Beziehungssysteme [inter]agieren immer als Beziehungssysteme
Für mich ist es keine Frage, ob Sex mit oder ohne Liebe "funktioniert", oder "nicht funktioniert".
Für mich geht es dabei einzig um eine Unterschiedsbildung; also:
Stelle ich einen Unterschied fest, wenn ich meine Partnerin liebe mit der ich Sex habe, oder wenn ich sie nicht liebe?
Ich stelle einen Unterschied fest, und zwar sowohl in meinem Verhalten als auch in meiner Sensibilität in der Fremd- und in der Eigenwahrnehmung der Sinnlichkeit.
Und ich stelle einen Unterschied fest, ob ich zwar meine Partnerin liebe - in sie verliebt bin - und meine Partnerin in mich, oder nicht verliebt ist - mich liebt, oder nicht liebt.
Meine Partnerin "profitiert" in jedem Falle, wenn ich in Sie verliebt bin, auch wenn Sie nicht in mich verliebt ist, ich selbst "profitiere" auch in dieser Konstellation teilweise, weil ich es natürlich sehr genießen kann, wenn meine Partnerin den Sex geniessen kann auch ohne in mich verliebt zu sein; und bis zu einem gewissen Grad kann ich damit gut leben, spüre dann aber doch bald, daß es eher fade für mich wird, weil ich ebenso geliebt sein will wie ich liebe. Hat sicher auch mit meinem Ego zu tun, aber nicht nur. Wenn mein "Selbst" sich geliebt erlebt, dann nehme ich mich nochmal anders wahr, und ich nehme meine Partnerin anders wahr.
Ich persönlich würde - wenn ich wählen kann - IMMER die gegenseitige Verliebtheit + SEX wählen.
Warum?
Weil es die Qualität sowohl der Liebe wie des Sex auf genau den Grad bringt den ich erleben will.
Geht aber leider nicht immer, hängt auch nicht von meinem Willen ab, ist ja klar.
Bester Gruß, FriedrichGraf