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dominant oder sadistisch?

dominant oder sadistisch?
Hallo zusammen,

im Rahmen meiner bisherigen Erfahrungen hinterfrage ich gerade nicht nur meine Neigung sondern die dazugehörige Fähigkeit. Und- wer sucht wen?

Die Frage lautet- bin ich dominant oder sadistisch und was suche ich?

Warum ich frage:
Schlubladendenken und Klischees/Vorurteile empfinde ich als falsch. Trotzdem versucht man sich ja irgendwie einzuordnen. Insbesondere wenn man auf der suche ist und sich demnach "klassifizieren muss"!

In sämtlichen BDSM-Foren unterscheidet man meist und stets zwischen Dom und Sub. Okay, Top & Bottom, aktiver Part und passiver Part hört sich halt irgendwie blöd an. Das Kind heißt also sehr oft Dom & Sub.

Soweit so gut. Dom sucht also dev, aber auch sado sucht maso.!
Hierbei stelle ich immer wieder fest, das Frau (z.b.) meist einen Dom sucht. Selten sucht Sie (als maso.) einen Sad.! Irgendwie sehe ich hier wieder die klassische Rollenverteilung. Er befiehlt und gibt vor, Sie gehorcht und tut. Devot eben. So sucht und findet man sich oft aneinnader vorbei...

Was meint Ihr dazu?

Ich habe für mich festgestellt, dass ich dominant sein kann (z.b. im Beruf, wenn nötig) und es mir im Rollenspiel auch Spaß macht, aber das Dominanz eben nicht mein Naturell ist! Dafür setze ich zu sehr auf Gleichberechtigung. Darüber hinaus habe festgestellt- selbst im Rahmen von TPE und TEE ist das möglich! Es ist eben immer eine Frage des Naturells!

Ich weiß nun dass viele "Subs" es zu schätzen wissen, dass per Augenblick "Befehle" angewiesen werden, somit spielt Dominanz eine große Rolle. Aber ich glaube auch das viele es eben so sehen wie ich. Irgendwann einmal feststellen dass sie gar nich dom/devot sind sondern sad/mas sind. Und das sie vielleicht Schwierigkeiten haben, sich in der BDSM-Welt, der Szene zu klassifzieren. Warum? Weil es meist eben vorgebeben ist.

Deshalb frage ich mal in die Runde-
Wer sieht es ähnlich,
warum Dom/Sub, warum nicht sad/mas- wenns so ist,
warum ist diese Klassifizierung so elementär?

Manchmal hab ich einfach nur das Gefühl, als Dom ist man wer und als Sadist nichts. Und umgehkehrt genauso... Und wenn man sich näher kennenlernt ist alles natürlich anders usw...

Bin ob Eurer Meinungen gespannt!

Gruß
Salut Don Darko,

das ist etwas das mir auch schon aufgefallen ist –
Keiner hat ein Problem damit sich Dom zu nennen, erwähnt man dann aber den Sadismus wird das weit von sich gewiesen.
Ich glaube ja, das hängt durchaus damit zusammen inwieweit man sich selbst mit seinen Bedürfnissen auseinandergesetzt hat
Bzw, ein dominanter Mensch erfährt Anerkennung im Leben. Ein dominanter Mensch beherrscht die Situation, den Menschen, hat Führungsqualitäten und ist Entscheidungsträger.
Man wird dadurch nicht zum gesellschaftlichem Außenseiter, im Gegenteil -

Während ein Sadist der sich daran erfreut einen anderen leiden zu sehen – von der Gesellschaft, aus berechtigten Gründen nicht toleriert wird.
Jemand, der nun sadistische Züge in sich trägt, gerät damit in einen Konflikt wenn ihm dieser Sadismus erstmal bewusst wird – mit der gesellschaftlichen Akzeptanz, und seinen Bedürfnissen die so betrachtet, SO gar nicht sein dürfen.
Ich denke, das es für einen Sadisten ungleich schwerer ist, zu sich und seinen Bedürfnissen zu stehen als für einen Masochisten – und ich denke, das die Menschen die ihren Sadismus reflektieren, die tatsächlich dazu stehen....und sagen, ich liebe es meinen Sadismus einvernehmlich auszuleben und einen Menschen leiden zu sehen, die seltenen Ausnahmen sind.

