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Was reizt euch am zusammen sein und getrennt leben (LAT)?

*********2013 Frau
371 Beiträge
Ab einem gewissen Alter besitzen Frauen so viel Erfahrung,
dass sie Männer nur noch "ambulant"und nie mehr" stationär" aufnehmen.

Gleiches mag natürlich auch für Männer zutreffen.

Jeder legt das für sich selber speziell fest, wobei auch die Nähe suchen und brauchen, die Abstand für sich benötigen.
Es müssen zwei das Gleiche wollen , um dies zu leben.
Es hat, wie alles im Leben, Vor und Nachteile, die jeder nach anderen Ansprüchen lebt.
Wahrscheinlich werden sich auch keine Beziehungen ergeben, wo Nähe und Distanz verschieden gelebt werden.
Was mich am getrennt leben reizt?

Ich behaupte mal , nach vielen Jahren des Singlelebens haben sich auch ein paar Marotten eingeschlichen.
Man wird kompromissloser.
Und wie schon in anderem Beitrag erwähnt, ich habe auch zwei Katzen.
Und die habe ich schon seit 14 Jahren.
Erfahrungen prägen.
Ich für mich finde das Prinzip von getrennten Whg in einer Beziehung nicht schlecht.
Nur habe ich das passende Gegenstück dazu noch nicht gefunden. :-)))
*********en_hh Frau
123 Beiträge
@******_me: besser kann man es nicht beschreiben.
*******fly Frau
6.594 Beiträge
@ MK2
wenn sich das "zusammen sein " auf die Räumlichkeiten bezieht muss ich echt mal kurz auflachen...
da steht wenn und nicht wer...ich lache über niemanden, höchstens über eine Aussagen welche durchaus auch wertend war *zwinker* und das ist ja wohl erlaubt, eine Meinung zu haben.

Bin ich nicht fähig mein Leben ohne meinen Partner mal ein paar Tage zu geniessen würde ich persönlich mir schnell einen Therapeuten suchen

bezog ich ebenfalls nicht auf andere sondern auf mich und ich würde es auch tun wenn dem so wäre.

Das ich mit dieser Meinung nicht alleine stehe lässt sich auch sehen, also lass doch bitte einfach das zerpflücken und *klugscheisser*

*zumthema*
nach
meiner zweiten gescheiterten Ehe finde ich persönlich dieses perfekt. Man muss nicht unbedingt zusammenwohnen und jeder hat seinen Rückzugsort.Lieber in getrennten Wohnungen glücklich, als in gemeinsamen Räumen unglücklich.
Was das" versorgen" angeht bei Krankheit ect. kann dies durchaus auch funktionieren, die Möglichkeit eins zu sein und trotzdem frei, wird mich hoffentlich bis an mein Lebensende begleiten.

Ausserdem hat diese Tür, den Vorteil, das nicht einer von beiden, bei Trennung wieder bei 0 anfangen muss😊 Und seit wann ist Liebe überhaupt an Räume gebunden?
Ich habe mein Reich - und er seins
Jeder kann seinen Bereich so gestalten, wie er es für richtig empfindet.

Außerdem kann man sich bei Bedarf aus dem Weg gehen.

Und trotzdem kann man sich sehen, wann immer es möchte. Aber eben, weil wir es wollen. Und nicht, weil wir es müssen.
Mir fehlt hier in vielen Beiträgen eine differenzierte Betrachtungsweise.

Zuerst einmal passiert es manchmal so, dass man getrennt wohnen muss. Das hat unterschiedliche Gründe, z.B. einen Job. Ich kenne einige Paare, wo Er oder Sie in einer anderen Stadt arbeitet. Da hat man teils wirklich nur die Entscheidung: entweder ist einer arbeitslos und der andere muss die ganzen Kosten tragen oder es arbeiten beide, aber sehen sich am WE. Ehrlich gesagt ist das Leben nicht mehr so einfach in der heutigen Zeit, wo man noch die ganze Zeit unter einem Dach hocken konnte und die Arbeitsstelle um die Ecke hatte.

