*********hymus:
der Werkstattmeister duzt mich, warum nur?
Dazu würde ich gerne, wenn auch zugegebenerweise zielabweichend, eine Hypothese in den Raum stellen. Werkstattmeister duzen einen keinesfalls nur deshalb, weil man ihre Werkstatt häufig aufsucht, das ist ein weit verbreiteter Trugschluss.
Um von einem Werkstattmeister geduzt zu werden ist es nötig, sein Vertrauen zu gewinnen. Das gelingt nur, wenn man
niemals auch nur damit droht die Konkurrenz aufzusuchen und außerdem
jeglichen Anschein möglichen eigenen fachlichen Wissens absolut unterdrückt.
Die Meinung (und die Rechnung) des Werkstattmeisters sind göttliches Gebot, als hätte Moses sie daselbst vom Berge Sinai herabgeschleppt. Ausnahmen sind von diesem Fall kleine Einwürfe die vom Meister belächelt oder lauthals belacht werden dürfen und nur als humoristische Einlage zu verstehen sind.
Dann, aber auch nur dann, darf man die Hoffnung auf ein freundliches Du nähren. Ein Brückenschlag ließe sich zumindest historisch wagen denn die heuten Kfzler stehen genetisch natürlich in direkter Erbfolge der Rosstäuscher, die seinerzeit vermutlich ähnliche soziale Gepflogenheiten hatten. Ob und wie die damalig fehlende Trennung von Adel und Gewalt diese Sozialform beeinflusst hat ist meines Wissens nicht eindeutig überliefert.