Gehören Liebe und Sex untrennbar zusammen?

...der Begriff "Liebe" ist dehnbar. Für mich gehört zum Sex auch ein Mindestmaß an Zuneigung und Sympathie, wenn man das auch als Liebe bezeichnen will...

Den schnellen Sex kann man sich auch ohne Liebe holen; da reicht ein gewisses Maß an Sympathie aus. Das ist dann allerdings nur Vögeln zum Druckabbau, was aber nicht schlecht sein muss.

In einer harmonischen Liebesbeziehung ist der Sex besser - viel leidenschaftlicher, ausgefallener, vertrauter! Man entwickelt sich als Paar gemeinsam sexuell weiter, ist experimentierfreudig und man ist bereit, die intimsten Dinge miteinander zu teilen.

Da wir beide keine Swinger sind, kommt für uns nur Sex mit Liebe in Frage. Wären wir beide Singles, würden wir eher onanieren, bevor wir uns jemand Fremden hingeben.

Eine in unseren Augen sehr treffende Beschreibung - vielen Dank dafür.

Der gleiche Gedanke kommt uns öfter mal hier im JC Forum. Manchmal wundert man sich, wieso sich die Menschen selbst betrügen wollen. Es beginnt ja schon beim Einordnen von "Liebe" und "Verliebtsein".

Letzteres ist ein Gefühl, das kommt und geht. Im besten Fall bleibt es 18 bis 24 Monate. Während dieser Zeit herrscht Hochbetrieb im Reizzentrum des Gehirns, mit rosaroter Brille ist alles schöner und geiler. Sobald der Hormonrausch vorbeit ist, lässt die Lust nach, der Wunsch nach "fremder Haut" wächst, ein unschöner Kreis schliesst sich, für etliche Menschen immer und immer wieder.

Nein, Sex und Liebe gehören nicht zusammen - rein "technisch" gesehen. Kommen sie aber zusammen, können zutiefst erfüllende und befriedigende sexuelle Begegnungen entstehen. Ja, sogar mit sich selbst - Selbstliebe hat, anders als viele meinen, mit "Narzissmus" nämlich nichts zu tun.

Liebe ist in unseren Augen eine aktive Handlung, eine aktive Entscheidung, jeden Tag aufs Neue. Frei nach Erich Fromm, "Die Kunst des Liebens". Bewussteres Leben und Lieben beschränkt sich dabei nicht nur auf sexuelle Themen.

Sex kann auch zu einer Sprache der Liebe werden - kommen die beiden zusammen, entsteht eine unschlagbare Kombination. Bewusste Liebe kann auch dazu führen, dass der Hormonrausch der Verliebtheit fast schon beliebig verlängert werden kann - letztlich wird beides, der Sex wie die Liebe, mit der Zeit immer besser, wie ein guter Wein.

Natürlich wird jeder Mensch, der diese Erkenntnis so (noch) nicht hatte, ungläubig darauf reagieren. Das ist auch völlig in Ordnung - jedem Tierchen sein Pläsierchen. Anderen Menschen, die diese Kombination für sich entdeckt haben, die Dinge schlecht zu reden, ist leider hier im JC Forum immer wieder anzutreffen. Neid? Missverständnis? Sturheit? Man weiss es nicht.

Für mich ist das eher Selbstbetrug - Selbstbefriedigung zum Abbau des Triebstaus. Ich hab nix gegen SB: zusätzlich.

Aber ich sehne mich doch nach Berührung und berührt werden, nach Begehren und begehrt werden, nach Kommunikation und Zusammenspiel. Da hilft SB nicht.

Aber Sex auch außerhalb der verbindlichen Lebenspartnerschaft, der Liebesbeziehung sehr wohl. Vor allem, wenn er dort sehr unsymetrisch abgefragt wird.

Und umgekehrt. Wenn wir Beides genießen können, ist alles bestens. In welcher Konstellation auch immer. Aber eines für das andere einzutauschen hat immer was von Prostitution. - Dinge schlecht zu reden. Neid? Missverständnis? Sturheit? - oder eben dieser Zweifel, der Viele ungerechtfertigt trifft.