Swingen ≠ kostenloser Ersatz für Prostitution
Jetzt habe ich ein Wenig überlegt, ob ich hier etwas beitragen soll. Aber spätestens der Beitrag von
IW3227
hat mich dazu bewegt, es doch zu tun.
Sehr oft habe ich den Eindruck, dass Swingen aus Sicht mancher Herren als kostenlose Alternative für das Aufsuchen einer Prostituierten missverstanden wird. Für alle, denen das nicht klar ist: Gegenseitigkeit ist der Unterschied.
Eine Prostituierte erbringt eine Dienstleistung. Vielleicht mit Widerwillen, vielleicht gleichgültig, vielleicht (zufällig) manchmal auch mit Spaß. Aber darum geht es nicht. Genausowenig wie sich jemand fragt, wieviel Spaß eine Supermarktkassierin beim Scannen der Artikel hat. Dass Prostituierte ihren Kunden das Gefühl geben, dass er sie interessiert ist Teil des Berufs.
Swingen bedeutet im starken Gegensatz dazu, dass sich zwei (oder mehrere) Gleichgesinnte finden, damit möglichst alle Beteiligten bekommen, was sie sich wünschen. Und daher ist es auch unerlässlich, dass alle Beteiligten im Vorfeld so gut wie möglich versuchen herauszufinden, ob das (die) Gegenüber für dieses Vorhaben die Richtigen sind.
Wenn jemand das in Form eines Inserates und einer damit verbunenen Aufforderung zu Vorschlägen tut - fein. Es gibt viele Möglichkeiten und Herangehensweisen. Vielen Herren scheint sich das überhaupt nicht zu erschließen. Wenn ich jemandem schreibe "dein Profil spricht mich nicht an" bekomme ich gaaanz oft zurück "Aber deines spricht mich schon an" ... wtf?
Was auch für Manche völlig unverständlich scheint: Menschen "funktionieren" unterschiedlich. Nicht jeder schaut sich ein Foto an und findet das als Grundlage für ein Treffen ausreichend. Ich akzeptiere, dass das für manche Menschen so ist, für mich aber zum Beispiel nicht.
Ich würde mir wünschen, dass folgende Grundsätze nicht mehr diskutiert werden müssen (weder hier, noch sonstwo):
• Menschen sind unterschiedlich und dürfen und sollen das sein
• Alle hier dürfen selbstbestimmt suchen, was ihnen gefällt und dürfen das auf eine Art und Weise tun, die sie wollen. Dafür müssen sie sich nicht rechtfertigen. Auch (und besonders dann nicht, wenn sie vom Gegenüber nicht verstanden werden).
• Etwas nicht zu verstehen (zum Beispiel eine Herangehensweise) gibt einem nicht das Recht, es zu diffamieren.
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