Joi, und dann geht mir noch so durch den Kopf:
Im Laufe der Zeit hab ich so einige sogenannte Doms kennengelernt, und wenn man dann nachfragt, wie sieht deine Dominanz aus, wie beherrscht du....................dann folgte meist ein betretenes Schweigen , oder aber :
ich klammer gern, hau dir den Hintern voll, peitsche dich, etc etc..............................und das, sind dann die verkappten Sadisten die es präferieren sich Dom zu nennen.
Schubladendenken
Das erste Problem ist doch in welche Schublade packe ich mich (um attaktiv für meine potentiellen Partner zu sein)? Und das zweite Problem ist doch was verstehen meine potentiellen Partner unter dieser Schublade?
Daher ist es eben sehr wichtig vor einer Session die genauen Vorlieben, Wünsche und Erwartungen zu äußern. Klar geht einem das manchmal nicht schnell genug und man möchte gleich los legen oder empfindet Scham seine geheimsten Wünsche zu äußern.

Das geht vielleicht bei einem persönlichen, ehrllichen Gespräch an einem neutralen Ort und einer angenehmen Atmosphäre.

Schönes WE

sexy_
ich gehe da ziemlich konform mit @***is,sie hat das schon sehr schön ausgedrückt.

überraschend finde ich immer wieder,daß alle möglichen foren sich S/m-foren nennen,und es in einer profilbeschreibung zum anklicken oftmals nur die auswahl zwischen dominant und devot gibt,nicht aber zwischen sadistisch und masochistisch.joyclub ist zwar kein reines SM-forum,aber.........q.e.d. *g*

desweiteren finde ich es immer wieder spannend:
ich stehe dazu,daß ich sadistisch veranlagt bin.oh my goth,wie sich das anhört!?für meinen sadismus muß ich mich immer wieder rechtfertigen,verteidigen...was auch immer.
WARUM??wie solis schon schrieb:
und wenn man dann nachfragt, wie sieht deine Dominanz aus, wie beherrscht du....................dann folgte meist ein betretenes Schweigen , oder aber :
ich klammer gern, hau dir den Hintern voll, peitsche dich, etc etc.......
immer wieder weisen SMler weit von sich,gewalttätig zu sein.stimmt ja auch,denn nichts sollte ohne beiderseitigem einverständnis geschehen.was aber,wenn ich keinen hehl daraus mache,daß ich nicht aus herumkommandieren,erniedrigende ausgaben stellen und dergleichen,sondern aus dem zufügen von schmerzen meinen lustgewinn ziehe? ZACK habe ich den "perversen-stempel" auf der stirn und gelte als psychisch labil oder gar als psychopathin und "gefährlich",werde bei irgendwelchen operatoren oder admins eines forums oder eines chats gemeldet und werde allen möglichen anderen repressalien ausgesetzt.(diffamierungen per privatnachricht,beschimpfungen etc.pp)

und was macht Dom/Dominante?die meisten Doms/Dominanten bedienen sich MEINES sadismusses,um sub abzustrafen.......bedienen sich gerte,peitsche,paddle,klammern und allen möglichen anderen utensilien,die ich zum ausleben meines sadismusses benutze.
Dominanz besteht meiner ansicht nach rein daraus,daß Dom/Dominante sub mit erniedrigenden aufgaben,kontrolle,dienen oder anderen aufgaben,die mit psychischer erniedrigung einhergehen,ausleben.

alles andere....zufügen von schmerzen jeder art.....gehört für mich zum sadismus,nicht zu dominanz.

insofern gebe ich wieder solis recht,wenn sie schreibt
......und das, sind dann die verkappten Sadisten die es präferieren sich Dom zu nennen.

ebenso verhält es sich natürlich mit subs,die dann,wenn sie ein zufügen von schmerzen mithilfe von utensilien oder auch ohne zulassen,eher in die kategorie masochist einzuordnen wären.

ich denke,man trifft eher selten auf jemanden,der rein dominant,bzw. submissiv/devot lebt.......immer wird sich des sadismusses bedient,um sub zur ordnung zu rufen und abzustrafen.

so werden wir sadisten und masochisten wohl damit leben müssen,daß wir als "gestört" tituliert werden und die meisten,die sich dominant nennen sich unseres sadismusses bedienen werden.


marzipanhaltige grüsse

Angel *barbar*
*****arc Mann
6.211 Beiträge
@TylersAngel
Guter Beitrag! *top*

Ganz simplifiziert könnte man es wohl folgendermaßen ausdrücken:

Dominanz = Führungspersönlichkeit
Sadist = perverser Quäler

Die einfache S/W- *maler* -ei weitverbreiteter, durchschnittlicher Denke.

