Getrennt oder zusammenleben - Jeder wie Sie will *gg*
Ken_Loach
7. Dez
@***rt 2000
Ich bin mir über den Narzissmus in der Gesellschaft und damit auch in jedem Einzelnen, durchaus im Klaren.
Bezüglich des Themas, sehe ich aber eine Gefahr darin, die Schubladen zu öffnen und jedem der nicht in ständiger Gemeinschaft leben will, als Opfer seiner narzisstischen Unfähigkeit im Umgang mit dem Nächsten zu betrachten.
Was sich, aufgrund ihrer persönlichen Entwicklung, die Wenigsten vorstellen können, ist die Fähigkeit des Loslassens, und die Bewusstheit darüber, dass einem nichts im Leben gehört, außer man sich selbst.
Wenn dieses Herangehen, vom Beobachter nicht nachvollzogen werden kann, fehlen Informationen und eine Sicht auf die Welt, die dann vielleicht den Narzissmus als Ursache erkennt.
Selbst wenn das Bewusstsein des Beurteilenden, beide Möglichkeiten in Betracht zieht, scheint es mir nahezu unmöglich, zu 100%, die Beweggründe des Beurteilten zu erkennen, da sich dieser zu eben dieser Angelegenheit, ebenfalls eine Wahrheit geschaffen hat, an die er glaubt.
Man daher an die Grenzen der möglichen Beurteilung kommt.
Selbst wenn man einen attestierbaren Narzissmus feststellt, muss dies dann nicht auch zwangsweise die Begründung für das Handeln des Beurteilten sein.
Mein Fazit deshalb.
Leben und leben lassen.
Es ist völlig egal, wer, aus welchem Grund, wie , sein Leben gestaltet, insofern er/sie es selbst als positiv und angenehm, annehmen kann. und einer funktionierenden Gesellschaft, damit nicht im Wege steht.
Hallo Kenny,
sprach ich von Jeder oder Jedem? Nein, das tat ich nicht.
Ich sprach doch nur davon, dass eine narzistisch geprägt Gesellschaft Ihren MitgliederInnen ihren Stempel aufdürck. Und zwar unweigerlich. Dem/der einen mehr, der/dem anderen weniger und dem/der Dritten vermutlich gar nicht.
Also kann ich - Deiner Feststellung des Lebens und Lebens lassens übrigens voll zustimmend - als Wahlrheinländer nur ergänzend das karnevalistische Motto "Jeder Jeck ist anders - Jeckinnen übrigens auch" hinzufügen.
Aber: "Das Leben und Leben lassen" hat am kantschen Imperativ seine Grenze, nämlich wenn einer darunter leidet. Im Optimalfall stellt man/frau das vorher mit kritischem Blick fest, ansonsten führt es unweigerlich zu einem (teilweise unsäglichen, gegenseitigen) Leiden in dieser Beziehung oder früher oder später zu einer z.T. sehr komplizierten Trennungsdynamik.
vgl.
http://www.narzissmus-info.c … ennung-von-einem-narzissten/
Womit wir auch wieder bei EINEM (weiteren) Grund für die ziemlich hohen Trennungs- und Scheidungsraten wären.
Wenn Narziß sich, wie in der griechischen Sage beschrieben, mehr in sein Spiegelbild verliebt, wird die Partnerin eigentlich nur zum Spiegelbild, welches ihn Bestätigen und Anhimmeln soll. Das geht auch in der Weiblichen Version mit Schmink-Spiegel.
s Und es gibt eine Dom(ina)-Version, wo er als "(Sex-)Gott in der schwarzen Lederhose" erwartet, dass sie ihn "vergöttert"; am Liebsten in der Variante 24/7, was abstruserweise mit heuiger Technik (SMS, Whatapp, Kameras) sogar im Rahmen eines getrenntlebens zu führen versucht wird (ich glaube ja, dass sich das konsequent in den meisten Fällen nicht mal zusammen umsetzen lässt; abgesehen davon, dass es sämtliche Grundrechte negiert, btw.: wärew ein intersantes Thema hier).
D.h. letztendlich gilt m.E. (wie eigentlich immer):
1. Verallgemeinern hilft keinem, ausser der eigene Meinung und damit dem (erneut narzistisch angehauchten) EGO.
2. Verhalten ist IMMER multifaktoriell bedingt, wobei der gesellschaftliche Hintergrund, die (frühkindliche) Sozialisation und teilweise auch die Genetik (sog. Charakterbilder) eine Rolle spielen und ist im Miteinander modfizierbar, aber nicht immer, wenn der Mensch "beratungsresistent" ist, wozu Narzissten an vorderer Stelle gehören, weil sie selten in ihrer Selbstverliebtheit großen Leidensdruck haben.
3. Getrennt- oder Zusammenleben sind Beziehungskonstrukte, die beide sich vorher sehr, sehr gut überlegen bzw. miteinander besprechen sollten, was aber selten möglich ist, wenn Emotionen/Liebe eine Rolle spielen, wobei diese im ersten halben Jahr (ca.) einer neuen Beziehung nicht unerhebliche die Ratio kalt stellen. D.h. nicht übereilen und das Ganze langsam angehen, was aber bei der Sehnsucht nach (enger/inniger) Beziehung, die sich ja auch hier an allen Ecken - v.a. bei den Frauen - spiegelt, nicht einfach sein dürfte.
4. Ziehen wir mal alle die "RichterInnen-Robe" aus, weil darunter sind wir alle gleich nackt (was ne nicht ungeile Vorstellung ist, wenn ichs mir jetzt so überlege
)
In diesem Sinne und in der Hoffnung, dass das Schreiben des Begriffes "Gesellschaft" keinem übel aufstösst - letztendlich suchen wir doch alle hier "Gesellschaft"
s - verbleibt bis zum nächsten Post
SM-Art *:-)
• der als Heranwachsender unheiimlich auf Hermann Hesse und damit auch dessen Narzis und Goldmund stand und mittlerweile versierte weibliche "Goldmünder" schätzen gelernt hat
PS:
https://www.narzissmus.net/wie-fuhlt-der-narzisst-nps/
PPS:
https://www.soft-skills.com/ … esellschaft-ein-psychogramm/