Da wir uns zunehmend im Kreis drehen und immer wieder Dinge auftauchen, die so einfach nicht wahr sind, auch von niemandem behauptet wurden, und sich trotzdem hartnäckig in der Diskussion halten, gebe ich es auf noch irgendetwas richtig stellen zu wollen. Ein letztes Mal belästige ich euch noch mit meiner Meinung:
tempelhofpaar:
Zweiteres wird nicht ausbleiben, wenn Kinder zuhause etwas finden oder bemerken. Es wird schwer gehen, den Zusammenhang mit sich selber NICHT herzustellen, wenn sie es schon selber getan haben.
devoteseele:
Auch wenn der Zusammenhang zwischen Sex und BDSM nicht weit hergeholt ist, es sind zwei Kreise, die sich überschneiden. Es gibt sehr wohl Sex ohne BDSM und sogar BDSM ohne Sex. Spricht nichts dagegen.
tempelhofpaar:
Wenn du auf blaue Flecken etc. anspielst - man kann sie zwar zu verstecken versuchen, aber in einer Wohnung bleibt nicht viel geheim. Ein Slip muss nicht alles verdecken, ein Bademantel kann verrutschen ...
Kinder können auch viel mitkriegen, ohne dass man sie mit der Nase drauf stößt. Sie sind weder taub noch blind noch dumm.
(Ich kenne von anderen Eltern, definitiv keine BDSMler, Geschichten, wie plötzlich der Vibrator unter den Spielsachen auftauchte oder beim Übersiedeln hinter dem Bett hervorkam ... auch da werden sie ungewollt mit der Sexualität der Eltern konfrontiert. Sex gehört nun mal zum Leben. Und Theorie und Praxis lassen sich nicht immer so einfach trennen.)
Trotzdem stimmt es: auch Erwachsene haben das Recht, nicht ungefragt mit der Sexualität anderer konfrontiert zu werden. Ich habe mich auch immer in diesem Sinn ausgesprochen, wenn es z.B. um "sub nackt in der Öffentlichkeit präsentieren" geht.
Außerdem heißt dieses Thema nicht "(Wie) Redet man mit fremden Erwachsenen über sein BDSM", sondern "(Wie) Sag ich es meinem Kind". Ich würde doch meinen, dass sich bei Außenstehenden die Notwendigkeit darüber zu reden noch weniger ergibt, wie bei Familienangehörigen, mit denen man auf engem Raum zusammenlebt.
Aber auch hier mag die Geschichte von Salomé, die ich am Anfang zitiert habe, eine Anleitung geben.
devoteseele:
Und sollten es die Kinder sein, die solches sagen, mit denen kann ich sehr wohl drüber reden. Das erste wäre eben die Richtigstellung, dass man sehr wohl schlagen kann, was man liebt - vielleicht sogar gerade deswegen! Oder man verkauft es einfach als Rollenspiel. Je nachdem, was dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entspricht.
Ich fordere aber grundsätzlich Toleranz für meine Lebensweise ein. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber er muss sie mir nicht unter die Nase reiben. Und wenn Kinder meinen, Eltern hätten keinen Sex zu haben, dann kann man das sehr wohl korrigieren.
(Wobei ich den ersten Fall schon sehr an den Haaren herbeigezogen finde, oder hast du das schon mal persönlich erlebt? Das zweite wäre grundsätzlich möglich und da sind sicher die Eltern gefordert, das wieder richtigzustellen.)
Dinoys1997:
Außerdem vermittelst du gerade ein Bild von (w) subs, die grundsätzlich schwach und unterwürfig sind. Die subs, die ich kennengelernt habe (und besonders die, die auch meine subs sind/waren), vermittelten ein ganz anderes Frauenbild. Das waren sehr starke Frauen, teilweise Alleinerzieherinnen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und sich sicher keine Unterdrückung im Alltag gefallen lassen würden.
Allerdings gebe ich zu, ich habe auch nie eine von ihnen beim Frühstück nackt neben meinem Sessel knien lassen und mit Häppchen gefüttert - wenn Kinder in der Wohnung waren. Ich sage ja, ich hoffe doch, dass niemand BDSM aktiv neben Kindern auslebt! (Da kämen wir dann auch schon ganz ordentlich ins Strafrecht hinein.)
Vielleicht sollte man das die Paare fragen, die von sich behaupten, BDSM 24/7 zu leben, und das MIT Kindern in einem Haushalt. Wäre interessant, wie die das sehen. Ich gehöre aus genau diesen Gründen eben nicht dazu.
Mona6717:
Genau das klarzustellen wäre der Sinn eines solchen Gespräches mit den Kindern. Sollten sie es schon einmal mitbekommen haben.