Beste Grüße
Sir Marc
Sadismus ist für mich u. A. das Umsetzen der Dominanz, eine angedrohte Strafe die erst einmal nur als Theorie besteht in der Praxis auszuführen.

Natürlich stößt man schnell auf komische Blicke in seiner Umwelt, wobei ich sagen muss, wenn ich ich mit einigen Leuten über diese Dinge unterhalte, das Meiste eh nicht geglaubt wird. Von daher halten es viele Menschen für kranke Wunschträume.

Ein Sadist lebt ja nicht pauschal sinnlose Gewalt aus, ich denke auch nicht das ein Dummkopf in der Lage ist ein kreativer Sadist zu sein. Und hier ist doch der große Unterschied, wie kreativ setze ich meinen Sadismus um, in welche romantischen Spiele kann ich ihn einbauen, so das Sub nicht mal erahnen kann was hinter der nächsten Kurve auf sie wartet.

In jedem steckt ein kleiner Sadist, der Eine läugnet ihn halt, ist erschrocken über sich selbst und der Andere akzeptiert ihn als Teil von sich und fängt an mit seinen Möglichkeiten zu spielen.

narciss
Aus der Maso-Sicht
Ich bin zwar keine Sadistin, aber ich hatte "auf der anderen Seite" genau dieselben Schwierigkeiten.

Für mich war es sehr schwer - sogar erstmal vor mir selbst - zuzugeben, daß ich nicht nur devot, sondern auch maso veranlagt bin. Das hat nämlich denselben "Perversenstempel" wie sadistisch zu sein. - Ich hatte am Anfang meiner "Laufbahn" sogar regelrecht Angst vor bekennenden Sadisten, einfach weil ich noch nicht wußte, daß der im SM praktizierte Sadismus (SSC) nichts mit Gewalt zu tun hat.

Wir werden einfach von Kindesbeinen an dazu erzogen, daß Gewalt, sprich Schläge, kein Mittel der Wahl sein dürfen und man muß, um über diese "Prägung" hinwegzukommen, schon sehr bewußt über seinen eigenen Schatten springen. Hier handelt man also gegen das eingeimpfte moralische Empfinden. Sich darüber hinwegzusetzen, ist nicht immer einfach.

Dominante Züge werden von der Gesellschaft jedoch durchaus als positiv empfunden, stehen sie doch gleichermaßen für Stärke und Durchsetzungsvermögen. Schon alleine deshalb fällt es wohl leichter, diese Seite der Neigung offenzulegen.

RoJ
Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für eure sehr detaillierten und konstruktiven Beiträge! Gehe mit Euren Ansichten ebenfalls konform und finde mich auch darin wieder. Es gibt keinen Beitrag den ich nicht sofort unterschreiben würde! *g* Ganz besonders gefällt mir der kreative Sadist *zwinker*

Bei meinen Fragen ging es sich mir auch darum, es sich selbst und anderen erklären zu können. Man muß also praktisch immer hinterfragen, was der Gegenüber denn überhaupt z.b. unter Dominanz versteht? So läßt sich dann feststellen ob man den Erwartungen entspricht oder eher nicht.
So wirkt man schon sexy weil man Unternehmer oder eine Führungskraft ist- Dominanz wird also praktisch automatisch auf sex. Handlungen adaptiert. Eben in Bezug auf gesellschaftliche Akzeptanz.
Kaum einer scheint Dominanz als reine Führungsgröße für sad. Umsetzungen direkt wahrzunehmen. So betrachtet kommt Dominanz quasi nicht mehr zur Geltung und kann somit auch nicht als sexy erachtet werden.

Damit wird mir so einges bewusster und scheint verständlicher!
Bis dahin kam ich zu dem Schluß, mich gar nicht als Dom sehen zu können, sondern "nur" als Sadist. Ihr habt meine Zweifel wieder auf Kurs gebracht. Denn letztendlich haderte ich mit dem Begriff Dominanz an sich und verstehe ihn jetzt auch mehr im gesellschaftlichen und "marketingstrategischen" Kontext.

