Als unbedingte Voraussetzung dafür, Dominanz bei jemandem wahrzunehmen, empfinde ich
Souveränität.
Und diese zeigt sich nicht in albernen Befehlen, Kommandoton oder möglichst vielen Ausrufezeichen, sondern eher darin, sich als Herr(in) der Lage zu zeigen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und möglichst gedanklich jeweils schon einen Schritt weiter zu sein.
Bezogen auf den Chat bedeutet das z. B., sich auf keinen Fall provozieren zu lassen, sondern je nachdem schlagfertige Antworten zu geben oder freche Fragen/Bemerkungen einfach zu ignorieren, selbst Fragen zu stellen und so das Gespräch zu lenken. Gerade als Frau kann man durchaus auch ein gewisses Maß an bewusster "Manipulation" durch sexuelle Ein- und Zweideutigkeiten einsetzen, um das Kopfkino des Gegenübers anzuheizen, bis es einem virtuell aus der Hand frisst. An Dinge wie bewusste Demütigung z. B. mittels Schimpfwörtern würde ich mich behutsam herantasten, z. B. nicht gleich mit "Du Sau!" herausplatzen, sondern eher mal nachfragen: "Und wie würdest du dich fühlen, wenn deine Geliebte dich 'Du Sau!' nennt?"
In einem späteren Stadium kann man natürlich auch gut Aufgaben verteilen, allerdings sollten diese a) einigermaßen überprüfbar sein (nichts ist lächerlicher als ein/e Dom, der/die sich ohne Mühe verarschen lässt), b) angemessen leicht bzw. schwer umzusetzen (das richtige Maß zu finden, ist bekanntlich immer eine Kunst), und c) als das gesehen werden, was sie sind: nämlich je nachdem als
Gefallen an den Sub, wenn er sich genau das schon lange gewünscht hat; als
Strafe oder als
Herausforderung. Aufgabe ist nicht gleich Aufgabe.