ich darf mich in meiner Wohnung bewegen, wie es mir passt. Muss nicht auf Zehenspitzen schleichen, weil er schon pennt.
Ich darf mich freuen, wenn er kommt (literarisch und metaphorisch), weil es ein "wollen" und kein "müssen" ist.
Ich darf mich darüber wundern (+ freuen), daß er mich, nach Jahren immer noch, nervös und kribbelig macht. Und ich darf mich darüber wundern (+freuen), daß ich ihn immer noch nicht leid bin.
Und das wäre ich ihn, leid, wenn ich ihn jeden Tag sehen würde. Es gäbe keine geheimen Ecken mehr, das Ding würde transparent wie eine Fensterscheibe und auf lange Sicht genauso langweilig.

Würden wir auf die Idee kommen heiraten zu wollen, wäre meine Auflage diese: getrennte Wohnungen

Beziehungsunfähig? Ja, vielleicht.
Ich würde sagen: erfahren genug um zu wissen, das es nicht gut aus-geht......

Fände ich eine bezahlbare Fabrikhalle, eventuell würd ich nochmal drüber nachdenken
. Ich glaube nicht, dass es was mit der Beziehungsfähigkeit zu tun hat, wenn man sich entscheidet getrennte Wohnräume zu haben

Wenn jemand sich temporär dafür entscheidet, kann ich es nachvollziehen, um zu sich zu finden.

Wenn hier TW Argumente gebracht werden, NUR so zu leben, und dazu dann Sprüche wie...
Mir kommt niemand in meinen Orbit mehr u.ä. ...
Lässt bei mir denken, das solche Menschen einen Teil ihrer sozialen "Fähigkeiten" verloren haben.
Kompromisslos gegenüber allen Menschen.

Die Wahrheit:
Sie haben den Gedanken temporär...meist aus Frust...
Kommt der richtige Partner, kann die Denke sofort kippen.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Die Wahrheit:
Sie haben den Gedanken temporär...meist aus Frust...
Kommt der richtige Partner, kann die Denke sofort kippen.

DEINE Wahrheit
MEINE nicht

****sS Mann
1.159 Beiträge
Ich wundere mich....
....was für Beziehungen so durchgängig geführt werden und was da zu "Problemen" wird. *oh2*

Mir fällt zu vielen Begründungen und Geschichten nicht viel mehr ein als "Echt jetzt?" "Wirklich?"

Aber danke, es wird mir immer klarer warum LAT bei mir nie ein Thema war und sein wird.

Dennoch, wenn es für euch passt werdet bzw. seid Glücklich und genießt es *ja*
********chaf Mann
7.961 Beiträge
JOY-Angels 
Letztlich sind es doch auch äußere Umstände, die Meinungen ändern lassen können. Und eben auch Lebensumstände.

Wenn jemand beispielsweise in eine völlig andere Gehaltsklasse kippt und man sich als Paar auf einmal eine 130m² große Wohnung leisten kann, super geschnitten, dann birgt diese ja auch gleich mal hübsch viele Rückzugsräume. Da könnten auch Verfechter von zwei Wohnungen schwach werden - erst recht, wenn man sich drauf einigt, dass der eine Partner ausschließlich für den einen Teil der Wohnung verantwortlich ist und der andere für den jeweils anderen, und sich beide gegenseitig nicht reinreden, solange ein Grundmaß an Ordnung und Hygiene gegeben ist.

Umgekehrt können Zusammenlebende vielleicht doch mal die Gelegenheit einer Doppelhaushälfte erhalten (z.B. geerbt) und damit, weil z.B. der Partner extrem laut schnarcht *zwinker* , die Idee von zwei Wohnungen, nur halt nebenan, aktuell werden.

Das Leben ist viel zu vielschichtig, als dass man es auf irgend ein Dogma runterbrechen könnte.
Ich habe es auch schon erlebt, dass ein Paar, das eigentlich (!) zwei Wohnungen bevorzugt, sich diese nicht leisten konnte, dann aber in eine große Altbauwohnung zogen, die riesige Flügeltüren hatte, mit der sich z.B. auch hervorragend das Wohnzimmer zumachen, also aufteilen ließ.
Das taten sie dann auch. Mein Reich-Dein Reich. Und wenn sie Lust auf "Unser Reich" hatten, öffneten sie eben alle Türen.
Auch eine Möglichkeit. *zwinker*