Was ist, wenn sich 2 Menschen ineinander verlieben, wobei sie eine unglaublich starke Raucherin ist und er überhaupt nicht raucht? Muss man dann gleich die Beziehung aufgeben? Muss sie ohne ihre geliebten Zigaretten leben oder er sich dem ständigen Qualm unterziehen? Muss man da überhaupt in einer Wohnung soooo dringend wohnen, um sich diesbezüglich auf die Pelle zu rücken, lästige Kompromisse finden, usw.? Muss man meiner Meinung nach nicht.

Auch, dass man den Alltag nicht miteinander erlebt, wenn man getrennte Wohnungen hat, sehe ich nicht so. Was ist Alltag? Alltag ist für mich, wenn ich meinem Partner von dem erzählen kann, was mich tag-täglich bewegt, wenn er einfach in meinem Leben jede Stunde präsent ist und weiß, was bei mir läuft. Dies ist aber nicht an eine Räumlichkeit gebunden, das ist eher ein geistiger Zustand.

Unterm Strich spreche ich hier nicht davon, dass LAT das einzig Wahre ist, wie ich anfangs schon schrieb, ich stehe dem neutral gegenüber und habe da keine Probleme mit jemandem zusammenzuziehen. Aber wenn es nicht gehen würde, wäre das auch kein Weltuntergang. Nur den Leuten teils Bindungsunfähigkeit und keine echten Beziehungen zu unterstellen, finde ich nicht weit genug gedacht.

Übrigens, wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Partner, der mit mir zusammenziehen würde, aber nebenbei noch 30 andere Frauen fürs Bett braucht und einem, der lieber eine eigene Wohnung behalten würde, aber ich seine einzige Frau wäre, würde ich den mit einer getrennten Wohnung nehmen *ja*
******fox Mann
341 Beiträge
@wicked_me
Du triffst den Nagel auf den Kopf, da unterschreibe ich jede einzelne Zeile Deines Beitrags.

Ergänzen möchte ich noch, dass ich sicher nicht Konflikten aus dem Weg gehe die eine Beziehung mit sich bringt nur weil ich LAT lebe. Aber ich habe dadurch sicher weniger Meinungsverschiedenheiten die es überhaupt zu diskutieren gibt und kann mich mit meiner Partnerin den schönen Dingen widmen *zwinker*
*****417 Frau
197 Beiträge
Gesunder Egoismus
Nach zwei langjährigen Ehen kann ich es mir nicht mehr vorstellen, wieder mit
einem Partner in einer Wohnung zusammen zu leben.
Ich brauche meinen Freiraum nicht nur in einer Beziehung sondern auch im räumlichen Umfeld.
Ich mag nicht mehr die Sachen von einem anderen wegräumen, oder die Zahnpasta Tuben schließen.
Oder den Satz hören " Schatz wo sind denn meine...."
Ich habe mir einen gesunden Egoismus angelegt und komme damit gut zurecht.
Der einzige der meine Wohnung nun in Unordnung bringt bin ich selber oder mein *hund*
Nun ja es schon so seine Vorteile. Jeder hat seinen eigenen Rückzugsort, den er für sich optimiert hat. Was bei einer gemeinsanmen Wohnung nicht unbedingt so der Fall ist. In einer Großstadt kommt noch dazu das man zwei verschieden Start und End punkte hatt. Ist der Club oder die Party in der nähe ihrer Wohnung, wird von dort aus gestarten und gelandet. Ist das mehr in seinenr Nähe, ist dort das Basiscamp. In Berlin oder anderen Großstädten wohnen bestimmt einige Paare wider willen getrennt, da das Angebot von Zweizimmerwohnungen sehr gering ist.
Das mit dem Hintertürchen ( Träue / Unträue ) hat allerdings nichts damit zu tuhn. Das ist eine Entscheideung die jeder für sich treffen muss. Auch in einer gemeinsamen Wohnung kann eine offene Beziehung gelebt werden.
****sS Mann
1.159 Beiträge
Ich mag mich...
...ja täuschen. Aber ich habe so das Gefühl das diejenigen die dieses Model Leben bzw. bevorzugen zu einem Großteil wenn nicht komplett aus negativen und sehr negativen Erfahrungen zu diesem Model gekommen sind.
Zumindest habe ich so den Eindruck bekommen beim Lesen hier.

Ich hab dazu generell noch ein paar Fragen an diejenigen die getrennt leben.

