Eines ist reiner Trieb, das andere ist Genuss von Liebe und Sex in vollständiger Harmonie...
die dritte und ergänzende Form ist Liebe abgekoppelt von der Körperlichkeit...für sich allein auch wundervoll...
ich wollte keine der drei Formen missen..
Die Wegstrecke von "Glaubenssatz" zum "Selbsbetrug" ist auf der Strecke von "Sex und Liebe können voneinander getrennt erlebt werden" denkbar kurz . . .
. . . ebenso kühn wie einst Karl Marx [auf der soziologischen Ebene] hat Freud hier für die Analyse des Individuums den Begriff der "Entfremdung" sehr fein herausgearbeitet.
Nun können wir alle wissen, daß Freud als Individuum gerade nicht besonders "freudvollen" Umgang mit seiner eigenen Sexualität pflegte . . . was nicht ablenken sollte, daß seine Analysen außerordentlich treffend waren/sind. Und wir sollten - meine ich - wertschätzend anerkennen, daß auch Freud selbst sich schlußendlich durchaus nicht 100%ig festlegen wollte, ob da nicht noch Lücken in seiner Analyse wären . . .
Die "Entfremdung" von Sex und Liebe ist selbstverständlich möglich, viele Beiträge hier beweisen das ja durch ihre Schilderung der Tatsachen; worin aber könnte der eventuelle "Selbstbetrug" liegen, ohne daß er als solcher bewußt wird?
Der "Selbstbetrug" mag darin liegen, daß so getan wird, als hätte die Trennung von Sex und Liebe keinen Preis, der in jedem Fall zu zahlen ist von den Beteiligten; und durchaus nicht immer zu gleichen Teilen von Beiden. Dieser "Preis" wäre sicher individuell zu "beziffern", in jedem Fall ist es der Preis für eben die Entfremdung von Sex und Liebe, und diese Entfremdung ist immer auch eine Entfremdung der Beteiligten von sich selbst.
Nebenbei: das Leistungsprinzip macht den Liebespartner zum Störenfried.