"Er" schreibt...
******Mac:
Wie geht ihr mit euren Freundeskreis um? Respektieren sie es?
Unser Freundeskreis weiß nur sehr begrenzt was und in welchem Umfang (wie konkret) wir irgendwas ausleben. Drei gemeinsame Freundinnen wissen eigentlich alles und respektieren sowie akzeptieren es so wie es ist. "Unterstützen" in gewissen Situationen eben sogar auch. Zum Beispiel wenn sie mit einer dieser Freundinnen ausgeht indem aktiv mit geflirtet und/oder "gesucht" wird um ein nettes Abenteuer für sie zu finden.
"Spielen" mit ihrem Wissen dann und wann ein wenig, wenn gemeinsam etwas unternommen wird oder wir gemeinsam auf einer Party sind.
Das alles aber in dem Wissen, dass die wenigsten nachvollziehen könnten (in unserem Familien und Freundeskreis) was uns daran reizt und was uns daran Spaß bereitet. Das nicht nachvollziehen können mündet oftmals in direkter Ablehnung. Nun ist das was wir ausleben auch nicht nur ein einfacher Dreier, sondern geht ein ganzes Stück weiter.
Wir machen kein riesiges Geheimnis daraus, dass wir sexuell recht offen sind, also wenn ein solches Thema irgendwo aufkommt, sagen wir zwar nicht direkt das wir auch Sex außerhalb unserer Beziehung haben, aber wer ein wenig zwischen den Zeilen liest, könnte durchaus zu dem Schluss kommen. Auf dieser Ebene hört es dann aber auch eigentlich auf. Was wir konkret ausleben wissen bisher nur sehr wenige und das wird mutmaßlich auch so bleiben.
Nicht, weil wir Angst vor den Reaktionen selber haben, sondern, weil es weitreichendere Konsequenzen hätte. Unsere Kinder sind noch in einem Alter, wo Sexualität und dessen Vielfältigkeit keine Rolle spielt. Entsprechend wissen sie natürlich nicht was wir machen, was mit 6 und 9 Jahren auch nicht nur normal, sondern in unseren Augen absolut angebracht ist. Sexuelle Aufklärung ganz bestimmt, aber in welcher Form erklärt sich jedem von ganz alleine wenn man das Alter betrachtet hoffentlich.
Dazu hätte ein öffentlich werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit berufliche Konsequenzen (kirchlicher Träger), wodurch sich das nicht "öffentliche dazu stehen" auch ein Stück weit erklärt.
Weitergehend sind wir der Meinung, dass es schlicht nicht jeden den wir kennen (oder der uns kennt) etwas angeht wie wir sexuell ausgerichtet sind, da es einfach etwas sehr privates ist, sofern die Identität eines jedem damit verbunden wird.
Hier im Joy zeigen wir sehr viel, aber es ist eben nur der eine (kleine) Teilbereich aus unserem Leben. Weder ist für den Leser damit unsere Identität noch unser Alltag und Wesen im eigentlichen verbunden. Wir geben viel Preis, aber ohne uns persönlich zu kennen ist es eben nicht mehr als dieser eine Bereich.
******Mac:
Wir wohnen seit 20 Jahren in den Niederlanden, hier ist so manches offener was Fetisch betrifft.
Das es spezifische Unterschiede in Sachen Toleranz und Akzeptanz gibt wenn man in andere Länder schaut ist ja nichts wirklich neues. Wir wohnen im direkten Grenzgebiet zu den Niederlanden und man könnte meinen, dass sich an solchen Punkten die Toleranz und Offenheit ein wenig vermischt... Könnte... Unsere Stadt ist allerdings trotzdem so konservativ und in weiten Teilen verklemmt, dass selbst ein schön gestalteter Beate Uhse Laden nach knapp einem Jahr wieder geschlossen hat, da es sich nicht rentierte. Bei über 70 000 Einwohnern sollte allerdings genügend Potential da sein würde ich mal vermuten.
Ich denke, dass es nicht nur Unterschiede in der Offenheit gibt wenn man über eine Grenze geht, sondern es unabhängig von Landesgrenzen (zumindest was jetzt unsere direkten Nachbarn betrifft) auch starke regionale Unterschiede gibt. Ein gutes Beispiel dürfte da vielleicht Hamburg sein. Dort, so habe ich festgestellt ist man deutlich offener was die unterschiedlichen Varianten im Ausleben der Sexualität anbelangt, aber nur wenige Km außerhalb sieht es schon wieder ganz anders aus.
LG "Er" von NeueReize