• Ab welchem Alter hat sich das so ergeben?
• Habt ihr vor den negativ geendeten Beziehungen im Alltag schon alleine gelebt?

Hintergrund: Es heißt ja so schön das man in jüngeren Jahren flexibler ist was das Eingehen von Beziehungen angeht. Man geht mehr Kompromisse ein. Später dann, wenn man in seinem eigenem Leben fester verankert ist fällt es oft schwer entsprechend auf einen Partner einzugehen. Denn Macken haben wir halt alle.

Von den nach eventuellen langfristigen "normalen" Beziehungen wiedergewonnenen bzw. eventuell erstmals vorhandenen Freiheiten/Errungenschaften ganz abgesehen.

Und ja, ich bin jemand für den das gemeinsame Wohnen, den Alltag teilen, absolut zu einer Beziehung dazu gehört. Hat es immer. Und ich hab es auch immer wieder versucht bis ich nun bei der jetzigen Angelangt bin. Allerdings kennen wir hier die meisten kleinen Probleme und Problemchen welche aufgezählt werden auch nicht.
******fox Mann
341 Beiträge
@derBorys
Bei mir hat sich das mit Mitte 40 so ergeben bzw. ich habe mich bewusst dafür entschieden. Ich gebe Dir recht, mit jungen Jahren war sowas für mich auch nicht denkbar, schon allein deshalb weil es nicht das „normale“ Beziehungsmodell war (im Umfeld habe alle Paare zusammen gewohnt) und ich mir auch gar keine großen Gedanken gemacht habe, Beziehung hieß für mich ganz selbstverständlich auch zusammen ziehen, auch und gerade weil ich bis zur Beziehung alleine gelebt habe. Ich freute mich regelrecht aufs zusammenziehen. Die Erfahrung über viele Jahre hat mich dann geprägt und ich habe andere Modelle kennen gelernt. Ich habe mich einfach weiter entwickelt und weiß jetzt viel besser als vor 30 Jahren was ich will und was zu mir passt. Und ich bin sicher nicht mehr bereit alle Kompromisse einzugehen, möchte meine Freiräume und mich nicht verbiegen. Es ist für mich, für meine jetzige Lebensphase das beste Modell. Und ich behaupte auch nicht dass das für alle gelten muss. Jeder soll selbst entscheiden wie er leben möchte. Für mich ist es gerade perfekt so.
Die gemeinsame Lebensform, ...
... die sich bei mir ergibt läuft, zumindest jahreszeitlich bedingt, fast immer auf eine Beziehungsform zwischen LAT und Fernbeziehung hinaus. D.h. privat lebe ich jahreszeitlich an verschiedenen geographischen Lebensschwerpunkten. Zudem bin ich an vielen Wochenenden unterwegs.
Nichtsdestotrotz hat es bei allen PartnerInnnen länger-/langfristig immer zumindest einen jahreszeitlich gemeinsamen privaten Lebensschwerpunkt gegeben.

Es gibt für mich nicht die Freiheit der Wahl, ob LAT oder nicht - es liefe allenfalls auf die Möglichkeit der Wahl der Art & Intensität der Wahrnehmung privater Interessen hinaus.

Direkt zur Frage:
Es reizt mich absolut garnichts an diesem Aspekt des Zusammenlebens mit PartnerInnen; diese ergibt sich quasi zwangsläufig aus den Randbedingungen.

BeLonZur
*******nep Frau
15.884 Beiträge
ABER - mal im Ernst :
Wer kann sich das dauerhaft leisten? Da geht man dann für 2 Wohnungen arbeiten, wo man das Geld bestimmt auch anders gut brauchen kann, oder sind hier nur Superreiche?

Ich bin gewiss nicht Superreich, er auch nicht. Aber jeder kommt doch für seine eigene Wohnung auf. Ich glaube nicht das ein Mann oder eine Frau die Wohnung des anderen bezahlt!?!?

Zudem merkt man doch heutzutage, das sich der Alltag einschleicht. Der Sex wird uninteressanter usw. Andere, die Tag und Nacht aufeinander sitzen, haben außer Arbeit, Hobby wohl keinen eigenen Freiraum sich selbst zu sein. Zu machen und zu tun was man selbst will ohne Vorwürfe oder andere zu Verletzen mit daher gesagten Aussagen.

