Auch einige Erfahrungen aus dem Desire Cancun
Hallo, wir wollen gerne noch einige Infos beisteuern:
Wir waren zweimal innerhalb des letzten Jahres dort, und wir fahren Anfang Dezember 2008 wieder für zwei Wochen hin. Das sagt wohl einiges über die Qualität und das dort Gebotene aus.
Zunächst: Es ist nicht billig, gerade aktuell bei deutlich gestiegenem Dollar haben die Preise in Euro wieder angezogen. Für zwei Wochen sind aus D, je nach Flug, 6000 Euro fällig. Natürlich kann man für ein Drittel davon auch eine All-Inclusiv-Pauschalreise machen. Aber das ist kein Vergleich. Wir hatten beim ersten Mal nur für sechs Tage Zimmer im Desire bekommen und waren danach zwei Wochen in einem "normalen" Resort. Es war sehr langweilig dann...
Der Preis sortiert aber auch das Publikum einigermaßen. Es sind zum Großteil sehr angenehme Menschen da, kein Ballermann-Publikum, sondern arrivierte Paare mit Niveau und Manieren. Viele Gäste sind "Wiederholungstäter". Und es geht sehr international zu.
Die einzige Einschränkung gilt der amerikanischen Übermacht. Ja, Amerikaner sind in aller Regel oberflächlich und laut - das ist im Desire nicht anders. Bei unseren Besuchen waren etwa die Hälfte Amerikaner, dann ein starkes Kontingent Kanadier (schon deutlich angenehmer, vor allem, wenn Franko-Kanadier). Der Rest ist eine bunte Mischung: wir lernten Paare aus Brasilien, Singapur, Mexiko, Großbritannien, Schweden, Deutschland, Italien, Spanien und ein paar Ländern mehr kennen. Wir trafen auch das erste russische Paar. Danach mag man plötzlich die Amerikaner wieder.
Zur Frage nach Swingen und/oder nicht: Es kommt sehr auf die Gäste an. Es sind auch Leute da, die mit Swingen gar nichts am Hut haben, sondern einfach nur nackt baden wollen. Andere gehören zur Hard-Core-Fraktion, bei der schon nachmittags regelrechte Blowjob- und Popp-Wettbewerbe im Jaccuzi ausbrechen. Das kann aber drei Tage später, wenn etwa eine amerikanische Gruppe abgereist ist, wieder anders sein.
Wer es gern dezenter will, hat dazu stets Gelegenheit, wer gar nicht will, muss auch nichts tun. Im übrigen wird auch im Desire nicht überall und ständig gepoppt. Allerdings liegt stets eine prickende Atmosphäre in der Luft, die äußerst anregend ist. Trotz aller Spannung geht es unglaublich entspannt zu.
Das ist für uns das Besondere am Desire, dieser Mix aus relaxing und karibischem Feeling und frivolen Abenden und herrlichem Urlaub. Und obwohl wir ansonsten jeglicher Form von (zumeist tumber) Animation abhold sind: Dort machen sogar die Spielchen an Pool und Strand mit dem Animationsteam Spass.
Eines ist sicher anders als in vielen Hotels: Die Gäste sind sehr viel aufgeschlossener. Anders als in deutschen Swingerclubs, wo oft - außer auf der Matte - kaum Kommunikation stattfindet, unterhalten sich hier die Leute ständig. Alle miteinander, überall. Man ist freundlich zueinander, man kommt an jeder Bar sofort ins Gespräch. Freilich sollte man dazu auch einigermaßen Englisch sprechen, sonst ist man, wie ein deutsches Paar, das wir im letzten Urlaub trafen, ziemlich isoliert.
Besonders bemerkenswert: Die Gäste sind auch freundlich zum Personal, das sich deshalb erkennbar wohl fühlt in dieser Anlage und nicht nur professionell höflich zu den Gästen ist. Und besten Service gibt es auch ohne Trinkgeld, auch wenn jede/r gerne einen Tip nimmt.
Allerdings sollten auch hier Maßstäbe gelten. Da mal einen Dollar und dort einen - aber nicht in der etwas protzigen US-Art, für einen Drink gleich mal fünf Dollar rüberzuschieben. Der Tagesverdienst eines Kellners dort beträgt sechs Dollar.... Das ist für mexikanische Verhältnisse schon ziemlich gut. Über freundliche Worte freuen sich die Angestellten kaum weniger als über Bares.
Außer dem Geld für ein paar Tips benötigt man im Desire nebenher wirklich nichts. Die Küche in den verschiedenen Restaurants ist äußerst gut (bis hin zu sensationellen Steaks).
Einzige Kritikpunkte: Es kann bei entsprechender Wetterlage zu unerhörter Moskitoplage kommen, weil direkt nebenan ein riesiger Tümpel mitsamt Krokodilen existiert. Das war bei unseren Aufenthalten jeweils auf einen oder zwei Abende beschränkt. Und einmal stank es nachts bis zum frühen Morgen bestialisch nach Kloake - wohl ebenfalls von dem Teich her. Und vom einst tiefen Strand sind nach diversen Hurrikans nor noch einige Meter übrig geblieben.
Nachdem wir beim letzten Mal glatte zwei Wochen im Desire waren, versuchen wir es diesmal mit zehn Tagen. Denn danach benötigt man einfach etwas Erholung. Wir bleiben noch vier Tage in einem "normalen" Hotel, zum Ausschlafen... Denn anstregend ist es schon - nicht unbedingt wegen zu viel Sex, sondern auch wegen viel Alkohol und Zigaretten und zu wenig Schlaf. Aber irgendwie kommt man eben nicht so recht zum Schlafen, weil man ja auch nichts verpassen will.
Vor allem die Befürchtung unserer Sie war es beim ersten Mal, das alles könnte zu viel werden. So nach dem Motto: Tagelang unentwegt wie im Swingerclub. Ist es aber nicht, sondern sehr viel anders, sehr viel angenehmer.
Noch ein Wort zum Desire Los Cabos: Wir waren nicht selbst dort, kennen aber jede Menge Gäste, die in beiden Desires waren. Los Cabos ist größer, neuer, mehr stylish - aber die Atmosphäre sei nicht so lässig wie in Cancun, erzählten übereinsimmend alle. Größtes Manko für uns aus Europa: Der Flug ist sehr viel länger, Reisezeiten zwischen 20 und 23 Stunden sind uns einfach zu heftig. Per Charter ist Cancun doch in ca. 11 Stunden mit Nonstop-Flight zu erreichen.
Dringend raten wir von Flügen via USA ab. Man durchläuft selbst als Transit-Passagier die rigiden und lange dauernd Einreiseformalitäten. Wir erwischten deswegen nur mit Müh und Not unseren Anschlussflug, der drei Stunden (!) nach Ankunft abging. Und es nervt unerhört...
Wer noch andere Details wissen will: Wir stehen gerne zur Verfügung, einfach anschreiben.
LG G und F