Zusammengefasst: Ohne Not Kinder mit BDSM zu konfrontieren, halte ich für falsch. Aber ich wüsste kein einziges Posting hierfreds, in dem das jemand von sich behauptet hätte!
Dafür gibt es durchaus Situationen, in denen Erklärungsbedarf bestehen kann, und DANN wird man sich damit auseinandersetzen müssen. Wie, das wurde im Fred schon mehrmals thematisiert. Nur lesen muss man es (mit ein ganz klein wenig Goodwill).
Und ciao sagt Er von Drachenliebe
tempelhofpaar:
Kinder fordern sich die Informationen, die sie haben möchten, durch Fragestellungen aktiv ein. Diese beantworten wir, denken aber, dass wir unseren Kindern keine Rechenschaft ablegen müssen, welche Praktiken wir nun selbst bevorzugen.
Ersteres richtig. Daher muss man gar nicht von sich aus aktiv werden. Zweiteres wird nicht ausbleiben, wenn Kinder zuhause etwas finden oder bemerken. Es wird schwer gehen, den Zusammenhang mit sich selber NICHT herzustellen, wenn sie es schon selber getan haben.
devoteseele:
"oha", sagt sich junior dann, "muss mein sex scheisse sein." *nachdenk"
Sollte er das sagen (vorausgesetzt er ist in einem Alter, in dem er schon selber Sex hat), dann kann man drüber reden. Auch dafür gibt es Antworten.Auch wenn der Zusammenhang zwischen Sex und BDSM nicht weit hergeholt ist, es sind zwei Kreise, die sich überschneiden. Es gibt sehr wohl Sex ohne BDSM und sogar BDSM ohne Sex. Spricht nichts dagegen.
tempelhofpaar:
Kinder aktiv mit seiner BDSM Neigung zu konfrontieren, halte ich, sehr nachsichtig ausgedrückt, für mehr als fahrlässig...
Die Theorie und die Praxis sind hier zwei Dinge, die wir bewußt trennen. Ich kann einem Kind erzählen, was es, bezogen auf Sex, auf dieser Welt alles so gibt. Ich muss sie aber nicht bewusst mit der eigenen, der Sexualität der Eltern, konfrontieren und dann meinen, besonders modern und fortschrittlich zu sein.
Noch einmal: wer sagt das, wo hast du das gelesen? Wer tut das denn wirklich aktiv? Das wird ja immer nur angenommen und unterstellt, und dann wird es gruselig. Macht doch keiner!Wenn du auf blaue Flecken etc. anspielst - man kann sie zwar zu verstecken versuchen, aber in einer Wohnung bleibt nicht viel geheim. Ein Slip muss nicht alles verdecken, ein Bademantel kann verrutschen ...
Kinder können auch viel mitkriegen, ohne dass man sie mit der Nase drauf stößt. Sie sind weder taub noch blind noch dumm.
(Ich kenne von anderen Eltern, definitiv keine BDSMler, Geschichten, wie plötzlich der Vibrator unter den Spielsachen auftauchte oder beim Übersiedeln hinter dem Bett hervorkam ... auch da werden sie ungewollt mit der Sexualität der Eltern konfrontiert. Sex gehört nun mal zum Leben. Und Theorie und Praxis lassen sich nicht immer so einfach trennen.)
zumal diese Neigung oft schon von hartgesottenen Erwachsenen als verstörend empfundnen wird.
Dann würde ich mal sagen, sind diese Erwachsenen so hartgesotten nicht. Ich habe schon oft festgestellt, dass man mit Kindern besser reden, ihnen etwas erklären kann und sie es toleranter aufnehmen als viele Erwachsene. BDSM ist inzwischen schon halbwegs im Mainstream angekommen, da kann man etwas Toleranz erwarten.Trotzdem stimmt es: auch Erwachsene haben das Recht, nicht ungefragt mit der Sexualität anderer konfrontiert zu werden. Ich habe mich auch immer in diesem Sinn ausgesprochen, wenn es z.B. um "sub nackt in der Öffentlichkeit präsentieren" geht.
Außerdem heißt dieses Thema nicht "(Wie) Redet man mit fremden Erwachsenen über sein BDSM", sondern "(Wie) Sag ich es meinem Kind". Ich würde doch meinen, dass sich bei Außenstehenden die Notwendigkeit darüber zu reden noch weniger ergibt, wie bei Familienangehörigen, mit denen man auf engem Raum zusammenlebt.
Aber auch hier mag die Geschichte von Salomé, die ich am Anfang zitiert habe, eine Anleitung geben.
devoteseele:
das erlebt man ja schon hier, wenn man mal striemen auf einem foto sieht und kommentare kommen wie "das ist doch krank!" oder "armes mädchen, was tust du dir da an!" oder:
"man schlägt nicht was man liebt!"
