Zum 'Totschlagargument' NS/KV
Nun ja es gibt doch einen entscheidenden Unterschied, zwischen zwei knutschenden Männern und Natursekt- & Kaviarparties: bei den beiden Herren muss ich nur wegschauen und is gut. Wenn ich das nich allzu toll finde dann kann ich es recht einfach ignorrieren.
Wenn aber Körperausscheidungsspielchen nicht in einem speziell abgeschlossenen Bereich stattfinden, und ich somit - ob ich will oder nicht damit konfrontiert werde - dann ist zumindest eine Geruchsbelästigung nicht für mich zu vermeiden. Und ich persönlich empfinde den Duft von Scheisse bein Sex als No-go. Nicht falsch verstehen: Ich hab nichts gegen diese Spielart und ich werte es auch nicht, doch mir persönlich wird von Fäkalien einfach schlecht.
Also denke ich das alle Praktiken die mich sozusagen aktiv 'trigern' können - denen ich nicht einfach durch wegschauen entgehen kann (man könnte es als Offensivpraktiken bezeichnen) als etwas anderes, als Spielarten (entsprechend Passivpraktiken) die ich wie Bi unter Männern leicht ignorrieren kann.
Offensivpraktiken sind beispielsweise: Blutspiele, da es Leute gibt die vom reinen Anblick ohnmächtig werden können - liesse sich aber sicher durch einen einfachen Warnhinweis vor den entsprechenden Räumlichkeiten einbinden.
• BDSM (besonders die härteren Sachen wie heftiges Hauen ins Gesicht oder gar Rapeplay - Es gibt immer wieder Menschen die durch Gewaltdarstellungen aus der Bahn geworfen werden können (gerade auch Menschen die villeicht mal selbst in der Vergangenheit Gewalt erfahren haben). Aber auch hier kann eine Abgetrennte Örtlichkeit sehr schnell Abhilfe schaffen.
Wenn ich mich an Orte wie Swingerclubs begebe, dann sollte ich doch damit rechnen, das dort Menschen ev. miteinander Sex haben könnten
und somit sollte ich mir auch überlegen, das es da vielleicht bei dem ein oder anderen Neigungen gibt, die über die meinen hinausgehen. Folglich sollte ich auch zumindest soviel geistige Reife besitzen, das ich entsprechend dem Verständniss das ich für mich erwarte, das gleiche Mass bei anderen walten lasse. Und wenn ich mich bei zwei fickenden Männern künstlich aufrege, dann darf ich mich nicht wundern, wenn es andere Menschen über Swingerclubs im allgemeinen schon tun - weil deren Argumente sind im Grunde genau die selben.
Was die Kompromissbereitschaft betrifft, so denke ich das erst mal die Leute im Vordegrund stehen sollten, die unverhältnismässig stark in ihrerm Spass vor Ort eigeschränkt werden würden (z.B.: KV bringt manchen Menschen Übelkeit) - weil Spass haben ist nun mal einer der Gründe, warum es SC's gibt. Und ich schätze, das da nun auch mal der Mainstreamgeschmack die umsetzbaren Praktiken im Angebot eines Clubs bestimmen wird.
Aber wenn jeder mehr Toleranz auch solch ungewöhnlicheren Praktiken gegenüber üben würde - wer weiss wieviele Menschen sich dann auch trauen würden nach Angeboten in dieser Richtung zu fragen?
Hatten wir das nicht schon oben irgendwo; das Männer nur aus Angst um ihre (vermeintliche) Männlichkeit jede Bi-Erfahrung meiden?
Wer nicht aufgeschlossen ist, schränkt in erster Linie erstmal sich selbst ein...
Dr. Jekyll