Dominanz
... und die Blumen - einige im Netz dazu aufgegabelte besinnliche Gedanken, die atemlos machen können.. oder vielleicht zumindest einmal nachdenklich innehalten.
„Dominanz
Die Szene liebt dieses Wort oder hasst es. Manche strafen es lügen, andere verlieren sich in seinem Zauber.
Aber vor allem : Viele benutzten es.
In meinen bösen Momenten würde ich zynisch fragen, ob man etwas benutzten kann, wenn man nicht weiß, was es ist.
In guten Momenten, so wie heute morgen, da wird mir selbst wieder der Zauber der Dominanz deutlich.
Aber was ist es, das Sub Schmerzen und Opfer in Glück umwandeln läßt und auch noch Stolz erzeugt, wenn das gewisse Strahlen vom Grund der Seele aufleuchtet, welches uns ach so fiese Sadisten verzückt.
Wer zaubern kann fragt sich warum er das kann, wer verzaubert wird, mag fragen, was ihn dazu bewegt, es zu genießen.
Aber statt mit der kleinen Antwort auf die große Frage zu beginnen, beginnen wir mit der kleinen Frage zu großen Antwort.
Denn zuerst frage ich mich nicht :"Was ist Dominanz ?"
Nein, ich frage mich :" Was ist Dominanz nicht ?"
Es gibt viele verschiedene Ansichten darüber, was Dominanz sein könnte. Jedoch scheint klar, dass es sich nicht um oberflächliche und offensichtliche Dinge handeln kann, da ihr eine gewisse Tiefgründigkeit vorliegt.
Offensichtliche Dinge, wie Härte und Unnahbarkeit haben für mich wenig mit Dominanz zu tun.
Nein, ich empfinde sie sogar als schwach. Härte dient dazu, nicht verletzt zu werden, Unnahbarkeit verhindert, berührt zu werden, beides geschieht aus Angst. Und ängstliche Menschen sind nicht dominant.
Und was ist mit Direktheit ?
Gute Frage. Auf selbstbewusste Menschen wirkt zu direktes Auftreten meistens dümmlich und unhöflich, denn wenn man sich schon versklaven lassen will, dann verdammt noch mal nicht von Dom Kalle aus Hinterkahlarsch, der das Gespräch mit :"Knie dich hin, du Schlampe !", eröffnet. Das mag gar nicht an dem "Knie dich hin" liegen, auch nicht an der "Schlampe", nein, es liegt an dem etwas schwachen Gefühl für Timing.
Leider weiß Dom Kalle das nicht.
Wenn Direktheit, Härte und Unnahbarkeit zumindest in oberflächlicher Betrachtung nichts mit Dominanz zu tun haben, was mag noch bleiben ? Und da schwant mir Übles. Ich wage es glatt zu denken, dass Subtilität, Feingefühl und Phantasie ein sehr eklatanter Teil der Dominanz sind. Verdammt, das klingt nun gar nicht männlich. Nicht wahr, Kalle ?
Besondere Menschen gibt es selten, die wahren Schätze sind meist umschwärmt von Eintagsfliegen, die auch nie mehr sein werden als das, aber wir wollen es nicht sein, nicht wahr ? Dann auf in die Schlacht. Die devote Frau scheint auf den ersten Blick gar nicht so devot, nein, sie lacht laut, hat interessante soziale Kontakte, hat nebenbei die Fähigkeit zu tiefgründigen Gesprächen und verfasst in ihrer Freizeit Lyrik vom Feinsten.
Probieren wir es doch einfach mal mit "Sub"tilität ( welch´ erschütterndes Wort für die Männlichkeit ). Wir sind nett, freundlich, respektieren sie, schätzen ihre selbstbewußten Aussagen, verlieben uns in ihr Lachen, entwickeln zärtliche Gefühle....Moment !
Gefühle ? Adieu, Du Unnahbarkeit.
Aber Mann gibt so leicht nicht auf. Der dominante Kerl von Welt weiß, wie er sie fängt, die Schöne.
Er ist Erzähler, er beginnt von seinen Erfahrungen zu berichten, davon, wie er Tränen als Geschenke der Seelen genießt,
er umschreibt phantasievolle Situationen in denen Scham eine Rolle spielt, denn Nacktheit ist Verwundbarkeit und verwundbar möchte sie sein, die Schöne.