Und wir können das. Wir können Tagsüber unser Alltag leben. Und Abends, wenn alles erledigt ist, geh ich zu ihm. Komme an. Finde zur Ruhe. Genieße ihn, seine Berührungen. Wir reden über den (All)Tag, über meine Probleme, über seine Freizeitgestaltung usw. Und wenn ich am We bei ihm bin, oder wenn ich aufgrund Schulferien bei ihm eine Woche verbringe, leben wir ebenso unseren gemeinsamen Alltag mit ebenso allen Höhen und Tiefen. Nur das es bei uns nach knapp 2 Jahren so gut wie keine Tiefen gibt sondern nur Höhen.

Ein sehr gut getroffener Satz:
Erfahrungen prägen.
Eine Partnerschaft so offen zu führen ist zumindest für mich manchmal nicht leicht. Aber ich will auch in keinen goldenen Käfig mehr sein.
Irgendwo habe ich mein zukünftiges Leben so beschrieben: ich bin ein Wildpferd, das seinen Platz im Stall hat. Sobald ich diesen verlassen habe kann ich leben wann und wie ich will, weil ich weiß, das ich diesen einen Platz habe wo ich hin gehöre, wo mein Zu Hause ist.

*******iya:
Nach meiner zweiten gescheiterten Ehe finde ich persönlich dieses perfekt. Man muss nicht unbedingt zusammenwohnen und jeder hat seinen Rückzugsort.Lieber in getrennten Wohnungen glücklich, als in gemeinsamen Räumen unglücklich.
Was das" versorgen" angeht bei Krankheit ect. kann dies durchaus auch funktionieren, die Möglichkeit eins zu sein und trotzdem frei, wird mich hoffentlich bis an mein Lebensende begleiten.

Und für mich hat da schon eine Ehe gereicht. Seither denke ich nämlich auch so. Zudem ist bei uns der Altersunterschied groß, er ist aus seiner Kindererziehung raus, ich steck mittendrin. Er ist Freund für die Kinder und nicht Feind. Und das fördert auch unsere Partnerschaft.

Zusammengefasst, bevor es in einen Roman ausartet:
Für mich und uns ist es genau das was wir wollen und brauchen und schätzen. Anders wollte ich es nie und will ich auch im Moment nicht. Wie es in paar Jahren ausschaut, wenn meine mal außer Haus sind und wir immer noch zusammen sind, wird man dann sehen. So weit plane ich nicht voraus.
Und wie es sich hier heraus ließt, ist das auch für viele andere Menschen und Paare eine optimale Partnerschaft. Keine Notlösung, keine Freundschaft Plus oder anderes. Sondern eine Partnerschft in der jeder sein darf und kann wer und wie er ist. In der er sich entfalten kann ohne eingeschränkt zu werden. In der es ebenso krach gibt, dem man sich auseinander setzt, aber beim riesen Knall auch erstmal auf Abstand geht bis die dunklen Wolken sich verzogen haben und dann das Problem klar klären kann.... und keiner hockt dem anderen auf der Pelle.
*********isses Frau
1.633 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal Danke …
für eure Beiträge. Ich freue mich, über das Interesse für dieses Thema.

Ja, in diesem Beziehungsmodell sehe ich auch Vor- und Nachteile. Es kommt auch vielleicht auf die Lebenssituation an, wie einige hier auch schreiben, ..da ist ein Zusammen leben unter einem Dach derzeit nicht möglich, aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Das kommt meinen Gedanken sehr nahe, das Leben ist nicht so planbar.
Zu den Beiträgen von Singles möchte ich sagen, ..ihr wisst doch nicht, wem ihr mal begegnet *zwinker*

• Habt ihr vor den negativ geendeten Beziehungen im Alltag schon alleine gelebt?

...ja, und ich komme auch allein gut zurecht *happy*

Selbst lebe in dem LAT Modell, bevorzuge es aber nicht, weil ich vor allem da emotional Nachteile sehe.
Über zerdrückte Zahnpasta Tuben oder aufgeklappte Klodeckel kann ich nur lächeln, ...es sollte doch Kommunikation in einer Beziehung geben.