Ich finde es schlicht zu eindimensional gedacht, wenn behauptet wird, dass dieses oder jenes Konzept das Bessere wäre. Ungewöhnliche Probleme bedarf kreativer Lösungen. Und da kann halt alles Mögliche bei rauskommen.
Inklusive dessen, dass aus Provisorien Dauerzustände werden, weil ihnen dieser Dauerzustand (eigentlich vorübergehend gedachter zwei Wohnungen) prompt besser gefällt. *g*
****sS Mann
1.159 Beiträge
@Schwarzschaf
Das sind dann aber doch ziemliche "Luxusprobleme" in den Beispielen oder? oO
********chaf Mann
7.961 Beiträge
JOY-Angels 
Nö, recht realitätsnah. Wer die Lösung "zwei Wohnungen" finanzieren kann, der hat für gewöhnlich recht viele Möglichkeiten.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass 60m² für eine Wohnung zu zweit die Mindestgröße sein sollte. Ich glaube nicht daran, dass dauerhaft keine Rückzugsräume in einer Wohnung notwendig sind, sondern dass sie wichtig sind, um dauerhaft (!) glücklich sein zu können.
Das beweisen mir immer wieder genau jene Paare, die schon sehr, sehr lange glücklich miteinander sind und ebengerade nicht aufeinanderhocken. Sowohl zeitlich, als auch räumlich nicht.
Ich kann mein Lebensmodell bzw. Beziehungsmodell für mich als das Richtige sehen, das heisst aber noch lange nicht, das dies für alle andere Menschen auch gilt.
Mit Beziehungsunfähig hat das absolut nichts zu tun, wenn ich alleine wohnen möchte. Mein Partner sagt öfters, wenn wir uns trennen würden oder ich die Äugelein vor ihm für immer schließe ... "mir kommt keine Frau mehr ins Haus" ... verstehen kann ich ihn *zwinker*
Er braucht keine Frau für den Haushalt, das kann er besser als ich und ich bräuchte keinen Mann für das Finanzielle.

Jeder soll nach seiner Fasson leben dürfen.
******_me Frau
360 Beiträge
Flucht oder Angriff?
Nichts anderes sind das Streben nach Nähe und Distanz in den Extremen.
Beides kann ungesund sein.
Der Clou ist, dass beidem sehr ähnliche Emotionen zugrunde liegen. Nur die Reaktionen sind unterschiedlich.
Selbstredend spricht es für Bindungsprobleme, wenn jemand grundsätzlich Gemeinsamkeit oder Verbindlichkeit vermeidet. Das ist "Ich schubse dich weg, bevor du mir wehtun kannst." hat aber weit weniger mit Wohnungen zu tun als mit einer Haltung.
Es äußert sich vielmehr darin, Emotionen nicht zu zeigen, Gesprächen auszuweichen und keine Schwächen oder Ängste zu offenbaren.

Bei denjenigen, die sich nicht darauf beschränken, zu sagen, dass LAT für sie nicht das Richtige ist und dass sie eine gemeinsame Wohnung brauchen, um eine Beziehung als sicher und harmonisch zu empfinden, habe ich den Eindruck, dass ihnen das fehlende rosa Blümchendekor beim bewussten Befürworten von LAT fehlt.
Wie kann man denn bereits einkalkulieren, dass eine Beziehung vielleicht irgendwann wieder endet?! *schock*
Wie kann man denn irgendetwas an seinem Partner nervig oder unattraktiv finden?! *schock*
Wie kann man denn glauben, dass jemand einen wirklich liebt, wenn er nicht immer alles teilen will?! *schock*

Vorsicht mit solchen Denkmustern! Denn auch die Erwartung, dass der Richtige Partner immer alles an einem zu lieben und zu akzeptieren hat ist (ebenso wie der Anspruch an sich selbst, alles an einem Menschen, den man liebt tolerieren, ihm alles zu verzeihen und ihm immer nah sein zu wollen) Zeichen eines ungesunden Bindungsverhaltens.
Elena66:
Das lässt für mich ja den Schluss zu:
Die allermeisten Menschen verbiegen sich innerhalb ihrer Beziehung und spielen eine Rolle, von der sie meinen, dass sie dem anderen genehm ist, statt einfach authentisch zu sein und bei sich selbst zu bleiben.
Das ein solches Unterfangen irgendwann zu Unbehagen und schlussendlich auch oft genug zum Scheitern führt, ist für mich irgendwie ... die logische Konsrquenz.