Ihr habt mir sehr geholfen!

Don Darko


@ Sir Lupus
Danke Deines Beitrages weiß ich nun dass es beim Absetzen des Postings tatsächlich ein Problem mit der Serveranbindung gab. Ich erhielt mehrere Fehlermeldungen und konnte weder Thread noch Beitrag wiederfinden und beließ es dann dabei. Es war also nicht meine Absicht, Dich bei meinem ersten Beitrag gleich zu nerven und an Deinen Interessen vorbei zu posten.
****tat Mann
190 Beiträge
top/bottom
Ich kann Eure Beiträge nur voll unterstützen.

Bin selber auch sadistisch und nicht dominant veranlagt.

Mir gefallen die neutraleren Begriffe „Top/Bottom“ besser als „Dom/Sub“, da sie für mich sowohl DS als auch SM beinhalten, auch wenn einige finden, dass es sich nicht so toll anhört.

smartat
Bei meinen Fragen ging es sich mir auch darum, es sich selbst und anderen erklären zu können

Da schließt sich die Frage für mich an, warum muss ich es überhaupt jemand Anderen erklären, erklären können. Ich trage meine Neigungen in mir und lebe sie mit einer Frau aus, das reicht mir. Ich sehe für mich keinen Grund es zu erklären, da man es niemanden erklären könnte der es nicht selbst ist. Woher soll jemand der rein garnichts damit anfangen kann die Gefühle kennen die dahinter steckt. Selbst meine Sub ist immer noch des öfteren hin und her gerissen wenn sie sieht und spürt das es mich noch weiter erregt wenn ich ihr Schmerzen zu füge und sie kennt mein Inneres besser als jeder Andere.

narciss
Erlaube bitte
die Gegenfrage wo hört Dom auf und fängt Sadist an?
Oder ... ab wann ist Sub denn Masochistin?

Genau hier kommen wir doch an den Punkt des s.g. Schubladendenkens. Sicherlich macht es Sinn - ist man auf der Suche - genauer betiteln zu können welche Spielart von BDSM ein jeder einzelner bevorzugt.

Ich selbst (sie von M_UT) mag Schmerzen, ich liebe es wenn mein Herr den Rohrstock oder die Fiberglasgerte tanzen läßt, allerdings bezeichne ich mich nicht als Masochistin. So tituliert meine Freundin, die nie auf die Idee käme ein loses Mundwerk gegen ihren Herrn zu haben, mich. Ich könnte widerum nie im leben so brav sein!

Letztendlich ist es doch völlig egal ob man Top, Dom, Sadist, Switcher, Sub, Maso oder sonstwas ist.
Hat man sein entsprechendes Gegenstück gefunden ist das nur noch Schall und Rauch

findet
die Kratzbuerste (sie von M_UT)
Genau!
Was Du das beschreibst ist exakt die gleiche Erfahrung, die ich auch mit meinem Schatz mache.

Sie liebt es unterwürfig zu sein und sich ihr süsses Hinterteil mit allen erdenklichen Utensilien züchtigen zu lassen und das spiel es auch keine Rolle, ob ich ihr den Schmerz zufüge oder einer unserer Freunde.

Dennoch ist sie in keiner Hinsicht eine Masochistin, zumindest würde ich sie nicht so bezeichen.

Solange die Züchtigung und Bestrafung ein Teil der Sexualität ist (bei uns meistens so eine Art Vorspiel) sehe ich mich auch nicht als Sadisten an.

Eigentlich gehts doch um Erregung und Befriedigung, wie man es schlussendlich nennt ist egal...Hauptsache Beide haben ihren Spass *peitsche* *engel*
Eigentlich gehts doch um Erregung und Befriedigung, wie man es schlussendlich nennt ist egal...Hauptsache Beide haben ihren Spass

Da stimme ich dir zu das ist weit weg von Sadismus, als Sadist könntest du nicht die gleiche Geilheit empfinden, wenn du ihren Schmerz nicht sehen nicht spüren kannst. Macht es ihr Spaß ist es auch befriedigend, nur nicht auf der Ebene als wenn sie ihre Schmerzen deutlich zeigt und ich sie spüre, sehe wie ihr Körper reagiert, ihre Hände sich an etwas klammern. Dabei gilt es eben nicht hauptsache beide haben ihren Spaß denn um einen echten Sadismus zu befriedigen darf der Andere keinen Spaß daran haben.

narciss
@Narciss
denn um einen echten Sadismus zu befriedigen darf der Andere keinen Spaß daran haben.