Nochmal Herzlich *herz2*
ich freue mich über eure weiteren Beiträge *les*
******_me Frau
360 Beiträge
@derBorys
Aber ich habe so das Gefühl das diejenigen die dieses Model Leben bzw. bevorzugen zu einem Großteil wenn nicht komplett aus negativen und sehr negativen Erfahrungen zu diesem Model gekommen sind.
Zumindest habe ich so den Eindruck bekommen beim Lesen hier.

Wer das permanente Zusammenleben mit einem Partner als die absolute Erfüllung erlebt hat, wird wohl kaum nach einem anderen Modell suchen. *smile*

• Ab welchem Alter hat sich das so ergeben?

Ab ca. Mitte dreißig.

• Habt ihr vor den negativ geendeten Beziehungen im Alltag schon alleine gelebt?

Natürlich. Davor, dazwischen und danach.
Wer direkt vom Elternhaus (optional mit Zwischenstopp in einer WG) mit einem Partner zusammenzieht und nichts anderes kennt, hat vermutlich mehr Angst vorm Alleinleben und ist bereit, mehr auszuhalten, um das zu vermeiden.

Hintergrund: Es heißt ja so schön das man in jüngeren Jahren flexibler ist was das Eingehen von Beziehungen angeht. Man geht mehr Kompromisse ein. Später dann, wenn man in seinem eigenem Leben fester verankert ist fällt es oft schwer entsprechend auf einen Partner einzugehen.

Ich glaube eher, dass man in jüngeren Jahren schlicht weniger Erfahrungen hat und naiv-optimistisch ist.
Beim ersten Mal probiert man es aus. Wenn das schlecht läuft, glaubt man, dass es an beim nächsten Versuch besser klappt....oder beim übernächsten.
Mit zunehmender Erfahrung hat man zu Beginn einer Beziehung immer noch das Bedürfnis, ständig mit dem Partner zusammen zu sein und immer alles zu teilen, weiß aber auch, dass permanente Verfügbarkeit schleichend zu Selbstverständlichkeit werden kann und erinnert sich, dass schon andere Partner/innen der/die einzig Wahre zu sein schienen, bis man ständig deren Haare in der Dusche fand, man feststellte, dass er/sie unbedingt stundenlang bestimmte Fernsehserien sehen musste, morgens eine mittlere Ewigkeit das Bad blockierte, sich ausschließlich von Tiefkühlpizza/Eiweiß-Shakes/Rohkost ernährte und nicht bereit war, etwas anderes zu kaufen und zuzubereiten oder sich irgendwann bewusst wurde, dass das Beste, was man über die Beziehung noch sagen konnte, war, dass man sich nicht stört...was auch immer.

"Flexibel" klingt durchweg positiv, aber es heißt eben auch "instabil".
Das Extrem sieht man bei Teenagern, die die Musik toll finden, die ihre Freunde mögen, die Sprache der Peergroup übernehmen, sich immer für das Hobby des gerade aktuellen Schwarms begeistern usw..
Reste dieser Muster finden sich auch bei jungen Erwachsenen. Das macht es einfacher, sich aufs Zusammenleben einzulassen, hat aber auch großes Potential für böses Erwachen.

Außerdem glaubt man, wenn man sehr jung ist, eher daran, sich selbst oder andere ändern zu können -und teilweise stimmt das ja soger, weil eine Persönlichkeit mit Anfang zwanzig einfach noch nicht wirklich "fertig" ist.
Ich-Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, aber irgendwann hat man ein relativ stabiles Bild davon, wer man ist (und im Idealfall schließt das Schwächen und Macken mit ein).
Im besten Fall geht die Erkenntnis, wer man ist und der Wunsch, genau so akzeptiert zu werden, mit der Bereitschaft einher, auch Andere nicht "zurechtzubiegen".
Je nach Persönlichkeitsstruktur stellt man dann evtl. fest, dass es schwierig ist, einen passenden WG-Partner zu finden. Aber das heißt eben zum Glück nicht, dass man Single sein muss.

Mit mangelnder Kompromissbereitschaft hat das m.E. gar nichts zu tun.
Es ist ein Kompromiss. Der Kompromiss zwischen dem Wunsch danach, mit einem bestimmten Menschen eine Partnerschaft einzugehen und der Erkenntnis, dass Zusammenleben ein Romantikkiller sein kann.