Und ebenso kann das Scheitern logische Konsequenz des Anspruchs sein, dass der Partner mich gefälligst 24/7 ganz "authentisch" toll findet.
Das Verlangen nach Bestätigung dafür, immer gut genug, liebenswert genug, "richtig" genug zu sein, das aus Zweifeln eben daran resultiert.
Das kann ganz schnell zu einem perfiden Test werden.

"Wenn du mich wiiiiiiirklich liebst, dann auch, wenn ich launisch und zickig/besoffen/nervig/ungeduscht bin."
"Akzeptiere, dass ich Birkenstocklatschen und Jogginghose trage, solange wir unter uns sind, dass ich vor dir rülpse, furze, kotze, grundsätzlich direkt aus der Milchtüte trinke, alles mit Fanartikeln vom FC XY pflastere/mit Strass verziere.

Das Leben ist kein Disney-Film.
Hier geht's nach dem "Und wenn sie nicht gestorben sind..." weiter.
Nach fünf Jahren mag es dem Prinzen unsäglich auf den Sack gegangen sein, dass Aschenputtel ständig überall ihre Schuhe herumfliegen ließ.

pokemar:
So funktionieren wir Menschen doch gar nicht. Wir entwickeln uns, wir haben unsere Schwächen und ich kenne nahezu keinen Menschen der sich zu jeder Sekunde in seinem Leben an seine eigenen Grundsätze und Werte hält und dann können sich diese im Laufe eines Lebens ja auch verschieben. Wenn wir nicht tolerant gegenüber unserem Partner sind, wie sollen wir denn tolerant gegenüber ganz anderen Menschen sein und wie kann ich dann auch nur ansatzweise hoffen, dass jemand auch mir gegenüber tolerant ist?

Eben. Menschen, deren Sichtweisen, Einstellungen und Wünsche ändern sich.
Genau das führt dann, wenn die Lebensmodelle nicht mehr miteinander in Einklang zu bringen sind, zu Trennungen. Egal, welche Art von Beziehung zuvor gelebt wurde.
Beziehungen im Kohabitationsmodell vertragen so etwas emotional keineswegs besser. Da wird nur länger aufs Aushalten gesetzt, weil eine Trennung noch folgenschwerer und angstbehafteter ist.

Abgesehen davon erwarte ichvon einer Beziehung mehr, als meinen Partner dulden oder hinnehmen zu können, ihn nur irgendwie auszuhalten. Das ist ja gruselig!
Aber vielleicht hat dieses märtyrerhafte "Da muss man halt durch" derjenigen, die hier immer von Kompromissen sprechen, aber den Kompromiss zwischen Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit einerseits und der Akzeptanz der Andersartigkeit des Partners andererseits, die im LAT-Modell stecken kann, nicht erkennen, ja auch einen Reiz. *nixweiss*

sensual_kisses:
...hier habe ich eher den Eindruck, das es sich bei Männlein und Weiblein die Waage hält *nachdenk*
Nun ja, allgemein entsprechen die Beiträge im Joyclub Forum nicht immer Meinungen, Verteilungen und Realitäten im Bundesdurchschnitt. (Und dieses Wissen finde ich oft sehr beruhigend. -Wir sprachen darüber, MK2 *zwinker*)
Bedenke, dass ansonsten der Durchschnittsdeutsche im Leben ca. 60-80 Sexualpartner hätte, der Durchschnittspenis mindestens 18 cm lang und ca. jede zweite Frau bisexuell wäre. Außerdem würden wir es uns alle durchschnittlich fünfmal am Tag selbst machen, Frauen die nicht durch pure Penetration zu multiplen Orgasmen kämen, wären irgendwie kaputt und Männer, die zur Kontaktaufnahme die Hose zu lassen, total verklemmt.
Eine Frage an all diejenigen, die sich in einer LAT-Beziehung befinden, habe ich jetzt doch zur diesbezüglichen Lebenspraxis, nachdem die Worte "Glück" und "glücklich-sein" gefallen sind:

Wie hoch sind eure Erwartungen an die Zeit, die ihr gemeinsam verbringt? MUSS diese Zeit, weil selten, rar (rein quantitativ betrachtet), nicht besonders ausgefüllt, intensiv, harmonisch, kurzweilig, befriedigend, feurig, explosiv sein?
Eben weil man nicht permanent aufeinander hockt und den zermürbenden Alltag teilt und vielleicht (bitte nicht falsch verstehen, nur meine Vermutung) gerade deshalb den Himmel auf Erden dann erleben will, wenn man sich beziehungstechnisch auf solch kostbare Momente reduziert oder aufgrund bilokaler Lebensumstände reduziert ist?
Und bietet diese Gefahr nicht ein Konfliktpotential, das genauso groß ist wie die Reibereien, wenn man täglich aufeinander hockt, nur irgendwie mit anderen Vorzeichen? Mit dem Risiko der Trennung, wenn diese gemeinsame Zeit nicht den gegenseitigen Erwartungen entspricht?
Also ich finde es total super und kann mir nicht vorstellen, es jemals wieder anders zu leben. Mich nervt der Alltag schnell und wenn ich meine Ruhe will, werde ich zum Tier^^