Hier? Wo? Im Joyclub? Kann man getrost ignorieren. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig."man schlägt nicht was man liebt!"
Und sollten es die Kinder sein, die solches sagen, mit denen kann ich sehr wohl drüber reden. Das erste wäre eben die Richtigstellung, dass man sehr wohl schlagen kann, was man liebt - vielleicht sogar gerade deswegen! Oder man verkauft es einfach als Rollenspiel. Je nachdem, was dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entspricht.
Ich fordere aber grundsätzlich Toleranz für meine Lebensweise ein. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber er muss sie mir nicht unter die Nase reiben. Und wenn Kinder meinen, Eltern hätten keinen Sex zu haben, dann kann man das sehr wohl korrigieren.
und ich denke nicht nur spuren sondern auch verhaltensweisen.
"warum darf ich fernsehen aber mama nicht weil papa es ihr verboten hat?"
oder das kind spielt die eltern gegeneinander aus und hat keinen respekt mehr vor der dem vater unterworfenen mutter.
In beiden Fällen liegt es an den Eltern, GEMEINSAM - trotz Machtgefälles - klarzustellen, dass das eine Sache zwischen ihnen beiden ist. Und auch beide Elternteile Respekt seitens der Kinder verdient haben. BDSM hat unbedingt auf der Paarebene zu bleiben, egal, was man jemandem dazu erzählt und erklärt!"warum darf ich fernsehen aber mama nicht weil papa es ihr verboten hat?"
oder das kind spielt die eltern gegeneinander aus und hat keinen respekt mehr vor der dem vater unterworfenen mutter.
(Wobei ich den ersten Fall schon sehr an den Haaren herbeigezogen finde, oder hast du das schon mal persönlich erlebt? Das zweite wäre grundsätzlich möglich und da sind sicher die Eltern gefordert, das wieder richtigzustellen.)
Dinoys1997:
Auf deine Beispiele bezogen vermittelt dies auch ein nicht zeitgemäßes Frauenbild, komische Vorstellung wenn ein Kind sowas dann mit in die Welt nimmt
Sollte BDSM wirklich vor den Kindern so ausgelebt werden, könnte das passieren. Davon halte ich aber auch nichts!Außerdem vermittelst du gerade ein Bild von (w) subs, die grundsätzlich schwach und unterwürfig sind. Die subs, die ich kennengelernt habe (und besonders die, die auch meine subs sind/waren), vermittelten ein ganz anderes Frauenbild. Das waren sehr starke Frauen, teilweise Alleinerzieherinnen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und sich sicher keine Unterdrückung im Alltag gefallen lassen würden.
Allerdings gebe ich zu, ich habe auch nie eine von ihnen beim Frühstück nackt neben meinem Sessel knien lassen und mit Häppchen gefüttert - wenn Kinder in der Wohnung waren. Ich sage ja, ich hoffe doch, dass niemand BDSM aktiv neben Kindern auslebt! (Da kämen wir dann auch schon ganz ordentlich ins Strafrecht hinein.)
Vielleicht sollte man das die Paare fragen, die von sich behaupten, BDSM 24/7 zu leben, und das MIT Kindern in einem Haushalt. Wäre interessant, wie die das sehen. Ich gehöre aus genau diesen Gründen eben nicht dazu.
Mona6717:
Wer sagt denn, dass diese Rolle einer Frau angemessen ist?
Ich jedenfalls könnte mich damit NICHT identifizieren.
Heute haben wir ja allgemein ein anderes Frauenbild, das man seinem Kind vermitteln sollte.
Mach bitte nicht den Fehler und verwechsle Rollen im BDSM mit den Geschlechterrollen im Alltag! Auch hier noch einmal: ich kenne viele Frauen, die sexuell unterwürfig sind, aber weder im Berufsleben oder in der Familie und Partnerschaft! Das letztere sollte man den Kindern vermitteln, das erstere geht nur das D/s-Paar allein etwas an.Ich jedenfalls könnte mich damit NICHT identifizieren.
Heute haben wir ja allgemein ein anderes Frauenbild, das man seinem Kind vermitteln sollte.
Genau das klarzustellen wäre der Sinn eines solchen Gespräches mit den Kindern. Sollten sie es schon einmal mitbekommen haben.
Zusammengefasst: Ohne Not Kinder mit BDSM zu konfrontieren, halte ich für falsch. Aber ich wüsste kein einziges Posting hierfreds, in dem das jemand von sich behauptet hätte!
Dafür gibt es durchaus Situationen, in denen Erklärungsbedarf bestehen kann, und DANN wird man sich damit auseinandersetzen müssen. Wie, das wurde im Fred schon mehrmals thematisiert. Nur lesen muss man es (mit ein ganz klein wenig Goodwill).
Und ciao sagt Er von Drachenliebe