Studien zufolge sind die L.A.T-Befürworter übrigens in der Mehrzahl weiblich, meist über 40 und haben zuvor bereits mit einem Partner zusammengelebt.
Daraus mag jetzt jeder seine eigenen Schlüsse ziehen... *lach*
**2 Mann
6.234 Beiträge
Studien zufolge sind die L.A.T-Befürworter übrigens in der Mehrzahl weiblich, meist über 40 und haben zuvor bereits mit einem Partner zusammengelebt

Wundert mich nicht.
Darf ich raten?
Bei Männern über 50?
******_me Frau
360 Beiträge
@MK2
Nö, auch ab 40. Aber Männer begeistern sich generell weniger für dieses Modell.

Weil Du's bist, werde ich mir jetzt die entsprechende Studie von Asendorpf runterladen und reinziehen, um Dich dann ggf. später über weitere Erkenntnisse zu informieren. *smile*
Nach 7 Jahren WG mit Frauen UND Männern war ich mit 27 froh, meine eigene Wohnung zu beziehen.
Und wollte dann eigentlich auch nichts anderes mehr.

Das hat aber nicht ausgeschlossen, auch mal eine Zeit lang bei einem Partner zu leben, aber dann doch die Rückzugsmöglichkeit in die eigenen 4 Wände zu haben, wenn ich genervt oder sonst nicht so gut drauf war.

Inzwischen kann ich auf meinen eigen Haushalt nicht mehr verzichten.
... selbst bei längeren/langen Segeltörns kann man sich Rückzugsorte schaffen bzw. eben solche im Vorwege klären.
Wurde bislang immer Wert darauf gelegt diesen essentiellen Aspekt zu Beginn zu kläen.

Heißt auch: Generell ist es auch den Räumlichkeiten geschuldet, die privat zur Verfügung stehen - neben spezieller, individueller Bedürfnisse.

BerLonZur
Bei diesem LAT-Beziehungsmodell muss ich an die Beauvoir und Sartre denken, die das exzessiv als politisches Statement vorgelebt haben und damit hausieren gegangen sind. Die der "Verbürgerlichung", dem gegenseitigen "Besitzdenken" und der "Einmischung des Staates in die Privatsphäre" (Heirat war damit gemeint) einen Riegel vorschieben wollten.
(Wenn man sich die dt. Sozialgesetzgebung ansieht, wonach in gemeinsamen Haushalten der eine für den anderen Partner finanziell aufkommen muss - bekommt dieses Argument sogar einen zeitgemäßen Touch;):)-

Die Briefe der beiden (Beauvoirs und Sartres), ihre sorgsam vor der Öffentlichkeit verschlossenen Truhen der Sehnsüchte geben aber berede Auskunft darüber, wie sehr sie darunter gelitten haben, keine Nähe und Geborgenheit dann zu erfahren und zu fühlen, wenn sie es nötig gehabt hätten ... wie sie sich in Vergnügungssucht und sexuelle Abenteuer stürzten, um Gefühle der Leere zu übertünchen ...

Und hier scheint mir des Pudels Kern zu liegen: Eine Beziehung spielt immer in dem Spannungsfeld zwischen Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit einerseits und Nähe und Geborgenheit andererseits (d. h. der zumindest teilweisen Aufgabe der Freiheit und Selbstbestimmtheit). Konflikte wegen Zahnpastatuben oder mit Nutella verklebten Messern als Stellvertreter für ganz andere Probleme sind damit noch lange nicht aus der Welt - nur auf die lange Bank geschoben, zunächst umschifft, in der Wohnung des anderen gelassen, aber früher oder später brechen auch sie auf ...

Aber, um noch einmal auf die beiden Philosophen zu kommen, als Sartre sterbenskrank wurde, sind die beiden zusammengezogen und die Beauvoir hat ihn gepflegt und bis zu seinem Tod begleitet.
Jeder wie er mag.
Uns reizt daran nichts. Jeder hat bei uns seine Freiheiten. Wir leben eine sehr moderne und offene Beziehung.
Für den finanziellen Aufwand, den zwei Wohnungen verursachen, kann man sich auch zusammen ein Haus mieten und sich seinen Raum schaffen.
****an Mann
1.801 Beiträge
Bitte nicht als Angriff verstehen
lch empfinde LAT als Ausdruck der ,,Unverbindlichkeit", die in unserer heutigen Zeit immer populärer wird. Ist ganz praktisch, wenn man dann auch noch nicht verheiratet ist, kann man sich jederzeit ohne viel Aufwand von heute auf morgen trennen.
Wenn in einer solchen Situation dann eine Krise plötzlich ein Zusammenziehen erfordert, stelle ich mir das sehr schwierig vor.