Das Gute ist doch, dass man so nicht nebeneinander herlebt, sondern bewusst Zeit miteinander verbringt. Kein Streit um Müll, Krümel oder Socken. Die Möglichkeit, sich zu vermissen,...
Dazu gehört natürlich auch ne gute Kommunikation und Vertrauen... Wie in jeder Beziehung *zwinker*
Dann ist die "eigene" Wohnung nur noch ein Raum, eine Unterkunftsmöglichkeit, wo hoffentlich geheizt ist, wo man seine Ruhe hat, wo man Kräfte auftanken kann und so sein kann, wie man will, ohne eine bestimmte Rolle spielen zu müssen.
Eine Wohnung, die man als Wanderer durch das Leben aber nicht mehr besitzen muss - denn es ist jedem klar, dass wichtig nur das ist, was man bei einem Schiffsuntergang bei sich tragen kann (um Sutter zu zitieren).

Das wär ja auch schade und sehr traurig wenn in seiner Wohnung eine Maske tragen müsste oder ?
Könnte man jetzt noch ausweiten......aber lassen wir mal lieber, Thema ist ja ein anderes.
Eigentum verpflichtet.....selbstverständlich, jedes – einzelne - Teil.....alles muss mehr oder weniger gepflegt werden.
Genauso bei einer Beziehung, sonst geht die ein. Die Blumen verwelken.
Eine persönliche Sache wieviel und was man sich da zumuten möchte - und kann.


Wicked-me hat da schon viel ähnliches zu geschrieben, gehe da konform mit.

*Darlana*: Ich kenne jemand der in einer Fabrikhalle wohnt, endlich wie er sagte – keine Nachbarn und kann tun und lassen was er will.
Er hat auch nix gegen eine Partnerschaft, dafür ist jetzt Platz genug da, es liegt allein an der individuellen Einstellung und Vorstellung zum leben die das kompaktible zusammenleben erschwert, bei den meisten jedenfalls.

*Schwarzschaf*: Find ich gut deine verschiedenen Modelle hier zu lesen.
Es gibt ja nichts was es nicht gibt, für alles gibt es eine Lösung aber die Liebe darf nicht passend gemacht werden, die sollte schon vorher passen.



So gesehen gehört LAT für mich in die Moderne. In eine Welt, wo es Frau und Mann ausreicht, zu sein und nicht mehr besitzen zu müssen und sich nicht mehr über Besitz als Mensch zu definieren - weder ein Heim haben muss , noch einen Partner haben muss - wo Frau und Mann sich auch von Vorstellungen frei gemacht haben, die auf Ewigkeit und Unendlichkeit angelegt sind ... eingemauert, wenn man so will, in ein gemeinsames Zuhause, in gemeinsamen Grundbesitz ... stattdessen symbolisiert durch getrenntes Wohnen ... als Gast auf dieser Erde, der jederzeit als zurücklassen kann;):)

Wenn 2 Menschen sich mögen, findet sich immer ein Weg.
Hat dieser Weg viele geteilte Zukunfts Meinungen wie Gemeinsamkeiten gibt es da doch kein Problem.
Das taucht erst auf wenn man sich voneinander entfernt verändert oder Ereignisse mit denen man nicht leben kann und letztendlich einem nicht mehr gut tun oder unzufrieden macht.
Es gibt nichts für die Ewigkeit, nichts, keine Garantien.
Sich nicht daran zu klammern mag bittere Erkenntnis sein aber es beruhigt ungemein im Wissen dessen zu leben das wir (mal trocken gesagt) alle ganz allein auf der Welt sind.
Begegnungen machen das Leben lebenswerter, lebendiger, eine Partnerschaft genauso, nur intensiver, tiefe Gefühle die wachsen, im Idealfall in die gleiche Richtung.
Glück kann man ja auch nicht festhalten, es kommt und geht, nur manchmal bleibt es eben auch, für unbestimmte Zeit.



