Es geht hier nicht darum, mit Kindern irgendwelche konkreten Sexpraktiken zu besprechen, sondern um die allgemeine Aufklärung und um die Frage ob wir einen Teil unseres Lebens und unserer Persönlichkeit vor ihnen verheimlichen. BDSM ist nicht für alle hier ein rein sexuelle Spielart. Das geht viel weiter.
Und wenn ich mir ansehe, wie kaputt manche Vanilla-Beziehungen sind, wie wenig Respekt da die Eltern voreinander haben, in denen dann Kinder aufwachsen, denke ich, dass wir es da recht gut getroffen haben.
Milena_S
Ich kenne Leute, die als Erwachsene von einem Elternteil gehört haben, dass dieses bisexuell ist, und freudig antworten konnten: 'Ich auch, warum hast du mir das nicht früher erzählt, dann hätte ich mich nicht so allein damit gefühlt.'
Das ist ein ganz wesentlicher Punkt.
Im Bereich BDSM ist das alles noch recht unbekannt, aber es ist mittlerweile bekannt, dass Homosexuelle Jugendliche eine deutlich erhöhte Suizidgefährdung haben als Heterosexuell Jugendliche. Und im wesentlichen geht es dabei um das nicht akzeptierte Anders sein.
Und genau da ist es dann wichtig, dass Kinder lernen, dass anders sein ok ist. Und wenn dieses Anders sein ok ist, gibt es nun mal keinen Grund es zu verheimlichen.
Es erwartet ja auch niemand von Vanillas, dass sie ihr Vanilla sein vor den Kindern verstecken, warum soll ich unser DS verstecken?
Manche Schulen haben Lehrer die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen, damit homosexuelle Schüler jemanden haben, an den sie sich wenden können.
Landlady_bb
Es ist ja zumindest theoretisch auch denkbar, dass das erwachsene "Kind" BDSM als "pervers" oder "krank" ablehnt.
Wenn mein Kind sexuelle Neigungen, die einvernehmlich unter Erwachsenen stattfinden, als krank und im negativen Sinn pervers einstuft, dann haben wir als Eltern etwas falsch gemacht.
Im übrigen geht es nicht darum, erwachsenen Kindern denen man Jahre lang die Vanillawelt vorgegaugelt hat, zu eröffnen, was wirklich ist, sondern darum wie man mit den Kindern umgeht, mit denen man noch zusammenlebt.
Und da kann ich aus Erfahrung sagen
1) die kriegen einfach eine ganze Menge mit.
2) es ist sehr deutlich, was die Kinder wissen wollen, was für sie wichtig ist und was nicht.
3) Tabu-Themen sind nie gut.
Liebe Grüße
Dina