Mich reizt an LAT nichts, ich bin da etwas altmodischer was das Thema Commitment angeht. Und wie schon richtig angemerkt wurde - wenn sich beide Partner eigene Wohnungen leisten können, dann erlauben die wirtschaftlichen Umstände normalerweise auch ein gemeinsames Zuhause mit entsprechendem Freiraum für beide Partner. Wie z.B. ein zweites Schlafzimmer als Rückzugsmöglichkeit.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Ich war 1x verheiratet mit Zusammenleben und dem ganzen Pipapo... Den Film muss ich nicht mehr haben. Habe gerne meine Freiräume. Meine damit aber nicht die Sexuellen, sondern ich kucke mir ganz andere Sendungen im TV an z.B. habe gerne meine Ruhe zuhause. Er ist viel ordentlicher als ich und geniesst auch lieber seine Wohnung. Wir sehen uns jedes Wochenende und ab und zu unter der Woche. Mir reicht das, ständig aufeinander hocken ist nicht mein Ding. Da ich beruflich oft erst spät abends heim komme, nervt ihn das sowieso und würde ungern bei mir auf dem Sofa alleine auf mich warten wollen. So machen wir ab, wenn ich abends nicht Arbeiten tu.

Zusammen leben könnt ich höchstens noch mit einem der ein riesiges Haus mit vielen Räumen hätte, wo ich mindestens 1 Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer für mich haben könnte. Brauch einfach Platz zum Atmen.
********chaf Mann
7.960 Beiträge
JOY-Angels 
Warum die Leute eher später zu dieser Beziehungsform kommen, liegt doch auf der Hand: Sie entspricht nicht der Norm. *zwinker*

Die Norm ist: Verliebt, verlobt, verheiratet, Haus, Auto, Kinder, Bäumchen pflanzen.

Wer auch immer davon abweicht, muss überhaupt erst auf den Trichter kommen, dass es auch anders möglich ist! Aber erst einmal probieren die Menschen doch das aus, was sie von ihrem Elternhaus her kennen, und das ist nun einmal das Zusammenleben unter einem Dach. (Und heiraten und Auto ... und, und, und.)

Es wird also erst einmal ausprobiert.
Wenn es klappt, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Und ja, es klappt ja auch oft genug. *g*

Wenn es aber nicht klappt, dann gibt es sehr wohl einen Grund, etwas zu ändern!
Und da gibt es dann eben verschiedene Lösungsansätze.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis existiert im übrigen am häufigsten als Alternative die "kleine" Lösung, jene mit "mein Zimmer - dein Zimmer". Erst, wenn das auch nicht klappt, wechsel(t)en sie dann zur "großen" mit komplett getrennten Wohnungen.

Im übrigen, um nicht falsch verstanden zu werden: Ich kenne auch Paare, die sehr glücklich unter einem Dach leben, und es ist auch die Mehrheit. Die Norm ist in diesem Fall in der Mehrzahl der Fälle auch das Richtige.
Aber halt nicht für jeden. *g*
Ich finde dieses Modell super. Würde es bei einer neuen Beziehung auch so leben wollen.. hat einen einfachen Grund. Ich bin keine Hausfrau. Ich kann es, aber weil ICH es so mag und nicht weil es erwartet wird. Ich hatte keine Kinder, jedenfalls keine eigenen und war neben meinem Vollzeitjob, meiner Karriere immer für den Haushalt zuständig. Mein Mann war von der "alten" Sorte. Das hat mich extrem genervt..ich war und das gebe ich offen zu, komplett überfordert.. 16 Std Arbeit, Kochen, waschen, Fensterputzen.. WE war Haushalt und teilweise zusätzlich Job! Jahrelang Karrierefrau und Hausfrau. Irgendwann wurde der Haushalt gezwungenermaßen zum Hobby..grauenhaft. Das gibt es für mich nicht mehr..
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