Ich bin ohnehin der Meinung, dass 60m² für eine Wohnung zu zweit die Mindestgröße sein sollte. Ich glaube nicht daran, dass dauerhaft keine Rückzugsräume in einer Wohnung notwendig sind, sondern dass sie wichtig sind, um dauerhaft (!) glücklich sein zu können.

Ich würde kaputt gehen.........wohlbemerkt in dieser kleinen Wohnung und auch noch ohne Grünfläche^^??? Ginge gar nicht.
Dann zieh ich freiwillig ein schickes Tiny_Haus /Container/Bauwagen vor, Wohnung im Garten vor der Wohnung ein und wäre damit überglücklich, wenn er lieber eingequetscht wie im Käfig nur in der Bude leben will.
Das ist ja grauenvoll *crazy* *schiefguck*
Kein Wunder das man sich dann schnell aufm Zeiger gehen kann.
Für mich schon "schwer" genug wenn ich mal bei Freunden übernachten muss wo manchmal noch (viel) kleinere Räume sind.
Also das wäre so eine Katastrophe zu zweit.
Was fürn Thema.... *lach*
Das
ist mit LATte.
*****e76:
Ich würde kaputt gehen.........wohlbemerkt in dieser kleinen Wohnung und auch noch ohne Grünfläche^^??? Ginge gar nicht.

Mein Ex und ich hatten tatsächlich noch eine kleinere Wohnung *zwinker* Ich kann nur behaupten, nicht die qm sind entscheidend, sondern der Schnitt und die Aufteilung. Wir haben sie in "sein Zimmer" und "mein Zimmer" aufgeteilt, sodass jeder von uns in Ruhe arbeiten konnte und gingen uns damit nicht auf den Geist. Gegessen wurde in der Küche.
Ich finde sowieso diese konventionelle Wohnungseinteilung in Wohnzimmer, Schlafzimmer, bla bla stinklangweilig! Wer sagt denn, dass man sowas machen muss?

Das aber nur am Rand angemerkt *zwinker*
*******e72 Paar
187 Beiträge
Lieber ohneHerkunft,
So gesehen gehört LAT für mich in die Moderne. In eine Welt, wo es Frau und Mann ausreicht, zu sein und nicht mehr besitzen zu müssen und sich nicht mehr über Besitz als Mensch zu definieren - weder ein Heim haben muss , noch einen Partner haben muss - wo Frau und Mann sich auch von Vorstellungen frei gemacht haben, die auf Ewigkeit und Unendlichkeit angelegt sind ... eingemauert, wenn man so will, in ein gemeinsames Zuhause, in gemeinsamen Grundbesitz ... stattdessen symbolisiert durch getrenntes Wohnen ... als Gast auf dieser Erde, der jederzeit als zurücklassen kann;):)

So modern und philosophisch, spirituell und freigeistig dieser Abschnitt von Dir auch daher kommen mag, aus meiner Sicht ist er in sich nicht stimmig. Wenn ich mich frei mache von allen Besitzansprüchen, sowohl materiell, als auch geistig, spricht das eben aus meiner Sicht genau nicht für das Model LAT. Denn aus meiner Sicht steht gerade dieses Model für die Besitzstandswahrung, jedes einzelnen. Darüber hinaus scheint es Dir ja darum zu gehen nicht eingemauert zu sein. Somit ist es aus meiner Sicht ja nun nicht besser, allein eingemauert zu sein, als zu zweit.

Grundsätzlich kann ich Deinem Gedanken in Reinform selbstverständlich einen Reiz abgewinnen. In Konsequenz würde er nahezu alle unsere Probleme lösen. Allein mir fehlt der Glaube, dass es uns gelingen möge. Wir Menschen sind in Gänze zu schwach. Einzelne Menschen mögen es ja schaffen, stoßen dann aber immer an ihre Grenzen und auf Unverständnis. Da ist schon ein Höchstmaß an Anstrengung und Überzeugung notwendig.

Aber zurück zum Konkreten: Die Beiträge an dieser Stelle pro LAT betonen in der Regel, dass sie nicht (mehr) bereit sind ihre eigene Wohnung aufzugeben, weil sie die Befürchtung haben, nach dem Scheitern der Beziehung etwas zu verlieren, wieder neu beginnen müssen oder den eigenen Rückzugsraum während einer Beziehung zu vermissen, mit der Befürchtung, dass genau darum die Beziehung scheitern könnte. Für mich klingt das weder nach freier Liebe, noch nach Freigeist, noch nach einem Plädoyer für Besitzlosigkeit. Für mich klingt das nach Angst. Angst vor Verletzung, Angst vor Verlust, Angst davor sich selbst aufzugeben (Wobei - was ist das eigentlich? Sind wir uns denn alle so sehr bewusst darüber wer wir sind und wofür wir stehen, so dass uns klar wäre, was wir da eigentlich aufgeben?).
**2 Mann
6.234 Beiträge
Für mich bedeutet vieles was ich hier las eines: Stillstand.
Den eigenen Status Quo sichern und bewahren.
Keine Störungen über ein bestimmtes Maß hinaus gestatten.

