Ich bin mir nicht so sicher, ob Reden immer allerwelts Lösung ist.
Reden ist nun mal unser Mittel der Kommunikation, das wir am besten unter Kontrolle haben.
Und es geht eben nicht um bestimmte Sexpraktiken, sondern darum, allgemein zu vermitteln, dass Menschen unterschiedlich sind.
Es gibt Dinge, die sind wichtig, dazu gehört auch die allgemeine Toleranz gegenüber Menschen die etwas anders sind und es gehört dazu, dass es ok ist, wenn man selbst anders ist. (Ich weiß ja noch nicht, wohin mein Kind später mal geht.)
Ich warte doch nicht ab, bis mein Kind Schwulenwitze erzählt und mir sagt, wie krank das doch sei. Ich rede selbst mit meinem Kind. Und natürlich reden wir nicht über Sexpraktiken, sondern darüber, dass auch Männer Männer lieben und Frauen Frauen und dass das ganz normal ist.
Und genauso sieht es mit andere Formen des Zusammenleben aus. Es gibt Menschen die entscheiden gerne, und andere die lassen sich gerne führen. Manche beschützen gerne, andere werden gerne beschüzt. .....
Und so um die Pubertät rum, kann man dann auch mal darauf kommen, dass Menschen sexuell unterschiedlich empfinden. Das z.B. Schmerz und Lust bei manchen nahe beieinander liegen. Es gibt keinen Grund dem Kind dabei vom eigenen Sexleben zu berichten.
Da kann man dann auch darauf kommen, dass es Menschen gibt, die auf bestimmtes Material abfahren etc. Das also die Spanne unglaublich breit ist.
Der Sexualkundeunterricht in der Schule bietet da schon mal Anknüpfungspunkte.
Da braucht es auch kein "Wir fesseln und gerne mal ans Bett und hauen uns mit der Peitsche blutig."
Das geht deutlich allgemeiner und abstrakter.
Und dann schau ich natürlich, wie mein Kind reagiert. Aber das mache ich allgemein.
Wie willst du einem Kind das ohne Reden vermitteln?
Und wenn du es nicht tust, tun es die anderen Kinder und das Internet (bei uns waren es damals die anderen Kinder und die Bravo). Ist das wirklich so erstrebenswert?
Ich habe auch nicht auf Fragen gewartet, wenn es um Dinge wie die Periode ging. Da habe ich selbst ein paar Worte zu gesagt, damit meine Tochter weiß, was los ist, wenn es anfängt.
Meine Kinder sehen das Thema im übrigen sehr sachlich und ruhig. Da waren andere Themen viel brisanter. Z.B., dass es Kinder gibt, die von ihren Eltern geschlagen werden. Das haben sie irgendwann in der Schule mitbekommen und waren ernsthaft entsetzt. Das hätte ich ihnen gerne erspart.
Liebe Grüße
Dina