Er spricht von den Frauen, was er an ihnen liebt, ihre Stärke, ihren Mut sich hinzugeben, er bezeichnet sich als Künstler, der nur entblättert, was schon schön ist, denn er zeigt den Frauen nur ihre eigene Schönheit. Er ist bescheiden, prahlt nicht, er streift mit Worten zauberhafte Dinge, wie Hilflosigkeit, Schmerz, wie schön es ist wenn sich eine Gestalt in Fesseln windet, stöhnt, jammert und seufzt. Wie sie es hassen und mehr noch lieben, weil es sie befreit von ihrer eigenen Kontrolle, ihrem eigenen inneren Schmerz und ihrem Denken, welches sie quält, denn es verhindert das Gefühl zu finden, sich zu finden. Wer redet im Kopf hört sich selbst nicht zu.
Die Schöne weiß das, sie lächelt. Der dominante Mann sagt ihr, dass sie selbst gerne frei wäre, indem sie sich besitzen, benutzen, weh tun läßt um dann bereit für einen sanften Griff in ihre Seele zu sein, der sie streichelt wie keine andere Berührung es vermag, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als das, aber das sie wartet auf den passenden Moment, damit sie sich selbst nicht verletzt.
Er nennt sie Alice.
Und während sie verwundert ist, dass er ihre Gedanken zu lesen scheint wächst der Kaninchenbau ins unerlässliche. Er lächelt und sagt ihr, dass er ihr ansieht, wie gerne sie in diesen fallen würde. Sie errötet nicht einfach, sie ist stark. Es blitzt nur kurz in den Augen. Sie weiß es noch nicht, aber der erste Fuß steht bereits im Halbschatten des Kaninchenbaus...
Ihr wollt wissen, wie es weitergeht ?
Das will Alice auch.
Was habe ich mit dieser kleinen Andeutung einer Geschichte sagen wollen ?
Dominanz ist nicht direkt. Dominanz ist nicht hart. Dominanz ist nicht unnahbar.
Dominanz ist der Zauber eines Märchenerzählers und guten Beobachters.
Er beginnt zunächst von Sehnsüchten zu erzählen, denn die haben wir alle. Sicher, die Schöne ist etwas besonderes, aber sie ist Mensch. Er weiß es.
Er weiß, dass Menschen schwach sein wollen, weil Stärke sie anstrengt, unnahbar macht und damit nicht berührbar. Menschen wollen berührt werden, nicht an der Oberfläche, sondern im Kern. Denn Mensch lernt früh, dass er verletzlich ist und verletzt wird, er baut Mauern um sich auf. Viele wollen diese Mauern nicht mehr wegdenken, glauben sie zumindest. Sie leben in ihrem Alltag, sind es gewohnt gewöhnt zu sein. Oft vergessen sie ihre Sehnsüchte und wenn man ihnen mit einem sanften Lächeln davon erzählt, dann bröckeln die Mauern. Und sie wissen, dass sie wieder schwach sein wollen, zumindest um sich auftanken zu können an der Wärme des anderen.
Dominanz ist wissen um die Sehnsüchte eines anderen Menschen, ist die Fähigkeit ihm davon zu erzählen um ihn zu verzaubern, da es ist als würde man ihn aus der Seele zitieren.
Das schafft Vertrauen und Nähe.
Dominanz schreit nicht, sie schleicht sich sanft in den Kopf ein, küsst verwundene Knoten wach, so dass sie sich lösen, und nimmt ihn ein, ohne das er es erahnt.
Und dann endlich kann Dominanz hart sein, konsequent, unnahbar. Dann darf sie weh tun, beherrschen, vielleicht höllisch quälen. Und es geschieht mit dem Bewusstsein, dass man nur Mauern eintritt um einen Schatz so zu sehen, wie es sonst niemand sehen darf.
Und diesen Schatz wird man zu behüten wissen.
Sicher, der Schatz will beherrscht werden, absolut ohne Ausnahme, dies immer fühlen, bei jedem Atemzug. Aber ein dominanter Mensch weiß, dass er um einen Blume zu besitzen sie nicht ausreißen muss. Er läßt sie atmen, aber berührt sie fest, jederzeit, einfach so, wenn ihm danach ist und sie gehorcht. Aber, sie lächelt direkt, unverkrampft, frei. Und wir ach so bösen Sadisten, wenn wir ehrlich sind, kann uns bei diesem Anblick auch mal eine Träne entfleuchen. Aber Dom Kalle, der weint nur alleine.
Mit einem Lächeln, für die schönsten Betrachtungen meines Lebens, an die Blumen. “
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(Autor bei http://www.xxx)
*hach...... Einfach nur das! [b]lächelt, nein strahlt[/b]
Und... natürlich stellt sich mir dann wieder die Frage:
Ist Dominanz denn nun Schwäche? Oder Stärke?
Wer ist * Stark* bzw *Schwach*? Wer ist [b]aktiv[/b] wer *passiv*?