Rückwärts zählen
Ein Stück Papier. Letzte Perle in der Ringschnur, dieses wie ein Segel gleitend durch die Hand.Verschluss fern jeder Dichtung, frisch gerissen wie aufgebrochenes Wild nach der Jagd. Im ersten Moment nur umklammert als Katechismus der Steinsetzer.
Die Vorgänger des Papiers nur noch Etappenhasen. Ziffern auf dem Papier nur eine Feder in der Dämpfung von Zeit. Weiteres Bauernopfer des Fortschreitens und letzter Ausdruck der linearen Ausbuchtungen chronisch kranker Zeit. Hin_fortgeschritten also im Flächenmaß des Denkens.
Eingeblässt die Tage, die wie wilde Pferde durch die Sinne rasten.
Verbraucht das Zügeln der Gier nach dem vorwärts Gerichteten und das Rauschen der Klänge und Stimmen in den Ohren.
Fragen des verbrauchten Papiers nur noch ein Echo der Elemente des Zweifelns.
Antworten des gewonnen Papiers nur noch eine Kolonnenspur.
Es bleiben die Effekte der Reisebegleitungen. Sedimente des Seins verstetigt nur noch als ein Flackern im Inneren des Auges, welche sich im Raster der Synapsen verkleben. Ein wenig nur im Vergleich zu den gezählten Papieren, die wie Amphoren die Summe der Momente zu fassen versuchten. Nunmehr alles eingehüllt in Schatten und Spiegelungen. Wattierte Impulse von Licht, Freude, Schmerz, welche über Monate achtlos versandeten. Hinweggedachte Menge, dem Mangel an fester Masse geschuldet.
Kein Aufhebens um das Aufheben der gefallenen Blätter. Relativierung von Ewigkeit wie das Aufatmen nach dem Treppensteigen. Scheint´s wie ein ausgetretener Schuh, liebgewonnen als treuer Begleiter des trockenen Fußes.
Das letzte Kalenderblatt.
© Anchises65