Durch Reden kommen die Leut‘ zusammen
Hallo TE,
Ich habe mir die ganzen Antworten nicht durchgelesen sehr wohl aber deine Eingangsfrage, die eine sehr interessante ist.
Die Lösung wirst du wahrscheinlich nicht finden, aber hoffentlich einige Ansätze, mit denen ihr dann weiter arbeiten könnt.
Sehr wichtig in dieser Situation (finde ich zumindest) ist, extrem empfindsam und einfühlsam mit seinem Gegenüber zu sein. Offen für Gedanken, Gefüle, Meinungen - seine und deine! Es gibt nichts schlimmeres, als wenn ein Partner mit erhobenem Zeigefinger vor einem steht und anfängt, zu dozieren
Das erfordert einiges an Feingefühl und eine sehr ehrliche Selbsteinschätzung.
Du hast in deinem zweiten Beitrag BJ und Petting genannt. Sicherlich gibt es für diese beiden und für jede andere Spielart auch ein „technisches Grundgerüst“ das man lernen kann.
Primitiv formuliert wäre das: Mund auf, Schwanz rein, Hände dazu, Spaß haben. Und beim Petting: ausziehen, hinlegen, streicheln, geniessen.
Um mal bei diesen beiden Beispielen zu bleiben: Ihr habt bereits sehr viel über Vorlieben, Leidenschaften, Tabu/Favourit-Zonen am Körper, Tabu/Favourit-Berührungen gesprochen.
Die eigene Körpersprache erklärt und die des Partners gelernt. (hoffe ich!)
Und hier meine ich tatsächlich *erklärt*, *besprochen*, denn wenn hierüber nicht gesprochen wird, bleibt nur die eigene Interpretation, was der andere jetzt wohl meinen könnte wenn er dies oder jenes macht.
Das ist fatal, denn woher soll man wissen ob es stimmt.
Ein wegrutschen muss ja nicht unbedingt „Hör auf“ auf bedeuten. Ein ungeduldig wirkendes Aufstöhnen ist nicht unbedingt mit „genervt sein“ zu verbinden.
Das Würgen beim DR kann der normale Reflex oder tatsächliche Übelkeit sein. Die laufenden Tränen dabei wahrscheinlich weder Schmerzen noch Leidensdruck.
Erschwerend kommt hinzu, dass es sich auch bei euch beiden um die Spezies
Mensch handelt, Mit vielen Empfindungen, Gefühlen, Launen - das ganze drum und dran. Jeder Tag ist anders. Wieder fremd- noch ferngesteuert wollt und müsst ihr jeden Tag aufs Neue miteinander klar kommen.
Ich denke der Schlüssel zu eurem Glück ist tatsächlich im Reden zu finden und sehr viel später dann auch im Tun. Und das ist echt extrem schwierig, einen sympathischen Weg dafür zu finden. Wie gesagt, den Oberlehrer will niemand zu Hause haben.
Nennt die Dinge ganz konkret beim Namen. Kein drumherumreden so nach dem Motto: „Das Bad ist immer nach deinem Besuch schlampig.“
Besser ist dann: „Würdest du bitte die Zahnpastatube zudrehen, deine Bartstoppeln aus dem Waschbecken entfernen und die Handtücher wieder über die Halter hängen? Das wäre sehr lieb von dir.“
Ich finde es extrem wichtig (aber das ist nur meine Meinung), Gesprächsregeln zu beachten und berücksichtigen:
Den anderen ausreden lassen, Bitte und Danke benutzen, keinerlei Verallgemeinerungen (immer, dauernd, ständig, nie - nennt die Situationen um die ist hier geht ganz konkret), keine Beleidigungen, nicht herablassend sein,
evtl. Stichworte notieren um a) nichts zu vergessen, b) sachlich bleiben zu können.
Lass den anderen nicht in der Grauzone zurück, nenne die Dinge konkret beim Namen, sag detaiiliert was dich stört, sag ganz genau was du gut findest, sag konkret was du vorhast.
Frag konkret was er mag, was er gar ausstehen kan, was ihnnervt, was er gut findet, was er ausprobieren möchte warum er was ausprobieren möchte.
Ich finde das WIE und WARUM und WARUM NICHT auch absolut elementar.
Nur wenn man die Beweggründe seines Partners kennt ist es möglich ihn zu verstehen, ist es einfacher sich auf etwas einzulassen, motiviert es zum mitmachen.
Have fun!