Kinder, Jugendliche und Heranwachsende ahnen manches ...
Es geht nicht um "aufdrängen", das tut niemand, glaube ich. (Hoffentlich.)
Aber Kinder kriegen viel mit, oft mehr als man glaubt und möchte. Und sie stellen Fragen (gerade kleinere).
von Drachenliebe
Also, was ich bisher verstanden habe ist, dass BDSM bei den meisten zuhause gegenüber den Kindern Tabu ist, wie es ja andere sexuellen Techniken (z.B. Missionarsstellung) auch seien. Man/frau geht dabei davon aus, dass Kinder sowas nicht mitbekäme bzw. verstehen.
Ich glaube, jetzt wäre es evtl. nochmals an der Zeit zwischen Kindern, Jugendliche und Heranwachsenden zu differenzieren. Selbstverständlich sollte man gegenüber (kleinen) Kindern nicht ungefragt das Thema aufmachen. Aber wie steht es um 16, 18, 20jährigen oder älter?
Zu differnezieren ist sicherlich auch zwischen "aktivem Informieren" und "(Be)Antworten von Fragen", wobei in dem Punkt mehrfach erklärt wurde, dass sie ihre Kinder nicht anlügen würden. Von Missionieren sprach auch hier, glaube ich - mit Ausnahme der erwähnten "Missionarsstellung"
- niemand.
Eine dritte notwendige Unterscheidung scheint mit zwischen sexuellen Techniken und sexuellen Haltungen notwendig. Warum sollte man mit Kindern über sexuelle Techniken sprechen, wenn man nicht gerade Erika Berger oder Ruth Westheimer heißt?! Aber wie steht es um generelle sexuelle Orientierungen, wozu BDSM ja auch gehört? Heißt das Schwule, Lesben, Fetischisten oder Transen sollten mit ihren jugendlichen oder heranwachsenden Kindern ebenfalls nicht darüber reden? Da würde der eine oder die andere ggfls sagen: "Nein, die sollten schon!".
Was das Zitat von Drachenliebe angeht, so ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder sehr viel mehr mitbekommen, als Erwachsene sich überhaupt vorstellen können. Jeder kennt das aber sicher doch auch aus seiner/ihrer Kindheit und Jugend. Bei mir war es das amüsante Feststellen, dass mein hochkatholischer Vater sowohl eine (Schreckschuß-)Pistole aus seiner Jugend besaß, aber vor allem einige schlüpfrige Fips Asmussen Cassetten im Schrank hatte.
Aus der Forschung weiß man auch, dass ein diffuses Ahnen für Kinder weit schwerer zu verarbeiten/verstehen ist, als eindeutiges Wissen; selbst wenn man das Ganze ablehnen sollte. Wie stehts da um das kindliche Erahnen, Erfassen und Verarbeiten eines evtl. TABU-Themas "BDSM"?
Dann bin ich mal gespannt, ob es künftig möglich ist, zwischen den verschiedene Kinder-Altersgruppen zu differenzieren oder dies nach Meinung der meisten hier keinerlei Unterschied macht.
Und ich würde gerne nochmals feststellen, dass wir nicht von Missionieren, sondern von "miteinander reden" sprechen. In den Varianten "Informieren" oder durch "Beantwortung" von spontanen Fragen der Kinder, was vermutlich der spannendste Teil sein dürfte.
D.h. nun meine Fragestellung nochmals etwas spezieller:
"Wie geht ihr mit oftmals sehr spontanen Fragen Eurer Kinder, Jugendlichen oder des gerade erwachsenen Nachwuchses um?)
Grübelnd
SM-Art
PS: Interessant scheint mir auch, dass in einem Parallel-Thread vehement für eine "große Offenheit" - allerdings hier unter Erwachsenen (die die eigenen Kinder irgendwann ja auch sind) - plädiert wird, während hier eher tabuisierungstendenzen erkennbar scheinen, was vermutlich das schillernde Gesicht von BDSM in der Gesellschaft - die Homosexuellen sind da in ihrem Selbstverständnis erheblich weiter - spiegelt.