Dann wäre der ideale Partner des Sadisten nicht der Masochist, sondern der Devote. - Aus Liebe den verhassten Schmerz für ihn hinzunehmen und nicht vor Wollust sich unter dem Schmerz zu winden.

Fragend
Angelika
Dann wäre der ideale Partner des Sadisten nicht der Masochist, sondern der Devote

Ja ich denke ich hätte nicht annähernd die gleiche Befriedigung und den gleichen Sog wenn sie maso statt devot wäre. Sie ist nicht masochistisch sondern devot und ich empfinde ihre Reaktionen als äußerst befriedigend.

narciss
Und sie zieht ihre Befriedigung daraus, Dir Lust zu bereiten - auch bzw. gerade, wenn es sie Schmerz und Tränen kostet.

So wird schlussendlich @****his Aussage

Hauptsache Beide haben ihren Spass

bestätigt.

Angelika, die mal wieder Spaß an der sado-masochistischen Dialektik findet
Nein nicht unmittelbar, sonst würde dieser Kick den ich empfinde nicht ausgelöst werden. Etwas das wir oft diskutiert haben, gerade auch die Gegensätzlichkeit die der Kopf dabei erlebt. Ihre Befriedigung ist nicht das sie mir Lust bereitet, sondern es steigert zunächst langsam ihre Lust, wobei dies mit Sicherheit noch nicht die eigentliche Bedriedigung ist, sondern erst ihr Einstieg in ihren Flug.

narciss
**if Mann
2.514 Beiträge
Dominant oder submissiv zu sein, und das auch immer zu bleiben, ist schwieriger als sadistisch oder masochistisch zu sein. Hieraus resultieren auch die meisten Irritationen in solchen Beziehungen. In DomDev-Beziehungen werden Gedankengebäude aufgebaut, die in der Realität oft keiner Böe standhalten können. Bei mir schwingt immer eine gehörige Portion Skepsis mit, wenn ich höre, jemand wäre dominant, und ich sage mir, Befehle erteilen ist keine Kunst, das kann ich auch. Es gehören schon außergewöhnliche Qualitäten zur Dominanz dazu, genauso wie zur Submissivität, mehr als nur Befehl und Gehorsam. Damit stelle ich Dominanz und Submissivität nicht in Abrede, nur es ist schwierig, sie durchzuhalten.
Sadismus und Masochismus sind in den Menschen eingeprägte Eigenschaften, die man auch nicht erlernen kann wie Dominanz. Entweder man ist Sadist oder Masochist, oder keins von beiden.
Mich interessiert schon die Art der Dominanz. Ist sie gepaart mit Sadismus? Anders wäre sie mir unerträglich und nicht glaubhaft.
Die Klassifiizerung D., S., S., M. ist sinnvol und man sollte die Frage immer stellen.
sondern erst ihr Einstieg in ihren Flug.

Das ist es für mich auch - der Schmerz ist für mich zu Beginn der Session pur - ohne Lustempfinden. Und ich erdulde den Schmerz nicht für ihn, sondern weil ich weiß, dass ich nach dem bitteren Wasser süsses Wasser trinken werde.

Angelika
Absolut treffend Angelika!

lg
narciss
Würde diese Zeitspanne (des bitteren Wassers) dem Sadisten genügen?

Mein Partner ist eher dominant - nicht in meiner Schmerzäußerung an und für sich liegt seine Lust - sondern darin, dass ER es ist, der sie hervorlockt. Und seine Lust geht weiter - auch im Süßwasserbereich. Endet die Lust dort für den Sadisten?

Angelika
Ich sage es wie erst kürzlich an anderer Stelle, es ist wie das Abtauchen in einem Meer ohne Grund und der Sog ist der Grund den es eben nicht gibt. Deswegen steige ich zwischendurch immer wieder heraus um dann erneut abzutauchen. Es sind wiederholbare kurze Tauchphasen die diese ganz besondere Form der Befriedigung und Geilheit bringen.

Miteinander zu ficken ist ja schon geil und trotzdem ist das geilste Gefühl das erste Eindringen in ihre Fotze, dieses Gefühl lässt sich nicht wiederholen, sondern ist nur einmal da egal wie oft man seinen Schwanz danach rauszieht und erneut einführt.