Viele Argumente verstehe ich sehr wohl - seinen Frieden haben, seine Freiheiten, seine Ruhe etc...

Hm - ich fühle mich irgendwie oft unweigerlich an die Kriegskunst erinnert.
Eine mühsam erkämpfte Stellung, ein Hügel den man besetzt hat, seine Schanze ... oft mit Müh und Tränen... den gibt man natürlich nicht so gerne auf.
Burgfrieden.
Die Frage bleibt dann allerdings: kann man von dort aus, wenn die Front weiterzog seinen Krieg gewinnen?
Oder ist das dann nicht lediglich nur der Ausdruck von
Kapitulation?
********chaf Mann
7.961 Beiträge
JOY-Angels 
Nur, wenn man Liebe als Krieg begreift, geht es um Sieg oder Niederlage.

Ich sehe es anders: Liebe ist stetiger Wandel. Beide verändern sich, Lebensbedürfnisse ändern sich, Umstände. Ein Paar, das jung noch keine Kinder wollte, 10 Jahre zusammen ist, dann aber doch welche möchte. Das Bedürfnis nach Freiraum verliert an Kraft gegenüber dem Bedürfnis nach Nähe. Die finanziellen Möglichkeiten ändern sich, man reist mehr und möchte deswegen nicht mehr das Geld für zwei Wohnungen opfern, sondern für die Reisen.

Und, und, und.

Das Beziehungsmodell "zwei Wohnungen" kann doch alleine deswegen schon nicht in Stein gemeißelt sein. Genauso wenig wie jenes "zusammen wohnen". Man passt sich den aktuellen Bedürfnissen beider Partner doch hoffentlich immer wieder mal an! Und wenn "Mein Zimmer - Dein Zimmer" irgendwann mal überholt ist, dann macht man halt doch wieder ein Wohn- und ein Schlafzimmer draus! Oder man zieht um und (be-)merkt, dass man anders wohnt, weil z.B. eine neue Wohnküche ganz andere Möglichkeiten (er-)schafft, die man vorher nicht hatte!

Oder eben, man findet zwei Wohnungen, die so perfekt in der Nähe liegen, beide hübsch schnucklig klein, gemütlich, aber beide zu klein für zwei. Findet die aber so toll, dass man es halt einfach mal macht.
Denkbar wäre auch das Modell einer Haupt- und einer Nebenwohnung: Wenn beispielsweise die "Nebenwohnung" total klein, dafür aber echt hübsch abgelegen ist, in der man mit SM Spaß haben kann, man so richtig laut sein kann, beide eigentlich nur dann dort gemeinsam sind, wenn man so richtig geil aufeinander ist und sich keinen Kopp machen muss, was die Nachbarn sagen. Im Alltag vielleicht er dann dort alleine schläft, wenn sie Frühschicht hat und er im Außendienst erst nachts nach Hause kommt und sie so nicht beim Schlafen stört. Um in Spätschichtzeiten dann mit ihr die Nächte gemeinsam in der "Hauptwohnung" verbringt.

Die Norm wird sicher die gemeinsame Wohnung bleiben. Unser Arbeitsleben ist darauf ja auch ein Stück weit ausgelegt, und wenn man Kinder hat, ist es logistisch um einiges einfacher.
Wenn man aber ein Leben abseits der Norm lebt, wieso sollte man ausgerechnet hier dann der Norm entsprechend leben? Dann kann man doch auch hier die eigenen Bedürfnisse im Blick haben und Lösungen finden, die zu diesem Zusammenleben passen.

Im übrigen, die Norm ist es auch deswegen, weil es halt auch einfach günstiger ist, in einer gemeinsamen Wohnung zu leben. In zweien zu leben ist eben auch eine ganze Ecke teurer. *ja*
**2 Mann
6.234 Beiträge
ich selbst begreife es keineswegs als Kampf oder gar Krieg - daher sagte ich ja auch: bei so manchem, was ich hier las.
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