Die wie du es so schön ausgedrückt hast Zeitspannen des bitteren Wassers lassen sich aber in ihrer gleichen intensität für mich wiederholen. Schmerzen können in ihrer Intensität auch angepaßt werden, wobei sie mit zunehmener Erregung auch bei ihr immer mehr abflachen, dennoch reagiert sie angemessen auf diese Gefühle.

narciss
Das Beispiel mit den wiederholten Tauchphasen ist sehr eindrücklich.

Und mit fortschreitender Session wendet sich das Blatt - nach den Tauchgängen des sadistischen Top - mit zunehmender Endorphinisierung des Bottom ist der Schmerzreiz quasi nur noch die Eintrittskarte in den Subspace - die Lust des Bottom rückt in den Vordergrund.

Für den dominanten Top bedeutet dies, dass er mit dem Bottom mittaucht - denn er zieht sowohl aus dem DURCH IHN verursachten Schmerz als auch aus der DURCH IHN verursachten Lust seine Befriedigung. KONTROLLE ist die Lust der Dominanz?!

Angelika
KONTROLLE ist die Lust der Dominanz?!

Ich denke Kontrolle ist eine der Triebfedern schlechthin der Dominaz unabhängig ob sie sexuell motiviert oder es sich um eine generelle Dominanz auch außerhalb einer sexuellen Handlung handelt. Kontrolle zu halten und auszuüben ist für viele Situationen im Leben eine Versicherung für das eigene Ich, sei es im Beruf oder in der Partnerschaft, aus den erforderlichen Maßnahmen und Handlungen leitet sich dann dominanter Charakter ab.

narciss
Leute,

was Ihr hier schreibt ist einfach toll! Es macht mir große Freude Eure Beiträge zu lesen, denn in jedem finde ich mich, mal mehr, mal weniger wieder. Ihr beschreibt es gemäß Euren Erfahrungen, die ich zwar auch schon machen durfte, es mir aber an der "Verarbeitung" mangelte.

Nun könnte ich einfach nur geniessen und alles einen Spaß sein lassen. Aber es bedeutet mir eben sehr viel mehr als nur einen Spaß. So hinterfrage ich mein Denken, Handeln und Fühlen und möchte mich im Dialog als auch im Monolog mit meinen Erfahrungen auseinandersetzen. Eure Worte sind die, die ich suchte um zu beschreiben was mich genauso bewegt wie Euch.
Bei all dem Denken verliert man schonmal den Faden und nun kann ich sagen- Ja! Genau so fühle ich! Das bewegt mich, darin finde ich mich wieder usw. Ich hab den Faden also wieder gefunden.

Das ist gerade jetzt wichtig für mich, denn als Suchender sollte ich mich im Dialog schon konkret beschreiben können. Denn was anwortet man auf die Frage ob man denn dominant sei? Ja und Nein und kommt drauf an und wie auch immer....??? Und diese Frage stelle ich mir selbst ja auch. Bei all dem Wirrwarr sicher auch kein Wunder.
Und was das suchen betrifft, man findet was man sucht, wenn man weiß wer man ist. Und so sucht man erstmal sich selbst in dieser noch recht neuen Welt. Damit möchte ich mich auseinandersetzen, doch hatte ich mich dabei recht verfranst.

@****iss
Deine Frage klingt als wolle ich mich rechtfertigen (müssen). Natürlich nicht. Denn genauso wie Du Dich hier beiträgst, möchte ich das auch. Weil ich mich selbst dann verstanden hab und mich anderen, auf Wunsch, erklären kann.

Um es noch einmal zu sagen- seitdem ich BDSM für entdeckt habe, fühle ich mich freier und glücklicher als je zuvor. Ich stehe seitdem voll und ganz zu meiner Neigung. Ich habe absolut kein Problem damit und muß mich nirgends rechtfertigen. Und das ist auch gut so *zwinker*

@**l
Vielen Dank für Eure so überaus wertvollen Beiträge! Ich hoffe dass sie auch anderen Lesern so hilfreich sind wie mir! Es ist eben die Erfahrung die aus Euch spricht. Da kann ich mitlesen, mich wiederfinden sowie auch die Erklärungen nach denen ich suchte.

Darko
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